Zusammenfassung wissenschaftlicher Ergebnisse zu Rhodiola rosea (Rosenwurz)
Das schwedische Geheimnis
in stressigen Zeiten
Stressreaktion:
ohne Rhodiola rosea mit Rhodiola rosea
Adaption Stress-Schutz
Stimulierender Effekt
Energielevel
Stressregulation durch Rhodiola rosea:
Der Schlüsselmechanismus
Einfluss von Rhodiola rosea auf stressbedingte Müdigkeit bei Ärzten im Nachtdienst
zu gehört unter anderem auch die Regulation von Schlüsselmediatoren der Stressantwort.
Zu diesen Schlüsselmediatoren zählen auch stress-aktivierte C-Jun-N-terminale Kinasen (JNK), Chaperone, Stickoxide und Cortisol. Der Hauptmechanismus der pflanzlichen Adaptogene ist ein Stress-nachahmender und hochregu- lierender Effekt auf das Hitzeschockprotein 70 (Hsp 70), welches ebenfalls zu den Chaperonen zählt. Dieses Protein fungiert als „Stress-Sen- sor“ und spielt auch eine Rolle im Überleben der Zellen und bei der Apoptose. In seiner Funk- tion als Stress-Sensor inhibiert das Hsp 70 die Expression des NO-Synthase 2-Gens und wirkt sowohl direkt als auch über das JNK-Protein auf die Glucocorticoidrezeptoren. Dadurch wird die Menge des zirkulierenden Cortisols und Stickoxids verringert. Diese Unterbindung eines stress-induzierten Anstiegs von Stickoxid und auch der damit einhergehende Anstieg der ATP-Produktion führt schließlich zu verbesser- ter Leistungsfähigkeit und Ausdauer. Die durch Rhodiola rosea induzierte Hochregelung des Hsp 70 erhöht die Resistenz gegenüber Stress und sorgt so für eine Verbesserung der mentalen und körperlichen Leistungsfähigkeit.
Panossian, A. and Wikman, G. (2009). Evidence- Based Efficacy of Adaptogens in Fatigue, and Molecular Mechanisms Related to their Stress-Protective Activity. Current Clinical Phar- macology 4(3): 198-219.
Studienziel
Zweck dieser Publikation war, den Stand wis- senschaftlicher Belege aus klinischen Studien mit Adaptogenen gegen Fatigue zu erfassen und die dort beschriebenen Effekte auf moleku- larer Ebene zu überprüfen.
Methodik
Es wurden zahlreiche klinische Studien zusam- mengetragen und analysiert, die den Effekt von Rhodiola rosea und anderen Adaptogenen untersuchen.
Ergebnisse
Adaptogene wie Rhodiola rosea erhöhen die Stressresistenz. Sie verbessern Aufmerk- samkeit, kognitive Funktionen und geistige Leistungsfähigkeit insbesondere bei stressbe- dingter Müdigkeit und Erschöpfung. Diese positiven, stress-abschirmenden Effekte der Adaptogene liegen in der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts verschiedener Mechanismen, die mit der Hypothalamus-Hypophysen- Nebennierenachse in Verbindung stehen. Hier-
Darbinyan V., Kteyan, A., Panossian, A., Gab- rieliam, E., Wikman, G., Wagner, H.: Rhodiola rosea in stress induced fatigue – a double blind cross-over study of a standardized extract SHR- 5 with a repeated low-dose regimen on the men- tal performance of healthy physicians during night duty. Phytomedicine 2000; 7(5): 365-371.
Studienziel
Diese doppelblinde, randomisierte Cross-over- Studie ging der Frage nach, wie sich Extrakte aus Rhodiola rosea auf die geistige Leistungsfä- higkeit und stressbedingte Ermüdung bei Ärzten im Nachtdienst auswirkt.
Methodik
In der ersten Studienphase erhielten die 56 Teilnehmer über zwei Wochen täglich 170 mg Rosenwurz-Extrakt oder Placebo. Da- ran schloss sich eine zweiwöchige Auswasch- phase an und es folgte eine zweite zweiwöchige
Studienphase, in der die Verum- und Pla- cebo-Einnahme umgekehrt wurde – die Pro- banden, die zuvor Verum eingenommen hat- ten, bekamen nun Placebo und umgekehrt.
Es wurden fünf verschiedene Tests zur Erfas- sung der mentalen Ermüdung durchgeführt (assoziatives Denken, Kurzzeitgedächtnis, Rechnen, Konzentrationsfähigkeit und Ge- schwindigkeit der audio-visuellen Erfassung), deren Ergebnisse zu einem Gesamtindex der mentalen Leistungsfähigkeit zusammengefasst wurden. Dieser Index wurde vor und nach jedem Nachtdienst ermittelt.
Ergebnisse
Unter Einnahme von Rhodiola rosea war die Ab- nahme der geistigen Leistungsfähigkeit signifikant geringer.
Effekt von Rhodiola rosea auf die Leistungs- fähigkeit von Studenten im Prüfungsstress
Verringerung von Müdigkeitserscheinungen durch den Einsatz von Rhodiola rosea
Methodik
Die 40 Probanden nahmen über einen Zeitraum von 20 Tagen täglich 100 mg Rosenwurz-Ext- rakt oder Placebo ein. Die körperliche und geis- tige Leistungsfähigkeit wurde zu Beginn und am Ende des Einnahmezeitraumes mittels verschie- dener Tests untersucht.
Ergebnisse
Nach Studienende konnte bei den Studenten der Verumgruppe eine signifikante Steigerung der körperlichen Fitness nachgewiesen werden.
Der Effekt des Rosenwurz-Extrakts zeigte sich weiterhin in einem deutlichen Rückgang der stressbedingten Müdigkeit sowie in einem besseren Abschneiden in neuro-motorischen Tests. Auch bei der Selbsteinschätzung des Allgemeinbefindens wurden in der Verumgrup- pe signifikant bessere Werte verzeichnet.
Spasov, A. A., Wikman, G. K., Mandrikov, V. B., Mironova, I. A., Neumoin V. V.: A double-blind, placebo-controlled pilot study of the stimulating and adaptogenic effect of Rhodiola rosea SHR- 5 extract on the fatigue of students caused by stress during an examination period with a repea- ted low-dose regimen. Phytomedicine 2000; 7(2):
85-89.
Studienziel
In dieser randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudie wurde der Effekt von Rhodiola rosea bei Studenten während einer Examenspe- riode untersucht.
Shevtsov, V.A., Zholus, B.I., Shervarly, V.I., Vol’skij, V.B., Korovin, Y.P., Khristich,M.P., Ros- lyakova, N.A., Wikman, G.: A randomized trial of two different doses of a SHR-5 Rhodiola rosea extract versus placebo and control of ca- pacity for mental work. Phytomedicine 2003;
10:95-105.
Studienziel
Diese doppelblinde, randomisierte, placebo- kontrollierte Studie untersuchte 161 Kadetten der russischen Armee während routinemäßiger Nachtdienste.
Methodik
Die Studienteilnehmer wurden in vier Parallelgrup- pen eingeteilt: Die erste erhielt 370 mg Rhodio- la-rosea-Extrakt, die zweite 555 mg Extrakt, die dritte Placebo und die vierte Gruppe gar keine Behandlung.
Die Wirksamkeit wurde anhand zweier Zielpara- meter beurteilt: eines Anti-Müdigkeitsindexes aus den Ergebnissen mehrerer mentaler Tests und den physiologischen Parametern Blutdruck und Puls.
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigten einen signifikant höheren Anti-Müdigkeitsindex der beiden Ve- rumgruppen gegenüber der Placebo- und der Kontrollgruppe. Auch die physiologischen Parameter zeigten signifikante Unterschiede zugunsten der Verumgruppen.
Zwischen den beiden unterschiedlichen Do- sierungsgruppen gab es diesbezüglich keine relevanten Unterschiede.
Cortisol im Speichel (ln nmol/l)Cortisol im Speichel (ln nmol/l)
Zeit nach dem Aufwachen (min) Placebo
0 15 45 60
2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3
30
0 15 45 60
2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3
30
Zeit nach dem Aufwachen (min)
vor Behandlung nach Behandlung (4 Wochen)
Verum
Veränderung der Cortisol-Konzentration im Speichel
Reduzierung von stressbedingter Müdigkeit durch die Einnahme von Rhodiola rosea
Olsson, E.M.G., von Schéele, B., Panossian, A.G.: A randomised, double-blind, placebo- controlled, parallel-group study of the standar- dised extract SHR-5 of the roots of Rhodiola rosea in the treatment of subjects with stress- related fatigue. Planta Med. 2009; 75(2): 105 - 112.
Studienziel
In einer randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Studie wurde der Einfluss des Rhodiola-Extraktes auf stressbedingte Müdigkeit untersucht.
Methodik
Alle 60 Teilnehmer der Studie, Frauen und Män- ner zwischen 20 und 55 Jahren, hatten seit min- destens zwei Wochen täglich Müdigkeitssymp- tome. Sie waren dadurch in ihrer Arbeitsleistung deutlich beeinträchtigt.
Die Studienteilnehmer wurden randomisiert in zwei Gruppen (n = 30) eingeteilt. Diese erhielten jeweils über 28 Tage hinweg entweder täglich Verum Rhodiola-rosea-Extrakt oder Placebo.
Hauptzielparameter der Untersuchung war die Reduzierung der Müdigkeitssymptome auf der Pines-Burnout-Skala. Nebenzielparameter wa- ren die Veränderung depressiver Symptome, der Lebensqualität und der Aufmerksamkeit.
Zusätzlich wurde der Cortisol-Gehalt im Spei- chel gemessen.
Ein signifikanter Gruppenunterschied bestand bei den Müdigkeits- und den Aufmerksamkeits- symptomen sowie bei den Cortisol-Werten nach dem morgendlichen Erwachen. Der Aufwach- vorgang bewirkt als natürliche Stressreaktion einen Anstieg des Cortisols. Burnout-Patienten haben dabei meist einen höheren Anstieg als Gesunde.
Ergebnisse
Nach vierwöchiger Behandlung war der Cortisol- Anstieg in der Verumgruppe signifikant erniedrigt.
Abb.: Signifikante Senkung des Cortisolspiegels durch Rhodiola rosea nach vierwöchiger Behandlung (p<0.005)
Grafiken folgen
Grafiken folgen
Abb. 1: Quantitatives EEG ohne Einnahme von Rhodiola rosea:
deutliche Ausschläge in stressrelevanten Hirnregionen
Abb. 2: Quantitatives EEG mit Einnahme von Rhodiola rosea: signifikant verbesserte Stresskompensation
Überzeugende Wirkung selbst bei Einmalgabe
Auswirkung von Rhodiola rosea im Stressmodell
Dimpfel W. 2014. Neurophysiological Effects of Rhodiola Rosea Extract Containing Capsules (A double-blind, randomised, placebo-controlled study) International Journal of Nutrition and Food Sciences published online.
Studienziel
In einer randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudie wurde die Akutwirkung von Rhodiola rosea in einem Stressmodell untersucht.
Methodik
Hierzu bekamen 20 Teilnehmer (9 Frauen und 11 Männer) entweder 500 mg Extraktzubereitung aus Rhodiola rosea oder Placebo.
Als Modell für stressige Situationen wurden den Probanden aufregende Bilder und Filmszenen vorgeführt. Darunter waren das Bild einer Vo- gelspinne, ein langweiliger und ein aufregender Tierfilm sowie Auszüge eines Horrorfilms. Die Effekte von Rhodiola rosea auf das Gefühlsemp- finden der Probanden wurden mittels Eye- Tracking und quantitativem EEG untersucht.
Außerdem wurde das Konzentrationsvermögen der Teilnehmer anhand eines Fehlersuchbildes ermittelt.
Eine Stunde nach der Einnahme der Extraktzu- bereitung aus Rhodiola rosea zeigten sich im Vergleich zum Placebo auffallende Unterschiede bei den Reaktionen auf Stress bzw. die aufre- genden Bilder und Filmausschnitte.
Ergebnisse
So konnte bei den Probanden, die Rhodiola rosea eingenommen hatten, eine deutlich ver- mehrte Aufmerksamkeit während des Konzen- trationstests beobachtet werden. Auch waren diese Studienteilnehmer wesentlich entspannter beim Anschauen der aufregenden Bilder und Filmausschnitte als diejenigen, die Placebo ein- genommen hatten.
Diese Veränderungen zeigten sich im EEG durch eine verringerte Aktivität in den entsprechenden Gehirnarealen.
Fazit
Die Ergebnisse dieser Studie veranschaulichen, dass die Wirkung von Rhodiola rosea durch Ent- spannung und eine verbesserte Kompensation von Stress verursachenden Situationen gekenn- zeichnet ist.
Gleichzeitig steigert der Rosenwurz-Extrakt die mentale Fitness. Diese Effekte treten bereits eine Stunde nach der Einnahme ein.
0 2 3
HAMD-Score-Untergruppe IV
Selbstzweifel
1
n.s. n.s.
0 2 4
HAMD-Score-Untergruppe II
Emotionale Instabilität
Tag 0 Tag 42
Patientengruppe 3
1
n.s.
0 5,0 7,5
HAMD-Score-Untergruppe I
Tag 0 Tag 42
2,5
n.s.
Patientengruppe
Schlaflosigkeit
500 mg Extrakt/Tag
Die HAMD-Scores wurden für drei Patientengruppen ermittelt:
HAMD-Score-Untergruppe III
Somatische Beschwerden
Patientengruppe
0 Tag 0 Tag 42
10 15
5
n.s.
Besserung des HAMD-Score durch Rhodiola rosea
Wirkung von Rhodiola rosea in der
Therapie des Chronic-Fatigue-Syndroms
Auswirkungen von Rhodiola rosea auf
leichte und mittelgradige Depressionen
Darbinyan, V., Aslanyan, G., Amroyan, E., Gabri- elyan, E., Malmström, C., Panossian A.: Clinical trial of Rhodiola rosea L. extract SHR-5 in the treat- ment of mild to moderate depression. Nord J Psy- chiatry 2007; 61: 343-348.
Studienziel
Im Zuge einer randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Studie wurden Wirksam- keit und Sicherheit von Rhodiola rosea bei leich- ten und mittelschweren Depressionen geprüft.
Methodik
89 Probanden wurden über sechs Wochen in drei Parallelgruppen behandelt. 60 Patienten erhielten Rhodiola-rosea-Verum (zwei Gruppen mit unterschiedlicher Dosis), 29 ein Placebo.
Einschlusskriterium für die Teilnahme an der Studie war ein HAMD-Score (Hamilton Rating Scale for Depression) zwischen 21 und 31.
Hauptzielparameter war die Veränderung dieses Wertes, in den unter anderem Symptome wie Schlaflosigkeit, emotionale Stabilität, somati- sche Beschwerden und Selbstzweifel eingingen.
Ergebnisse
Bei den mit Verum behandelten Patienten hatte sich der HAMD-Score nach sechs Wochen um etwa ein Drittel reduziert. Die Unterschiede zwischen Verum- und Placebo-Patienten waren signifikant.
Vigl, S.: Rhodiola rosea beim Chronic-Fatigue- Syndrom (ME/ CFS), achtwöchige, dokumen- tierte Anwendungsbeobachtung mit 28 Teilneh- mern, Erfahrungsheilkunde 6/2014.
Studienziel
In einer achtwöchigen Anwendungsbeobach- tung wurde der Effekt des Rosenwurz-Extraktes bei Patienten, die am Chronic-Fatigue-Syndrom (CFS) leiden, untersucht.
Bei diesem Syndrom handelt es sich um eine neuro-immunologische Erkrankung, die durch einen schweren chronischen Erschöpfungszu- stand gekennzeichnet ist. Weitere Symptome sind Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörun- gen sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl.
Die Betroffenen leiden zudem trotz Erschöpfung unter starken Schlafstörungen.
Die Zahl der Erkrankten in Deutschland wird auf 300.000 geschätzt.
Methodik
An dieser Studie nahmen 28 Personen teil, 20 Frauen und 8 Männer, bei denen CFS diagnos- tiziert worden war. Die Behandlung erstreckte sich über eine Dauer von acht Wochen. Wäh- rend dieses Zeitraums wurden täglich morgens 500 mg Extraktzubereitung aus Rhodiola rosea eingenommen.
Die Ausprägung der einzelnen Symptome wur- de jeweils zu Studienbeginn, nach vier und nach acht Wochen anhand eines eigens für diese Anwendungsbeobachtung entworfenen Frage- bogens erfasst.
Folgende Symptome wurden u. a. von den Teil- nehmern beurteilt: Konzentrationsstörungen, CFS-typische geistige Benommenheit und Erschöpfung, Schlafstörungen, Antriebslosigkeit sowie verminderte Belastbarkeit und Stressre- sistenz.
Ergebnisse
In den acht Behandlungswochen verbesserte sich das Gesamtbefinden der Teilnehmer signi- fikant. Besonders Konzentrationsstörungen und verminderte Belastbarkeit konnten bei allen Teil- nehmern deutlich reduziert werden.
Über die Hälfte der Teilnehmer berichtete von einer Verbesserung der mentalen Belastbarkeit und der Stressresistenz um jeweils durchschnittlich 20 %.
Fazit
Diese Anwendungsbeobachtung zeigt, dass Extraktzubereitungen aus Rhodiola rosea eine naturheilkundliche Therapieoption in der Behandlung von CFS sein können, besonders wenn im Vollbild der Erkrankung Konzentrati- onsstörungen und verminderte Stress resistenz eine wesentliche Rolle spielen.
RHOL2009/2308402/2.500/Mrz 20 F
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