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den vergangenen Jahren Frösche, Elefanten und auch Buddhas und Bambus.

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granat apfel 1|2015

Viel

Fetter Braten, ein Schweinskopf (mit Kleeblatt im Maul) oder Haxen waren klassische Neu- jahrsspeisen. Außerdem galt das Tier, das im Boden wühlt oder nach der Trüffel schnüffelt, als Entdecker von Schätzen.

Der Rauchfangkehrer konnte wirklich Glück bringen, wenn er sich um die Kamine kümmerte und damit der Brandgefahr vor- beugte. Zu Neujahr kam er kassieren – später meist um ein Trinkgeld, für das er sich mit einem Kalender bedankte. Im alten Wien war es Brauch, wenn man einem Rauchfangkehrer begegnete, sich schweigend an einen Knopf zu greifen, um das Glück zu steigern. Wer ganz großes Glück haben wollte, musste an einem Tag sieben Rauchfangkehrer und sie- ben Schimmel sehen.

Das Ungewöhnliche macht den vierblätt- rigen Klee zum Glücksbringer. Hat man ihn zufällig gefunden oder geschenkt bekom- men, hilft er angeblich, drohende Gefahren so vorauszusehen, dass man ihnen entgehen kann. Nach einer Legende nahm Eva einen Glücksklee als Erinnerung an das verlo-

rene Paradies mit. Christen wollten da- rin das Zeichen des Kreuzes erkennen.

Der Missionar Patrick soll den Iren das Wesen der Dreifaltigkeit anhand eines Kleeblattes erklärt haben, das deshalb zum Wahrzeichen der Insel wurde. Spä- ter sagte man: „Ein Blatt für den Glau- ben, eines für die Hoffnung und eines für die Liebe – und Gott fügte noch eines für das Glück dazu.“

Wer jetzt zum Jahreswechsel Geld hat, hat es das ganze Jahr. Der Glücksgroschen mit der Jahreszahl soll alle Tage in der Geldbörse blei- ben, damit sie sich nicht leert.

Schweine, Rauchfangkehrer, Klee, Marienkäfer und Fliegenpilz gehören zu den Klassikern unter den Glücksbringern, die zu Silvester verschenkt werden. Dazugekommen sind in

den vergangenen Jahren Frösche, Elefanten und auch Buddhas und Bambus.

TEXT: HELGA MARIA WOLF

A

KULTUR & GESELLSCHAFT Volksglaube

„Wie der Anfang so das Ganze“, lautet der mehr oder minder aus ge-

sprochene Wunsch, der

hinter den Glücksbringern

steht.

Glück!

us Marzipan, Glas oder Plastik, als Kopfbedeckung, tanzende oder sin- gende Figur – zum Jahreswechsel 2014 war das Schwein „der absolute Glücksbringer- Renner“, weiß eine Wiener Standlerin, die in den vergangenen Jahren Moden und Ver- änderungen beobachtet hat. Als Klassiker nannte sie Schweine, Rauchfangkehrer oder Klee. Dazu kommen Frösche, Elefanten oder Buddhas, die vor allem bei jüngeren Leuten beliebt sind. „Wie der Anfang so das Ganze“, lautet der mehr oder minder ausgesproche- ne Wunsch, der hinter allen Glücksbringern steht.

Klassiker mit Tradition

„Wer hoch schmauset, dem gebricht es das ganze Jahr nicht.“: Wer auf dem Neujahrs- tisch Schwein hat, der wird nicht hungern.

Traditionelle Glücksbringer sind nach wie vor gefragt.

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27 Asiatische Zuwanderer

In jüngster Zeit sind Elefanten, Glücksbambus und Glücksbuddhas aus dem asiatischen Kul- turkreis „zugewandert“. Wer in Indien einen Elefanten als Kapital hatte, konnte für seinen Lebensunterhalt sorgen. Der Dickhäuter gilt als weise und erreicht ein hohes Alter. Wer würde sich das nicht auch selbst wünschen?

Die seltenen weißen Elefanten gelten als be- sonders wirksam.

Der lachende Glücksbuddha soll ein Meis- ter des Zen-Buddhismus gewesen sein, der im fünften nachchristlichen Jahrhundert in Chi- na entstand. Gar nicht asketisch wird Poe-Tai Hoshang als beleibter Mann mit Glatze dar- gestellt. Er trägt symbolische Attribute: Ein Goldklumpen steht für fi nanziellen Erfolg, eine Perle für Gesundheit und Schönheit.

Der Glücksbambus ist eigentlich kein Bam- bus, sondern ein Drachenbaum. Die kleinen Pfl anzen werden in Asien in Spiralform gezo- gen. Dort schreibt man ihnen magische Fähig- keiten zu. Der „Lucky Bamboo“ soll für Ge- sundheit, langes Leben und Reichtum sorgen.

Daher ist er auch unter unseren Glückssymbo- len zu Silvester zu fi nden. Oft sitzt ein kleiner Rauchfangkehrer darauf, denn man kann nie genug Glück haben.

«

Tradition haben die Kalendermedaillen der Münze Österreich. Sie zeigen den astrologi- schen Jahresregenten, das Kalendarium im Zentrum der Rückseite verzeichnet die Sonn- tage, der Rundschnitt nennt alle Feiertage des Jahres.

Fischschuppen glitzern wie Münzen. Der Biskuitfi sch zu Neujahr soll beim Schwanz angebissen werden, damit alles, was man unternimmt, erfolgreich vorangeht. Der Ana- logieschluss passt auch beim Fliegenpilz, der als Glückspilz gilt. Die weißen Flecken auf seinem roten Hut erinnern an Geldstücke. Die Sporen sorgen weitum für Vermehrung.

Rot wie der Fliegenpilz, aber mit sieben schwarzen Punkten, ist der Glückskäfer.

„Frauenkäfer, fl ieg nach Mariabrunn, bring uns heut und morgen a schöne Sunn!“ heißt es im Kinderlied. Gutes Wetter, unerlässlich in der Landwirtschaft, soll er aus dem Mari- enwallfahrtsort mitbringen. Dem Marienkä- fer, der mit der Muttergottes in Zusammen- hang gebracht wird, durfte man nichts Böses antun. Das bringe Unglück, hieß es.

Der Frosch wurde ebenfalls mit dem Wet- ter in Zusammenhang gebracht, er galt als Wetterprophet: „Steigt der Laubfrosch auf die Leiter, wird das Wetter schön und heiter.“

Quakt er früh, grünen die Bäume bald. Im Märchen vom Froschkönig nimmt der verzau- berte Prinz diese Gestalt an und muss durch einen Kuss erlöst werden. 1412 empfi ehlt eine Sammlung abergläubischer Praktiken die Ver- wendung von Froschgerippen für den Glücks- und Liebeszauber.

Das Hufeisen steht mit dem Pferd in Ver- bindung, das den Reichen vorbehalten war, wie Adeligen oder Rittern. Das Hufeisen als Teil des Statussymbols wurde zum Zeichen des Wohlstandes. Nach einer Meinung soll man es mit der Öffnung nach oben aufhän- gen, „damit das Glück nicht ausrinnt“, nach einer anderen umgekehrt, um das Glück zu verteilen. Sogar von der Öffnung nach rechts ist die Rede, um damit an das C von Christus zu erinnern.

In jüngster Zeit sind Elefanten, Glücks bambus

und Glücks- buddhas aus

asiatischen dem Kulturkreis

„zugewandert“.

Tradition haben die Kalendermedaillen der Münze Österreich. Sie zeigen den astrologi- schen Jahresregenten, das Kalendarium im Zentrum der Rückseite verzeichnet die Sonn- tage, der Rundschnitt nennt alle Feiertage des

Fischschuppen glitzern wie Münzen. Der Biskuitfi sch zu Neujahr soll beim Schwanz angebissen werden, damit alles, was man unternimmt, erfolgreich vorangeht. Der Ana- logieschluss passt auch beim Fliegenpilz, der als Glückspilz gilt. Die weißen Flecken auf seinem roten Hut erinnern an Geldstücke. Die

Rot wie der Fliegenpilz, aber mit sieben schwarzen Punkten, ist der Glückskäfer.

Volksglaube

Buddhas, Elefanten und Glücksbambus erfreuen sich vor allem bei jüngeren Menschen steigender Beliebtheit.

Fotos: Fotolia.com (goldbany, hompratun, Grigorenko, strannik­fox)

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