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Informations- und Kommunikationssysteme im nachhaltigen Tourismus am Beispiel von Costa Rica

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Academic year: 2022

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Tobias Schnellbächer

Informations- und Kommunikationssysteme im nachhaltigen Tourismus am Beispiel von Costa Rica

Diplomarbeit

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Fachhochschule Darmstadt, Fachbereich Media angefertigt im Zeitraum vom 29.08.2005 - 20.01.2006

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1 Einleitung

2 Grundlagen des Themas

2.1 Allgemeine Betrachtung des Tourismus 2.1.1 Definition und Einordnung 2.1.2 Marktbetrachtung 2.1.3 Eine allgemeine Betrachtung

der Touristen

2.1.4 Touristentypen

2.1.5 Neuer Tourismus

2.1.6 Effekte des Tourismus

2.2 Nachhaltiger Tourismus

2.2.1 Definition und Einordnung

2.2.2 Der Stellenwert

2.2.3 Nachhaltigkeitsbereiche

2.2.4 Allgemeine Voraussetzungen

und Anforderungen

2.2.5 Vermarktung von nachhaltigem Tourismus 2.2.6 Indikatoren im nachhaltigen Tourismus 2.2.7 Übersicht der wichtigsten

Basisindikatoren im nachhaltigen Tourismus 2.2.8 Relevante Indikatoren für Costa Rica

2.3 Neue Informations- und

Kommunikationssysteme im Tourismus 2.3.1 Einordnung 2.3.2 Effekte und Erfolgsfaktoren 2.3.3 Bedarf und Anwendungsrealität 2.3.4 eZielgebiete (eDestinations) 2.3.5 Inhaltskomponenten von DICIRMSs

Seite 5 Seite 12 Seite 12 Seite 12 Seite 13 Seite 15 Seite 17 Seite 21 Seite 22

Seite 24 Seite 24 Seite 25 Seite 26 Seite 36 Seite 37 Seite 38 Seite 50

Seite 53

Seite 67

Seite 67 Seite 68 Seite 68 Seite 77 Seite 81

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3 Rahmenbedingungen in Costa Rica

3.1 Allgemeiner Überblick zu Costa Rica 3.2 Die Wirtschaftssituation und das

Freihandelsabkommen

3.3 Costa Rica in Zahlen und Fakten 3.4 Technische Rahmenbedingungen 3.5 Tourismus und Ökotourismus

in Costa Rica

4 Die Akteurskonstellation

4.1 Überblick der Akteurskonstellation im Tourismus und nachhaltigen Tourismus 4.2 Überblick der identifizierten Akteure im Tourismus von Costa Rica

5 Die Akteursbefragung

5.1 Ziele und Vorstellung der Akteursbefragung 5.2 Ideenskizzierung des Systemkonzepts 5.4 Strukturdaten der befragten Akteure 5.5 Ergebnisse und Konsequenzen

für das Systemkonzept

6 Das Systemkonzept - ciertour

6.1 Vision und Zielsetzung

6.1.1 Wahre Informationen

6.1.2 Mission Statement

6.1.3 Vision Statement

6.2 Produkteinsatz 6.2.1 Zielgruppen 6.2.2 Anwendungsbereich 6.2.3 Betriebsbedingungen

Seite 83

Seite 83 Seite 88

Seite 91 Seite 95 Seite 100

Seite 104

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Seite 110

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Seite 149

Seite 149 Seite 149 Seite 150 Seite 151 Seite 151 Seite 151 Seite 154 Seite 160

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6.3 Produktübersicht – ciertour 6.4 Produktfunktionen 6.4.1 Anwendungskomponenten

6.4.2 Workflow Diagramme

6.4.3 Rahmenbedingungen für ciertour 6.4.4 Use-Cases 6.4.5 Software – Der Transfer nach Typo3

6.5 ciertour - die Produktdaten 6.5.1 Langfristig zu speichernde Daten aus Benutzersicht

6.6 ciertour - die Produktleistungen 6.6.1 Nichtfunktionale Anforderungen 6.6.2 Zugriffsrechte 6.6.3 Gestaltungsrichtlinien

6.7 ciertour - die Benutzeroberfläche 6.7.1 Tonalität, Farben und Formen 6.7.2 Wording 6.7.3 Interaktionskonzept 6.7.4 Contentogramm 6.7.5 Screendesign 6.7.6 Anwenderszenario

6.8 ciertour – der Ausblick

6.8.1 Umsetzung und Systemeinführung 6.8.2 Finanzierungsplan und Geschäftsmodell 6.8.3 Systempflege und –betrieb

7 Literaturverzeichnis

Seite 161 Seite 163 Seite 163 Seite 168 Seite 172 Seite 172 Seite 180

Seite 188 Seite 188

Seite 190 Seite 190 Seite 192 Seite 194

Seite 200 Seite 200 Seite 200 Seite 201 Seite 202 Seite 203 Seite 219

Seite 223 Seite 223 Seite 228 Seite 234

Seite 236

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1.0 Einleitung

Costa Rica nennt man auch die „Schweiz Mittela- merikas“, da dieses Land im Vergleich zu anderen mittelamerikanischen Staaten in vielen Bereichen eine Alleinstellung besitzt.

Eine besondere Rolle hat Costa Rica auch im Bereich des nachhaltigen Tourismus, der häufig verkürzt auch als „Ökotourismus“ bezeichnet wird.

Nachhaltiger Tourismus

Der Begriff der Nachhaltigkeit (sustainability) geht auf die erste Umweltkonferenz der Vereinten Nationen 1972 in Stockholm zurück (United Nations Conference on Environment and Development).

Die Diskussion dazu hatte ihren vorläufigen Höhepunkt mit der „Agenda 21“, dem Abschlussdokument der Roi- Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992. Darin wird vor dem Hintergrund von Energiekrise, Klimakatastro- phe und Verelendung der so genannten Dritten Welt die Frage nach der Umwelt- der Sozial- und allgemein nach der Zukunftsverträglichkeit gestellt. In diesem Kontext wird eine Entwicklung dann als nachhaltig bezeichnet, wenn sie nicht auf Kosten kommender Generationen stattfindet. Ökonomisch resultiert daraus eine effektive Allokation knapper Ressourcen und Güter. Ökologisch soll die Grenze der Belastbarkeit der Ökosphäre nicht überschritten und die natürlichen Lebensgrundlagen erhalten bleiben. Gesellschaftlich bedeutet Nachhaltig- keit Chancengleichheit, Freiheit, soziale Gerechtigkeit und Sicherheit.

Der Begriff „nachhaltiger Tourismus“ steht in dieser Tra- dition. Er wird im Tourismus inzwischen vor allem als ein Managementkonzept verstanden. Dieses Konzept fordert die Berücksichtigung von ökonomischen, ökologischen, sozialen und kulturellen Aspekten im Tourismus.

Ziel ist eine langfristige und dauerhafte Nutzbarkeit des jeweiligen Zielgebietes für alle beteiligten Akteure.

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„Ökotourismus“ ist somit nur einer von mehreren Aspekten des nachhaltigen Tourismus. Neben dem Erhalt der Natur geht es auch um die ökonomische und soziale Tragfähigkeit des Tourismus im jeweiligen Land (Schaffung von Arbeitsplätzen und Einkommen vor Ort), aber auch um die Wahrung der kulturellen Identität eines Landes und seiner Bevölkerung.

Das Leitbild der Nachhaltigkeit zeichnet sich durch hohe Überzeugungskraft, aber gleichzeitig durch eine große Unverbindlichkeit aus. Es ist daher notwendig, in dieser Arbeit genauer zu bestimmen, was nachhaltiger Touris- mus für Costa Rica bedeutet.

Ziele und Methoden der Arbeit

Auf Basis dieser und weiterer Vorarbeiten ist es das Ziel meiner Arbeit, ein angepasstes Konzept für ein internetbasiertes IuK-System zu entwickeln. Dabei wird an bestehende Systembausteine für IuK-Systeme im Tourismus angeknüpft, die auf die besonderen Anforde- rungen eines nachhaltigen Tourismus in einem Land wie Costa Rica zugeschnitten werden. Das vorgeschlagene Konzept soll zum einen den funktionalen Anforderungen an eine IuK System im Tourismus gerecht werden. Zum anderen soll es sich auf die spezifischen Anforderungen und Bedürfnissen eines nachhaltigen Tourismus in Costa Rica beziehen. Dabei wird mit einem darauf zuge- schnittenen Indikatorensystem gearbeitet, das sich als eine Art Baukastensystem auch auf andere Zielgebiete anwenden lassen soll.

Methodisch basiert diese Arbeit auf Literaturstudien (Sekundäranalyse) und einer qualitativ ausgerichteten Expertenbefragung (Online und auf Papier) mit rele- vanten Akteuren bzw. Personen aus den Sendeländern wie den USA und Europa (Deutschland), dem Zielland Costa Rica und aus internationalen Organisationen.

Anwenderszenarien tragen zum besseren Verständnis eines Systemeinsatzes bei und simulieren bestimmte Benutzerfälle. Ein solches Szenario ist im Konzeptteil dieser Arbeit beschrieben.

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Indikatoren als Datenlieferanten für

Informations- und Kommunikationssysteme

Indikatoren (v. lat.: indicare = anzeigen) sind allgemein Hilfsmittel, die bestimmte Informationen anzeigen. Sie gestatten die Verfolgung von bestimmten Entwick- lungen, die man nicht direkt erkennen kann, indem sie das Erreichen oder Verlassen bestimmter Zustände darstellen. (vgl. www.wikipedia.org).

Im nachhaltigen Tourismus kann eine Verfolgung von Entwicklungen zum Beispiel das regelmäßige Messen der Luftqualität oder die Touristenzufriedenheit an verschiedenen Orten im Vergleich zu einem bestimmten Grenzwert sein.

„Für Tourismusmanager und Zielgebiete werden Indika- toren als wichtige Schlüsselbausteine und Werkzeuge des nachhaltigen Tourismus angesehen.“ (vgl. WTO 2004, S.7)

Als Werkzeuge stellen sie qualitativ hochwertige Infor- mationen für Entscheidungsprozesse bereit und tragen darüber hinaus zu einer besseren Planung, einem besse- ren Management, Lösungen, Partnerschaften und einer Qualitätserhöhung der angebotenen Tourismusprodukte bei. Der Grund für eine Konzentration auf Indikatoren als Komponente für Informations- und Kommunikations- systeme ist somit die allgemein große Bedeutung von Indikatoren für den nachhaltigen Tourismus.

Als wichtige Grundlage für Indikatoren dient eine zuverlässige Datengewinnung. Für die Selbe sind solche Daten interessant, die einen direkten oder

indirekten Bezug zu den Auswirkungen und Folgen eines Tourismusproduktes besitzen. Von der Welt Tourismus Organisation (WTO) werden in diesem Zusammenhang Indikatoren, wie die Beteiligung der lokalen Wirtschaft an der touristischen Wertschöpfung, Sicherheit, Wettbe- werb oder auch die Meerwasserqualität genannt.

Durch Indikatorensysteme kann die Beschaffung sensibler Informationen unterstützt werden, die die Informationstransparenz eines Zielgebietes sowohl für Touristen als auch für alle an der touristischen Wert- schöpfungskette beteiligten Akteure erhöht.

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Informationen, die zuvor nur oberflächlich und

bruchstückhaft vorhanden waren und den Sachverhalt im Zielgebiet oft unvollständig wiedergaben, können hierdurch ergänzt und vertieft werden.

Wichtige Entscheidungsprozesse seitens des öffent- lichen Sektors und Organisationen aber auch seitens der Touristen und des touristischen Privatsektors können durch veröffentlichte Indikatordaten beeinflusst werden.

Ein hoher Bekanntheitsgrad und die Akzeptanz des tech- nischen Systems, über das veröffentlicht wird, ist dabei eine wichtige Voraussetzung.

Das System bietet Touristen so den Zugang zu „unver- fälschten“ und „wahren“ Informationen über das Zielge- biet, die in dieser Form zuvor noch nicht zur Verfügung standen.

Indikatordaten zur Touristenzufriedenheit könnten zum Beispiel die Entscheidung für eine Bereisung des jewei- ligen Zielgebietes stark beeinflussen.

Indikatordaten für Küstengebiete sind u.a die Wasser- qualität, gemessen an einem bestimmten Grenzwert (z.B. pH-Wert). Ein Tourist entscheidet sich üblicher- weise für das Zielgebiet mit der besseren Wasserqua- lität. In Gebieten mit schlechten Werten kann man annehmen, dass die Touristenzahl zurückgeht.

Die Veröffentlichung von Indikatordaten in einem touristischen IuK-System kann auch Konsequenzen für die örtliche Politik besitzen. So würden beim Rückgang von Touristenzahlen, auf Grund schlechter Indikator- daten, Verbände der Tourismuswirtschaft und anderer betroffenen Akteure beginnen, Druck auf die örtliche Politik auszuüben. Das politische Ziel wäre hierbei die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen, um die ver- schlechterten Indikatordaten langfristig zu verbessern.

Ähnliche Effekte sind ebenso durch weitere Indikatoren, wie das „Sicherheitsgefühl“ der Touristen oder die

„Luftqualität“ denkbar. Dies macht daher bestimmte Indikatoren auch für das Marketing eines Zielgebiets interessant.

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Integrierte Informations- und

Kommunikationssysteme im Tourismus

Als zukunftsweisend haben sich bei der Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnik im

Tourismus „Destination integrated computer information reservation management systems (DICIRMSs)“, also rechnergesützte Computerinformations- und Reser- vierungsmanagementsysteme erwiesen. „DICIRMSs“

beziehen sich auf alle Anforderungen und Leistungen von Tourismusunternehmen und Konsumenten für ein spezielles Zielgebiet. Sie unterstützen durch ihre Infor- mationsstruktur die Kommunikation und die Geschäfts- prozesse zwischen allen Akteuren.

Hierbei sind Kunden, Besitzer, Verkäufer und „DMOs“

(Destination Management Organisation), wie zum Bei- spiel Reisegesellschaften mit eingeschlossen.

Die Systemkomponenten von „DICIRMSs“ können in unterschiedlichen Größen existieren.

Durch den hohen Integrationscharakter der „DICIR- MSs“ in fast allen Bereich haben alle Akteure einen lang- fristigen Nutzen, während die Nachhaltigkeit der lokalen Ressourcen erhöht werden kann. Für kleine Tourismus- anbieter (u.a. familiengeführte Unterkünfte, Landwirte) besteht der langfristige Nutzen beispielsweise in der Verwendung des Systems als zusätzlicher Distributions- weg. In ein solches System wird ein Indikatorensystem mit als Hauptkomponente integriert.

Seitens aller beteiligten Akteure besteht die Herausforderung, dass es gegenwärtig noch an Zielgebietsmanagement-Systemen (DMS, Destination Management System) mangelt, die eine zielgerichtete und dynamische Informationsverteilung ermöglichen, unmittelbare Kommunikationskanäle bieten, die betref- fenden Prozesse bündeln und funktional unterstützen können und damit einen hohen Integrationsgrad aller beteiligten Akteure schaffen. „…there is currently no operational DMS offering such a comprehensive and integrated service to its users.“(Dimitris Buhalis 2003, eTourism, Seite 289)

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Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit

Um die technischen Möglichkeiten, die inhaltliche Gestal- tung und die funktionalen Grenzen neuer Informations- und Kommunikationssysteme im nachhaltigen Tourismus zu ermitteln, behandele ich zuerst die Grundlagen des Themas. Hierzu zählen eine allgemeine Betrachtung des Tourismus und des nachhaltigen Tourismus und die Untersuchung des Einsatzes neuer Informations- und Kommunikationssysteme im Tourismus.

Nach dieser Behandlung folgt zunächst die Betrach- tung der Rahmenbedingungen in Costa Rica. Hierzu zählen die ökonomischen Rahmenbedingungen, die poli- tischen Rahmenbedingungen, die aktuelle Situation des Tourismus und die Situation des nachhaltigen Tourismus in Costa Rica und schließlich eine Bestandsaufnahme zur technischen Infrastruktur.

Genauso grundlegend ist die Untersuchung der Akteurskonstellation. Zu den Akteuren gehören alle Personen, die später das System benutzen können.

Dies kann beispielsweise ein Tourist sein, der sich über ein Angebot eines kleinen Hotels vor Ort informieren möchte, ein Einheimischer, der sich gerne an der

touristischen Wertschöpfung durch seine Arbeitsleistung beteiligen möchte oder eine wichtige Zeitung, die

aktuelle Daten, gewonnen aus dem Indikatorensystem, wöchentlich veröffentlicht.

Andere berücksichtigte Akteure wie zum Beispiel Infra- strukturbetreiber, Technikanbieter, PR-Fachleute, Frem- denverkehrsverbände und staatliche Stellen (Politik) sind eher indirekt beteiligt. Hierzu zählen auch die Personen, die das System einführen und betreiben werden.

Die Vorbereitung auf das Sytemkonzept für den nachhaltigen Tourismus am Beispiel von Costa Rica wird somit getragen von einer Untersuchung des Tourismus im Allgemeinen, einer vertieften Untersuchung des nachhaltigen Tourismus, dem Einsatz neuer Informa- tions- und Kommunikationssysteme im Tourismus, den spezifischen Rahmenbedingungen in Costa Rica und der Akteurskonstellation.

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Diese Analysen bilden die Basis einer erfolgreichen Abstimmung der technischen, gestalterischen, inhalt- lichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Faktoren und damit die Basis für ein geeignetes und sicheres Systemkonzept.

Für das Systemkonzept werden unter Berücksichtigung der Ergebnisse der vorausgegangen Untersuchung Bestandteile eines Pflichtenheftes verwendet.

Diese Bestandteile sind: die Vision und die Zielsetzung des Systems, der Produkteinsatz, eine Produktübersicht, die Produktfunktionen, Produktdaten (langfristig zu speichernde Daten aus Benutzersicht), Produktlanfor- derungen, Benutzeroberfläche (GUI, Zugriffsrechte) und der Ausblick. Der Konzeptvorschlag konzentriert sich primär auf ein DICIRMS, das ein Indikatorensystem für nachhaltigen Tourismus als eine Hauptkomponente einsetzt.

Es werden außerdem die Fragen beantwortet, wer ein solches System umsetzt, wie dies erfolgt und wer es wie einführen, betreiben und pflegen kann. In diesem Zusammenhang ist ebenso ein Finanzierungsplan notwendig.

Nachhaltiger Tourismus ist die einzige zukünftige Tou- rismusform, die einen langfristigen Nutzen touristischer Ressourcen ermöglicht und bei richtiger Vermarktung etablierte Tourismusformen ersetzen kann.

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2.0 Grundlagen des Themas

2.1 Allgemeine Betrachtung des Tourismus

2.1.1 Definition und Einordnung

Der Wortursprung für Tourismus stammt aus dem griechischen Wort „tornus“, (=zirkelähnliches Werkzeug) und aus dem lateinischen „turnus“ (=runden). Beide deuten auf eine Wiederholung oder auch Bewegung hin.

Das Wort Tourismus ist noch relativ jung und wurde in England im Jahr 1800 zum ersten Mal belegt.

Der Mensch ist und war schon immer in Bewegung gewesen. Zu Beginn der Menschheitsgeschichte war das Wandern überlebenswichtig.

So musste der Mensch für die Erschließung neuer Lebensräume, den Handel und die Sozialkontakte wan- dern. Oft musste dies auch unfreiwillig auf Grund von Naturkatastrophen, Kriegen oder Seuchen geschehen.

Eine Frühform des Tourismus stellten die Pilger- fahrten dar, wobei eine der Bekanntesten wohl die Pil- gerreisen der Moslems nach Mekka oder für die Christen der Jakobsweg nach Santiago de Compostella waren und dies zum Teil noch sind.

Heute liegt die Motivation des Reisens nicht mehr darin, die Gebeine eines Heiligen zu finden. Sie liegt vielmehr im „unterwegs sein“.

Tourismus ist mittlerweile einer der weltweit stärksten Wirtschaftssektoren und wächst nach wie vor weiter an.

Er stellt zudem nach Öl- und Autohandel weltweit den drittgrößten Außenhandelssektor dar. (Vgl. Ökotouris- mus 2000, S.47)

Obwohl Tourismus schon länger existiert, sofern man die ersten Pilgerreisen als eine Form des Tourismus betrachtet, gibt es bisher keine eindeutige Definition des Selben.

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Als eine mögliche Definition werden unter Tourismus die Aktivitäten der Personen verstanden, die an Orte außerhalb ihrer gewohnten Umgebung reisen und sich dort zu Frei-zeit-, Geschäfts- oder weiteren Zwecken nicht länger als ein Jahr ohne Unterbrechung aufhalten.

(Vgl. Heidelberger Geographische Gesellschaft – HGG- Journal 17, 2002, S.2)

Ein über 24 Stunden hinausgehender Reiseverkehr zum Zwecke der Erholung wird ebenfalls als Tourismus verstanden (Vgl. Ökotourismus 1997, S. 42).

Es gibt darüber hinaus eine Vielzahl weiterer Defini- tionen, deren alleinige Existenz schon bestätigt, dass es schwierig ist, eine touristische Aktivität von einer anderen Form menschlicher Mobilität abzugrenzen.

2.1.2 Marktbetrachtung

Der Tourismusmarkt wird in Zukunft um ein Vielfaches anwachsen.

Laut Welt Tourismus Organisation (WTO) wird es im Jahr 2020 über 1.6 Milliarden Touristen geben. Dies bedeutet, dass bis dahin ca. 20% der Weltbevölkerung reisen wird.

In Deutschland beläuft sich die aktuelle Quote der am Tourismus Teilhabenden, die also mindestens eine drei- tägige Reise im Jahr unternehmen, auf 76%, d.h., dass der Anteil der Nichtreisenden, die ihren Urlaub zu Hause verbringen, nur noch 24% ausmacht.

Beim Anteil der Auslandsreisen im europäischen Ver- gleich rangiert Deutschland deutlich im Spitzenfeld und wird nur von einigen kleineren Ländern übertroffen, z.B.

von Belgien mit 82% und von Luxemburg mit 99%.

Fernzielländer, die meist wegen Kultur- und/oder Natu- rerlebnissen nachgefragt werden, haben deutlich nied- rigere Anteile. Sie variieren zwischen 2,5% (Costa Rica) und 5,0% (Thailand), wobei es hier einzelne Ausreißer wie etwa Namibia mit einem Anteil von 10,7% gibt. (Vgl.

Gratwanderung Ökotourismus 2002)

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Für das Wachstum im Tourismus müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, um erfolgreich zu verlaufen.

Tourismus wird als eine der informationsintensivsten Branchen angesehen.

Der Besitz einer adäquaten Möglichkeit, Informationen effektiv zu verbreiten und zu managen ist daher eine wichtige Voraussetzung dem hohen Informationsbedarf gerecht zu werden. Ebenso wichtig ist es, sich um die Touristen vor, während, und nach dem Kauf zu küm- mern, um so einen Zusatznutzen für ein Tourismuspro- dukt erzeugen zu können. (Vgl. eTourism 2004, S.105, S.324)

In gleichem Maße wie der Tourismusmarkt, wächst laut WTO ebenso Wettbewerb und Nachhaltigkeit im Touris- mus.

Diese Entwicklung fordert von den Marktteilnehmern, sich stärker von der Konkurrenz abzugrenzen, was durch eine stärkere Marktsegmentierung der einzelnen Teilnehmer erreicht werden kann. Wichtig dabei sind die verschiedenen Touristentypen zu kennen, die sich über die Touristennachfrage definieren und neue Marktseg- mente oder Nischen rechtzeitig zu identifizieren.

Eines der wichtigsten Ziele fast aller Tourismusan- bieter ist schließlich, einen hohen Grad an Individualität im Angebot für Touristen zu erreichen und sich durch den unverwechselbaren Charakter eines Angebots von anderen Anbietern abzugrenzen. (Vgl. Gratwanderung Ökotourismus, S.167). Dieser Aspekt macht ein früh- zeitiges Erkennen von Marktnischen im Tourismus zu einem wichtigen Wettbewerbskriterium.

Zu den potentiellen alternativen Tourismusformen (Nischen), die noch ein beträchtliches Wachstum erwar- ten lassen, zählen zum Beispiel Rad- und Wanderreisen.

(Vgl. HGG Journal 2002, S.24)

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Durch die harte Konkurrenz unter den vielen großen und kleinen Veranstaltern und den Fluggesellschaften zählt bisher überwiegend der Preis. Daher sind qualitativ hochwertige Reisen, bei denen interkulturelle Begeg- nungen und „Verträglichkeit“ im Vordergrund stehen noch Nischenprodukte, die es zum Teil schwer haben, auf dem Markt zu bestehen. (Vgl. Gratwanderung Öko- tourismus, S.149).

Die bekanntesten Nischen im Tourismus sind neben den schon eben Genannten aus heutiger Sicht:

Ökotourismus, Jagdtourismus, Abenteuertourismus und Camping.

Um das Thema der Marktnischen im Tourismus besser zu verstehen, ist es sinnvoll die potentiellen Nachfrager von Nischen genauer zu betrachten, und zwar die Tou- risten.

2.1.3 Eine allgemeine Betrachtung der Touristen

Als Touristen werden Personen bezeichnet, die sich vorübergehend von ihrem Dauerwohnsitz entfernen (unter Umständen gar nicht lang und gar nicht weit) und dort zur körperlichen und geistigen Erholung, Erfüllung ihrer Lebensbedürfnisse als Annäherung an ihre persön- lichen Wünsche verweilen, in dieser Zeit keiner Erwerbs- tätigkeit nachgehen und als Nutzer von Wirtschafts- und Kulturgütern auftreten.(Vgl. Ökotourismus 2000, S.43) Drastischer formuliert ist jeder Tourist, der sich den Rückzugsweg in die Heimat offen hält. (Vgl. Gratwande- rung Ökotourismus 2002, S.54)

Die meisten Touristen reisen oft, sind sprachlich und technisch gebildet und können sich in multikulturellen Umfeldern in Übersee bewegen. Daneben besitzt jeder Tourist eine bestimmte Wahrnehmung, bestimmte Bedürfnisse und damit verbunden, je nach Touristen- typ ein unterschiedliches Verhalten.

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Im Kontext der Touristenwahrnehmung werden touristische Produkte im Zielgebiet grundsätzlich als integrierte Erfahrungen erlebt und am Schluss als ganze Erfahrung zusammengesetzt und schließlich als solche bewertet. (Vgl. eTourism 2004, S.98, S110).

Durch Touristenbedürfnisse entstehen allgemeine Anforderungen an Tourismusorte.

Eine intakte Umwelt, die Gesundheit und die öffentliche Sicherheit im Zielgebiet werden als die wichtigsten Tou- ristenbedürfnisse und damit als Basisvoraussetzungen für einen Tourismusort angesehen.

Häufig sehen sich Touristen jedoch mit nicht erfüllten Basisvoraussetzungen wie Gewässerverunreinigungen, Strandverschmutzungen, Lärmbelastungen, Kriminalität oder photochemischem Smog konfrontiert.

Innerhalb der Touristenbedürfnisse sind Folgende die wichtigsten Reisemotive: der Wunsch nach außer- gewöhnlichen Erlebnissen, Risiken und Gefahren, die Qualität des Erlebens, die physische Herausforderung und immer stärker nachgefragt die Individualität und Selbstverwirklichung. „Die Reisenden streben das inten- sivere Erleben und Ausleben des eigenen Ichs an und die bessere Befriedigung der individuellen Bedürfnisse.“

(Ökotourismus 2000, S.158)

Zur Selbstverwirklichung eines Menschen hat Maslow 1977 eine wichtige These aufgestellt, die gut in den eben beschriebenen Zusammenhang passt. „Höhere Bedürfnisse können erst entwickelt und befriedigt wer- den, wenn die ‚niederen’ Bedürfnisse erfüllt sind. Sind diese Grundbedürfnisse befriedigt, hat der Mensch das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung. Im Arbeitsleben allerdings kann er diese in der Regel nicht befriedigen.

Deshalb wird Selbstverwirklichung in der Freizeit gesucht.“

Das Touristenverhalten kann man des Weiteren in vier typische Schlüsselphasen einer Ferienbuchung eintei- len.

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Für Tourismusvermarkter bestehen diese aus: Traum, Recherche, Buchung und Ausführung. Über diese

Schlüsselphasen lassen sich, durch ihr jeweiliges Verhal- ten, die meisten Touristentypen identifizieren, wobei die letzte Phase für eine Einordnung am deutlichsten ist.

2.1.4 Touristentypen

Sorglostouristen

Insgesamt kann man sechs verschiedene Touristentypen identifizieren.

Die immer noch größte Gruppe an Touristen stellen die so genannten „Sorglostouristen“ dar. Sie und mit ihnen die Geschäftsreisenden sind Hauptkonsumenten des bekannten Massentourismus und damit von Pauschalan- geboten.

Massentourismus stellt eine Art des Fremdenverkehrs dar, der organisiert und in größeren Gruppen stattfin- det, meistens ohnehin schon stark besuchte Urlaubsre- gionen ansteuert und definitiv keinen Nischenmarkt im Tourismus stellt.

Ein solches Reisen breiter Bevölkerungsschichten ist gekennzeichnet durch den steigenden Wohlstand und mehr verfügbarem Geld. (Vgl. Massentourismus versus sanfter Tourismus 2004, S.4)

Allgemein kann man feststellen, dass alle Touristen insbesondere „Sorglostouristen“ in dem bereisten Ziel- gebiet „Fluchtzonen“ brauchen, damit sie sich nicht einer zu großen Nähe mit der fremden Umgebung ausgesetzt sehen.

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Abenteuertouristen

Die zweite Gruppe stellen die „Abenteuertouristen“

oder oft auch als „Extremreisende“ bezeichnet. Zumeist handelt es sich bei dieser Touristengruppe um sehr gesellige, aufgeschlossene Menschen. Sie stammen größtenteils aus der höheren Bildungsschicht, wobei darunter viele Akademiker zu finden sind. Darüber hinaus sind sie oft jung, gesund, haben ein großes Interesse an Sport und sehen das Erobern der Natur als eine Herausforderung an.

Die Gruppengrößen dieses Touristentypus sind meist aus Sicherheits- oder Technikgründen und nicht aus sozialen Gründen begrenzt. Sie benötigen eine Umwelt, die eine Herausforderung bietet. Das Wissen über die Umgebung ist hierbei zweitrangig.

Als spezifisches Verhalten kann man feststellen, dass bei Abenteuertouristen der persönliche „Thrill“ und die persönliche Erfüllung am wichtigsten sind.

Im Nachhinein können dennoch Effekte entstehen, die die „eroberte“ Umwelt in einem lieb gewonnenen Licht erscheinen lassen und sie damit aufwertet.

Auf Grund der alternden Bevölkerung in den Industri- eländern, wird in Zukunft der Konsum von Abenteuer- tourismus sinken. (Vgl. Understanding The Market For Sustainable Tourism, abgerufen am 14.05.2005)

Campingtouristen

Die Touristengruppe, die in allen Altergruppen und in jeder Einkommensschicht repräsentiert ist, nennt man „Campingtouristen“. Diese Touristen zeichnen sich dadurch aus, dass sie regelmäßig zum selben Ort zurückkehren und ein hohes soziales Verständnis besit- zen.

Eine hohe Integration mit der fremden Umwelt findet bei dieser Touristengruppe dennoch nicht statt, da die eigenen Gruppeninteressen einen höheren

Stellenwert, besitzen als der Kontakt zu fremden einhei-

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Sie sind grundsätzlich damit einverstanden, ihre

Auswirkungen auf die Umwelt zu beschränken. Für den Campingtouristen ist die Umgebungsqualität mit am wichtigsten und weniger der persönliche Komfort. (Vgl.

Understanding The Market For Sustainable Tourism, abgerufen am 14.05.2005).

Ökotouristen

Die Hauptmotivation für „Ökotouristen“ besteht darin, etwas über die Natur und andere Kulturen zu lernen.

(Vgl. Toward a Principal Evaluation of Ecotourism Ven- tures abgerufen 14.05.2005)

Es handelt sich bei diesem Touristentyp meist um Personen mit einem relativ hohen sozialen Status und Bildungslevel, die im Allgemeinen über 35 Jahre alt sind.

Frauen besitzen ein leichtes zahlenmäßiges Übergewicht vor Männern.

Ökotouristen lassen sich außerdem in drei Unter- gruppen unterteilen: die „sanften Stillen“, die

„anspruchsvollen Naturkonsumenten“ und die „idealen Ökotouristen“. (Vgl. HGG Journal 17 2002, S.16, S.17).

Zu den „sanften Stillen“ zählen Menschen aus den Industrieländern, die ihre Umwelt als teilweise belastend empfinden, die sich viel Zeit für Reisen nehmen, diese auf Natur und traditionell wirtschaftende Bevölkerungs- gruppen ausrichten, dabei wenig Geld ausgeben, sich gut vorbereiten, in der Regel die Landessprache erlernt haben und die Rückkehr an alte Reiseziele lieben.

Zu den „anspruchsvollen Naturkonsumenten“

gehören jene Menschen die aus den Industrieländern und den wirtschaftlichen Eliten der Entwicklungsländer kommen.

Sie verfügen über viel Geld und sind gewohnt dieses für persönliche Wünsche einzusetzen. Die lokale Bevölke- rung wird überwiegend ausgeblendet und höchstens als Hilfspersonal oder Folklore-Dekor wahrgenommen. Die Komfortansprüche bezüglich Transport, Unterbringung und Rahmenbedingungen sind grundsätzlich sehr hoch.

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Die Gruppe der „idealen Ökotouristen“ ist sich

bewusst darüber, wie Umwelt belastend ihre Reise trotz besten Bemühens ist, und wollen negative Effekte redu- zieren. (Vgl. Ökotourismus 2000, S.57, S.58)

Allgemein bevorzugen „Ökotouristen“ kleine Hotels, unterstützen gerne Naturmaßnahmen und besitzen den- noch einen hohen Komfortanspruch mit einem knappen Zeitbudget. Das größte Interesse besteht bei ihnen im Sammeln von Wissen.

Da es sich bei diesem Touristentyp oft auch um Idea- listen handelt, zögert diese Gruppe oft nicht, Andere mit dem für sich beanspruchten Verhalten zu überzeugen.

Ökotouristen arbeiten daher stark daran ihr Regelwerk auf andere zu übertragen.

Diese Gruppe gewinnt im Bereich des Tourismus immer mehr an Einfluss. (Vgl. Understanding The Market For Sustainable Tourism, abgerufen 14.05.2005)

Jagdtouristen

Der Touristentyp der zur Gruppe der „Jagdtouristen“

gehört, stellt einen hohen Männeranteil, besitzt meist ein hohes Bildungsniveau und ein hohes Einkommen.

(Vgl. Understanding The Market For Sustainable Tou- rism, abgerufen am 14.05.2005)

Jagdtourismus wird als elitär angesehen und behagt oft nicht Naturschützern, erfüllt jedoch die Kriterien des Ökotourismus (Ausrichtung auf naturnahe Räume, Beitrag zur ökonomischen Verbesserung für lokale Bevölkerung und Naturschutzvorhaben). Voraussetzung dabei ist eine umsichtige Planung und Kontrolle. (Vgl.

Ökotourismus 2000, S.275)

„Jagdtouristen“ sind sehr sensibel, was den Maßstab der Lebensqualität angeht und versuchen diesen sowohl in der Natur als auch zu Hause einzuhalten.

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Sie brauchen die Einsamkeit normalerweise mit einer kleinen Gruppe von Freunden. Weitere Teilnehmer sind nur dann erwünscht, wenn sie sich auch durch die Naturbegegnung persönlich weiterentwickeln möchten.

(Vgl. Understanding The Market For Sustainable Tou- rism, abgerufen 14.05.2005)

2.1.5 Neuer Tourismus

Um den sehr unterschiedlichen Nachfrageverhalten der unterschiedlichen Touristentypen gerecht zu werden gibt es seit den 90er Jahren eine Tourismusentwicklung, die als „Neuer Tourismus“ bezeichnet wird. Dieser

ist seit dem stetig gewachsen und wird als flexibel, segmentiert, kundenorientiert und diagonal integriert angesehen.

Ursprünglich gab es für das typische Urlaubskonzept die englische Bezeichnung der 5s für Küstengebiete:

„sun-sea-sand-sex-sangria (Sonne-See-Sand- Sex- Sangria)“ und sein Komplementär im Städtebereich

„short-breaks-sightseeing-shopping-shows-scotch

whisky (kurze Pausen- Besichtigungen-Shopping-Shows- Scotch)“.

Diese Urlaubskonzepte haben sich durch den „neuen Tourismus“ zu den 5s „sophistication-specialization- segmentation-satisfaction-seduction (Verfeinerung, Spezialisierung, Segmentierung, Verlockung)“entwickelt.

Jene Verschiebung wird durch den Bedarf nach immer individuelleren, authentischeren und stärkeren Reiseer- fahrungen generiert. Die Konzentration wechselt somit hin zum Individuum und Minimarktsegmenten.

Zielgebiete werden daher vermehrt als Orte angese- hen, an dem Produkte, Einrichtungen und Leistungen angeboten werden, die das komplette Tourismusprodukt und die Reiseerfahrung ergänzen. Dies bedeutet gleich- zeitig für das Touristenverhalten eine Verschiebung von einer passiven Haltung hin zu einem stärkeren Einbrin- gen und Engagement im jeweiligen Zielgebiet.

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Touristen entwickeln zunehmend ihre eigenen Bewer- tungsmechanismen und beurteilen so auch die Zuverlässigkeit von Onlineinformationen.

Für die Vertriebskanäle bedeutet dies eine vielfältige Anwendungsstrategie mit verschiedenen Vertriebskanä- len über I-TV, mobile Technologien, Internet, Call Cen- ters etc. zu entwickeln. Erst durch neue Technologien wird es der Tourismusindustrie ermöglicht, individuellere Produkte anzubieten. (Vgl. eTourism 2003, S.128, S.129, S.130, S.280, S.257)

2.1.6 Effekte des Tourismus

Neben den gängigen positiven Effekten aus der Markt- wirtschaft wie ein höherer Beschäftigungsgrad oder ein steigendes BIP, das eine Markterweiterung mit sich bringt, ergeben sich sowohl positive als auch negative Effekte.

Tourismus kann zu Bürgerbeteiligung im Umwelt- und Naturschutz führen und durch Beteiligung von Kapital am Tourismusangebot zur Stärkung der einheimischen Wirtschaft führen. (Vgl. Auf der Suche nach dem grünen Paradies 1991, S.285)

Erst durch Tourismus werden Anreize geschaffen, Infrastruktureinrichtungen, wie Flughäfen, Autobahnen, Häfen, Wasser- und Elektrizitätsversorgung etc. zu errichten.

Zudem werden neue Arbeitsplätze geschaffen, die vornehmlich im Dienstleistungssektor existieren, wie z.B. Bergführer, Skilehrer, Hotelier und Hotelangestellter oder Geschäftsinhaber. In diesem Bereich ist keine Automatisierung möglich, was zu einem dementspre- chend hohen Bedarf an Arbeitskräften in der nationalen Dienstleistung führt.

Leider führen diese positiven Effekte genauso zu den negativen Effekten oder Folgen.Es wird hierbei meistens zwischen Erschließungs- und Nutzungsfolgen unter- schieden.

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Unter Erschließungsfolgen werden alle Folgen, die mit der infrastrukturellen Einrichtungen zu tun haben, verstanden, die mit der touristischen In-Wertsetzung eines Landes verbunden sind (z.B. Ausweitung des Verkehrsnetzes, Seilbahnen, Skipisten, Neubauten von Flughäfen etc.).

Zu den Nutzungsfolgen sind die unterschiedlichen Bela- stungen bezüglich der touristischen Nutzung zu zählen (z.B. zieht das Tauchen in Korallenriffen oftmals durch Unachtsamkeit schwere unwiederbringliche Schäden mit sich).

Darüber hinaus ergeben sich oftmals negative Folgen in ökonomischen und sozialen Bereichen. So steigen die Lebenshaltungskosten in den betreffenden Regionen beträchtlich an, die sich nur die wenigsten einheimi- schen Arbeiter leisten können.

Tourismus kann somit zu realen oder verspürten Zugangsproblemen für Einheimische führen und große Auswirkungen auf Familien mit sich bringen (Vgl. WTO 2004, S.66, S.70)

Im Tourismusgewerbe sind in der Regel noch nicht oder sehr niedrig qualifizierte Arbeitsplätze an der Tagesord- nung. Diese steigen mit der Zahl der Touristen ebenso an, was eine Abwanderung von nicht touristischen Arbeitsplätzen zur Folge hat (z.B. der Fischer, der durch den Kauf eines Küstenstreifens nicht mehr fischen darf).

Im Hinblick auf Sextourismus anfällige Kinder, kann Tourismus zu einer unsicheren Umgebung beitragen.

Diese Kinder stammen oft aus ärmeren Familien, die sich durch die zuvor beschriebenen negativen Effekte mit Armut konfrontiert sehen und im Verkauf ihrer Kinder eine letzte Chance zum Überleben sehen. Diese negative Tourismusform existiert meist in Entwicklungs- ländern. (Vgl. WTO 2004, S.71-72)

Tourismus kann somit nicht isoliert von Umgebungen, Wirtschaft und Gesellschaft geplant werden und bei schlechter Planung zu einem Motor der Zerstörung werden. (Vgl. WTO 2004, preface)

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