Prof. Rolf Marschalek
Institut für Pharmazeutische Biologie Goethe-Universität Frankfurt/Main
Die immunologische Basis des Rheumatischen Formenkreises
f
f
Frankfurter PHARMAZIE SCHULEe.V.forum
pharmazieforum
Wissenschaftliche
2011
Vorträge und Seminare für Apotheker und Ärzte
29./30. Januar 2011
f
f
Frankfurter PHARMAZIE SCHULEe.V.Einladung
Im Rahmen der
„Frankfurter Winterschule“
lädt die Frankfurter Pharmazieschule e.V.
gemeinsam mit Herba Chemosan
am
29. + 30. Januar 2011 zum Pharmazieforum
ins Hotel Pichlmayrgut in Pichl bei Schladming ein.
HOTEL PICHLMAYRGUT
PICHL BEI SCHLADMING
Das Wellness- und Relax-Resort Pichlmayrgut präsentiert sich Ihnen als Hoteldorf auf einem riesigen Anwesen in Pichl bei Schladming.
Sie verbringen hier Ihren Urlaub oder Seminaraufenthalt inmitten einer sehenswerten Landschaft im Ennstal. Das Hotel Pichlmayrgut blickt auf eine jahrhundertealte Geschichte zurück. Die umfangreichen Reno- vierungsarbeiten und Baumaßnahmen haben ein Gut entstehen lassen, das sich in Sachen modernem Komfort und Freizeitangebot auf höchstem Niveau bewegt.
Der Charme des Pichlmayrguts liegt in seinem besonderen Ambien- te. Sie spüren den alpinen Lifestyle. Das Pichlmayrgut ist in seiner Gesamtheit eine moderne Interpretation von traditionellen Werten.
Vortragsübersicht
Einführung in die Immunologie
Ursachen chronischer Inflammation
Der „Rheumatische Formenkreis“
Vortragsübersicht
Einführung in die Immunologie
Hämatopoiese Leukozyten
angeborenes und adaptives Immunsystem Immunologische Barrieren
Mechanismen des angeboren Immunsystems Mechanismen des adaptiven Immunsystem
Naives Repertoire unserer Lymphozyten MHC-Präsentation
Crosstalk der Zellen
Periphere lymphatische Organe Immunreaktionen
Megakaryocyte
Platelets
Hämatopoiese
2500/ml 4-5.000.000/ml 400/ml 4500/ml
150-400.000/ml
Normwerte
Leukozyten des Immunsystems und ihre Funktion
G
Granulozyten
NK
natürliche Killerzellen
naive B
naive B-Zellen
CD4 T
Helfer T-Zellen
CD8 T
Killer T-Zellen
M
Makrophagen
D
dendritische Zelle
peripheres Blut Mucosen
Gewebe
peripheres Blut peripheres Blut lymphatische
Gewebe
Thymus peripheres Blut
lymphatische Gewebe
Thymus peripheres Blut
lymphatische Gewebe
Gewebe verschiedene
Gewebe lymphatische
Gewebe
Zellen des angeborenen Immunsystems
Zellen des adaptiven Immunsystems
Bei allen höheren Lebewesen gibt es zwei Formen der Immunität:
Angeborene und adaptive Immunabwehr
* 800 verschiedene Defensine und Komplementsystem
• angeboren
• teilweise induzierbar
• unspezifisch
• kein Gedächtnis
• nur in Vertebraten
• induzierbar
• spezifisch
• Gedächtnis
• selbst <--> nicht-selbst
*
Angeborene Immunität
Freßzellen
Natürliche Killerzellen
„Bakterizide“ Proteine *
Adaptive, spezifische
Immunität
Spez. Immunzellen Antikörper
Zytokine, Lymphotoxine
Das angeborene Immunsystem gibt dem adaptiven Immun- system den zeitlichen Vorsprung, den es benötigt, um eine
spezifische Reaktionen einzuleiten
Zellen des Immunsystems und ihre Funktion
3 zentrale, mechanische Barrieren Immunologische Barrieren im Körper
Fettsäuren, pH-Wert Hautflora
Haarfollikel
Cilien Mucus
Magensäure
bakterielle Darmflora 2/3 der täglichen Immunreaktionen *
Phagozytose
• Makrophagen und neutrophile Granulozyten - jagen chemotaktisch Bakterien
- binden spezifisch an Mikroben und eliminieren diese durch Phagocytose
- senden Signale an Zellen des adaptiven Immunsystems (IL-12)
- schütten pro-inflammatorische Zytokine aus
Zell-vermittelte Abwehr
• Natürliche Killerzellen
- besitzen Sensoren zum Aufspüren von bakteriellen Komponenten (Toll-like Rezeptoren)
- nach ihrer Stimulierung werden cytotoxische
Eigenschaften ausgelöst (für pro- und eukaryonte Zellen)
Mechanismen der angeborenen Immunabwehr
G
NK
M
Zellen des Immunsystems und ihre Funktion
Mechanismen der adaptiven Immunabwehr
humorale Immunabwehr
• Hauptkomponente der humoralen Immunabwehr sind Antikörper
• binden spezifisch an Mikroben oder Gifte und eliminieren diese
• sie lösen weitere Reaktionen aus:
- stimulieren Phagozytose-Leistung von Makrophagen
- stimulieren die Ausschüttung von pro-inflammatorischen Zytokinen - stimulieren das Komplement-System
Zell-vermittelte Immunabwehr
• Einige Mikroben und Viren sind in der Lage weiße Blutkörperchen zu infizieren und sich in Ihnen zu vermehren; dort sind sie für Anti- körpern nicht erreichbar.
• Deshalb gibt es die Zell-vermittelte Immunabwehr der T-Zellen
• sie führt dazu, dass die intrazellulären Mikroben oder Viren abgetötet werden, oder aber, dass die infizierte Zellen abgetötet werden.
naive
B CD4 T
CD8 T
Zellen des Immunsystems und ihre Funktion
D
B- und T-Zell-Reifung erzeugen das naive Repertoire 2.4 x 10
10verschiedene B-Zellen (täglich, lebenslang)
1 x 10
11verschiedene T-Zellen (juvenile Phase)
B Th2
Reifung und Funktion von Lymphozyten
Antigen
Reifung und Funktion von Lymphozyten
Der T-Zellrezeptor
• wird von reifenden T-Zellen im Thymus hergestellt
• Zellen mit TZR werden im Thymus positiv und negativ selektioniert
• TZRen sind diejenigen Oberflächenstrukturen, die mit ubiquitär exprimierten MHC-Komplexen
interagieren können:
- MHC Klasse I befindet sich auf allen Körperzellen - MHC Klasse II befindet sich auf APCs und B-Zellen
MHC Komplexe
MHC I MHC II
auf allen Körperzellen
3 verschiedene Klassen (A-C) ererbt: 3 + 3
Varianz/Mensch: 1 : 1,3 x 107
nur auf APCs und B-Zellen 12 verschiedene Klassen
ererbt: 12 + 12
Varianz/Mensch: 1 : 2 x 109
MHC Komplexe
Funktionen der MHC Präsentation
MHC I Präsentation von Fremdpeptiden ist für zwei Bereiche von Bedeutung:
Virus- oder Bakterien-infizierte Körperzellen können so von T- Killerzellen erkannt und aktiv zerstört werden (Induktion der Apoptose, Granzyme B-Sekretion, Porin-Sekretion), wenn sie entsprechende Fremdantigene zeigen
Überalterte und dysfunktionale Zellen werden ebenso erkannt und aus dem System entfernt. Dadurch wird Alterungsprozessen vorgebeugt !!
MHC II Präsentation von Fremdpeptiden ist für zwei Teilreaktionen von Bedeutung:
APC‘s werden so von TH1-Helferzellen zur aktiven Zerstörung der phagozytierten Mikroben aufgefordert.
B-Zellen können so von TH2-Helferzellen dazu aktiviert werden, Antikörper gegen ein bestimmtes Antigen herzustellen.
TH TK
B NK M
Receptors
"naive"
BZR (IgM & IgD)
CD19 Receptors
"effector"
no BZR CD19 CD40
TZR (αβ, γδ) CD3
CD4
TZR (αβ, γδ) CD3, CD4
CD40L IL-2R
TZR (αβ, γδ) CD3
CD8
TZR (αβ, γδ) CD3, CD8
FasL IL-2R
Fcγ CD16 Toll-like R
Fcγ CD33 CD83
MHC class
MHC II MHC II
bind MHC II
bind MHC I
recognize MHC I negative Function antibody
production:
soluble IgA, IgG or
IgG
phagocytosis Fcγ
CD33 CD86
MHC I
MHC-Cross-Talk zwischen Immun- und Körperzellen
Körper Zellen
IgE
Periphere lymphatische Organe: Initiation von Immunreaktion
HEV
Lymphknoten Milz MALT
Filtration der Lymphflüssigkeit Filtration von Blut komplexer Sensor für Darmflora
FD
naive
B D
CD4 T
Keimzentrum Paracortex
unprozessierte Antigene
prozessierte Antigene
Antigen
FD
D CD4 T
Keimzentrum Paracortex
naive B
Ablauf einer Immunreaktion
wenige B wenige T 106 Zellen
wenige B wenige T
Vortragsübersicht
Einführung in die Immunologie
Ursachen chronischer Inflammation
Der „Rheumatische Formenkreis“
Vortragsübersicht
Ursachen chronischer Inflammation
Cytokin-Crosstalk der Immunzellen
Antikörper-vermittelte Hypersensitivitäten Die Bedeutung der Fcγ-Rezeptoren
Veränderte IgG‘s ?
MHC‘s bei entzündlichen und autoimmunen Erkrankungen Geschlechtsspezifität von Autoimmunerkrankungen
Stress und Alter Th17-Zellen
Cross-Talk zwischen angeborenem und adaptivem Immunsystem
D
G M
NK CD8 T
CD4 T ThP
CD4 T Th2 CD4 T
Th1
Viruses, Bacteria Fungi, Protozoa
IL12 INFϒ
IL12 IL12
INFϒ
TNFα
INFϒ INFϒ
INFϒ
IL4
pro-inflam- matorische Moleküle
IL2, IL12 INFϒ, TNFα, TNFß, GM-CSF
IL4, IL5, IL10, IL13, IL25, IL31 GM-CSF
IL1 IL6 TNFα
Hypersensitivitäten und Autoimmunerkrankungen
Über- trag-
Klasse I Klasse II Klasse III Klasse IV
IgG oder IgM gegen Gewebe
oder ECM
Zirkulierende Immunkomplexe
und Antigenen
Autoimmun- erkrankung Allergie
CD4 oder CD8 MHC-abhängig Zellen des angeboren Immunsystems
basophile Granulozyten
Blutserum
TH2
CD4
TH1
IgE, IL4
permanente Gewebezerstörung chronisch entzündliche
Erkrankungen CD4 CD8
TH2
IL12, IL23
TH?
Antikörper Cytokine
entzündungsbedingte
Autoimmunerkrankungen
Autoantigen
>> Immunkomplexe
Komplement-Reaktion Lokale oder systemische
Entzündungsreaktion
> Autoantikörper
Phagozytose
Komplement-Reaktion Zytolyse
Klasse II Klasse III
Welche Faktoren führen in eine Dysbalance unseres
Immunsystems ?
Fcγ-Rezeptoren Antikörper
MHC
Hormonstatus
Th17-Achse
D
Balance zwischen aktivierenden und inhibierenden FcγR
aussen innen
LPS Cytokine
TNFα
aFcγR iFcγR C5a
ITAM ITAM ITIM ITIM
SIGNAL
Makrophagen, Neutrophile:
Eosinophile, Basophile:
Makrophagen, DC‘s:
Bildung von pro-inflammatorischen Zytokinen: IL1, IL6, TNFα
Antikörper-abhängige zelluläre Zytotoxizität (ADCC): Gewebedestruktion Phagozytose, Sauerstoff-Radikale
Degranulation
MHC II Antigenpräsentation
TGFß
Fcγ-Rezeptoren auf Zellen des angeboren Immunsystems
common γ-chain *
* common
M
G
aFcγ- und iFcγ Rezeptoren: entscheiden über Immunreaktion
Funktion der 8 Fcγ-Rezeptoren (Chrom 1q21)
IgG1*
IgG1
mg/ml
1 Woche
FcγIa,b,c Fcγn/ß2M
binden an IgG/Antigen Komplexe reguliert Serum-
spiegel aller IgG† Maus
Mensch
Rezeptor**
Konzentration im Blutserum Halbwertszeit
Aufgabe
IgG2 IgG2a mg/ml
FcγIIa,c 1 Woche
IgG3*
IgG2b mg/ml
FcγIIb 1 Woche
IgG4 IgG3 mg/ml
FcγIIIa,b 1 Woche
Aktivierung Aktivierung Hemmung Aktivierung
Toleranz-Induktion gegen Auto-Antikörper
CD64 CD32A CD32B CD16 CD64
* IgG1 und IgG3 binden besser an FcγR
** werden ko-exprimiert
Evidenz für eine wichtige Funktion des FcγIIb Rezeptors
1. Patienten ohne FcγIIb Rezeptor entwickeln spontan Autoimmunerkrankungen
2. Der FcγIIb Rezeptor verhindert die Expansion von auto-reaktiven B-Zellen
3. Mangel an FcγIIb Rezeptor führt zu Hypersensitivität der Klasse II und III
bei der Entwicklung von chronischer Inflammation
und Autoimmunerkrankungen
Struktur von IgG Antikörpern
F c-An te il F ab -An te il
Fehlende Sialinsäure Fehlende Fucose Keine Zucker
keine Bindung an FcγRIIb schlechte Bindung an FcγRIIb keine Bindung an FcγR
Patienten mit Autoimmun- Erkrankungen haben weniger
SA an ihren Antikörpern
Autoimmunerkrankungen sind an bestimmte MHCs gekoppelt Erkrankung MHC-Allel Rel. Risiko Ratio ♀ / ♂
Rheumatoide Arhritis DR4
DRB1*0401,0404 4,2 %
>10,0 % 3 : 1 Sytemischer Lupus
erythrematodes DR2/DR3 5,8 % 10-20 : 1
Multiple Sklerose DR2 4,8 % 10 : 1
Spondylitis ankylosans B27 87,4 % 1 : 3
Akute anteriore Uveitis B27 10,1 % 1 : 2-3
Wie kann man sich die geschlechtsspezifische
Dominanz dieser Erkrankungen erklären ?
Geschlechtsunterschiede
Androgene verschieben das
Gleichgewicht in Richtung Th1, und damit in Richtung der cytotoxischen Effektorfunktionen
Estrogene verschieben das
Gleichgewicht in Richtung Th2, und
damit in Richtung der Antikörperbildung
Geschlechtsspezifität von Autoimmunerkrankungen
cellular immunity
zytotoxischen Funktion humoral immunity Antikörperherstellung
CD4 T ThP
CD4 T Th2 CD4 T
Th1
Estrogene Androgene
Geschlechtsunterschiede
Die Hypothalamus-Hypophysen-
Nebennierenrinden (HPA)-Achse ist bei Männer und Frauen signifikant
verschieden.
Sex-Steroide wirken sich auf die Expression des Glucocorticoid-
rezeptors (GR) im Hypothalamus aus:
dieser ist für das negative Feedback der Glucocorticoide-Homöostase wichtig!
Deshalb erhöhen Estrogene die Menge an Cortisol, während Androgene diesen erniedrigen.
Geschlechtsspezifität von Autoimmunerkrankungen
Geschlechtsspezifität von Autoimmunerkrankungen
Geschlechtsunterschiede
Makrophagen vs. Androgene/Estrogene
Frauen & Estrogen:
Makrophagen produzieren mehr TNFα, IL1 und IL6; hemmt Th1-Zellen -> B-Zellen
produzieren vermehrt Immunglobuline (-> IL6 und Th17-Zellen)
Männer & Androgen:
Makrophagen stellen weniger TNFα, IL1 und IL6 her; hemmt Th2-Zellen
M IL-1, IL-6,
TNFα
B vermehrt bei Frauen
Geschlechtsspezifität von Autoimmunerkrankungen
STRESS
Stress aktiviert generell das
Immunsystem und die nachgeschalteten Reaktionen, führt aber zu einer
Fehlreaktion beim Abschalten der Immunreaktionen
Damit erhöht Stress ebenfalls das Risiko für die Entwicklung von Autoimmun-
erkrankungen
Geschlechtsspezifität von Autoimmunerkrankungen
ALTER
im Alter ändern sich Parameter:
• wird vermehrt IL6 hergestellt
• Dehydro-Epiandrosteron (DHEA) wird eingeschränkt hergestellt
• Quotient Cortisol/ACTH wird bei Frauen kleiner
• generell mehr Th2-Reaktionen
cellular immunity
zytotoxischen Funktion humoral immunity Antikörperherstellung
CD4 T ThP
CD4 T Th2 CD4 T
Th1
IL2, IL12 INFϒ, TNFα, TNFß, GM-CSF
IL4, IL5, IL10, IL13, IL25, IL31 GM-CSF intrazelluläre
Pathogene
extrazelluläre Pathogene IL10
Treg TGFß
Block entzündlicher Prozesse (DC, Makrophagen)
Block von
der Th1 und Th2-Zellen FOXP3
CD25 CTLA4
TGFß
IL12
INFϒ IL4
TGFß, IL6
CD4 T Th17
IL17A IL17F IL21,
IL22 massive
Gewebereaktion Inflammation
IL1, IL6 TNFα
Autoimmun- erkrankung
TGFß
Entstehung von TH17-Zellen: circulus vitiosus
M
IL6
Zellen des angeborenen
G
Entstehung von TH17-Zellen: circulus vitiosus
Versuch, vermehrt Tregs herzustellen
Th17-Zellen entstehen bei dem Versuch T
regsherzustellen
TGFß und IL6 oder IL21: Entstehung von Th17
IL6 kommt von DC, Monozyten, Makrophagen, Mastzellen, B-Zellen, Tumorzellen, Fibroblasten, Endothelzellen IL21 kommt von NK und Th17 > Th2 > Th1: „Hilfeschrei“ der T-Zellen, wenn sie alleine nicht zurande kommen
late signal = IL23: verstärkt IL17 Produktion in T-Zellen dies führt zur chronischer Entzündung (z.B. belegt für IBD)
CD4 T ThP
IL-10
Treg TGFß
FOXP3 CD25 CTLA4 TGFß
Th17
IL17 IL17F
IL21 IL22
TGFß TGFß IL6 oder IL21
Immun- reaktionen Th1 & Th2 Inflammation
Destruktion Autoimmunität
IL23
Th17Th17 Th17 Th17
Th2 Th1
Th2 Th1
IL17 und seine Wirkungen
M DC
IL17(A)
IL17F
TGFß, IL6
Th17 TNFα, IL6
KV, MCP1, MIP-2 MP‘s
Inflammation tissue destruction
Neutrophilen Maturation
TNFα IL6 GM-CSF
CXCL1 CCL20
IL23
STAT3
Multiple Sklerose Rheumatoide Arthritis
IBD (Morbus Crohn) Psoriasis, etc.
autoimmune disease
Vortragsübersicht
Einführung in die Immunologie
Ursachen chronischer Inflammation
Der „Rheumatische Formenkreis“
Vortragsübersicht
Der „Rheumatische Formenkreis“
Definition
Th17-Zellen und Autoimmunerkrankungen Patienten-spezifische Charakteristika
Endokrines System
Therapeutische Optionen
Definition Rheumatischer Formenkreis
Erkrankungen des Bewegungssystems in Krankheiten des Muskel- Skelett-Systems und des Bindegewebes. Das sind
• Erkrankungen des Bindegewebes
• Erkrankungen der Wirbelsäule und des Rückens
• Erkrankungen der Weichteilgewebe
• Erkrankungen der Knochen und Knorpel
Diese Oberbegriffe schließen einige hundert Diagnosen und damit eine Vielzahl von verschiedenen Erkrankungen ein, u.a.
• entzündlich-rheumatischen Erkrankungen,
die wir in die Gruppe der Autoimmunerkrankungen einordnen
Problem: es vergehen 6-18 Monate bis zur richtigen Erst-Diagnose !
Rheumatischer Formenkreis: Hauptgruppen
Entzündlich-rheumatische Erkrankungen (autoimmunbedingt):
• Rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis)
• Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew)
• Psoriasis-Arthritis
• Reaktive Arthritis
• Juvenile idiopathische Arthritis
• Kollagenosen (Bindegewebserkrankungen) und Vaskulitiden (entzündliche Gefäßerkrankungen):
• Lupus erythematodes • Sklerodermie
• Sjögren-Syndrom
• Polymyositis und Dermatomyositis • Mischkollagenose
• Wegener-Granulomatose (Morbus Wegener)
• Vaskulitiden
degenerative (verschleißbedingte) rheumatische Erkrankungen
• Arthrosen
Stoffwechselstörungen, die mit rheumatischen Beschwerden einhergehen
• Gicht und andere Kristallablagerungskrankheiten
• Osteoporose
• Hämochromatose (Eisenstoffwechselstörung)
Rheumatische Erkrankungen der Weichteile (Schmerzen von Muskulatur und Sehnen)
• Polymyalgia rheumatica (entzündlicher Weichteilrheumatismus)
• Polymyositis (Entzündung des Muskelgewebes)
Rheumatoider Formenkreis (mit Gelenkbeteiligung)
• Rheumatoide Arthritis (RA)
• Juvenile idiopathische Arthritis (Morbus Still)
• Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew): Becken & Wirbelsäule
• Psoriasis-Arthritis (5-30% der Patienten mit Psoriasis)
• Reaktive Arthritis (REA): nach Infektion im Darm/Urogenitalsystem (HLA-B27 gekoppelt)
• Inflammatory bowel disease (IBD) Arthritis
(~10% der Patienten mit Morbus Crohn bzw. Colitis ulcerosa)
• Sytemischer Lupus erythrematodes (SLE): Bindegewebe
• Multiple Sklerose: Myelinscheiden der Nervenzellen
Beispiele für häufige Autoimmunerkrankungen
Häufigkeit In Deutschland - 80 Mio Einwohnern
Krankeit
• RA
• Morbus Still
• Morbus Bechterew
• Psoriasis
• IBD
• REA
• SLE
• MS
Anzahl Erkrankter
800.000 in D 1.800 in D 125.000 in D 1.600.000 in D 5.000 in D 4.000 in D
40.000 in D 120.000 in D Inzidenz (peak)
1-2 (35-45J) 1 (< 16J) 1,8 (25-45J)
2-3
7 (15-30J; 60-80J) 0,05
2-7,6 (25-30J) 5-6 (35-60J)
Allen diesen Erkrankungen ist gemeinsam, daß sie Gewebe-destruktiv sind und
irreversibel verlaufen
? Ursachen und Assoziationen ?
Zentrale
Komponenten
HT HP NN CortisolGC
DHEA
CRH ACTH
Stress
Immunologie
Entzündung Th17
Th17
Ernährung Microbiota
Paradigmenwechsel: Th17-Zellen und Autoimmunerkrankungen
Psoriasis
Rheumatoide Arthritis Multiple Sklerose
IBD
Asthma
Bakterielle und Pilz-Infektionen
CD4 T Th17
Psoriasis
• Hautläsionen sind mit Th17-Zellen infiltiert
• Antikörper gegen p40 (IL12/IL23) zeigte therapeutische Wirkung in Phase II Trial
Rheumatoide Arthritis
• Menge an TNFα, IL1 und IL17 prädiktieren Gelenkdestruktion
• RANKL auf Th17-Zellen induziert die Bildung von Osteoklasten
• Chondrozyten reagieren auf IL17 mit der Bildung pro-inflammatorischer Cytokine (IL1, IL6 und TNFα), verschiedener Chemokine und verschiedener Proteasen
Multiple Sklerose
• In MS Läsionen finden sich hohe Konzentration von IL6 und IL17
• In Serum und Cerebrospinal-Flüssigkeit finden sich hohe Dosen an IL17
Serum > IL17
RA MS SLE
Asthma or syn
ovial fluid
Th17-Zellen sind für die Eliminierung bestimmter Pathogene notwendig
CD4 T
ThP CD4 T
Th17 IL17
Infektionen mit
Propionibacterium acnes Citrobacter rodentium Klebsiella pneumoniae
Bacteriodes spp.
Borrelia burgdorferi Borrelia spp.
Mycobacterium tuberculosis Pneumocystis carinii
Candida albicans
Pilz Antigene - Endomykosen Mikrobiota im Darm
Bacteroides fragilis
segment. Filament. Bakterium (SFB)
CD4 T
Th17 IL17
? IBD ?
(MC & CU)
? MS ?
Prolactin-Sekretion wird zentral durch INFγ gehemmt
IL1, IL6 und TNFα fördern dessen Sekretion
Prolactin blockiert die Funktion von
Corticosteroiden und führt vermehrt zu TH1 Reaktionen
Hyperprolactinämie kann zu RA und SLE führen.
PRL
Zentrale Komponenten
SLE Patienten fallen durch eine Korrelation zwischen Krankheits- verlauf und der Prolactin/Östradiol- Menge auf.
Typischerweise flackert SLE in 50%
aller Frauen während der Schwangerschaft auf.
SLE-Patienten sind z.T. auch durch Hyper-Östrogenismus gekenn-
zeichnet.
Deshalb könnte die Administration von DHEA eine interessante Behandlungs- möglichkeit sein, weil es Th2-
Reaktionen in Richtung Th1 shiften kann.
PRL
Zentrale Komponenten
Androgene Dysfunktion ist stets mit einer Abnahme von DHEA gekoppelt.
Das gilt auch für premenopausale Frauen.
Ein Abfall von DHEA scheint mit dem Beginn einer RA assoziiert zu sein.
PRL
Zentrale Komponenten
Wirkweise von Therapeutika
Prednisolon (20 mg/Tag) wirkt sehr gut bei RA-Patienten weil es den Spiegel an IL6-, IL1-, TNFα über 24h
absenken kann
PRL
Dexamethason (je 200 mg an 3
aufeinander folgenden Tagen) führt zu einem Shift in Richtung Th2-Zellen.
Corticosteroide führen zu einer
Herunterregulationvon CD3 und damit zu einer verminderten Reaktivität von T-Zellen.
Corticosteroide hemmen zwar das Immunsystem, zeigen aber keinen Benefit in Bezug auf Gewebe-
destruktion.
Therapie bei Autoimmunerkrankungen: Helminthen
Schweinepeitschenwurm Trichuris suis
adultes Tier Trichuris suis ova
1 cm
• Studie mit Einnahme von Trichuris suis ova an der Charité (Prof. Richard Lucius).
Ausgangspunkt: Bei Entwurmungskuren in Südamerika war nach erfolgreicher Behandlung ein starker Anstieg von allergischen Reaktionen beobachtet worden, woraus ein Ansatz für klinische Phase II-Studien entwickelt wurde.
Nebenwirkung: weicheren Stuhl oder leichte Durchfälle; verringerte Wirkungen von
IL-4
Dämpfung entzündlicher Prozesse in Gegenwart von TSO
CD4 T Th2
IL-10 TGFß IL-4, IL-5, IL-10, IL-13 IL-25, IL-31
+ +
IgE, IgG1, IgG4 Eosinophile
Basophile
TSO Therapie
Treg
Blockierung entzündlicher Reaktionen (DC,
Makrophagen) Block von CD4 Th1
FOXP3 CD25 CTLA4
+
alle 3-4 Wochen 2500 Eier per os
zur Erinnerung:
regulatorische T-Zellen:
Zytokine -> ANERGIE IL4, IL10, TGFß
Zusammenfassung
TSO
(Treg, IL10)
Take-home Message: Th17 cells are the novel targets !
IL6 IL23 TGFß
Th17
cells Th17
cells Immune cells
inflammation
Genetik
RA
SLE
IBD
MS
etc
Th17 Th17
Th17 Th17
M,G DC
Microbiota
HPA-Achse Hormone
Ustekinumab - Stelara®
Briakinumab**
(blockieren IL23R)
NSAR/GC
IL1,IL6, TNFα
IL12 IFNγ
TGFß Treg
@TNFα
adalimumab, certolizumab etanercept, golimumab
infliximab T-cell modulators
alefacept efalizumab Chemotherapie*
Prof. Rolf Marschalek
Institut für Pharmazeutische Biologie Goethe-Universität Frankfurt/Main
Danke fürs Zuhören…
…Fragen ??
f
f
Frankfurter PHARMAZIE SCHULEe.V.forum
pharmazieforum
Wissenschaftliche
2011
Vorträge und Seminare für Apotheker und Ärzte
29./30. Januar 2011
f
f
Frankfurterforum PHARMAZIE SCHULEe.V.Einladung
Im Rahmen der
„Frankfurter Winterschule“
lädt die Frankfurter Pharmazieschule e.V.
gemeinsam mit Herba Chemosan
am
29. + 30. Januar 2011 zum Pharmazieforum
ins Hotel Pichlmayrgut in Pichl bei Schladming ein.
Eine Initiative der Hochschullehrer
HOTEL PICHLMAYRGUT
PICHL BEI SCHLADMING
Das Wellness- und Relax-Resort Pichlmayrgut präsentiert sich Ihnen als Hoteldorf auf einem riesigen Anwesen in Pichl bei Schladming.
Sie verbringen hier Ihren Urlaub oder Seminaraufenthalt inmitten einer sehenswerten Landschaft im Ennstal. Das Hotel Pichlmayrgut blickt auf eine jahrhundertealte Geschichte zurück. Die umfangreichen Reno- vierungsarbeiten und Baumaßnahmen haben ein Gut entstehen lassen, das sich in Sachen modernem Komfort und Freizeitangebot auf höchstem Niveau bewegt.
Der Charme des Pichlmayrguts liegt in seinem besonderen Ambien- te. Sie spüren den alpinen Lifestyle. Das Pichlmayrgut ist in seiner Gesamtheit eine moderne Interpretation von traditionellen Werten.
Anreise: Das Sport- und Seminarhotel Pichlmayrgut liegt in der
Trinchieri, Nat Rev Immunol 2003, 19;641
IL-12 IL-23
Erste klinische Studien belegen Wirksamkeit eines Antiköpers gegen p40 bei Psoriasis & Crohn-Patienten:
Ustekinumab
Effect of a single 5 mg/kg dose of anti-p40 mAb in psoriasis
Kauffman et al., J Invest Dermatol 123: 1037, 2004
Th1 Th17