Bericht und Meinung NACHRICHTEN
Versorgungswerke
ändern Organisationsform
Die Gesellschafterversammlung der „Arbeitsgemeinschaft Berufs- ständischer Versorgungseinrich- tungen" hat eine bedeutsame Än- derung in der Organisationsform des Verbandes vorgenommen:
Die Arbeitsgemeinschaft Berufs- ständischer Versorgungseinrich- tungen gab sich eine neue Sat- zung und eine neue Geschäftsord- nung und wandelte den bisheri- gen Rechtsstatus der Arbeitsge- meinschaft (Gesellschaft des bür- gerlichen Rechts) in den Rechts- status eines nicht rechtsfähigen Vereins um. Die bisher von der Bayerischen Ärzteversorgung in München wahrgenommene Ge- schäftsführung läuft aus. In Zu- kunft wird die Arbeitsgemein- schaft im Köln/Bonner Raum eine eigene Geschäftsstelle unterhal- ten: Kaiser-Wilhelm-Ring 40, 5000 Köln 1; Geschäftsführer: Hans Hermann Reusch. Damit ist die provisorische Organisationsform der Arbeitsgemeinschaft Berufs- ständischer Versorgungseinrich- tungen abgeschlossen worden.
Auf der Gründerversammlung am 12. April 1980 in Frankfurt traten auf dem Rechtsboden der neuen Satzung 33 berufsständische Ver- sorgungswerke der neu gebilde- ten Arbeitsgemeinschaft bei. Eini- ge Versorgungswerke haben um eine Erklärungsfrist hinsichtlich ihres Beitritts als Gründungsmit- glied gebeten. Mit dem Beitritt weiterer berufsständischer Ver- sorgungswerke in die Arbeitsge- meinschaft ist zu rechnen.
Der von der Mitgliederversamm- lung gewählte Vorstand hat die nachstehende Zusammensetzung Vorsitzender: Dr. med. Wilhelm Geist, Ärzteversorgung Westfalen- Lippe. Stellvertreter: Dr. med.
dent. Karl Winter, Versorgungs- werk der Zahnärztekammer Nord- rhein; San.-Rat Dr. med. Herbert Micka, Ärztekammer des Saarlan- des — Versorgungswerk —; Beisit-
zer (alphabetisch): Dipl.-Ing. Horst Fink, Bayerische Ärzteversorgung;
Dr. med. dent. Georg Goldberg, Landeszahnärztekammer Hessen, Hessische Zahnärzte-Versorgung;
Vet.-Dir. Dr. med. vet. Lothar Mehrkens, Versorgungswerk der Tierärztekammer Niedersachsen;
Apotheker Adolf Schürmann, Ver- sorgungswerk der Apothekerkam- mer Westfalen-Lippe; Dr. med.
Günter Steurer, Bayerische Ärzte- versorgung; Dr. med. Georg Völ- ker, Versorgungsanstalt für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte Tübin- gen; Apotheker Dr. Hermann Vo- gel, Bayerische Apothekerversor- gung. WZ
Intensive Erforschung von Erbkrankheiten
Mit Hilfe eines neuen Schwer- punktprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sollen Ätiologie und Pathogenese von Erbkrankheiten weiter er forscht und dabei — möglichst — neue Erkenntnisse für eine früh- zeitige Therapie gewonnen wer- den. Thematisch steht dieses Programm im Zusammenhang mit dem soeben abgeschlosse- nen DFG-Schwerpunktprogramm
„Pränatale Diagnostik genetisch bedingter Defekte". Diese Arbei- ten hätten — so die DFG — gezeigt, daß die Kenntnisse über die Grundlagen erblicher Krankhei- ten, deren Verhütung und Be- handlung immer noch unzurei- chend sind. Die Teilnehmer des neuen Schwerpunktprogramms wollen die Kausalkette zwischen genetischem Defekt und klini- schem Symptom deutlicher her- ausarbeiten. Besonderes Augen- merk gilt dabei folgenden Erkran- kungen: Hyperlipoproteinämien, Immundefekte, lysosomale Spei- cherkrankheiten, Membran-, Transport- und Rezeptordefekte, Myopathien, Nukleotidstoffwech- selstörungen und DNS-Reparatur- Defekte, pathologische Auswir- kungen somatischer Mutationen und Störungen des Aminosäure- stoffwechsels. EB
Pharma-Strategiepapier gegen Kassenmacht
Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung will der Bun- desverband der Pharmazeuti- schen Industrie (BPI) Ende des Jahres ein Strategiepapier verab- schieden, das gegenwärtig erar- beitet wird und die Verbandsziele und -prioritäten abstecken soll.
Dadurch sollte der Dialog mit wis- senschaftlichen Instituten der Uni- versitäten vertieft und in ökonomi- scher, sozialer und medizinischer Hinsicht den politischen Entschei- dungen des Verbandes eine syste- matischere Grundlage gegeben werden. Unverkennbar ist die Stoßrichtung gegen die Kranken- kassen, deren Macht und Einfluß zunehmend zu beunruhigen scheint. Nach dem Vorbild der So- zialpartner, Ärzte und Zahnärzte sowie Ortskrankenkassen, will die pharmazeutische Industrie ein wissenschaftliches Institut errich- ten, um „Informations- und Argu- mentendefizite" abzubauen und Verbandsforderungen „wissen- schaftlich zu begründen". Ziele, Aufbau und Informationsform die- ses Instituts sollen gleichfalls auf der geplanten außerordentlichen Hauptversammlung entschei- dungsreif vorgelegt werden. Die Branche hat seit 1974 fast fünf Mil- lionen DM für Informationsschrif- ten ausgegeben, um breite Bevöl- kerungskreise über den richtigen Umgang mit und den sinnvollen Gebrauch von Arzneimitteln auf- zuklären. Die Gesamtauflage der Schriften hat die 15-Millionen- Grenze überschritten. HC
In einem Satz
Arbeiter-Ersatzkassen — Die Zahl der Mitglieder bei den sieben Ar- beiter-Ersatzkassen hat sich in dem Halbjahr von Oktober 1979 bis zum 1. April 1980 um 8165 auf insgesamt 420 527 erhöht (Zu- wachsrate: + 5,14 Prozent). EB
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 31 vom 31. Juli 1980 1891