A640 Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 1221. März 2008
K U LT U R
BERLIN bis 25. Mai:
Museen im 21. Jahrhundert Welcher Ort wäre besser geeignet als das Pergamonmuseum, die 28 bedeutends- ten Museumsbauten der Gegenwart zu feiern: Die Faszination großer Architek- ten wie Zaha Hadid, Renzo Piano oder Jean Nouvel und die Magie der giganti- schen Museumsvisionen in Berlin, Bilbao, Tokio und vielen anderen Metropolen verbinden sich hier zu einem besonderen
Seherlebnis. Die Ausstellung umfasst neben Architekturmodellen auch Foto- dokumentationen, Filme und Computer- animationen.
Pergamonmuseum, Am Kupfergraben 5, tgl. 10–18, Do. 10– 22 Uhr
BONN
11. April bis 17. August:
Visite
Existenz, Raum und Geschichte – die Ausstellung, die letztes Jahr zunächst in Brüssel anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft gezeigt wurde, versammelt rund 60 hochkarätige Positionen zeitgenössischer Kunst der letzten 40 Jahre aus der Sammlung der Bundesrepublik Deutschland. Sie führt in drei Kapiteln vor, auf welch unter- schiedliche Weise sich Künstler der Gegenwart mit den elementaren Themen der Menschheit auseinandersetzen.
Gemälde von Gerhard Richter und Neo Rauch sind ebenso zu sehen wie Zeichnungen von Joseph Beuys und Johannes Kahrs. Rebecca Horn, Isa Genzken und Hans-Peter Feldmann sind mit Skulpturen vertreten, Tacita Dean,
Thomas Demand und Wolfgang Tillmans mit Fotografien.
Kunst- und Ausstellungshalle, Museums- meile, Friedrich-Ebert-Allee 4,
Di.–Mi. 10–21, Do.–So. 10–19 Uhr
Hamburg bis 18. Mai:
Félix Vallotton: Idylle am Abgrund Vallottons Bilder verstören, entblößen, fesseln den Blick – heute wie schon 1909, als zu seiner ersten Einzelausstel- lung im Kunsthaus Zürich Jugendlichen der Zutritt verwehrt wurde, weil man die Akte als anstößig empfand. „Bei Vallotton gibt es nur zwei Möglichkeiten: Man hasst oder vergöttert ihn“, fand denn auch schon der englische „Guardian“. Stets ist seine Kunst von beißendem Sarkasmus und schwarzem Humor durchdrungen – von seinen Aktdarstellungen mit ihrer unterkühlten Erotik und sachlich-realisti- schen Malweise bis hin selbst zu den Stillleben, mit denen der Avantgardist den Betrachter zu irritieren versteht, weil etwa ein blutbeflecktes Messer – oder ist es eine Chilischote? – die Idylle stört.
Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall, Di.–So. 10–18, Do. 10–21 Uhr
KASSEL bis 29. Juni:
König Lustik!?
Im Mittelpunkt der Hessischen Landesaus- stellung 2008 steht mit Leben und Wirken des Königs von Westphalen, Jérôme Bona- parte, ein schillerndes Kapitel in der deut- schen Geschichte. Als „König Lustik“ ist er verspottet worden, der jüngste Bruder Napoleons. Von seiner Residenz Kassel aus regierte er zwischen 1807 und 1813 das neu geschaffene Königreich Westphalen.
Wegweisende politische Reformen gingen einher mit einer aufwendigen Inszenierung der neuen Monarchie und verschwenderi- scher höfischen Pracht. In Malerei, Mode, Kunsthandwerk und Architektur setzte sich der Empirestil durch.
Fridericianum, Friedrichsplatz 18, Di.–So.
10–18, Mi. 8–18, Do. 10–20 Uhr
LEIPZIG bis 22. Juni:
Gunter Sachs – Die Kunst ist weiblich
Gunter Sachs prägte und beeinflusste mit seinen vielfältigen Begabungen unsere Kunst und Kultur seit Ende der Fünfziger- jahre. Sein untrügliches Gespür für den Zeitgeist führte zu einem Lebenswerk, das einlädt, an seinen kreativen Fantasien teilzuhaben. Die Ausstellung zeigt den Sammler, Dokumentarfilmer und Foto- grafen, aber auch den Modemacher, Bestsellerautor oder Sportsmann als Dokumentation eines außergewöhnlichen Lebensstils.
Museum der bildenden Künste Leipzig, Katharinenstraße 10, Di. und Do.–So.
10–18, Mi. 12–20 Uhr KULTURKALENDER
Visionen der Zukunft
Alle vier Wochen stellt das Deutsche Ärzteblatt eine Auswahl von herausragenden Ausstellungen vor, die Sie nicht verpassen sollten.
DER BESONDERE TIPP
Wie das Leben gelingt
„Welches Glück?“, fragt die Ausstellung (bis 2. No- vember) – und geht anhand von rund 400 Exponaten der Kunst- und Kulturgeschichte, wissenschaftlichen Objekten und zeitgenössischer Kunst auf die Suche nach den Aspekten eines gelingenden Lebens.
Orientierung bieten dabei die szenografischen Bilder, die der afrikanische Künstler Meschac Gaba für die sieben Räume und Facetten des Glücks entworfen hat, in die sich die Schau gliedert: Liebe, Restaurant, Sport, Neuronen, Musik, Körper und Fortuna.
„Glück – Welches Glück“:Deutsches Hygiene- Museum, Lingnerplatz 1, Dresden, Di. –So. 10–18 Uhr
Spiderman:Alain Robert climbing New Adia Tower in Abu Dhabi, 2007.
Foto:Emmanuel Aguirre 2007
Foto:Stiftung Preußischer Kulturbesitz/Imaging Atelier