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Hunziker, M. (1994). Wiederbewaldung von Brachflächen - ein Verlust für das Landschaftserlebnis? Cratschla, 2(1), 34-39. https://doi.org/10.5169/seals-418637

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Aktie "Hunziker, M. (1994). Wiederbewaldung von Brachflächen - ein Verlust für das Landschaftserlebnis? Cratschla, 2(1), 34-39. https://doi.org/10.5169/seals-418637"

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Wiederbewaldung von Brachflächen Wiederbewaldung Brachflächen Wiederbewaldung

- ein

Wiederbewaldung Wiederbewaldung ein

Verlust Wiederbewaldung

Verlust Wiederbewaldung

das Landschaftserlebnis? für

Marcel Hunziker

ZurBeantwortungderim TitelgestelltenFragewurdeninRamosch (Unterengadin, GR)qualitative Interviews mitEinheimischenund Touristen durchgeführt. Dabei wurdemitden Befragten einstandardisierterRund¬

gang durch Flächenmitunterschiedlichem Wiederbewaldungsgrad gemacht. Diespontane Wiederbewal¬

dungwurde aufgrundvon vierErlebnisdimensionen

-

Tradition', Naturschutz', .Rendite' und Stimmung'

-

ambivalent beurteilt. Insgesamt entspricht den vier

-

zum Teil widersprüchlichen

-

Dimensionen eine Landschaftambesten, die einen mittleren Wiederbewaldungsgrad aufweist.

DieAufgabe der menschlichen Bewirtschaftungzu¬

gunsten einer freien Entfaltung der Naturistfast nur im Nationalpark eine beabsichtigte Entwicklung1.

Im übrigen schweizerischen Berggebiet werden Verbrachungen hingegen zumeist bekämpft; bei¬

spielsweise mit den 1980 eingeführten Bewirt¬

schaftungsbeiträgen. Diesevermochten derletzten grösseren Verbrachungsphase der 70er Jahre er¬

folgreich entgegenzuwirken (Surber et al. 1973;

Walther & Julen 1983; Siebter Landwirtschaftsbe¬

richt 1992).

DasVerbrachungsproblem könnte jedochinZukunft wieder grössere Aktualität erhalten: Bei einerTeil¬

nahme der Schweiz am Prozess der europäischen Integration

-

insbesonderebei dem vom Bundesrat angestrebten EU-Vollbeitritt

-

könntedie Landwirt¬

schaft kaum mehr über marktverzerrende Instru¬

mente wie Preisstützung, Absatzgarantien, Import¬

beschränkungen etc. unterstützt werden (Siebter Landwirtschaftsbericht 1992). Ein Ausgleich des damit verbundenen Einkommensverlustesdurchin¬

tensivere Produktionscheint aberzumindest für die Schweizer Berglandwirtschaft wegen derungünsti¬

gen Bewirtschaftungsverhältnisse (Hangneigung, klimatische Bedingungen etc.) kaum mehr möglich zu sein. Ohne gezielte Massnahmen müsste daher imAlpenraum mit Brachlegung und spontanerWie¬

derbewaldung grösserer Gebiete gerechnet wer¬

den.

Eine auch innerhalb der EU mögliche Steuerungs- massnahme gegen solche Erscheinungen ist der Ausgleich desgegen

desgegen

wettbewerbsbedingten Einkom¬

mensverlustes durch nicht-produktegebundeneDi¬

rektzahlungen andie Bewirtschafter (Siebter Land¬

wirtschaftsbericht 1992). Diese Unterstützung lässt

sich aber nur rechtfertigen, wenn daraus ein ge¬

samtgesellschaftlicherNutzen resultiert. Alssolcher Nutzen steht heute

-

neben der Sicherung eines möglichst hohen Selbstversorgungsgrades, der Verhinderung brachebedingter Umweltgefahren etc.

-

dieErhaltung der Landschaftserlebnisqualität imVordergrund (Anwanderetal. 1990). Der Einsatz von Direktzahlungen sollte also u. a. davon abhän¬

gen,ob dieVerbrachung von der Bevölkerungüber¬

haupt als Erlebnisverlust und damit die Kulturland¬

schaftserhaltung als Nutzen empfunden wird. Über die Bedeutung der brachebedingten Wiederbewal¬

dung für das Landschaftserlebnis sind aber nur wenige wissenschaftliche Erkenntnisse vorhanden (Hard 1975; Nohl & Scharpf 1976; Volk 1985; Job 1988). Mit der durchgeführten Studie sollten noch fehlende Grundlagen erarbeitet werden, damit die Landschaftserlebnisqualität in Entscheide überden Einsatz von Direktzahlungen besser einbezogen werden kann.

Die

Fallstudie

in Ramosch Erhebung

In einer ersten, hier dargestellten Phase wurde in

Ramosch (Unterengadin), wo die brachebedingte Wiederbewaldung auch ausserhalb des National¬

parks bereits heute aktuellist(Schwarze1985; Raba

&Kienast 1991), eineFallstudie über dieAuswirkun¬

gen der Wiederbewaldung auf das Landschaftser¬

lebnis durchgeführt. Es wurde ein Verfahren ge¬

wählt, welches seine Stärke in der Tiefgründigkeit und nicht in der Repräsentativität der Ergebnisse hat:Mittels qualitativer Interviewtechniken (Merton&

Kendall 1956; Witzel 1985; Lamnek 1988, 1989)

(2)

WISSENSCHAFT

NATIONALPARKFORSCHUNG

Abb. 1: Der standardisierte Rundgang

mit

dem Überblickspunkt undden Gesprächsstandorten bei verschiedenen Sukzessionsstadien.Rundgang

Sukzessionsstadien.Rundgang

wurden 16Touristen und Einheimische(je acht) auf einem standardisierten Rundgang durch verschie¬

dene SukzessionsstadienaufBrachflächen überihr Landschaftserlebnis befragt (Abb. 1).

Die16Interviewpartner wurden

-

wiebeiqualitativen Befragungen üblich

-

nachdem Konzept des

theo-

retical sampling" ausgewählt (Lamnek 1988, 1989;

Strauss1991). Manverfolgt mit diesemAuswahlver¬

fahrendasZiel,wenige, dafürmöglichstverschiede¬

ne, typische oder gar extreme Positionen zu erfas¬

sen. DieAuswahl der befragten Einheimischensetz¬

te sich daher aus folgenden typischen Personen zusammen: Hoteliersfrau, Verkäuferin, Kreisförster, Ökobauerund-bäuerin, traditioneller sowiemoder¬

ner" Bauer.AlstypischeTouristenwurdenÖkofun- dis", sportliche Wanderer sowie reine Geniesser"

befragt.

/Auswertung

Bei den Inhaltsanalysen derGespräche wurde nach dem Ansatz der grounded theory" von Glaser &

Strauss(1967)vorgegangen: Als erstes musstendie Tonbandaufzeichnungen niedergeschrieben wer¬

den.Ineiner Zeile-für-Zeile-Analyse der vollenInter¬

viewtexte wurden dann Kategorien gebildet, welche die konkreten Aspekte des Bracheerlebnissesver¬

allgemeinern. In einem nächsten Schritt wurde ge¬

zielt nach den sogenannten Schlüsselkategorien gesucht, die sich durch Dominanz und Häufigkeit gegenüber den untergeordneten Kategorien aus-

Abb. 2: Beispiel

für

dieMeso-Ebene derBe trachtungBeispiel

trachtungBeispiel eines Beispiel eines Beispiel

Landschaftsausschnittes.

zeichnen. Ineinemletzten Analysedurchgang wurde speziell nach Informationen gesucht, die das Ver¬

ständnis der gefundenen Schlüsselkategorien ver¬

tiefen. Basierend auf diesen Schlüsselkategorien konnte eine Art Theorie" zur Wahrnehmung und Beurteilung der spontanen Wiederbewaldung for¬

muliert werden.

Dieimfolgenden präsentierten starkverallgemeiner¬

ten Ergebnisse gehen aus diesem Auswertungs¬

und Interpretationsprozess hervor. Die beigefügten Zitate aus den Interviews sollen zur Illustration der allgemein gehaltenen Folgerungen dienen.

(3)

Die

Massstabsebenen

des Landschafts¬

erlebnisses

Aus den Analysen der qualitativen Interviews ging hervor, dass die betrachtete Landschaft auf drei verschiedenen Massstabsebenen wahrgenommen wird:

auf der Mikro-Ebene der einzelnen Pflanzen auf der Meso-Ebene der Betrachtung dereinzel¬

nen Parzellen und ihrer Vegetation (Abb.2).

und aufder Makro-Ebene der Wald-Wiesen-Ver¬

teilung mehrerer zusammenhängenderParzellen, die noch auf einen Blick erfasst werden können;

z.B. das Untersuchungsgebiet, betrachtet vom Überblickspunkt

Untersuchungsgebiet, Überblickspunkt

Untersuchungsgebiet,

des Befragungsrundganges (Abb. 1).

Dadie Agrarpolitik hauptsächlichdenAnteilwieder¬

bewaldeter Flächen grösserer Räume beeinflussen kann,sindfür diese Studie vorallem die Beurteilun¬

gen auf der Makro-Ebene wichtig. Im folgenden werden daherinersterLiniediese Ergebnissedisku¬

tiert.

Die

Beurteilung der spontanen Wiederbewaldung

Als

Wiederbewaldung

Als

Wiederbewaldung

Schlüsselkategorie in der Beurteilung derWie¬

derbewaldung auf der Meso-Ebene kristallisierte sich im Verlaufe des Auswertungsprozesses die Ambivalenz des Landschaftserlebnisses" heraus:

Die befragten Personen beurteilten die spontane Wiederbewaldung durchweg aufgrund einer

So-

wohl-als-auch-Haltung". Diefolgenden beidenZita¬

te ausdem Gespräch mit einem traditionellen Land¬

wirt illustrieren dieses Phänomen:

Zuerst: dasferferferjetztjetztwirklich schadefürfürfürjedejedeZeit, jedeStunde,Stunde,

. .

die mandortvergeudet.Dasmussman

sagen, von der Rendite her könnte man das dort oben ruhigsein lassen."

Und später:

Aber

eigentlich würde ich esgar nicht soweitkommenlassen,sondern so behaltengar

behaltengar wie gar

wie gar

es war. Denn eingewachsen istes nochschnell. Wenn man schaut, was unsere Vorfahren machen mus- sten, bis sie das gerodethatten um das zu bewirt¬

schaften. Undjetzt überlassen sie es einfach der Natur, und dann gibt es eben sowas. Und das ist wirklichnichts wert!"

DasPhänomender Ambivalenzkanndadurch erklärt werden, dass die Einstellungen der Befragten ge¬

genüber der spontanen Wiederbewaldung durch verschiedene Dimensionen des Landschaftserleb¬

nisses geprägt sind.Weil allePersonen dieseAmbi¬

valenz aufwiesen, konnten die Ergebnisse nichtdi¬

rekt nach sozialen Gruppen

-

wie z.B. Einheimi¬

sche" gegenüber Touristen" oder Ältere" gegen¬

überJüngeren"

-

unterschieden werden. Hingegen zeigte sich, dass hinsichtlich der brachebedingten Wiederbewaldungbei allen Befragten dieselben vier Dimensionen des Landschaftserlebnisses relevant waren: Tradition, Naturschutz, Rendite und Stim¬

mung (stichwortartige Charakterisierung in Tab. 1).

Deshalb wurden die Beurteilungen der Wiederbe-

(4)

WISSENSCHAFT

NATIONALPARKFORSCHUNG

waldungentsprechend diesen Erlebnisdimensionen differenziert.

Diefolgenden Erlebnisse basieren hauptsächlich auf den Gesprächen am Überblickspunkt des Rund¬

gangs(Abb.1).DieBefragten wurdendazu angehal¬

ten, ihre Beurteilungen des aktuellen Zustands der Landschaft sowie verschiedener Szenarien ihrer Entwicklung (Abb. 3)zu schildern.

Die traditionsorientierte Beurteilung

AufderBasisder Traditionsdimension wird dieaktu¬

elleWaldverteilung imUntersuchungsgebiet als be¬

reitsstattgefundener Verlustvon Kulturland beklagt.

Ausdieser Sichtweisesollte möglichstüberall,woes möglich ist und einmal so war, agrarische Nutzung stattfinden. Und falls überhaupt neue Waldflächen auftreten, sollen diese gepflegtundgenutzt werden:

Eine Hoteliersfrau:

Man

könnteeinbisschen soar¬

beiten, wiediefrühergearbeitethaben, um die Tra¬

dition zu erhaltenunddas Eigeneunter den Leuten hier im Tal."

Dienaturschutzorientierte Beurteilung

Ausgehend von der Naturschutzdimension wird der derzeitige Zustand alsoptimal bezeichnet, denn es sindimmer nochvieleFlächenmit hoher Artenvielfalt vorhanden; die(Natur-)Waldflächen werden aufdie¬

serMassstabsebenealszusätzlicher Diversitätsge- winn verstanden. Jedoch sollte nach dieser Sicht¬

weise der Waldanteil nicht mehr zunehmen:

Ein Ökotourist:

Solche

Elementewie diese Moore, sollte man viel Wertdarauflegen undda sollte man vieleMitteleinsetzen, damitman das behaltenkann.

Die Bauern werden die Gärtner der Natur und Landschaft."

Einweiterer Ökotourist: Wenn essoist,haben eben mehrArtenPlatz, als wennes Wald ist. Dann hates einfach noch das Gras, vielleichteinpaarArnika."

Die renditeorientierte Beurteilung

Aufgrund der Renditedimension wird der Landwirt¬

schaftsanteil als zu gross beurteilt, weil die Bewirt¬

schaftung zumeist nicht rentiert:

Dertraditionelle Bauer:

Ja

esgehtbisda obenhin,

wo essich nochrentiertzum Bewirtschaften. Aber was weiter oben, von der Rendite her muss man sagen, schaut nichtsmehrraus."

Orientiert man sich an der Rendite, wäre es ange¬

brachter die nicht mehr rentablenFlächenextensiver zu nutzen, alsWeide oderals Nutzwald.

Wo auch dieser Nutzen zugering ist,sollen die Flä¬

chen sich selbst überlassen werden:

Der traditionelle Bauer:

Wenn

man diese Flächen wirklich im Sinneeines Waldespflegen würde, dann wäredasrentableralsetwasanderes."

Die stimmungsorientierte Beurteilung

Der Stimmungsdimension entspricht der aktuelle Zustand: Er garantiert ein Optimum an visuellen Reizendurch seine hohe Vielfaltan Farben und For¬

men:

Die Hoteliersfrau:

Das

ist doch so abwechslungs¬

reich, eshat gelbeBäume, eshat grüne Bäume, es hat weisse BlumenundMatten. Esistdoch schön. "

Zudem zeichnet sich diese Landschaft durch einen hohen Symbolgehaltaus:

Tab. 1:Die Dimensionen des Landschaftserlebnisses

Dimension RollederLandschaft IdealzustandderLandschaft Tradition Kulturelles Erbe Traditionell bewirtschaftet

Naturschutz Naturreservat" HoheArtendiversitätund seltene Arten vorhanden Rendite Produktionsfläche Inrentabler Weisebewirtschaftet

Stimmung Idyllischer Erholungsort Grösste Farben- und Formenvielfalt sowiemaximaler Symbolgehalt vorhanden

Tab. 2: Die Beurteilung der spontanen Wiederbewaldung

Dimension BeurteilungderWiederbewaldung

eAnzahlwiederbewaldeterFlächen

TraditionellerZustand Aktueller Zustand Ohne Bewirtschaftung

Tradition ++ + +

- -

Naturschutz + ++ + +

-

Rendite

--

+

-

+ + +

Stimmung +

-

++ ++ ++

++ sehr positiv, + positiv,

+-

indifferent,

-

negativ,

- -

sehr negativ

(5)

Eine Touristin:

Mich

erinnern die Terrassen an die Bilderbüchlein, die ich den Kindernerzählte, vonder heilen Weltvonfrüher. Eshat so etwasursprüng¬

liches, irgendwie. "

Die Flexibilität des stimmungsorientierten Land¬

schaftserlebnisses ist hoch: Erst wenn durch

nur

Wald" oder

nur

Agrarflächen" Monotonie einträte, würde dies negativ erlebt:

DieselbeTouristin:

Das

istdannnämlich auchnicht schön zum Wandern, wennesdanntotal verbuscht.

EsistwieeineMärchenlandschaft,dieman sich so träumt, wunderschön. Unddasgibt'snatürlichnicht mehr, wennalles Wiese ist, dannistes einfach Wie¬

se."

Schlussfolgerungen

Die vereinfachte, symbolische Darstellung der Er¬

gebnisseinTab. 2ermöglichtes,dienach Dimensio¬

nen differenzierten Bewertungenzu einem Gesamt¬

urteil zu integrieren: Dabei wird deutlich, dass eine Landschaft, inder bereitsein Teilder Flächewieder¬

bewaldetist, beigleichzeitiger Betrachtung allerEr¬

lebnisdimensionen insgesamt am besten bewertet wird. Fürdiese Interpretationsprichtauch, dass die meistenPersonen die Frage nachder erhofftenkünf¬

tigen Entwicklung des Gebietes mit einem Wunsch nach der Erhaltung des Status quo beantworteten:

Derzweite Ökotourist:

Erhaltung Ökotourist:

Erhaltung

Eigentlichhier obenmöchte ich es nicht verändern. Das gefällt mir, diese Ab¬

wechslung. "

DieHoteliersfrau:

Es

istististjajafast das Einzigartigehier, dass esStellenhat, woes Waldhatund dann wieder Wiesen undMatten, unddas wechselt sich soab."

EinÖkobauer:

Also

ebendas Verwalden würdemir

zum Teil weh tun, aber das Intensivieren würdemir zweimal wehtun."

Erhaltung desStatus quo könnte nämlich auch le¬

diglich als Ergebnis fehlender handlungsrelevanter Präferenzen verstanden werden: Damit eine Land¬

schaftsveränderung gefordert werden kann, braucht es klare Präferenzen für einen anderen Landschaftszustand. Gerade diese Präferenzen können sich aber wegen der beschriebenen Ambi¬

valenz im Landschaftserlebnis wegen Landschaftserlebnis

wegen

nicht herausbilden, was dem Betrachtereinen Handlungsverzichtnahe¬

legt. Mankönntealso dieNullhypothese formulieren:

Im

Hinblick auf das LandschaftserlebnisistderSta¬

tus quo überall derzuerhaltende Zustand,unabhän¬

gig von seinem Verbrachungsgrad."

In einer zweiten, quantitativen Forschungsphase wird-unterEinsatz von Fototestsundstandardisier¬

ten Fragebogen

-

untersucht, welche der beiden Hypothesen der Realität besser entspricht. Einst¬

weilen kann für die Agrarpolitik gefolgert werden, dass man sich aufdie Verhinderung grossräumiger Brachlegungen konzentrieren sollte und dass

-

im¬

mer aus der Perspektive des Landschaftserlebnis- ses!

-

nicht jeder Quadratmeter Kulturland vor der Natur verteidigt werden muss.

Dank

Für die kritische Durchsicht des Manuskripts und wertvolle Hinweise danke ich Felix Kienast (WSL) und Thomas Scheurer (WNPK). Ebenfalls zu gros¬

semDank verpflichtetbin ich Susi Tanner,diemirbei derNiederschrift der Interviews behilflichwar,sowie AngelikaRaba (Zernez)undFrau Frey (Ramosch)für dieVermittlung von Gesprächspartnern.

Für das Erlebnis einer Landschaft scheint es also geradezu ideal zu sein, wenn ein gewisserTeil der Landwirtschaftsflächen brachfällt und zuwächst.

DieseAussage steht aber vorerst als nochzu über¬

prüfende Hypothese im Raum. Der Wunsch nach

'Wiedie NationalparkbesucherdieserEntwicklung gegenüber stehen, ist Gegenstand einer

Nationalparkbesucher einer Nationalparkbesucher

derzeit Nationalparkbesucher

derzeit Nationalparkbesucher

laufenden Untersuchung desAutors.

(6)

WISSENSCHAFT

NATIONALPARKFORSCHUNG

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-

Grundfragen, Verfahrensweisen, Anwendungsfelder. Wein¬

heim, pp. 227ff.

AdressedesAutors:

Marcel Hunziker, WSL, 8903 Birmensdorf

Ir^fe

Replantaziun da guaudsin surfatschas nun-

WSj cultivadas

Replantaziun cultivadasReplantaziun

-

ina

Replantaziun Replantaziunina

sperditaguaud sperditaguaud

perla percepziun mWSj

mWSj WSjM

WSjM

da lacuntrada?

Perrespunderaladumonda tschantadaenil titelènvegnidas fatgasaRamosch (Engiadina bassa) intervistas qualitativas cun glieudindigenaeturists.Cunlas persunas intervistadasèvegni fatg inindigenagirstandardisé

standardisé indigena

tras territorispersunas territorispersunas

cun différents grads da replantaziun.Lareplantaziun spontanaèvegnida valitada am- bivalentamain sin basadaquatterdimensiuns

spontana dimensiuns spontana

dapercepziun

-

Jradiziun", protecziundalanatira',rendita"ed atmosfera".A lasquatterdimensiuns

-

perpart cuntradictorias

-

correspunda ilmeglierina

quatter ina quatter

cuntrada cunperin perpartin

in part

graddareplantaziun mesaun.

#

Rimboschimentodizoneincolte

-

una perdita

per

il

patrimonio ambientale?

Inper

Inper

risposta

perrisposta

per patrimonio

rispostapatrimonio patrimonioalla

patrimonioalla domanda

patrimonio

domanda

patrimonio

postanel titolo,sisonocondottidei sondaggirispostarispostarivoltirivoltiallapopolazione locale

posta locale posta

edaituristiaRomosch (Engadinabassa).Nelcontemposi sono attuate delle ricogni¬

zioniguidatecongliintervistati, attraverso delle zonecondiffe¬

rentigradidi guidate di guidate

rimboschimento.

gli

rimboschimento.

gli

Ilrimboschimentospontaneoha datorisultatigradi

risultati gradi

ambivalentiinriferimento ai quattro parametri,,tra¬

dizione",protezionedella natura",resa"resa"quattroquattroeopinionepubbli¬

ca". Il risultatoprotezione risultatoprotezione

globale del confronto dei quattro parametri, sebbene in parte contraddittori, colloca

quattro collocaquattro

al quattro

al quattro

primo posto l'ambiente cheparte

cheparte

presenta ungrado mediodirimboschimento.

primo rimboschimento.primo posto rimboschimento.posto

F

Lereboisementdesurfacesen friche

-

une pertepournotre perceptiondu paysage?

Pour tenterperte tenterperte

depour

depour

répondre

pourrépondre

pour àla

perception

la

perception

questionposée dans paysage?

dans paysage?

le

paysage?

le

paysage?

titre, plusieurs interviewsfurent

répondre furent

répondre

organiséesquestionà Ramosch Ramosch questionposée

Ramosch posée

(Basse-En- gadine, GR). Ces interviews, de type qualificatif, furenteffec¬

tuées auprèsde lapopulationlocaletype localetype

ainsi type

ainsi type

qu'auprès destouri¬

stes. Onmarcha avecles différentes population

différentes population

personnes questionnées lelongd'un circuitstandard. Celui-ci conduisaitpersonnespersonnesconduisaitàtraversplu¬

sieurs surfaces, reboisées chacuneà undegré différent. Al'aide des quatre critères suivant-tradition",tradition",degrédegréprotectionde lana¬

ture",quatrerentabilité rentabilité quatre

économique"etétatd'âme"d'âme"protectionprotection-cespersonnes posèrent,surlabasedes impressions ressenties personnelle¬personnes personnelle¬personnes ment,unjugementambivalentsurlereboisementspontané. Il enressort quejugementc'est

c'est jugement

unpaysagepossédantundegré derebo¬

isement moyen quicorrespondcorrespondpaysagepaysagelepossédantmieux mieux possédant

aux quatre dimensi¬

ons-enpartiemoyenmoyen quicontradictoirecontradictoirecontradictoirequi correspond contradictoire

correspond

-prisesencompte.

E

Reafforestationoffallowland

-

a lossfornature enjoyment?

Toanswer the questionenjoyment?of enjoyment?of

the

enjoyment?

the

enjoyment?

title

enjoyment?

title

enjoyment?

qualitative interviews wererun with the localpopulationand with touristsqualitativeof

qualitativeof

Ramosch (Unterengadin,GR). Thepeople were taken toareaswithdiffer¬

entlevelsof (Unterengadin,

of (Unterengadin,

reafforestation. Thespontaneaous reafforestation wasjudged accordingtofourcriteria:spontaneaous

criteria:spontaneaous

tradition, nature protec¬

tion, forestjudged forest judged

economyand according

and according

feelings awaken bythereafforesta¬

tion. Thebesteconomy besteconomy

correspondance economy

correspondance economy

to thefourcriteriaby criteriaby

wasfoundin areas witha average reafforestation

correspondance reafforestation correspondance

level.

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