Wiederbewaldung von Brachflächen Wiederbewaldung Brachflächen Wiederbewaldung
- ein
Wiederbewaldung Wiederbewaldung ein
Verlust Wiederbewaldung
Verlust Wiederbewaldung
das Landschaftserlebnis? für
Marcel Hunziker
ZurBeantwortungderim TitelgestelltenFragewurdeninRamosch (Unterengadin, GR)qualitative Interviews mitEinheimischenund Touristen durchgeführt. Dabei wurdemitden Befragten einstandardisierterRund¬
gang durch Flächenmitunterschiedlichem Wiederbewaldungsgrad gemacht. Diespontane Wiederbewal¬
dungwurde aufgrundvon vierErlebnisdimensionen
-
Tradition', Naturschutz', .Rendite' und Stimmung'-
ambivalent beurteilt. Insgesamt entspricht den vier-
zum Teil widersprüchlichen-
Dimensionen eine Landschaftambesten, die einen mittleren Wiederbewaldungsgrad aufweist.DieAufgabe der menschlichen Bewirtschaftungzu¬
gunsten einer freien Entfaltung der Naturistfast nur im Nationalpark eine beabsichtigte Entwicklung1.
Im übrigen schweizerischen Berggebiet werden Verbrachungen hingegen zumeist bekämpft; bei¬
spielsweise mit den 1980 eingeführten Bewirt¬
schaftungsbeiträgen. Diesevermochten derletzten grösseren Verbrachungsphase der 70er Jahre er¬
folgreich entgegenzuwirken (Surber et al. 1973;
Walther & Julen 1983; Siebter Landwirtschaftsbe¬
richt 1992).
DasVerbrachungsproblem könnte jedochinZukunft wieder grössere Aktualität erhalten: Bei einerTeil¬
nahme der Schweiz am Prozess der europäischen Integration
-
insbesonderebei dem vom Bundesrat angestrebten EU-Vollbeitritt-
könntedie Landwirt¬schaft kaum mehr über marktverzerrende Instru¬
mente wie Preisstützung, Absatzgarantien, Import¬
beschränkungen etc. unterstützt werden (Siebter Landwirtschaftsbericht 1992). Ein Ausgleich des damit verbundenen Einkommensverlustesdurchin¬
tensivere Produktionscheint aberzumindest für die Schweizer Berglandwirtschaft wegen derungünsti¬
gen Bewirtschaftungsverhältnisse (Hangneigung, klimatische Bedingungen etc.) kaum mehr möglich zu sein. Ohne gezielte Massnahmen müsste daher imAlpenraum mit Brachlegung und spontanerWie¬
derbewaldung grösserer Gebiete gerechnet wer¬
den.
Eine auch innerhalb der EU mögliche Steuerungs- massnahme gegen solche Erscheinungen ist der Ausgleich desgegen
desgegen
wettbewerbsbedingten Einkom¬
mensverlustes durch nicht-produktegebundeneDi¬
rektzahlungen andie Bewirtschafter (Siebter Land¬
wirtschaftsbericht 1992). Diese Unterstützung lässt
sich aber nur rechtfertigen, wenn daraus ein ge¬
samtgesellschaftlicherNutzen resultiert. Alssolcher Nutzen steht heute
-
neben der Sicherung eines möglichst hohen Selbstversorgungsgrades, der Verhinderung brachebedingter Umweltgefahren etc.-
dieErhaltung der Landschaftserlebnisqualität imVordergrund (Anwanderetal. 1990). Der Einsatz von Direktzahlungen sollte also u. a. davon abhän¬gen,ob dieVerbrachung von der Bevölkerungüber¬
haupt als Erlebnisverlust und damit die Kulturland¬
schaftserhaltung als Nutzen empfunden wird. Über die Bedeutung der brachebedingten Wiederbewal¬
dung für das Landschaftserlebnis sind aber nur wenige wissenschaftliche Erkenntnisse vorhanden (Hard 1975; Nohl & Scharpf 1976; Volk 1985; Job 1988). Mit der durchgeführten Studie sollten noch fehlende Grundlagen erarbeitet werden, damit die Landschaftserlebnisqualität in Entscheide überden Einsatz von Direktzahlungen besser einbezogen werden kann.
Die
Fallstudie
in Ramosch ErhebungIn einer ersten, hier dargestellten Phase wurde in
Ramosch (Unterengadin), wo die brachebedingte Wiederbewaldung auch ausserhalb des National¬
parks bereits heute aktuellist(Schwarze1985; Raba
&Kienast 1991), eineFallstudie über dieAuswirkun¬
gen der Wiederbewaldung auf das Landschaftser¬
lebnis durchgeführt. Es wurde ein Verfahren ge¬
wählt, welches seine Stärke in der Tiefgründigkeit und nicht in der Repräsentativität der Ergebnisse hat:Mittels qualitativer Interviewtechniken (Merton&
Kendall 1956; Witzel 1985; Lamnek 1988, 1989)
WISSENSCHAFT
NATIONALPARKFORSCHUNG
Abb. 1: Der standardisierte Rundgang
mit
dem Überblickspunkt undden Gesprächsstandorten bei verschiedenen Sukzessionsstadien.RundgangSukzessionsstadien.Rundgang
wurden 16Touristen und Einheimische(je acht) auf einem standardisierten Rundgang durch verschie¬
dene SukzessionsstadienaufBrachflächen überihr Landschaftserlebnis befragt (Abb. 1).
Die16Interviewpartner wurden
-
wiebeiqualitativen Befragungen üblich-
nachdem Konzept destheo-
retical sampling" ausgewählt (Lamnek 1988, 1989;
Strauss1991). Manverfolgt mit diesemAuswahlver¬
fahrendasZiel,wenige, dafürmöglichstverschiede¬
ne, typische oder gar extreme Positionen zu erfas¬
sen. DieAuswahl der befragten Einheimischensetz¬
te sich daher aus folgenden typischen Personen zusammen: Hoteliersfrau, Verkäuferin, Kreisförster, Ökobauerund-bäuerin, traditioneller sowiemoder¬
ner" Bauer.AlstypischeTouristenwurdenÖkofun- dis", sportliche Wanderer sowie reine Geniesser"
befragt.
/Auswertung
Bei den Inhaltsanalysen derGespräche wurde nach dem Ansatz der grounded theory" von Glaser &
Strauss(1967)vorgegangen: Als erstes musstendie Tonbandaufzeichnungen niedergeschrieben wer¬
den.Ineiner Zeile-für-Zeile-Analyse der vollenInter¬
viewtexte wurden dann Kategorien gebildet, welche die konkreten Aspekte des Bracheerlebnissesver¬
allgemeinern. In einem nächsten Schritt wurde ge¬
zielt nach den sogenannten Schlüsselkategorien gesucht, die sich durch Dominanz und Häufigkeit gegenüber den untergeordneten Kategorien aus-
Abb. 2: Beispiel
für
dieMeso-Ebene derBe trachtungBeispieltrachtungBeispiel eines Beispiel eines Beispiel
Landschaftsausschnittes.
zeichnen. Ineinemletzten Analysedurchgang wurde speziell nach Informationen gesucht, die das Ver¬
ständnis der gefundenen Schlüsselkategorien ver¬
tiefen. Basierend auf diesen Schlüsselkategorien konnte eine Art Theorie" zur Wahrnehmung und Beurteilung der spontanen Wiederbewaldung for¬
muliert werden.
Dieimfolgenden präsentierten starkverallgemeiner¬
ten Ergebnisse gehen aus diesem Auswertungs¬
und Interpretationsprozess hervor. Die beigefügten Zitate aus den Interviews sollen zur Illustration der allgemein gehaltenen Folgerungen dienen.
Die
Massstabsebenen
des Landschafts¬erlebnisses
Aus den Analysen der qualitativen Interviews ging hervor, dass die betrachtete Landschaft auf drei verschiedenen Massstabsebenen wahrgenommen wird:
auf der Mikro-Ebene der einzelnen Pflanzen auf der Meso-Ebene der Betrachtung dereinzel¬
nen Parzellen und ihrer Vegetation (Abb.2).
und aufder Makro-Ebene der Wald-Wiesen-Ver¬
teilung mehrerer zusammenhängenderParzellen, die noch auf einen Blick erfasst werden können;
z.B. das Untersuchungsgebiet, betrachtet vom Überblickspunkt
Untersuchungsgebiet, Überblickspunkt
Untersuchungsgebiet,
des Befragungsrundganges (Abb. 1).
Dadie Agrarpolitik hauptsächlichdenAnteilwieder¬
bewaldeter Flächen grösserer Räume beeinflussen kann,sindfür diese Studie vorallem die Beurteilun¬
gen auf der Makro-Ebene wichtig. Im folgenden werden daherinersterLiniediese Ergebnissedisku¬
tiert.
Die
Beurteilung der spontanen Wiederbewaldung
Als
Wiederbewaldung
Als
Wiederbewaldung
Schlüsselkategorie in der Beurteilung derWie¬
derbewaldung auf der Meso-Ebene kristallisierte sich im Verlaufe des Auswertungsprozesses die Ambivalenz des Landschaftserlebnisses" heraus:
Die befragten Personen beurteilten die spontane Wiederbewaldung durchweg aufgrund einer
So-
wohl-als-auch-Haltung". Diefolgenden beidenZita¬
te ausdem Gespräch mit einem traditionellen Land¬
wirt illustrieren dieses Phänomen:
Zuerst: dasferferferjetztjetztwirklich schadefürfürfürjedejedeZeit, jedeStunde,Stunde,
. .
die mandortvergeudet.Dasmussmansagen, von der Rendite her könnte man das dort oben ruhigsein lassen."
Und später:
Aber
eigentlich würde ich esgar nicht soweitkommenlassen,sondern so behaltengarbehaltengar wie gar
wie gar
es war. Denn eingewachsen istes nochschnell. Wenn man schaut, was unsere Vorfahren machen mus- sten, bis sie das gerodethatten um das zu bewirt¬
schaften. Undjetzt überlassen sie es einfach der Natur, und dann gibt es eben sowas. Und das ist wirklichnichts wert!"
DasPhänomender Ambivalenzkanndadurch erklärt werden, dass die Einstellungen der Befragten ge¬
genüber der spontanen Wiederbewaldung durch verschiedene Dimensionen des Landschaftserleb¬
nisses geprägt sind.Weil allePersonen dieseAmbi¬
valenz aufwiesen, konnten die Ergebnisse nichtdi¬
rekt nach sozialen Gruppen
-
wie z.B. Einheimi¬sche" gegenüber Touristen" oder Ältere" gegen¬
überJüngeren"
-
unterschieden werden. Hingegen zeigte sich, dass hinsichtlich der brachebedingten Wiederbewaldungbei allen Befragten dieselben vier Dimensionen des Landschaftserlebnisses relevant waren: Tradition, Naturschutz, Rendite und Stim¬mung (stichwortartige Charakterisierung in Tab. 1).
Deshalb wurden die Beurteilungen der Wiederbe-
WISSENSCHAFT
NATIONALPARKFORSCHUNG
waldungentsprechend diesen Erlebnisdimensionen differenziert.
Diefolgenden Erlebnisse basieren hauptsächlich auf den Gesprächen am Überblickspunkt des Rund¬
gangs(Abb.1).DieBefragten wurdendazu angehal¬
ten, ihre Beurteilungen des aktuellen Zustands der Landschaft sowie verschiedener Szenarien ihrer Entwicklung (Abb. 3)zu schildern.
Die traditionsorientierte Beurteilung
AufderBasisder Traditionsdimension wird dieaktu¬
elleWaldverteilung imUntersuchungsgebiet als be¬
reitsstattgefundener Verlustvon Kulturland beklagt.
Ausdieser Sichtweisesollte möglichstüberall,woes möglich ist und einmal so war, agrarische Nutzung stattfinden. Und falls überhaupt neue Waldflächen auftreten, sollen diese gepflegtundgenutzt werden:
Eine Hoteliersfrau:
Man
könnteeinbisschen soar¬beiten, wiediefrühergearbeitethaben, um die Tra¬
dition zu erhaltenunddas Eigeneunter den Leuten hier im Tal."
Dienaturschutzorientierte Beurteilung
Ausgehend von der Naturschutzdimension wird der derzeitige Zustand alsoptimal bezeichnet, denn es sindimmer nochvieleFlächenmit hoher Artenvielfalt vorhanden; die(Natur-)Waldflächen werden aufdie¬
serMassstabsebenealszusätzlicher Diversitätsge- winn verstanden. Jedoch sollte nach dieser Sicht¬
weise der Waldanteil nicht mehr zunehmen:
Ein Ökotourist:
Solche
Elementewie diese Moore, sollte man viel Wertdarauflegen undda sollte man vieleMitteleinsetzen, damitman das behaltenkann.Die Bauern werden die Gärtner der Natur und Landschaft."
Einweiterer Ökotourist: Wenn essoist,haben eben mehrArtenPlatz, als wennes Wald ist. Dann hates einfach noch das Gras, vielleichteinpaarArnika."
Die renditeorientierte Beurteilung
Aufgrund der Renditedimension wird der Landwirt¬
schaftsanteil als zu gross beurteilt, weil die Bewirt¬
schaftung zumeist nicht rentiert:
Dertraditionelle Bauer:
Ja
esgehtbisda obenhin,wo essich nochrentiertzum Bewirtschaften. Aber was weiter oben, von der Rendite her muss man sagen, schaut nichtsmehrraus."
Orientiert man sich an der Rendite, wäre es ange¬
brachter die nicht mehr rentablenFlächenextensiver zu nutzen, alsWeide oderals Nutzwald.
Wo auch dieser Nutzen zugering ist,sollen die Flä¬
chen sich selbst überlassen werden:
Der traditionelle Bauer:
Wenn
man diese Flächen wirklich im Sinneeines Waldespflegen würde, dann wäredasrentableralsetwasanderes."Die stimmungsorientierte Beurteilung
Der Stimmungsdimension entspricht der aktuelle Zustand: Er garantiert ein Optimum an visuellen Reizendurch seine hohe Vielfaltan Farben und For¬
men:
Die Hoteliersfrau:
Das
ist doch so abwechslungs¬reich, eshat gelbeBäume, eshat grüne Bäume, es hat weisse BlumenundMatten. Esistdoch schön. "
Zudem zeichnet sich diese Landschaft durch einen hohen Symbolgehaltaus:
Tab. 1:Die Dimensionen des Landschaftserlebnisses
Dimension RollederLandschaft IdealzustandderLandschaft Tradition Kulturelles Erbe Traditionell bewirtschaftet
Naturschutz Naturreservat" HoheArtendiversitätund seltene Arten vorhanden Rendite Produktionsfläche Inrentabler Weisebewirtschaftet
Stimmung Idyllischer Erholungsort Grösste Farben- und Formenvielfalt sowiemaximaler Symbolgehalt vorhanden
Tab. 2: Die Beurteilung der spontanen Wiederbewaldung
Dimension BeurteilungderWiederbewaldung
eAnzahlwiederbewaldeterFlächen
TraditionellerZustand Aktueller Zustand Ohne Bewirtschaftung
Tradition ++ + +
- -
Naturschutz + ++ + +
-
Rendite
--
+-
+ + +Stimmung +
-
++ ++ ++++ sehr positiv, + positiv,
+-
indifferent,-
negativ,- -
sehr negativEine Touristin:
Mich
erinnern die Terrassen an die Bilderbüchlein, die ich den Kindernerzählte, vonder heilen Weltvonfrüher. Eshat so etwasursprüng¬liches, irgendwie. "
Die Flexibilität des stimmungsorientierten Land¬
schaftserlebnisses ist hoch: Erst wenn durch
nur
Wald" oder
nur
Agrarflächen" Monotonie einträte, würde dies negativ erlebt:DieselbeTouristin:
Das
istdannnämlich auchnicht schön zum Wandern, wennesdanntotal verbuscht.EsistwieeineMärchenlandschaft,dieman sich so träumt, wunderschön. Unddasgibt'snatürlichnicht mehr, wennalles Wiese ist, dannistes einfach Wie¬
se."
Schlussfolgerungen
Die vereinfachte, symbolische Darstellung der Er¬
gebnisseinTab. 2ermöglichtes,dienach Dimensio¬
nen differenzierten Bewertungenzu einem Gesamt¬
urteil zu integrieren: Dabei wird deutlich, dass eine Landschaft, inder bereitsein Teilder Flächewieder¬
bewaldetist, beigleichzeitiger Betrachtung allerEr¬
lebnisdimensionen insgesamt am besten bewertet wird. Fürdiese Interpretationsprichtauch, dass die meistenPersonen die Frage nachder erhofftenkünf¬
tigen Entwicklung des Gebietes mit einem Wunsch nach der Erhaltung des Status quo beantworteten:
Derzweite Ökotourist:
Erhaltung Ökotourist:
Erhaltung
Eigentlichhier obenmöchte ich es nicht verändern. Das gefällt mir, diese Ab¬
wechslung. "
DieHoteliersfrau:
Es
istististjajafast das Einzigartigehier, dass esStellenhat, woes Waldhatund dann wieder Wiesen undMatten, unddas wechselt sich soab."EinÖkobauer:
Also
ebendas Verwalden würdemirzum Teil weh tun, aber das Intensivieren würdemir zweimal wehtun."
Erhaltung desStatus quo könnte nämlich auch le¬
diglich als Ergebnis fehlender handlungsrelevanter Präferenzen verstanden werden: Damit eine Land¬
schaftsveränderung gefordert werden kann, braucht es klare Präferenzen für einen anderen Landschaftszustand. Gerade diese Präferenzen können sich aber wegen der beschriebenen Ambi¬
valenz im Landschaftserlebnis wegen Landschaftserlebnis
wegen
nicht herausbilden, was dem Betrachtereinen Handlungsverzichtnahe¬
legt. Mankönntealso dieNullhypothese formulieren:
Im
Hinblick auf das LandschaftserlebnisistderSta¬tus quo überall derzuerhaltende Zustand,unabhän¬
gig von seinem Verbrachungsgrad."
In einer zweiten, quantitativen Forschungsphase wird-unterEinsatz von Fototestsundstandardisier¬
ten Fragebogen
-
untersucht, welche der beiden Hypothesen der Realität besser entspricht. Einst¬weilen kann für die Agrarpolitik gefolgert werden, dass man sich aufdie Verhinderung grossräumiger Brachlegungen konzentrieren sollte und dass
-
im¬mer aus der Perspektive des Landschaftserlebnis- ses!
-
nicht jeder Quadratmeter Kulturland vor der Natur verteidigt werden muss.Dank
Für die kritische Durchsicht des Manuskripts und wertvolle Hinweise danke ich Felix Kienast (WSL) und Thomas Scheurer (WNPK). Ebenfalls zu gros¬
semDank verpflichtetbin ich Susi Tanner,diemirbei derNiederschrift der Interviews behilflichwar,sowie AngelikaRaba (Zernez)undFrau Frey (Ramosch)für dieVermittlung von Gesprächspartnern.
Für das Erlebnis einer Landschaft scheint es also geradezu ideal zu sein, wenn ein gewisserTeil der Landwirtschaftsflächen brachfällt und zuwächst.
DieseAussage steht aber vorerst als nochzu über¬
prüfende Hypothese im Raum. Der Wunsch nach
'Wiedie NationalparkbesucherdieserEntwicklung gegenüber stehen, ist Gegenstand einer
Nationalparkbesucher einer Nationalparkbesucher
derzeit Nationalparkbesucher
derzeit Nationalparkbesucher
laufenden Untersuchung desAutors.
WISSENSCHAFT
NATIONALPARKFORSCHUNG
Literatur
ANWANDER, S., BUERGI, S., CAVEGN,G, MEYER, L, RIE¬
DER,P.&SALMINI, J.,1990: Direktzahlungenandie Bergland¬
wirtschaft. Verlag der Fachvereine an den schweizerischen Hochschulen
Verlag Hochschulen
Verlag
und Techniken, Zürich, 195 pp.
GLASER, B.G. & STRAUSS, A.L., 1967: The pp.
The pp.
discovery of groundedtheory. Chicago.
HARD, G.,1975: Bracheals Umwelt
-
Bemerkungen zu den Bedingungen ihrer Erlebniswirksamkeit. LandschaftBemerkungen Landschaft Bemerkungen
+Stadt,4/
1975: 145-153.
JOB, H., 1988: Passen Brachflächen in die Erholungsland¬
schaft? Natur und Landschaft,63: 470-473.
LAMNEK,S.,1988:Qualitative Sozialforschung-Bd.1 Metho¬
dologie. Psychologie. Verlags Union, München, 290 pp.
LAMNEK,S.,1989: Qualitative Sozialforschung-Bd.2, Metho¬pp.pp.Metho¬
den und Techniken. Psychologie. Verlags Union, München, 420 pp.
MERTON,R.K.&KENDALL,P., 1956:Thefocussed interview.
Glencoe, III.
NOHL, W. & SCHARPF, H., 1976: Erlebniswirksamkeit von Brachflächen. In: E. BIERHALS, I. GEKLE, G. HARD and W.
NOHL (Editors), BrachflächeninderLandschaft.KTBL-Schrift 195, KuratoriumfürTechnik und Bauwesen inder Landwirt¬
schafte.V., Darmstadt, pp.
RABA, A.& KIENAST,F., 1991:Historical and landscapeeco¬
logical aspects of agricultural terracing (Switzerland). In: Pro¬
ceedings of aspects
of aspects
the aspects the aspects
European lALE-seminaron agricultural
lALE-seminaron agricultural terracing
lALE-seminaronterracing
practical landscape ecology, 2-4 May, atRoskilde, Denmark. Vol. 3: 127-128.
SCHWARZE,M.,1985:DieErhaltungtraditionellerKulturland¬
schaften Schweiz.Schrift3der Stiftungfür Landschaftsschutz und Landschaftspflege, Bern, 95pp.
SIEBTERLANDWIRTSCHAFTSBERICHTpp.
LANDWIRTSCHAFTSBERICHTpp.
(Siebter Bericht über die Lage der schweizerischenLandwirtschaftund die Agrarpo¬
litikdes Bundes), 1992. EDMZ, Bern, 419 pp.
STRAUSS, A.L., 1991: Grundlagen qualitativer Sozialfor¬
schung. Wilhelm FinkVerlag, München.
SURBER, E.,AMIET,R.&KOBERT,H.,1973: Das Brachland¬
probleminderSchweiz.Ber. EAFV Nr. 112,Birmensdorf, 138 PP-
VOLK,H.,1985:WievielWald gehört zur Erholungslandschaft?
Befragungsergebnissefürdas gehört das
gehört
Naturschutzgebiet Feldbergim Schwarzwald.Befragungsergebnisse
Schwarzwald.Befragungsergebnisse
Natur und Landschaft,Naturschutzgebiet60: 500-504.
500-504.
Naturschutzgebiet
WALTHER,P.&JULEN,St., 1983:Aspekteder Brachlandent¬
wicklung im Schweizer Alpenraum 1950-1980. Geographica Helvetica,4/1983,S. 152-161.
WITZEL,A.,1985:Dasproblemzentrierte Interview.In: G.JÜT- TEMANN(Editor),Qualitative Forschung inder Psychologie
-
Grundfragen, Verfahrensweisen, Anwendungsfelder. Wein¬
heim, pp. 227ff.
AdressedesAutors:
Marcel Hunziker, WSL, 8903 Birmensdorf
Ir^fe
Replantaziun da guaudsin surfatschas nun-WSj cultivadas
Replantaziun cultivadasReplantaziun
-
inaReplantaziun Replantaziunina
sperditaguaud sperditaguaud
perla percepziun mWSj
mWSj WSjM
WSjM
da lacuntrada?
Perrespunderaladumonda tschantadaenil titelènvegnidas fatgasaRamosch (Engiadina bassa) intervistas qualitativas cun glieudindigenaeturists.Cunlas persunas intervistadasèvegni fatg inindigenagirstandardisé
standardisé indigena
tras territorispersunas territorispersunas
cun différents grads da replantaziun.Lareplantaziun spontanaèvegnida valitada am- bivalentamain sin basadaquatterdimensiuns
spontana dimensiuns spontana
dapercepziun
-
Jradiziun", protecziundalanatira',rendita"ed atmosfera".A lasquatterdimensiuns
-
perpart cuntradictorias-
correspunda ilmeglierinaquatter ina quatter
cuntrada cunperin perpartin
in part
graddareplantaziun mesaun.
#
Rimboschimentodizoneincolte-
una perditaper
il
patrimonio ambientale?Inper
Inper
risposta
perrisposta
per patrimonio
rispostapatrimonio patrimonioalla
patrimonioalla domanda
patrimonio
domanda
patrimonio
postanel titolo,sisonocondottidei sondaggirispostarispostarivoltirivoltiallapopolazione locale
posta locale posta
edaituristiaRomosch (Engadinabassa).Nelcontemposi sono attuate delle ricogni¬
zioniguidatecongliintervistati, attraverso delle zonecondiffe¬
rentigradidi guidate di guidate
rimboschimento.
gli
rimboschimento.
gli
Ilrimboschimentospontaneoha datorisultatigradi
risultati gradi
ambivalentiinriferimento ai quattro parametri,,tra¬
dizione",protezionedella natura",resa"resa"quattroquattroeopinionepubbli¬
ca". Il risultatoprotezione risultatoprotezione
globale del confronto dei quattro parametri, sebbene in parte contraddittori, colloca
quattro collocaquattro
al quattro
al quattro
primo posto l'ambiente cheparte
cheparte
presenta ungrado mediodirimboschimento.
primo rimboschimento.primo posto rimboschimento.posto
F
Lereboisementdesurfacesen friche-
une pertepournotre perceptiondu paysage?
Pour tenterperte tenterperte
depour
depour
répondre
pourrépondre
pour àla
perception
la
perception
questionposée dans paysage?
dans paysage?
le
paysage?
le
paysage?
titre, plusieurs interviewsfurent
répondre furent
répondre
organiséesquestionà Ramosch Ramosch questionposée
Ramosch posée
(Basse-En- gadine, GR). Ces interviews, de type qualificatif, furenteffec¬
tuées auprèsde lapopulationlocaletype localetype
ainsi type
ainsi type
qu'auprès destouri¬
stes. Onmarcha avecles différentes population
différentes population
personnes questionnées lelongd'un circuitstandard. Celui-ci conduisaitpersonnespersonnesconduisaitàtraversplu¬
sieurs surfaces, reboisées chacuneà undegré différent. Al'aide des quatre critères suivant-tradition",tradition",degrédegréprotectionde lana¬
ture",quatrerentabilité rentabilité quatre
économique"etétatd'âme"d'âme"protectionprotection-cespersonnes posèrent,surlabasedes impressions ressenties personnelle¬personnes personnelle¬personnes ment,unjugementambivalentsurlereboisementspontané. Il enressort quejugementc'est
c'est jugement
unpaysagepossédantundegré derebo¬
isement moyen quicorrespondcorrespondpaysagepaysagelepossédantmieux mieux possédant
aux quatre dimensi¬
ons-enpartiemoyenmoyen quicontradictoirecontradictoirecontradictoirequi correspond contradictoire
correspond
-prisesencompte.
E
Reafforestationoffallowland-
a lossfornature enjoyment?
Toanswer the questionenjoyment?of enjoyment?of
the
enjoyment?
the
enjoyment?
title
enjoyment?
title
enjoyment?
qualitative interviews wererun with the localpopulationand with touristsqualitativeof
qualitativeof
Ramosch (Unterengadin,GR). Thepeople were taken toareaswithdiffer¬
entlevelsof (Unterengadin,
of (Unterengadin,
reafforestation. Thespontaneaous reafforestation wasjudged accordingtofourcriteria:spontaneaous
criteria:spontaneaous
tradition, nature protec¬
tion, forestjudged forest judged
economyand according
and according
feelings awaken bythereafforesta¬
tion. Thebesteconomy besteconomy
correspondance economy
correspondance economy
to thefourcriteriaby criteriaby
wasfoundin areas witha average reafforestation
correspondance reafforestation correspondance
level.