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ML 200 kontra Lastschaltgetriebe

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Academic year: 2022

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TRAKTORTECHNIK

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Manfred Lober, Groß-U mstadt

ML 200 kontra

Lastscha ltgetri e be

Im Rahmen eines OECD-Testes bei der DLG-Prüfstelle für Landmaschinen in Groß-Umstadt wurde der Fendt Vario 926 eingehend untersucht. Besonderes Inter­

esse galt dabei den Wirkungsgraden von völlig stufenlosen Getrieben, wie dem im Vario 926 (Marschaii-Leistungsverzwei­

gung ML 200), im Vergleich zu Wirkungs­

graden üblicher Lastschaltgetriebe ver­

gleichbarer Traktoren.

A

ls gute Vergleichsbasis für d iesen Test konnten die OECD-Meßergebnisse eines fast identischen Tra ktors, nämlich d ie des Fendt Favorit 822, herange­

zogen werden, der vor rund zwei Jahren auch von der DLG-Prüf­

stelle geprüft worden ist. G ü nstig für den Vergleich war, daß beide Tra ktoren na hezu identisch a us­

gestattet waren:

gleicher MAN-Motor mit Turbo-

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schließend d u rchgeführten Zapfwel len­

und Zugleistungsmessungen lassen sich d ie sogenan nten Za pfwel len- u nd Zuglei­

stungswirkungsgrade errechnen. Das Wort "sogenannt" soll darauf hinweisen , d a ß bei d e r Za pfwellenleistungsmessung nicht nur der Leistungsverlust im Za pf­

wellengetriebe, sondern auch die Verluste in der Hydraulikan lage und im a ngetrie­

benen Zu behör enthalten sind. Bei der

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schwa n ken. Diese Differenzen betrugen auch bei den beiden h ier d iskutierten Tests bis zu 3 % . Und 3 % mehr Ein­

spritzmenge würde, bei sonst gleichen Meßbed ingungen, 3 % mehr Höchstlei­

stung bei gleichem s pezifischem Kraft­

stoffverbrauch bede uten . Die Ergebnisse im Vergleich

Motorleistung

Der Favorit Va rio 926 hatte bei Nenn­

drehzahl rund 31 kW und bei Höchstlei­

stung rund 30 kW mehr Leistung als der Favorit 822 . Die Leistungschara kteristik wa r bei beiden Motoren a n nä hernd iden­

tisch: 35 % Drehmomenta nstieg mit Kon­

stantleistung von 1900 bis 2250 min-1 beim Vario zu 34 % Anstieg mit Konstant­

leistung von 1800 bis 2200 min-1 beim Typ 822.

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lader, Wastegate, Ladeluft- Fahrgeschwindigkeit (km'h) Fahrgeschwindigkeit (km'h) Fahrgeschwindigkeit (km'h)

kühler und Viscol üfter,

gleiche Achsen mit gleicher Bild 1: Bei Zugmessungen erreichte Wirkungsgrade von Fendt Favorit 822 und Fendt Favorit 926 Varia

H i nterachsbereifu ng und ähn- Fig. 1 : in pul/ test achieved efficiencies of Fendt Favorit 822 and Fendt Favorit 926 Varia

licher Vorderachsbereifung,

gleiches Za pfwellengetriebe,

gleiches Zubehör: Front-Za pfwelle und -Kraftheber, Druckluftbremsanlage, kei­

ne Klimaanlage,

fast gleiche Gewichte sowohl leer als a uch mit Ballast.

Der einzig wesentliche Unterschied , a ußer beim Getriebe, lag in der Motorlei­

stung: Der Favorit 822 hat eine Nenn lei­

stu ng von 154 kW bei 2200 minI, der Fa­

vorit Vario 926 hat dagegen eine Nenn lei­

stung von 191 kW bei 2250 mi n-1.

Im Rahmen des OECD-Schleppertests werden üblicherweise Za pfwellenleistung und d ie Zugleistung m it und ohne Bal last gemessen. Damit lassen sich d ie Zuglei­

stu ngswirku ngsgrade leider nicht genau berechnen. Im vorliegenden Fall wurde d ies aber trotzdem ermöglicht, wei l a n beiden Traktoren die tatsächlich installier­

te Motorleistung vora b an den a usgeba u­

ten Motoren direkt gemessen wurde.

M it den Ergebnissen der jeweils an-

Dip/. -lng. Manfred Lober ist Mitarbeiter der DLG-Prüfstelle für Landmaschinen, Max­

Eyth-Weg 1, 64823 Groß Umstadt, und dort zuständig für den Bereich Traktorenprüfung

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Zugleistungsmessung add ieren sich zum eigentlichen Getriebeverlust d ie Verluste der Achsantriebe und Enda ntriebe, der nassen B remsen, d ie Rollwiderstands­

und Reifenschlupfverluste und natürlich, wie bereits oben erwähnt, Hyd raulik- und Zu behörverluste.

Für die folgenden Beu rteilungen wur­

den nicht d ie direkt gemessenen Höchst­

leistungswerte an Motor und Zapfwelle verwendet, sondern die jeweils dazu­

gehörenden spezifischen Kraftstoffver­

brauchswerte. Das erlaubt eine wesent­

lich korrektere Errechn ung der Wirkungs­

grade, weil physikal isch bedingte geringe Veränderungen der tatsächlichen Motor­

leistung dad urch berücksichtigt werden können. So ist zum Beispiel bei den mei­

sten Messungen a n ausgebauten Moto­

ren (ohne Motorhau bel die Einspritzmen­

ge bei Höchstleistu ng etwas höher als im ei ngebauten Zustand, wenn, beispiels­

weise d u rch d ie Haube oder den Getrie­

beölkühler, das Tem peratu rnivea u d es Motors etwas höher wird . Außerdem ka nn bei Verwend ung von mehreren Kraftstoff­

lieferungen das spezifische Gewicht des handelsüblichen Diesel-Kraftstoffs etwas

Der spezifische Dieselverbrauch war beim Favorit Vario 926 im Bereich der Höchstleistung um 6 bis 1 0 g/kWh höher als beim Favorit 822, wa h rscheinlich be­

dingt d u rch d ie Abstim m u ng des neueren 926-Motors auf d ie neuen Abgasvor­

schriften, was generell den Verbrauch lei­

der etwas erhöht.

Wirkungsgrad der Leistungsübertragung zur Zapfwelle

Der Favorit Vario 926 hatte einen Zapf­

wellen leistu ngswirkungsgrad von 93,9 % gegenüber 92,4 % d es Favorit 822, bezo­

gen a uf d ie jeweil ige Höchstleistu ngs­

d rehzahl, 2050 m in-1 beim Va rio, 2000 min-1 beim 822. Dieser etwas bessere Wirkungsgrad des Vario hat seine U rsa­

che darin, daß das a uf N u l l stehende Va­

rio-Getriebe weniger Verluste erzeugt als ein Lastschaltgetriebe, bei dem auch in Neutralstellung ein ige Räder rotieren so­

wie Lastschaltkupplungen mit Öldruck beaufsch lagt sind .

Wirkungsgrad der Leistungsübertragung zur Zugeinrichtung

Auch hier werden n u r d ie Meßergebn isse

52. Jah rgang LANDTECHNIK 5/97

(2)

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berücksichtigt, d ie bei jeweil iger Motor­

höchstleistung gemessen wurden. Der Vergleich der a bsoluten Zugleistungs­

bestwerte zeigte geringfügig bessere Wer­

te des Favorit 822: 79,9 % ohne Bal last, 79,6 % m it Ballast zu den entsprechen­

den Werten des Favorit Vario 926 von 76,7 % und 78,3 %. Um die Vergleich­

barkeit aller gemessenen Getriebegä nge und Fah rgeschwindigkeiten zu verbes­

sern, wurde für d ie folgende Betrachtung aus allen Zugleistungsmessungen der je­

weilige Reifenschlupf herausgerech net Damit erhält man d ie "Achsleistungswir­

kungsgrade", was a llerdings begrifflich auch nicht ganz exakt ist, denn in der Achsantriebsleistung ist immer noch der Rollwiderstand der vier Tra ktorräder ent­

halten.

l n Bild 1 sind alle derartig errechneten Wirkungsgrade für die Leistungsübertra­

gung vom Motor bis zu den Antriebsach­

sen eingezeichnet,

bei m Favorit 822 für a l le gemessenen Gänge, mit und ohne Ballast,

beim Favorit Vario 926 für alle gewähl­

ten Geschwindigkeiten, für die beiden mechanisch wählbaren Fahrstufen I und I I , ebenfalls mit und ohne Ballast.

Die Kurven, d ie d ie jeweiligen Ergebnisse einer Meßreihe verbinden, lassen ga nz klare und eindeutige Beurteilungen zu:

Die beiden Kurvenzüge des 822 sind et­

was unregelmäßig und eckig, wie bei Messu ngen mit Stufengetrieben ü blich . I h re einzelnen Spitzenwerte liegen etwa (bis zu 2 %) ü ber denen des Vario.

Die vier Kurven des Vario zeigen seh r gleichmäßige, harmonische Verläufe, die Linien fa l len teilweise sogar zusam­

men (Stufe I (mit und ohne Ballast).

Der Wirkungsgrad des Vario in Stufe I I verschlechtert sich bei a bnehmenden Fahrgeschwindigkeiten unterhal b von etwa 8 km/h .

Alle Werte für 822 und Vario liegen, m it Ausna hme des oben genannten Stufe I I-Bereichs, in einem ganz schmalen Band von maximal etwa ± 1,5 % Ab­

weichung vom M ittelwert.

Die U rsache für die mit geringerer Fahr­

geschwind igkeit schlechter werdenden Wirkungsgrade in Stufe II ist technisch­

physikalisch begründet. Der Hydrostat er­

reicht hier seinen maximalen A rbeits­

d ruck und damit d ie in Stufe I I maximal mögliche Zugkraft. Bei noch la ngsa merer Fah rt mit d ieser maximal möglichen Zug­

kraft würde das n u r zu unnötiger Öler­

wärmung und, wäre keine Ü berwa­

chungselektronik vorhanden , im Dauer­

betrieb zu Ölüberh itzung füh ren. Das ist natürlich der Grund für d ie Fendt-Anwei­

su ng, schwere Zuga rbeiten im Geschwin­

d igkeitsbereich unter etwa 1 5 km/h nur in Stufe I d u rchzufüh ren.

52. Jahrgang LANDTECHN I K 5/97

Die Stufe I eignet sich für a lle Arbeiten außer den schnellen Straßentransporten mit Geschwind igkeiten von mehr als 35 km/h . Die maximale Zugkraft in Stufe I I beträgt, nach den Messungen der D LG­

Prüfstelle, sowohl beim Anfahren als a uch bei Geschwind igkeiten bis zu etwa 6,5 km/h rund 7000 da N . Theoretisch müßte sie dann beim gleichen maximalen Arbeitsdruck des Hydrostaten in Stufe I

doppelt so hoch sein, also rund 14000 da N . Das kon nte allerdings nicht gemes­

sen werden, weil trotz Ballast und der ex­

trem hohen Reibbeiwerte der DLG-Meß­

strecke in Groß-U mstadt die Reifen schon lange vorher d u rchdrehten.

Gesamturteil

Der Zugleistungswirkungsgrad des stu­

fenlosen Vario-Traktors ist fast gleich gut

wie der Wirkungsgrad des Vierfach-Last­

schaltgetriebes i m Favorit 800.

Ein Varia-Vorteil ist d i e viel ei nfachere und komfortablere Geschwindigkeitswahl u nd die Mögl ichkeiten, d u rch N utzung der eingebauten elektronischen Regel­

funktionen i m mer m it optimaler Fahrge­

schwindigkeit oder optimaler Motor- be­

ziehungsweise Zapfwellendrehzahl zu fahre n .

Schlüsselwörter

OECD-Test, Getriebevergleich, Wirkungs­

grad, stufenloses Getriebe, Lastschaltge­

triebe Keywords

OECD test, com paring tra nsmissions, effi­

ciency, CVT, power shift tra nsmission pro­

tection

Markus Demmel und Hermann Auern hammer, Freising

S pezi a l iste n oder Al l eskönner?

Anforderungen an Traktorkonzepte für Pflege­

und Verteilarbeiten

Ausgehend von veränderten Rahmenbe­

dingungen für den Einsatz von Tra ktoren wurden Anforderungen an Traktorkonzep­

te für Pflege- und Verteilarbeiten abgelei­

tet. Aus den Daten eine r Einsatzumfrage wurden die spezielle Traktorverwendung und die Ge räteparameter ermittelt. Sie dienten der Aufstellung e iner Anforde­

rungsliste. Darauf aufbauend wurden in einer Modellbetrachtung alternative Tra ktormodelle definiert und hinsichtlich der Erfüllung der Anforderungen nutzwert­

analytisch beurteilt . Es zeigte sich , daß Trägerfah rzeuge gegenübe r Standard- und Systemtrakto ren deutliche Vorteile auf­

weisen . Modell kalkulationen zum Einsatz spezialisierte r T ra kto rkonzepte für Pfle­

ge- und Verteilarbeiten schlossen die Arbeit ab.

Prof Dr. Hermann A uemhammer ist Extraor­

dinarius für Technik in Pflanzenbau und Landschaftspflege am Institut für Landtech­

nik, Vöttinger Str. 36, 85354 Freising.

Dr. agr. Markus Demmel ist wissfmschaftli­

cher Mitarbeiter in dieser Abteilung. Der Beitrag ist eine Zusammenfassung der Dissertation "Analytische und modellhafte Ableitung der Anforderungen an Schlepper­

konzepte für Pflege- und Verteilarbeiten ".

A

n der Landtechnik Weihenstephan wie an anderen landtechnischen Institu­

ten lebte Ende der achtziger, Anfang der neunziger Jahre d ie Diskussion ü ber Traktorkonzepte neu a uf. Die Frage kon­

zentrierte sich besonders dara uf, ob spe­

zielle Traktorkonzepte in Zuku nft d ie uni­

versellen Standardtraktoren verdrängen oder ablösen können. Einsatzvorteile d u rch die spezifische Konzeption stehen einer kostengünstigen Fertigung auf­

gru nd großer Stückzahlen gegenüber.

l n den letzten Jahrzeh nten konnte eine zunehmende Verbreitung selbstfahren­

der Arbeitsmaschinen beobachtet wer­

den. Neben den Erntearbeiten bei Getrei­

de erfaßt diese Entwicklung m ittlerweile auch die Silomais- und Zuckerrü benern­

ten . Auch bei Lade- und Transportarbei­

ten kann sie beobachtet werden. Zugleich veränderten sich die eingesetzten Stan­

dardtraktoren. Die Motorleistung wurde konti n u ierlich angehoben und d ie Zug­

kraftü bertragung verbessert.

Ausgehend von d iesen Entwicklungen stellt sich d ie Frage, wie in Zukunft d ie Pflege-'und Verteila rbeiten durchgefüh rt werden sol len. Die hier vorzustellende U ntersuchung hatte deshalb zwei Ziele.

Es sollte festgestellt werden,

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