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Sojabohnen Futtermittelkatalog

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Academic year: 2022

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Futtermittelkatalog

Sojabohnen

Glycine max (L.) Merr.

Herkunft, Herstellung, Beschreibung

Samen der Sojabohne. Soja wird vor allem für die menschliche Ernährung und zur Ölgewinnung angebaut. Die nicht entfettete (auch als „vollfett“ bezeichnete) Sojabohne steht als Futtermittel ge- genüber den Rückständen der Ölgewinnung quantitativ zurück, hat aber trotzdem eine Bedeutung.

Das Aminosäurenmuster des Proteins in der Sojabohne ist eines der günstigsten aller Pflanzen, mit vor allem einem hohen Lysinanteil. Das mit einem Anteil von ~20 % in der Sojabohne vorhan- dene Fett ist polyensäurereich. Beim Wiederkäuer weist dieses intrazellulär in der Bohne verteilte Fett eine relativ gute Pansenstabilität auf. Bei Huhn und Schwein, wie auch beim Rindvieh beein- flusst es die Körper- und Produktfettbeschaffenheit. In der Sojabohne ist kaum Stärke vorhanden.

In rohem Zustand enthält die Sojabohne antinutritive Inhaltsstoffe (v.a. Trypsin-Inhibitoren), die eine Verabreichung an Monogastrier verunmöglichen. Beim Wiederkäuer wirken sie kaum nachtei- lig. Die Proteaseinhibitoren sind thermisch instabil, so dass sich Sojabohnen durch eine Hitzebe- handlung zur Verfütterung an Schweine und Geflügel aufbereiten lassen, z.B. durch Extrusion.

Extrudierte (oder anderweitig wärmebehandelte) Sojabohnen sind zerkleinerte und thermisch be- handelte „vollfett Sojabohnen“. Beim Extrudieren werden die thermisch labilen antinutritiven In- haltsstoffe inaktiviert. Gleichzeitig wird das Protein modifiziert: Die Abbaurate im Pansen des Wie- derkäuers ist herabgesetzt und dadurch der APDE-Wert erhöht.

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Futtermittelkatalog

Besondere Inhaltsstoffe

Trypsin-Inhibitoren (Protease-Inhibitoren) blockieren das Verdauungsenzym Trypsin und reduzie- ren dadurch die Proteinverdaulichkeit. Sie können durch Hitze inaktiviert werden.

Lectine (Hämagglutinine) verbinden sich mit den Darmmucosazellen und beeinträchtigen die Nährstoffabsorption. Sie werden durch eine Hitzebehandlung ebenfalls zerstört.

Sojabohnen enthalten Oligosaccharide (v.a. Raffinose und Stachyose). Diese sind im Verdauungs- trakt der Monogastrier nur mikrobiell abbaubar. Sie beeinträchtigen die Verdaulichkeit und können bei Jungtieren zu einer dünnflüssigeren Kotkonsistenz führen.

Mögliche Qualitätsprobleme

Bei extrudierten Bohnen erfolgt infolge des hohen Gehalts an ungesättigten Fettsäuren ein rascher oxidativer Fettverderb. Bei zu intensiver Wärmebehandlung besteht zudem die Gefahr einer Pro- tein-/Aminosäurenschädigung.

Verarbeitung

Vor der Verfütterung müssen die Bohnen zerkleinert und bei Verfütterung an Monogastrier ther- misch behandelt werden.

Anwendung

In roher Form nur für Wiederkäuer geeignet. Extrudierte Bohnen sind für Geflügel sehr gut geeig- net. In Schweinefutter sind sie nur verwendbar, wenn höhere Anteile an PUFA im Körperfett tole- riert werden. Beim Wiederkäuer werden thermisch behandelte Sojabohnen anstelle roher vor allem dann eingesetzt, wenn der erhöhte APDE-Wert von Bedeutung ist, z.B. bei Hochleistungskühen.

Empfohlene Höchstanteile in verschiedenen Mischfuttertypen, %

Rindvieh-Futter Schweine-Alleinfutter Geflügel-Alleinfutter Andere Mischfutter

Kälber 10 Ferkel 10 Küken 15 Pferd 10

Aufzucht 10 Jager 15* Junghennen 15 Kaninchen 20

Rindviehmast 15 Mast 15* Legehennen 20

Milchvieh 15 Muttersauen 15 Mast 20*

* deutlich weniger, wenn das Körperfett nur wenig Polyensäuren enthalten soll.

Bitte die Hinweise zu den Höchstanteilen beachten!

Aktualisiert: 26. April 2018

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