• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Bronchoskopie" (09.09.1976)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Bronchoskopie" (09.09.1976)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Nichtraucher

sein dagegen sehr .

„Die Zigarette ist ein Aktivierungs- mittel für alle jene Leute, die auf- grund endogener Faktoren bereit sind, sich aktivieren zu lassen"

(Prof. Dr. D. Langen, Univ. Klinik für Psychotherapie Mainz). So fängt es an, und aus physiologi- schen plus psychologischen Grün- den wird das Rauchen auch beibe- halten, ohne daß lange Zeit der Raucher neben der psychischen Abhängigkeit auch körperlich ab- hängig vom Nikotin wird. In sol- chen Fällen kann man motivierten Patienten durch Psychotherapie die Entwöhnung noch erleichtern (Umkonditionierung, intensiv-sug- gestivä Maßnahmen, Autosugge- stion usw.). — Je früher Kinder mit dem Rauchen beginnen, desto eher werden sie als Erwachsene vom Nikotin auch körperlich abhängig.

Dann werden auch nicht mehr die geringsten Nichtrauchersituationen toleriert. — Therapie: Kombinierte Behandlung mit Neuroleptika und Psychotherapie. — „Nichtraucher werden ist nicht schwer, Nichtrau- cher bleiben dagegen sehr" (Lan- gen, modifiziert nach Busch).

(2. Wissenschaftliche Symposion der Deut- schen Hauptstelle gegen die Suchtgefah- ren, Mai 1976, Bad Kissingen)

Diagnose

in der Pulmologie

Man kann auch bei Lungenkrank- heiten jede Untersuchung dreimal wiederholen (in der Praxis, im All- gemeinkrankenhaus, in der Spe- zialklinik). Man kann aber auch ra- tionell vorgehen, etwa nach folgen- der Leitlinie (Prof. Dr. F. Trende- lenburg, Medizinische Universi- täts-Klinik Homburg/Saar): In der (Fach-)Praxis klinischer Befund, Röntgenaufnahme (Hartstrahltech- nik), Tomogramm, Lungenfunk- tionsprüfung, internistische Befun- de. Pulmologische Klinik: Broncho- skopie; Mediastinoskopie; Thora- koskopie; Thorakotomie; Feinna- delpunktion der Lunge bzw. Lun- genbiopsie von einer Minithorako-

KONGRESS

-

NACHRICHTEN

tomie aus. — Kooperation heißt künftig mehr als heute: Dem Patien- ten alle Befunde mitgeben, sowohl die Befunde der Praxis für die Kli- nik als auch die Befunde des Krankenhauses für die Praxis. An diesen Nahtstellen dürfte übrigens eine der ersten Systemkorrekturen ansetzen, falls jemand wirklich die Kosten, aber nicht die Leistungen der Medizin senken will.

(Gemeinsame Tagung der österreichischen und Süddeutschen Gesellschaften für Lun- genheilkunde und Tuberkulose, Mai 1976, Innsbruck)

Blutkonserven filtern

Schon bei viertägiger Blutkonser- vierung sind so viele Zellen zer- stört, daß das Blut vor der Transfu- sion gefiltert werden muß (Prof. Dr.

W. Zimmermann, Chirurgische Uni- versitätsklinik Freiburg). Devitali- sierte Erythrozyten, Granulozyten, Thrombozyten sowie Fibrin gelan- gen sonst in die Lungenstrombahn des Empfängers und verstopfen die Kapillaren. Dabei resultierende Druckerhöhung in der Lungen- strombahn ebnet wiederum die Wege zur Schocklunge, speziell im posttraumatischen beispielsweise hämorrhagischen Schock. — Noch besser: Frischblut verwenden und Humanalbumin. Letzteres schützt offenbar auch vor Druckerhöhung im kleinen Kreislauf.

(Symposium über Proteinaseinhibition in der Chirurgie und Anästhesiologie, Mai 1976, München)

Bronchoskopie

Bronchoskopiert wird nicht ins Blaue hinein, sondern bei entspre- chender Indikation: Klinisch und röntgenologisch ist „etwas da". Mit Hilfe der Bronchoskopie soll der Befund geklärt werden (soweit es ohne diese Methode eben nicht geht). Man muß nicht nur gründlich und gekonnt, sondern unter Um- ständen auch wiederholt broncho- skopieren (Prof. Dr. A. Huzly, Tho- rax-Chirurgische Klinik Schillerhö- he, Gerlingen): Bei schwer diffe- renzierbaren Tumorbefunden bei-

Leberinsuffizienz

Stoffwechselprodukte und exoge- ner Toxine scheint noch am ehe- sten bei der Knollenblätterpilzver- giftung und medikamentös beding- ten Leberinsuffizienz wie nach Paracetamol erfolgreich zu sein.

Das gilt vor allem für die allerdings noch in der Entwicklung begriffene Kohlefilterperfusion. Massive Aus- tauschtransfusionen können eben- falls im Leberzerfallskoma bei jün- geren Patienten erfolgreich sein.

Bei Vergleich großer Kollektive verschiedener Autoren liegt jedoch bisher die Letalität weiterhin bei 80 bis 90 Prozent. In einzelnen Fällen konnte schließlich die Perfusion von Schweinelebern oder von Pa- vianlebern und schließlich die Transplantation menschlicher Le- bern zum Aufwachen aus einem endogenen Leberkoma und zur völ- ligen Restitution der Patienten füh- ren. Bei dem wesentlich häufigeren Leberausfallskoma auf dem Boden einer fortgeschrittenen Leberzir- rhose sind diese Verfahren leider wegen des schweren Grundleidens quoad vitam unzureichend.

Zusammenfassend läßt sich fest- stellen, daß die Prognose der Le- berinsuffizienz in erster Linie auch heute von ihrer Früherkennung und dem Stadium des Leberkomas dann der ausreichenden Kreislauf- und Nierenfunktion und nicht zu- letzt von der rechtzeitigen Einwei- sung in eine Fachabteilung mit In- tensivpflege-Möglichkeit abhängt (Tabelle 6).

Literatur

(1) Martini, G. A.: Psychiatrisch-neurologi- sche Störungen bei chronischen Leber- krankheiten, Internist 16 (1975) 20-24 — (2) Müting, Ö., Fischer, R.: Aktuelle Proble- me der Pathogenese und Therapie der Le- berinsuffizienz, Banaschewski-Verlag 1973

— (3) Paquet, K. J.: Über den Wert der hochdosierten Prednisolonbehandlung beim Leberkoma des Zirrhotikers nach Shunt-Operation, Therapiewoche 42 (1974) 4817 — (4) Sherlock, S.: Diseases of the Ii- ver and biliary system, Blackwell Oxford 1963 - (5) Wildhirt, E.: Das Terminalsta- dium der Leberkrankheiten und das Coma hepaticum, Internist 6 (1965) 439

Professor Dr. Dieter Müting Heinz-Kalk-Klinik für

Innere Medizin — Gastroenterologie 8730 Bad Kissingen

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 37 vom 9. September 1976 2305

(2)

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

KONGRESS-NACHRICHTEN

spielsweise bleiben nach drei Bronchoskopien nur noch knapp 20 Prozent offene Diagnosen übrig.

Bronchoskopiert wird heute auch jeder betagte Patient, bei dem das Verfahren indiziert ist. Alte Leute werden nur nicht wiederholt mit dieser aggressiven Diagnostik be- lästigt.

(Gemeinsame Tagung der österreichischen und Süddeutschen Gesellschaften für Lun- genheilkunde und Tuberkulose, Mai 1976, Innsbruck)

Immunsituation beim Krebs

Der Kliniker tastet sich vorerst nur langsam durch die verschlungenen Gänge der Krebsimmunologie. Die Lampen, die von Theoretikern hier und dort schon installiert sind, be- leuchten nur Teilstrecken, zwi- schen denen die Klinik noch oft im Dunkeln tappt. Das mag einer der Hauptgründe dafür sein, daß nur gelegentlich einmal über entspre- chende klinische Arbeiten berich- tet wird. Und auch dann sind es vorerst nur Zwischenbilanzen, wie beispielsweise die beiden folgen- den aus der Marburger Medizini- schen Universitätsklinik (Dr. C.

Gropp et al.; Dr. C. D. Sodomann et al.): Bei Patienten mit Bronchial-

karzinom findet man deutlich ver- minderte Immunreaktionen; durch Behandlung mit BCG beziehungs- weise Levamisol kann man die Re- aktionen des Immunsystems stimu- lieren. Über den therapeutischen Effekt kann man hier vorerst eben- so wenig sagen wie bei den Be- handlungsversuchen des malignen Lymphoms mit Transferfaktor.

Wenn immuntherapeutisch behan- delt wird, dann nur nach Operation beziehungsweise Bestrahlung und angemessener, gründlicher Che- motherapie. Es liegt auf der Hand, daß Ergebnisse noch einige Zeit auf sich warten !assen. — Ein all- fälliges Immundefizit im höheren Alter kann in erster Linie durch BCG, kaum dagegen durch Leva- misol normalisiert werden.

(Jahrestreffen der europäischen Akademie für Allergologie und klinische Immunolo- gie, Juni 1976, Aachen)

Transthorakale Feinnadelbiopsie

Dieses „gehobene" zytodiagnosti- sche Verfahren setzt sich überall langsam durch, auch in der Pulmo- logie. Die transthorakale Feinna- delpunktion ist eine rationelle Me- thode am Krankenbett. Sie gestat- tet schnellste diagnostische Ent- scheidungen. Die Kosten sind ge- ring, der Informationswert ist sehr groß. Diesem Lobgesang auf diese Punktionsmethode, die ausschließ- lich der Zytodiagnostik dient (Doz.

Dr. F. Morawetz, Wilhelminenspital Wien) steht eigentlich nur eine Komplikationsmöglichkeit entge- gen: ein kleiner, bald wieder resor- bierter Pneumothorax. Patienten mit Blutgerinnungsstörungen punk- tiert man sowieso nicht. Blutungs- zwischenfälle und damit ein Hämo- thorax kommen deshalb praktisch gar nicht vor.

(Gemeinsame Tagung der österreichischen und Süddeutschen Gesellschaften für Lun- genheilkunde und Tuberkulose, Mai 1976, Innsbruck)

Impfschutz

gegen Virusgrippe

Daß der Impfschutz gegen Virus- grippe noch lange nicht so beach- tet wird, wie er es verdient, hat of- fenbar zwei Gründe:

• Nachfolgende Erkältungen be- ziehungsweise „grippale Infekte"

sind mit dem Schutz gar nicht ge- meint und werden auch nicht ver- hütet. Die Leute leiden trotz Impfen daran und denken, der Impfschutz sei Mumpitz.

O Der ständige Wandel der Anti- geneigenschaften, speziell bei In- fluenza-A-Viren, macht immer neue Impfstoffvarianten erforderlich.

Die Dinge liegen also wesentlich komplizierter, als etwa bei Polio.

Dennoch ist der Wert der Influen- za-Schutzimpfung unbestritten (W.

Lange, Robert-Koch-Institut des Bundesgesundheitsamtes, Berlin).

Bei der heutigen weltweiten Über- wachung der Influenza kann stets

rechtzeitig mit wirksamen Impf- stoff gerechnet werden.

(Wissenschaftliches Symposium des Bun- desgesundheitsamtes über „Bewertung von Risiken für die Gesundheit", Mai 1976, Ber- lin)

Nervenleim — reißfest

Die Naht von Nervenfasern ist zeit- raubend und problematisch, spe- ziell in der Wiederherstellungschir- urgie bei Replantation von Glied- maßenteilen. Verkleben mit Fibrin ist besser und geht schneller. Auf- grund der physiologischen fibrioly- tischen Aktivitäten weicht der Ner- venleim bloß bald wieder auf, und

die Reißfestigkeit der Nervenver- einigung nimmt im Laufe weniger Tage rapide ab (Dr. W. Duspiva, Neurochirurgische Abteilung der Chirurgischen Universitätsklinik an der Technischen Hochschule München). Mit systematischer in- travenöser AMCA-Therapie wird diese Fibrinolyse gehemmt, so daß die geklebten Nervenendigungen zusammenwachsen können.

(Symposium über Proteinaseinhibition in der Chirurgie und Anästhesiologie, Mai 1976, München)

Hypertonie

nach Poliomyelitis

Nach schwerer Poliomyelitis resul- tieren nicht nur Dauerlähmungen, sondern vor allem auch Herz- und Kreislaufveränderungen. Ursachen:

Befall der vegetativen Zentren in Zwischenhirn und Kreislaufbeein- trächtigung durch die Lähmung.

Generell gilt: Je schwerer die Fol- gelähmung, desto ausgedehnter und schwerer war die akute Infek- tionsphase. — Bei eintausend Nachuntersuchten fanden sich demgemäß auch (Dr.

0.

Raestrup, Alte Leipziger Versicherungs-Ge- sellschaft, Oberursel): Erhebliche Häufung von arteriellen Hypertoni- en bei schwerer Folgelähmung und häufige EKG-Veränderungen. Bei- des fehlt bei mittleren und leichten Folgelähmungen. WP

(12. Internationaler Kongreß für Lebensver- sicherungs-Medizin, Juni 1976, München)

2306

Heft 37 vom 9. September 1976

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Doch es zeigt sich, daß wir trotz allem über die Grausam- keit dieses Krie- ges noch längst nicht alles wis- sen: Wer fortan die Rote Armee noch für ihren Beitrag zur

In Deutschland erfolgte im August 2004 die Umsetzung dieser Richtlinie in Bezug auf die Meldeverpflichtun- gen von Nebenwirkungen nahezu wortgleich mit den §§ 12 und

hilft den Verfechtern des Nichtrauchens auch sol- chen Mitmenschen gegen- über, die das Rauchen gar nicht aufgeben wollen, zu einem medizinischen und moralischen Argument,

Gesundheitsamtes Bremerhaven und nicht nur für den Kreis der psychisch kranken und suchtkranken Menschen zuständig, sondern auch für geistig und mehrfach behinderte Klientinnen

Description: Call for Submissions: "The Civil Rights Movement and Historical Memory" We invite submissions of articles for an anthology on historical memory and the civil

That is, given the basic problem of

Es muss zuerst die Definition einer benutzbaren Prozedur im Programmtext vorkommen, be- vor eine solche Prozedur in einem anderen Programmstück aufgerufen werden kann. Ganz

• Eine Phase muss beendet werden bevor eine andere Phase begonnen werden kann?. • Somit wird kein Prototyping erlaubt (Implementierung von simplen Komponenten, während komplexere