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Archiv "Arthur Kreuzer, Rolf Wille: Drogen — Kriminologie und Therapie" (23.02.1989)

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Sterbehilfe gewinnt vor die- sem Hintergrund noch einen anderen Aspekt. Wie schnell kann aus dem Recht auf den Tod ein Zwang zum Ver- schwinden werden. Dörners engagierten Schilderungen merkt man an, daß er nicht nur intellektuell, sondern auch emotional betroffen ist.

Dabei gelingt es ihm, die Klippe der moralischen An- klage zu umschiffen. Gleich- zeitig öffnet er den Blick für die Möglichkeit der Wahl zwischen zwei unterschiedlich begründeten, aber gleichbe- rechtigten Handlungsweisen im Umgang mit den Betroffe- nen.

Für jeden, der bei Themen wie Sterbehilfe, Euthanasie, Umgang mit gesellschaft- lichen Randgruppen verant- wortungsvoll mitreden und handeln will, ist dieses Buch eine Pflichtlektüre.

Ruth Oberhausen, Köln

Peggy Mann: Hasch — Zer- störung einer Legende, Fi- scher-Taschenbuch Nr. 3345, 9,80 DM

Marihuana — keine Ein- stiegsdroge, sondern selbst harte Droge? Die Autorin hat mit führenden Wissenschaft- lern über deren Ergebnisse auf dem Gebiet der Marihua- na-Forschung gesprochen, wobei ihr Interesse unter an- derem den Auswirkungen des Cannabis-Konsums auf das Gehirn, das Herz, das Im- munsystem, die Sexualorgane und auf das ungeborene Kind galt. Lebendigkeit erhalten die Gesprächsaufzeichnun- gen durch Originalzitate von betroffenen Jugendlichen, wodurch Einblick in deren Denkweisen, deren Persön- lichkeitsveränderung auf- grund des Marihuana-Kon- sums und deren Schicksale gegeben wird. Dieses gut zu lesende Taschenbuch unter- hält, klärt auf und sensibili-

ARMENISCHE

Patrick Donanddia

Jean Miche Thitrn

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT BUM

British Medical Associa- tion (Eds.): Nuclear Attack — Ethics and Casualty Selec- tion, 1988, 100 Seiten, karto- niert, ISBN 0727902350 (BMA, Tavistock Square, London WC1H 9JP)

Es handelt sich um den dritten Band einer Reihe, die ein eigens zum Studium der mit einem Nuklearkrieg zu- sammenhängenden Fragen beauftragter Ausschuß des britischen Ärzteverbandes vorgelegt hat. Er beschreibt sachlich die personellen Fol- gen eines Atomkrieg-Scena- rios und er gibt die Anwei- sungen, wie man sich, falls man verschont bleibt, als Arzt zu verhalten hat, insbesonde- re hinsichtlich der „casualty selection", die bei uns mit dem Reizfremdwort Triage bezeichnet wird. Insofern un- terscheidet sich die BMA- Publikation erfreulich von manchen Dokumenten, die in der Bundesrepublik umgehen

— wobei man aber wissen muß, daß viele der IPPNW- (deutsch)-Positionen von der BMA durchaus mitgetragen und in den beiden vorange- gangenen Studien behandelt worden sind.

Walter Burkart, Köln

Klaus Dörner: Tödliches Mitleid, Zur Frage der Uner- träglichkeit des Lebens, oder:

die Soziale Frage: Entste- hung, Medizinierung, NS-Lö- sung heute, morgen, Mit ei- nem Beitrag von Fredi Saal, Verlag Jakob van Hoddis, Gartenstraße 4 (Tagwerk), 4830 Gütersloh, 1988, 120 Seiten, 15 DM

Wann wird aus einem Menschen ein Ding? Klaus Dörner geht den Wurzeln die- ser Frage nach. Er findet sie in der 200jährigen Geschichte der „Sozialen Frage", die eng mit der Industrialisierungsge- schichte zusammenhängt. Der Autor formuliert sie so: „Was machen wir Bürger mit denen, deren Leistung sie industriell unbrauchbar macht?" Eine Frage, die uns in Zukunft, wenn bereits ein Drittel der Bevölkerung Rentner sind, noch beschäftigen wird. Die aktuelle Diskussion um

Jean-Michel Thierry, Patrick Do- nabedian:

Armenische Kunst, ARS ANTIQUA,

Große Epo- chen der Weltkunst, Serie IV — Band 1, Ver- lag Herder, Freiburg, 1988, 626 Sei- ten, 891 Il- lustrationen, davon 186 farbig, 350 DM; bei Ab- nahme von mindestens 5 Bänden der Reihe 320 DM. Die Aus-

einandersetzungen zwischen Armeniern und Aserbeidschanern ha- ben unsere Aufmerksamkeit auf ein von der Geschichte gebeutel- tes, zerstreutes Volk gelenkt. Geeint ist es durch eine jahrtausende alte, christlich geprägte Kultur. Sie hat viele eindrucksvolle Zeugnis- se hinterlassen, vor allem in der Architektur. Deren Verwandtschaft mit der europäischen Romanik ist offenkundig, gleichwohl sind die Bauten eigenständig, geprägt von vielen, etwa byzantinischen Ein- flüssen. Der Bildband wartet mit einer sorgfältigen Einfühlung auf, die von der allgemeinen Geschichte immer tiefer in die Kunstge- schichte vordringt. Überwältigend ist die Fülle der Bilder. So ge- winnt auch der, der sich nicht an Ort und Stelle mit armenischer Kunst vertraut machen karm, einen umfassenden Einblick.

siert Betroffene sowie Inter- essierte für das immer noch aktuelle und umstrittene Pro- blem des Cannabis-Konsums.

Konsumenten der Cannabis- produkte, die des Argumen- tes — deren Konsum sei unge- fährlich — beraubt werden, müssen ihr Handeln neu ent- scheiden.

Elke Morsbach, Köln

Arthur Kreuzer, Rolf Wil- le: Drogen — Kriminologie und Therapie, Mit einer aus- führlichen Darstellung aktu- eller Drogenprobleme ein- schließlich Aids, R. v. Decker

& C. F. Müller, Heidelberg, 1988, XIII, 232 Seiten, karto- niert, 32 DM

Zum einen aus der Sicht des erfahrenen Jugendrich- ters und jetzigen ordentlichen Professors u. a. für Krimino- logie in Gießen (A. Kreuzer) und zum anderen aus der psychiatrischen „Fronterfah- rung" des Leiters einer gro- ßen Drogenberatungsstelle (R. Wille) legen die Autoren eine Dokumentation über die Arbeit mit Drogenabhängi- gen vor. Zielsetzung der Au- toren ist, „Sichtweisen und Arbeitsansätze aus beiden Bereichen" darzustellen und zum Verständnis von Ge- samtzusammenhängen beizu- tragen. Es vermittelt grundle- gende Kenntnisse zur Epide- miologie des Drogenkon- sums, zu den Erscheinungs- formen und Entstehungsbe- dingungen von Drogendelin- quenz, zur strafjustiziellen Kontrolle des Drogen- umgangs, zur Therapie, Re- habilitation und Prävention.

Bei der zukünftigen Bewälti- gung der Drogenproblematik wird vor allem der Notwen- digkeit zur „Befreiung von Konsumzwängen" ein hoher Stellenwert zugemessen.

Das Buch ist ein hervorra- gender „Marschkompaß" für jeden, der mit der vielfältigen Problematik bei Drogenab- hängigen konfrontiert wird und der nach dem Studium der beinahe unüberschauba- ren Fachliteratur die Orien- tierung verloren hat.

Hans-Joachim Wagner Homburg/Saar A-484 (72) Dt. Ärztebl. 86, Heft 8, 23. Februar 1989

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