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Wissenswertes über die Zeichensetzung

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Academic year: 2022

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Wissenswertes über die Zeichensetzung

Wichtige Satzzeichen in einem deutschen Satz sind z.B. das Komma, der Strichpunkt und der Doppelpunkt.

Das Komma (Plural: die Kommas oder Kommata) ist sowohl ein Satzzeichen als auch ein Trennzeichen z.B. bei Dezimalzahlen oder beim Trennen von Tabellendaten usw.

Werden die Kommas in einem deutschen Satz richtig gesetzt, versteht man den Sinn des Satzes leichter.

Durch ein Komma wird der Text übersichtlicher und besser lesbar!

Kommafehler sind Grammatikfehler!

Nach einem Komma wird - falls das nächste Wort kein Nomen oder Eigenname ist - klein weitergeschrieben.

Wo muss ein Komma hin? - Kommaregeln

1. das Komma bei Aufzählungen / Reihungen

• In meinem Obstkorb liegen drei Bananen, zwei Äpfel, Trauben und Orangen.

• Helmut singt ein Lied, Oskar mäht den Rasen und Ingeborg kocht.

• Er kam, er sah, er siegte.

• Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll, netzt' ihm den nackten Fuß. (Goethe)

• Heute essen wir Gulasch, Spätzle, Kartoffelsalat oder Kartoffelbrei.

• Heute Abend werde ich ein Bad nehmen, lesen, ein Bier oder ein Glas Wein trinken, auf keinen Fall mehr den Fernsehkimi

anschauen und früh ins Bett gehen.

Merke:

Es steht kein Komma bei Aufzählungen, deren Elemente mit folgenden Konjunktion verbunden sind:

-

und, sowie, weder ….noch, sowohl…als/wie (auch)

(2)

• Seine Schwester ist genau so groß wie seine Mutter war.

• Seine Schwester ist kleiner als ihr Bruder ist.

• Entweder bleibst du noch alleine da oder du kommst jetzt mit mir mit.

• Das Essen ist weder Fisch noch Fleisch.

• Ich habe einen alten Ofen, der mir sowohl mit Kohlen als auch mit Holz meine Wohnung gemütlich warm macht.

2. das Komma zwischen Hauptsatz und Hauptsatz

Das Komma steht zwischen Hauptsätzen, sofern sie nicht durch anreihende oder ausschließende  Konjunktionen verbunden sind.

• Der Vorhang fällt, das Publikum bleibt ratlos zurück.

• Es regnet ohne Unterbrechung, mein Keller steht unter Wasser.

• Ich übernachte in der Jugendherberge, meine Freundin im Hotel.

• Es waren zu viele Leute an Bord, das Boot kippte um.

• Der Eissturm ist da, die Menschen und Tiere Freiren!

• Der Wind ist eisig und kalt, es zieht an allen Ecken und Enden.

• Wohin man die Decke auch zieht, sie ist an allen Ecken zu kurz.

Aber:

Bei gereihten Hauptsätzen, die mit und /oder verbunden sind, darf, aber muss nicht, ein Komma gesetzt werden.

• Der Vorhang fällt, und das Publikum bleibt ratlos zurück.

• Alina kocht Haferbrei, und Johanna liest die Zeitung.

• Ich stehe an der Bushaltestelle, und der Bus kommt nicht.

• Es regnet ohne Unterbrechung, und mein Keller steht unter Wasser.

• Ich übernachte in der Jugendherberge, und meine Freundin im Hotel.

• Es waren zu viele Leute an Bord, und das Boot kippte um.

(3)

3. das Komma zwischen Haupt- und Nebensätzen

Das Komma grenzt einen Nebensatz von einem übergeordneten Hauptsatz ab. Ist der Nebensatz eingeschoben, steht am Anfang und Ende ein Komma.

• Solange du erkältest bist, solltest du im Bett bleiben.

• Falls es heute Nacht stürmt, muss ich zu Hause bleiben.

• Obwohl ich müde bin, kann ich nicht einschlafen.

• Ich weiß nicht, ob sie zu meinem Geburtstag kommt.

• Ich komme, wenn ich rechtzeitig mit meiner Arbeit fertig bin, zu deiner Geburtstagsfeier.

• Ich hoffe, dass er fleißig lernt, sich gut auf die B2 Prüfung vorbereitet, die Prüfung besteht und anschließend einen Ausbildungsplatz findet.

• Ich rate dir, auch wenn es dir schwerfällt, deinen Urlaub vorzeitig abzubrechen.

4. das Komma zwischen Nebensatz und Nebensatz

Zwischen Nebensatz und Nebensatz muss ein Komma gesetzt werden.

Dies gilt für gleichrangige Nebensätze, sofern sie nicht durch anreihende oder ausschließende Konjunktionen verbunden sind.

• Der Film, den ich sah, als ich im Urlaub war, hieß „Verdammt in alle Ewigkeit“.

• Das Buch, das ich meiner Frau geschenkt habe, als sie im Krankenhaus lag, handelte vom Sterben der Bienen.

5. das Komma bei Einschüben / Hervorhebungen

• Alfred Nobel, der Erfinder des Dynamits, ist Stifter und Namensgeber des Nobelpreises.

• Antonia, die Chefin meines Vaters, eine hübsche junge Frau, kommt heute Abend zu uns zum Essen.

• Der Autofahrer, ohne den Schaden bemerkt zu haben, fuhr einfach weiter.

• Die Zugspitze, der höchste Berg Deutschlands, ist fast 3000 m hoch

(4)

• Der Schiefe Turm von Pisa, das wohl bekannteste geneigte Gebäude der Welt, war als freistehender Glockenturm für den Dom in Pisa geplant.

• Friedrich II., bekannt als Friedrich der Große, volkstümlich auch „der Alte Fritz“ genannt, war ab 1740 König in und ab 1772 König von Preußen sowie Kurfürst von Brandenburg.

• Daran, einen Regenschirm mitzunehmen, habe ich nicht gedacht.

• So, laut lachend, hat er sich von uns verabschiedet.

• Wir beide, du und ich, werden ein traumpaar sein.

• Genau so, mit einem Cerankochfeld ausgestattet, stelle ich mir meinen neuen Herd vor.

6. das Komma bei Ausrufen und Anreden

• Ach, du meine Güte!

• Ach, das ist aber schade!

• Schön, dich wiederzusehen!

• Aua, stopp, du tust mir weh!

• Kinder, nicht so laut!

• Hurra, morgen ist Ferienbeginn!

• Meine Güte, seid bitte leise!

• Verflixt und zugenäht, schon wieder eine Fünf in Mathe geschrieben!

• Herr Doktor, ich habe Kopfschmerzen!

• Sehr geehrter Herr Professor, ich habe folgende Frage….

7. das Komma bei Konjunktionen (z.B. aber, sondern, allein, doch, jedoch, vielmehr, einerseits - andererseits, …usw.) und Satzteilen (bald -bald, teils - teils, halb -halb usw…)

• Die Braut meines besten Freundes ist nicht nur hübsch, sondern auch reich.

• Gut und Geld gibt es viel auf der Welt, aber dich gibt's nur einmal für mich.

(5)

• Er schrieb ihr viele Liebesbriefe, jedoch antwortete sie ihm kein einziges Mal.

• Deine tägliche Tätigkeit ist weniger ein Hobby als vielmehr eine professionelle Arbeit.

• Für dein Wohlergehen tat ich sehr viel, bald weniger, bald mehr.

• Einerseits finde ich deinen Freund gut, anderseits kann er aber auch ganz gewaltig nerven!

• Kennst du das deutsche Volkslied: „Bald gras` ich am Neckar, bald gras` ich am Rhein, bald hab ich ein Schätzel, bald bin ich allein.“

• In einer Ballade von J.w. Goethe heißt es: „Halb zog sie ihn, halb sank er hin.“

8. das Komma zwischen gleichrangigen Wörtern (z.B.

Adjektive)

Deine Freundin ist ein junges, hübsches, intelligentes, freundliches Mädchen.

Der träge, schlaue, schwarz gefleckte Hund saß im Schatten.

Aber:

Kein Komma bei Aufzählungen nicht gleichrangiger Wörter

Wie ist zur Zeit die aktuelle wirtschaftliche Lage?

Das ist das beste deutsche Theaterstück, das ich je gesehen habe.

9. das Komma bei Datums-, Wohnungs- und Literaturangaben

• Nächste Woche treffen wir uns zum Kegeln am Mittwoch, den 24.

Januar [,] um 20 Uhr, vor dem Kassenhäuschen.

• Die Rechnung sollte bis zum Freitag, den 26.Januar bezahlt sein.

• Mein Freund wohnt in 21079 Hamburg, Mensingstr. 55, 2.Stock.

• Mein Freundin wohnte zuletzt in Bremen, Weseralle 5 im 2.Stock.

• das große Computer-Buch (Costa & Quanta, 1995; H.-J. Eysek,

1986; M. Masger, 1992).

(6)

10. das Komma bei nachgestellten Zusätzen

• Ich lese viele Bücher, besonders Kriminalromane.

• Mein Freund geht oft Ins Kino, vor allem in Western.

• Meine Freundin kocht gerne, am liebsten vegetarisch.

• Ich trinke gerne Wein, am meisten Roten.

• Wir gehen gerne ins Restaurant, am liebsten zum Chinesen.

11. das Komma bei Infinitivgruppe (zu + Infinitiv)

A. Ein Komma wird gesetzt, wenn die Infinitivgruppe mit „als, anstatt, außer, ohne, statt und zum“ eingeleitet wird.

• Was hast du heute Nachmittag noch gemacht, außer auf dem Sofa zu liegen und zu schlafen?

• Ich habe dir die Wahrheit gesagt, ohne etwas wegzulassen oder etwas hinzuzufügen.

• Du könntest endlich anfangen deine Grammatikregeln zu lernen, anstatt hier Zeitung zu lesen.

• Meine Nachbarin ist Mitglied im Frauengesangsverein, um dort mit anderen Frauen zusammen zu sein und zu singen.

B. Ein Komma wird gesetzt, wenn die Infinitivgruppe von einem Nomen abhängig ist.

• Hast du die Absicht, heute noch deine Wäsche zu waschen?

• Meinen Plan, ein Haus zu bauen, konnte ich nicht verwirklichen.

• Es ist mir eine große Freude, dir zum Geburtstag zu gratulieren.

• Es ist ein großer Spaß, mit dir Urlaub zu machen.

• Unsere Firma bekam den Auftrag, den Berliner Flughafen fertig zu bauen.

• Mein Lehrer gab mir den Rat, das letzte Kapitel des Grammatikbuches durchzuarbeiten.

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C. Ein Komma wird gesetzt, wenn die Infinitivgruppe durch ein Wort oder eine Wortgruppe angekündigt oder wiederaufgenommen wird.

• Ich warte darauf, von euch abgeholt zu werden.

• Ich denke nicht daran, mein Studium abzubrechen.

• Es wäre schade, die B2 -Prüfung nicht zu bestehen.

Anmerkung 1:

Das Komma kann weggelassen werden, wenn der von dem Nomen abhängige Infinitiv nur mit „zu“ steht.

• Ich freue mich dich zu sehen.

• Vergiss nicht die Haustür abzuschließen.

• Hast vergessen die Rechnung zu bezahlen?

• Denk daran nicht zu verschlafen.

• Ich bitte dich morgen pünktlich zu kommen.

Anmerkung 2:

Das Komma wird weggelassen, wenn eine Infinitivgruppe von folgenden Wörtern abhängig ist: haben, sein, brauchen, pflegen, scheinen, verstehen, wissen.

• Wir haben noch unsere Hausaufgaben zu machen.

• Ich bin nicht in der Lage zu arbeiten.

• Du brauchst dir keine Gedanken darüber machen.

• Es gibt hier nichts umsonst zu haben.

• Maria weiß immer sich in Szene zu versetzen.

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Was ist ein Strichpunkt (= Semikolon)?

Im Prinzip ist ein Strichpunkt, auch Semikolon genannt, ein Mittelding zwischen Punkt und Komma.

Ein Strichpunkt kann gesetzt werden, wenn ein Komma zu schwach, ein Punkt aber zu stark wäre.

Es lässt sich nicht eindeutig festlegen, wann dies der Fall ist.

Das Setzen eines Strichpunktes liegt weitgehend im Ermessen des Schreibenden.

Mit einem Strichpunkt kann man auch Hauptsätze voneinander abgrenzen, die deutlicher als durch ein Komma getrennt werden sollen.

Ein Strichpunkt hat aber immer nur eine nebenordnende Funktion.

Daher kann ein Strichpunkt niemals zwischen einem Haupt und einem Nebensatz stehen.

Nach einem Strichpunkt wird klein weitergeschrieben.

Achtung: Ein Strichpunkt trennt zwar Wortgruppen und Sätze, aber er beendet niemals einen Satz.

• Johannes wurde in Hamburg geboren; seine Eltern komme jedoch aus Frankreich.

• Maria hatte verschlafen; deshalb kam sie auch zu spät zur Schule.

• Max hat sich ein neues Fahrrad gekauft; es war nicht sehr teuer.

• Letzte Woche waren wir bei einer Hochzeitsfeier eingeladen; es war sehr schön.

• Für meine Party muss ich noch ein paar Sachen einkaufen, wie z.B. Cola, Bier, Mineralwasser; Knabbersachen, Kekse,

Salzgebäck, Chips; Pappbecher, Plastikklöffel, Plastikmesser, Papierteller und einen blauen Müllsack.

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Wann setze ich einen Doppelpunkt?

Ein Doppelpunkt wird in folgenden drei Fällen gesetzt:

I. vor einem angekündigten Zitat

II. vor angekündigten Erläuterungen, Angaben, Aufzählungen usw.

III. vor einer Zusammenfassung von vorher Gesagtem oder vor Schlussfolgerungen

Doppelpunkt vor einem angekündigten Zitat

• …..und dann fragte er sie: „Liebst du mich?“

• Sie antwortete: „Ja, ich liebe dich!“

• Er murmelte: „Wann wollen wir uns verloben?“

• Sie seufzte: „Ach, wären wir doch schon ein Paar.“

Doppelpunkt vor angekündigten Erläuterungen, Aufzählungen usw.

• Natürliche Zahlen kennt jeder vom Zählen: 1, 2, 3, 4, 5, 6...

• Die 4 Jahreszeiten heißen: Frühling, Sommer, Herbst und Winter.

• Die Wettervorhersage für den heutigen Tag: Sturm, Regen, Kälte…

• In unserer Firma arbeiten Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern, wie z.B.: Eritrea, Marokko, Algerien, Syrien und dem Iran.

• Das Bekleidungsgeschäft verkauft: Blusen, Kleider, Röcke, Hosen.

• Freizeitangebote in unserer Stadt: Turnhalle, Tennishalle, Hallen- bad, Freibad,Stadttheater und ein Kino.

Doppelpunkt vor einer Zusammenfassung von vorher Gesagtem

• Der Opernbesuch, der Spaziergang im Central Park und der Times Square: all dies waren für mich absolute Highlights meines New York Besuches.

• Fehlende Fenster, herabfallende Dachziegel, herausgebrochene Mauersteine, kaputte Fensterläden: Dieses Haus ist abbruchreif!

Referenzen

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