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Wörterlernen als Teil des Fremdsprachenlernens

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Wörterlernen als Teil des Fremdsprachenlernens Jochen Plötz

Zusammenfassung

Der Wortschatzerwerb gilt als eines der zentralen Lernprobleme in der Fremdsprachen- lehre. Die Forschungsanstrengungen von Gehirn-, Gedächtnis- und Lernpsychologie, von Fremdsprachendidaktik und von Lexikologie erfolgen bisher kaum koordiniert, so dass nur wenige integrierte Untersuchungen und methodische Ansätze vorliegen, die dem Vokabel- lernen einen systematischen Ort im Prozess des Spracherwerbs zuzuweisen vermochten.

Der Aufsatz referiert einige Forschungsergebnisse, stellt praktische Grundannahmen zu Lernstrategien zusammen und berichtet von einer innerhalb der eigenen Lehrtätigkeit in Entwicklung befindlichen Methode.

1. Lernproblem Vokabular

»Keine Mitteilung ohne Wortschatz«. Diese so selbstverständliche wie beziehungsrei- che Feststellung knüpft ein Hauptziel al- len Fremdsprachenlernens, die Fähigkeit zur Kommunikation, an eine wesentliche Bedingung: die Verfügung über ein Grundvokabular. Im Maße, wie sich die Kenntnis der Wörter der fremden Spra- che als deren Sinnträger erweitert, vertie- fen und differenzieren sich die Aus- drucksmöglichkeiten der Lerner in ihr.

Indem sie den Prozess hin zur Verfügbar- keit dieses Grundvokabulars als »Lern- problem Nr. 1« einstufen, dürften Hans- Dieter Dräxler und Bärbel Kühn die Er- fahrungen der meisten Fremdsprachen- lehrkräfte ausdrücken (Dräxler/Kühn 1998: 307). Diese Einstufung hat im Ver- gleich zu anderen Lernproblemen gleich- wohl nicht zu einer entsprechend um- fangreichen Beschäftigung auf theoreti- scher Ebene geführt. Auch die eigenen

Unterrichtserfahrungen mit der Hartnä- ckigkeit der LernerInnenprobleme beim Wortschatzerwerb im Vergleich zur Ein- prägung von Strukturen, deren Anwen- dungsübungen – ebenso wie Übungen zur Entwicklung des Leseverständnisses – freilich mangels Wortschatz häufig be- hindert werden, sind der Grund dafür, sich eingehender mit dem Thema zu be- schäftigen.

Im Folgenden sollen zunächst einige zen- trale Erkenntnisse und Überlegungen zu- sammengefasst werden, zu denen jün- gere Untersuchungen zum fremdsprach- lichen Wortschatzerwerb geführt haben.

Dabei handelt es sich nicht um eine re- präsentative Darstellung, die Auswahl erfolgt vielmehr im Hinblick auf das di- daktische Interesse, dem Vokabellernen einen systematischen, vom Lerner reflek- tierten und kontrollierbaren Ort in- und außerhalb des Unterrichts einzuräumen.

Sie stützt sich im Wesentlichen auf die

Didaktik DaF / Praxis

Info DaF 35, 1 (2008), 32–42

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Arbeiten von Christiane Neveling (2004) und Antje Stork (2003); ein umfassender Überblick über den Forschungsstand fin- det sich vor allem bei Stork. Danach wird von ein paar eigenen unterrichtsprakti- schen Erfahrungen mit erwachsenen Ler- nern berichtet, die beim Versuch gesam- melt wurden, eine Strategie zum Voka- bellernen, dem »Vokabelprotokoll«, zu entwickeln.

1998 konstatieren Dräxler/Kühn (1998:

309), dass fundierte Untersuchungen zum Einsatz von Vokabellerntechniken für den Fremdsprachenunterricht noch ausstehen. Daran hat sich bis heute nichts Grundlegendes geändert. Dies räumen die Autorinnen und Autoren, die zu dem Thema gearbeitet haben, auch im We- sentlichen ein und verstehen ihre Arbei- ten deshalb als Beiträge, die in erster Linie pragmatisch im Fremdsprachenun- terricht genutzt werden können und an- satzweise Ergebnisse empirisch auswer- ten (vgl. das Schwerpunktheft zu diesem Thema von Fremdsprachen Lehren und Ler- nen 33/2004). Weitgehend fehlen lang- fristige Beobachtungsreihen zur Behal- tenseffizienz von Strategien, aus denen spezifische Befunde gewonnen und Kate- gorien abgeleitet werden könnten. Die Ergebnisse der vorhandenen Studien sind großteils allgemein auf die Fort- schritte im Erlernen der Fremdsprache beziehbar. Stork, die mehrere kleinere Einzelstudien für Deutsch und Englisch als Fremdsprachen anführt, weist auf de- ren methodische Probleme bei Erhebung und Auswertung hin, die teils Folge ihrer Vereinzeltheit und zeitlichen Begrenzt- heit sind und daher wenig Vergleichbar- keit aufweisen, oder die darin bestehen, dass externe Einflussfaktoren nicht aus- reichend berücksichtigt werden konnten (Stork 2003: 107 ff.). Lieve Vangehuchten (2005) gibt einen umfassenden diachroni- schen Überblick über die in der Lehre des Spanischen als Fremdsprache angewand-

ten Methoden und beklagt gleicherma- ßen die nur rudimentäre Beschäftigung mit der Lexikvermittlung.

»Destacará (der Überblick über die Lexik- vermittlung in Spanisch als Fremdsprache) que, salvo unas excepciones aisladas, el interés por la enseñanza del léxico es bastante reciente. De hecho, la convicción de que el aprendizaje del vocabulario es tan importante como el de la gramática y que el vocabulario constituye, por tanto, una parte esencial de la adquisición de una lengua extranjera sólo data de hace unos veinte años. Por lo que se refiere a la didáctica del léxico especializado, quedará claro que este campo de investigación está aún menos explotado.« (Vangehuchten 2005: 337) Wenngleich es der Autorin in ihrer sehr viele methodische Ansätze diskutieren- den, umfassenden didaktischen Studie u. a. um die Vermittlung des wirtschafts- wissenschaftlichen Fachwortschatzes in- nerhalb von Spanisch als Fremdsprache geht, ist umgekehrt ihre Arbeit in der besonderen Situation der spanischspra- chigen Studierenden des Deutschen als Fremd- bzw. als Wirtschafts- und Rechts- fachsprache gerade im Hinblick auf das Ziel, die Selbstreflexion der Lerner zu erreichen und zu fördern, sehr ergiebig.

Weitgehende Übereinkunft herrscht un- ter den AutorInnen darüber, dass für die Vokabellernstrategien systematisch die heterogenen Prozesse einzubeziehen sind, die von den beiden Hemisphären des Gehirns gesteuert werden, dass also die einseitige Konzentration auf die kog- nitiven, deduktiven, abstrakt-rationalen Funktionsweisen, die der linken Hemis- phäre zugerechnet werden, zurückzu- weisen ist. Hinweisreize, die die ver- schiedenen Wahrnehmungs- und Gestal- tungsformen der rechten Hemisphäre aussenden, sollen den Abruf von Voka- beln aus dem Gedächtnis erleichtern. Ne- veling hat den Französischunterricht an verschiedenen Gymnasien beobachtet und macht konkrete Vorschläge für das

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Anlegen von Wörternetzen, bei dem sys- tematisch nicht-kognitive Assoziations- ebenen einbezogen werden (vgl. Neve- ling 2004).

Auf der von den meisten AutorInnen bestätigten Grundlage, dass systematisch die besonderen Kapazitäten beider Hemi- sphären des Gehirns einzubeziehen seien (»gehirngerechtes Lernen«), erscheinen Effizienzmessungen unterschiedlicher Lernstrategien, die an den von Stork er- wähnten, aus Versuchen des Erlernens eines künstlichen Vokabulars gewonne- nen Beobachtungsreihen durchgeführt wurden, mindestens problematisch. Wel- che unterschiedlichen Ankerpunkte die Theorien des Wortschatzerwerbs auch immer für das Behalten hervorheben, so besteht doch Übereinstimmung darin, dass das Behalten im Maße der bereitste- henden Gelegenheiten zum Gebrauch des zu Behaltenden gelingt, und des wei- teren darin, dass es vorwiegend die kom- binierten, ganzheitlich gespeicherten Äu- ßerungen sind, die abgerufen, im Ge- brauch bestätigt und folglich besser be- halten werden.

Der wirksamen Verbesserung der vier in heuristischer Absicht unterschiedenen Funktionen beim Wörterlernen, des Er- werbs, der Einprägung, der Wiederholung und der Konsolidierung, deren nicht fest- gelegte Abfolge sogleich deutlich wird, wenn man sie um Vergessen und wieder Erinnern ergänzt, sollen also die Wörter- lernstrategien dienen. Wie bereits er- wähnt, sind aufgrund der Forschungs- lage und der sehr unterschiedlichen ob- jektiven und subjektiven Variablen, durch die Lernsituationen gekennzeich- net sind, bewertende Vergleiche schwer anzustellen. Ihre Beschreibung soll viel- mehr dazu dienen, mit ihrem gezielten Einsatz im Unterricht und dem Beurtei- lungsvermögen der LernerInnen zu jener Verbesserung beizutragen. Auch die ge- bräuchliche Unterscheidung in produkti-

ven, rezeptiven und potenziellen Wort- schatz wird hier nur operativ in Hinsicht auf den geeigneten Mittel- und Strategie- einsatz für das Lernen getroffen. Thema- tische Wortschatzübungsbücher bean- spruchen, für die Entwicklung aller drei Kompetenzen eingesetzt werden zu kön- nen; besonderes Augenmerk gilt der Ent- wicklung der dritten Fähigkeit, dem in bestimmten Kommunikationssituationen möglichen Wortschatz, da erst sie zu ei- ner Unabhängigkeit und Gewandtheit des Ausdrucks in der fremden Sprache führt und durch Erprobung den produk- tiven Wortschatz erweitert (vgl. für das Sprachenpaar Spanisch – Deutsch z. B.

Lübke 2001 und Valle 2006; Valle spricht vom »así llamado dominio pasivo de una lengua«, den zu fördern ein Ziel seines Übungsbuches sei, Valle 2006: 5).

Die Komponenten, mit denen sich eine lexikalische Einheit in das Gedächtnis einschreibt, sind äußerst vielfältig; ihre Akzentuierungen variieren darüber hin- aus zwischen den Lernertypen, d. h. ver- schiedenen Lernern dienen je andere Konnotationen und deren Kombinatio- nen als Ankerpunkte. Die wichtigsten sind Bedeutung, Lautform, Schreibform, Grammatik, Kombination, Angemessen- heit und damit stilistische Fragen, Häu- figkeit und ganz generell Assoziation.

Für die Speicherung inhaltlicher Voka- beln im Langzeitgedächtnis ist die tiefge- hende semantische Verarbeitung wichtig, aber nicht allein ausschlaggebend.

2. Einige theoretische Bedingungen des Wortschatzerwerbs

Der Wortschatzerwerb findet in- und au- ßerhalb des Unterrichts statt, d. h. in fremd- und in selbstbestimmten Lernum- gebungen. Häufig besteht wenig Koordi- nation zwischen den in beiden Bereichen stattfindenden Lernschritten. Unter den LernerInnen haftet dem Wörterlernen der Ruf einer besonders mühsamen und

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langweiligen, dazu noch mit nur mäßi- gem Erfolg beschiedenen Tätigkeit an.

Um diese LernerInneneinstellung zu än- dern, muss sie selber zum Gegenstand des Unterrichts gemacht werden. Ge- wicht und Methode des Vokabellernens während des Unterrichts müssen verein- bart, geeignete Maßnahmen zur Befähi- gung zum autonomen Lernen getroffen werden, denn die Teilhabe der LernerIn- nen am Umgestaltungsprozess der Kurs- anlage in Bezug auf den Wortschatzer- werb ist die Voraussetzung für seine hö- here Effizienz. Zugrunde gelegt wird ein konstruktivistisches Gestaltungsprinzip von Lernprozessen, für das erkenntnislei- tend ist, dass nur der Lernende selbst neu erworbenes Wissen in seine Wissensstruk- tur integrieren kann. Übertragen auf Lerntechniken heißt dies, dass sie durch Instruktion allein nicht wirksam vermit- telt werden können, dass vielmehr Situa- tionen geschaffen werden müssen, in de- nen sie von den Lernenden aktiv erprobt und kontrolliert werden können.

Die Thematisierung der Einstellung der Lernenden wird mannigfache Abwehr- haltungen gegen Vokabellernen zutage fördern, vermutlich in erster Linie Asso- ziationen mit Monotonie und hoher Ver- gessensquote. Allseits gemachte Erfah- rungen mit Mehrdeutigkeit und falschen

»Eins-zu-Eins«-Umkehrungen unter- streichen das besonders aufwändige Ler- nen, das der Wortschatzerwerb erfordert.

Die Kenntnis der Phasen der Darbietung und Aufnahme, der Entdeckung und Einprägung, der Wiederholung und Kon- solidierung ist die Voraussetzung für je- den Lerner, den Wechsel und die Ergän- zung von fremdgesteuerten Lernkontex- ten (im Unterricht) und selbstgesteuer- tem Wörterlernen zu erfassen, für sich zu beschreiben und zu planen.

Durch die Beschäftigung mit der eigenen Lernmethode und die Bewusstmachung der Lerngewohnheiten wird der eigene

Lerntyp identifiziert. Dazu gehören die Selbstbeobachtung, die Kontrolle der Lernumstände, um günstige von un- günstigen Konstellationen unterscheiden und diese steuern zu können, das zeit- weilige Führen eines Lernprotokolls und anderes mehr. In das Protokoll werden Einflüsse auf das Lernen eingetragen, psychische Zustände wie Unruhe, Angst, Nervosität, äußere Faktoren, die ablen- ken oder konzentrationsfördernd wir- ken. Die Eintragungen geben Aufschluss über die individuell unterschiedlichen, besonders aufnahmeintensiven Wahr- nehmungskanäle. Der Studierende iden- tifiziert sich als visuell, auditiv, haptisch, kinästhetisch orientierter Lerner, er lernt, die geeignete Reizintensität zu taxieren.

In dem Maße, wie die Selbstbeobachtung sich verfeinert, wird sie selber immer mehr zum einsetzbaren Instrument des Lernprozesses. Eines ihrer wichtigsten Mittel ist die Selbstkontrolle, die ein mög- lichst breites Spektrum der Wege und

»Umwege«, auf denen tatsächlich gelernt wird, einbeziehen sollte. Gegenüber den sensuellen Einprägestrategien überprüft der Lerner die Wirksamkeit der Entfal- tungstechniken von Assoziogrammen und Wörternetzen, um für sich die geeig- nete Methodenzusammensetzung abzu- wägen.

Diese vielfältigen Ermunterungen zur ei- geninitiativen und produktiven Selbstre- flexion bezwecken vor allem, das Wörter- lernen auf affektiver Ebene positiv zu besetzen. Damit die LernerInnen ihre Selbstbeobachtung kognitiv unterstützen können, wird im Unterricht in den Auf- bau des semantischen Gedächtnisses, in die Unterscheidung zwischen Wiederer- kennungs- und Abrufgedächtnis und ganz allgemein in Theorien über die Funktionsweise des mentalen Lexikons eingeführt (vgl. ausführlich in operatio- naler und systematischer Hinsicht zum

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Begriff des »mentalen Lexikons«: Linke/

Nussbaumer/Portmann 2001: 339 ff.).

In Kenntnis seiner Grundzusammen- hänge und -funktionsweisen durchfors- ten die LernerInnen die eigenen Spei- cherstrategien, Platzzuweisungen und die Bildung von Assoziationshöfen. In- dem die Reflexion der eigenen Erfahrun- gen das Sprache-Lernen als Metaebene begleitet und sich dabei selber entwickelt und differenziert, fördert sie ein positives Selbstbild des Fremdsprachenlerners. Ei- nige neuere Lehrwerke versuchen, diese Erkenntnisse systematisch umzusetzen.

Das erstmals 2003 aufgelegte TestDaf- Lehrbuch von Stefan Glienicke und Klaus-Markus Katthagen etwa widmet dem Komplex »Lernen lernen« eine ganze Einheit, deren Selbstbeobach- tungsanleitungen unter anderem konti- nuierlich kursbegleitend eingesetzt wer- den können (vgl. Glienicke/Katthagen 2003: 40–47).

Der Förderung eines positiven Lerner- selbstbildes dient vorrangig die soziale Erfahrung, sich trotz der immer beste- henden Lücken annähernd natürlich in der Fremdsprache auszudrücken. Dafür empfehlen sich Entlehnungen von Tech- niken aus der muttersprachlichen und einzelsprachlich unabhängigen kommu- nikativen Kompetenz wie Pausen-Ma- chen, Umschreibungen, Kontrolle und Einsatz nonverbaler Ausdrucksformen, Raten und Erschließen etc. Das geübte mentale Lexikon, wo es situativ keinen Begriff bereithält, aktiviert Assoziatio- nen, Verzweigungen und Ähnlichkeitser- innerungen. Mit diesen Kompensations- strategien als nützlichen und legitimen Techniken wird auf breiter Basis auch beim Vokabellernen vertraut gemacht.

»Compensation strategies enable learners to use the new language for either compre- hension or production despite limitations in knowledge. Compensation strategies are in- tended to make up for an inadequate reper-

toire of grammar and, especially, of vocabu- lary.« (Oxford 1990: 47, zitiert nach Stork 2003: 98)

Zur Veranschaulichung der Funktions- weise des mentalen Lexikons wird das Modell des Netzes als Organisationsprin- zip vielfältig und heterogen untereinan- der verknüpfter Information herangezo- gen. Knoten des Netzes sind die Begriffe;

Kanten und Tangenten der Knotenforma- tionen sind die zwischen diesen Begriffen bestehenden Abgrenzungen, Relationen und Assoziationen.

Die o. g. Einführung in Theorien über die Funktionsweise des mentalen Lexikons als didaktisches Element für die positive Besetzung des Wörterlernens vertieft in erster Linie das Modell des Netzes. Zum einen sind es unterschiedliche Gegen- standsebenen, die netzartig strukturiert sind: diese Ebenen ließen sich in inhaltli- che, phonetische, emotional-assoziative differenzieren, auf denen die Einträge jeweils anders angeordnet sind, die Aus- wahl ist freilich nicht erschöpfend. Auch Umfang und Art der Einträge selber sind nicht gleich bleibend; das mentale Lexi- kon ermöglicht die Abrufung von Einträ- gen, die aus mehreren lexikalischen Ein- heiten bestehende Äußerungen umfas- sen, die als solche kennen gelernt, häufig angetroffen und erprobt wurden.

Zum anderen besitzen Netze als Ord- nungsstrukturen unterschiedliche Merk- male wie Dichte, Weit- und Engmaschig- keit, Vielfalt der Verbindungslinien, ver- tikal unter- und horizontal beiordnende, serielle Zugänge (Vogel – Spatz, Ente, Adler, Eule; ein Hund ist ein Haustier, ein Hund kann bellen) und andere. Koordi- nation, Kollokation, Subordination, Syn- onyme und Antonyme (Tütken 2006:

503 f.; Müller 1994, zitiert nach Tütken 2006: 513) als Anordnungstypen assozia- tiver Verbindungen zwischen Worten im mentalen Lexikon lassen sich als unregel- mäßige Netze vorstellen. Es handelt sich

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dabei um eine heuristische Figur, die die Vorstellung unendlich komplexer Verbin- dungs- und Extrapolationsvorgänge er- leichtert. Die Wortsuche ist ein mehr oder weniger unbewusst ablaufender Prozess, der bekanntlich auch scheitern kann (wenn das Wort eben nur auf der Zunge liegt, aber nicht ausgesprochen werden kann). Die Lerntechniken sollen systema- tisch ein »interaktives Gedächtnis«

(Stork) erzeugen helfen, das fähig ist, Signale aufzunehmen und die richtige Spur zum gespeicherten Wort zu finden.

Das Gewebe der Netze des mentalen Lexikons ist unendlich aufnahmefähig für Neueinschreibungen und versinn- bildlicht so dessen Isomorphie mit der lexikalischen Struktur der wirklichen Sprache. Diese lässt sich als unendlich vervielfachbare und unbegrenzte Ge- samtheit von untereinander in heteroge- nen Formen verbundenen Netzen vor- stellen. Die besondere Produktivität der Komposition innerhalb der Wortbildung im Deutschen, auf die die Studierenden bereits ganz am Anfang des Sprachenler- nens gestoßen waren und die ihnen da- her gut bekannt ist, unterstützt die Wahr- nehmung dieser Struktur.

Die schon angeführte theoretische Ein- führung beinhaltet schließlich auch Infor- mationsvermittlung auf einfacher Ebene über die Aufgabenverteilung und die un- terschiedlichen Prozesse, die von den bei- den Hälften des Gehirns gesteuert wer- den. Die Beschäftigung mit der Funkti- onsweise der Gedächtnistätigkeit und den Architekturmodellen des mentalen Lexikons ebnen den Weg zu einem positi- ven Selbstbild als Fremdsprachenlerne- rIn. Das Netzwerkmodell impliziert so- wohl die Verirrung auf der falschen Fährte, als es auch das Auffangen einer Kommunikationssituation, in der die Worte fehlen, mittels Behelfsstrukturen symbolisiert. Vor dem Hintergrund die- ser Kenntnisse werden Mnemotechniken

individuell angepasst. Fehlerfreudigkeit gehört zum Selbstbild des Lerners, der außerhalb des Unterrichts und unabhän- gig von Lehrpersonen selbständig und selbstbestimmt weiterlernt.

Nach einem Überblick fasst Stork den Forschungsstand zur Frage des Aufbaus des »bilingualen mentalen Lexikons von Zweisprachigen« im Hinblick auf den Fremdsprachenunterricht dahingehend zusammen, dass zuletzt die Hypothese eines gemeinsamen Speichers überwiege, innerhalb dessen die Einträge durch un- terschiedlich feste, dichte und gestreute Verbindungen miteinander verknüpft seien, dass also auch hierfür auf ein in sich differenziertes Netzwerkmodell ge- genüber Hypothesen dualer Systeme zu- rückgegriffen werde (Stork 2003: 76 f.).

3. Strategien des Wortschatzerwerbs Stork gibt eine sehr instruktive Zusam- menschau über solche Vokabellernme- thoden, die sich um den Einbezug neu- erer Ergebnisse der Lern- und Gedächt- nisforschung bemühen und so, zusam- menfassend gesagt, die nicht-kognitiven Dimensionen fruchtbar machen wollen.

Besonders ausführlich und unter Heran- ziehung von Beispielen beschreibt sie die Schlüsselwortmethode, bei der es sich um eine Art Systematisierung di- verser, teils weithin bekannter Eselsbrü- cken handelt. Deren Erfolg beruht ja auf ihrem Einbezug der unterschiedlichen mentalen Abbildungsweisen neuer In- formationen. Je nach Lerngruppe, Lern- ziel, individuellem Lernertyp und ande- ren Variablen wird nun dieses Erfah- rungswissen zielbewusst angewandt, indem dem zu lernenden Fremdwort ein (ähnlich klingendes, assoziiertes, erin- nertes usw.) muttersprachliches Wort und diesem ein Bild, das das Fremdwort auf prägnante Art mit einbezieht, zuge- ordnet wird. Von Schlüsselbildmethode könnte man sprechen, wenn der Umweg

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über das muttersprachliche Wort ausge- lassen würde. Dem gleichen didakti- schen Interesse, dem Vokabellernen ei- nen systematischen Ort im Fremdspra- chenunterricht zuzuweisen und diesen Raum für die Lerner erkennbar mit ih- ren außerunterrichtlichen, individuell oder gemeinschaftlich gemachten Erfah- rungen zu verschränken, verdankt sich die Strategie, die gezielt Bewegungsaus- führungen in den Lern- und Behaltens- prozess einbezieht. Die Verknüpfung von Handlung und Konzept soll zur Aktivierung der jeweiligen Wortform führen. Dieser Nutzbarmachung szeni- scher Einlagen, etwa des Mönchsgangs, die für das Fremdsprachenlernen allge- mein aus der Suggestopädie bekannt sind, widmet Stork ebenfalls einen grö- ßeren Abschnitt und führt die in Detail- studien mehrfach nachgewiesene Wirk- samkeit dieser Methoden an, die alle- samt flexibel einsetzbar sind (Stork 2003: 119 ff.). Unter Zugrundelegung der strukturellen Zusammenhänge, deren Vermittlung Teil des geleiteten Wort- schatzerwerbs ist, werden im Folgenden noch einige weitere unterrichtsprakti- sche Hinweise aufgeführt.

Der Unterstützung der praktisch-techni- schen Seite des Wortschatzerwerbs muss der angemessene Raum gegeben wer- den: Wie führe ich eine Wortschatzkar- tei? Welche Eintragungen haben die Karten? Welche Fächer hat der Kartei- kasten? Welche Vorteile hat das Ring- buch gegenüber der Unverrückbarkeit von Wortlisten im Vokabeloktavheft, die das Kombinieren und Aussortieren er- schwert. Im Arsenal der individuellen Vorschläge haben aber aller Art Metho- den Platz, soweit sie von ihren Anwen- dern reflektiert, kontrolliert und evalu- iert werden. Im Unterricht kann man sich über die Erweiterung des persönli- chen (täglich benutzten) Adress- und Telefonbuchs als Vokabelheft, Lern-

spiele im Internet, optische Suchrätsel, akustische Vokabelgedächtnisstützen, fremdsprachliche Stichwörter zu Haupt- themen etc. austauschen. Die Wahrneh- mungs- und Fixierungskanäle, die sich als dominant herausstellen, werden im Unterricht sensibilisiert und geschult.

Das weithin übliche Auswendiglernen birgt die Gefahr des Lernens für einen äußerlichen punktuellen Zweck in sich, somit der Oberflächlichkeit und folglich des raschen Vergessens. Gerade in der Einprägephase ist der Einbezug produk- tiver Denkleistungen, die Einbettung in Kontexte, das Ausnutzen und Steuern besonders aufnahmefähiger Zustände (Kopfkissenmethode vor dem Einschla- fen, Meditation usw.) von entscheidender Bedeutung.

Üben und Wiederholen sind entschei- dende Praktiken für den Wortschatzer- werb und sollten (nicht nur in diesem Bereich des Fremdsprachenlernens) in den Mittelpunkt gestellt werden; im Ver- gleich zu Abfrage- und Prüfungssimula- tionspraktiken werden sie indes viel zu wenig angewandt (vgl. Dräxler/Kühn 1998: 310).

Wortschatzarbeit begleitet den Sprachun- terricht und entspricht seiner Progres- sion. Von Beginn an werden Vokabeln in Kontexte eingebettet; mit Hilfe dieser Kontexte, die affektiv, situativ, historisch- konkret und mit vielfältigen Erinne- rungsmarken versehen gegenüber einzel- nen Worten sehr viel leichter verankerbar sind, werden die Vokabeln aufgerufen.

Fortgeschrittene Lerner werden ihre Ein- tragungen mit typischen, ggf. auch idio- matischen Verwendungen, Häufigkeits- indizes und anderen Konnotationen ver- sehen und in ihrer Anwendung den persönlichen Erfahrungen aussetzen, um Stil und Angemessenheit zu erproben.

Reinhold Werner weist auf die Gefahr hin, dass Lerner bei den bewussten und unbewussten Anstrengungen, ihr seman-

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tisches Gedächtnis zu organisieren, ver- sucht sind, die Aufspreizungen, die von einer lexikalischen Einheit der Ausgangs- sprache zu zahlreichen Entsprechungen in der Zielsprache führen, fälschlich um- zukehren und letzteren jeweils die glei- che Ausgangseinheit zuzuordnen. Dem- gegenüber hat aber unabhängig von der Richtung jede Ausgangseinheit eine (prinzipiell uneingrenzbare) Anzahl n an Entsprechungen. Diese Entsprechungen bilden also in Abhängigkeit der dem Ler- ner zur Verfügung stehenden Abruf- und Einsatzmöglichkeiten unregelmäßig ge- bündelte und gespreizte Knäuel in sei- nem Gedächtnis, die für ihn Zusammen- hänge von Vieldeutigkeit, Polysemie und Homonymie deutlich machen können (vgl. Werner 1998).

Eine weitere, anfangs möglicherweise entmutigende Wirkung kann die Exis- tenz der vielgestaltigen und für manche Sprachgewohnheiten ungewohnt langen Komposita im Deutschen auslösen. Die Regelmäßigkeiten ihrer Bildung und ih- rer Strukturmerkmale stellen dagegen m. E. gerade eine Möglichkeit dar, dem Lerner einen Erkenntnispfad zu etlichen weiteren, analog gebildeten Wortkombi- nationen zu weisen und ihm Strategien der Erschließung an die Hand zu geben.

»Nicht zuletzt unter dem Aspekt der Fremdsprachenvermittlung« (gemeint ist die Vermittlung von Deutsch als Fremd- sprache) will Michal Lohde in seiner jüngst erschienenen Untersuchung zur Wortbildung des modernen Deutschen die Differenz zwischen Wortbildungs- morphemen und Affixen (gegen die Ein- führung des Begriffs »Affixoid«) auf- rechterhalten (Lohde 2006: 15 f.). Genau dieses Argument, das die Produktivität der deutschen Wortbildung für den DaF- Unterricht als spannende Komponente bewahrt, möchte man später gegen den Autor selber wenden, wenn er die end- gliedrigen Elemente -werk, -wesen und

auch das erstgliedrige Element Haupt- als (semantisch entleerte) Affigierungen und nicht als Kompositionen verstanden wis- sen will. Gerade an diesen Kompositions- konstituenten lassen sich – etwa am Bei- spiel von -werk – Semantik (das konkrete und das allgemeine Ergebnis menschli- cher Tätigkeit, der Prozess menschlicher Tätigkeit, idiomatisiert zu Anlage, Fab- rik, Buch u. v. a. m.), Regelmäßigkeiten der Wortbildung, Syntax und interlingu- ale Unumkehrbarkeit gut nachweisen, wenn im Unterricht Sprachgebrauch, Sprachwandel und Sprachvergleich im Vordergrund stehen. (Lohde, dessen Stu- die viele sehr anschauliche Beispiele an- führt und sich dank seines umfassenden Übungsteils mit Lösungen für den DaF- Unterricht durchaus anbietet, diskutiert die verschiedenen Sichtweisen zu diesen drei Konstituenten; vgl. Lohde 2006: 112, Fußnote 84 und 147, Fußnote 127).

4. Das Vokabelprotokoll

Abschließend soll mit dem »Vokabelpro- tokoll« noch kurz eine Methode vorge- stellt werden, in deren Konzeption die angeführten Überlegungen zum Teil ein- geflossen sind und die ein Kreis von KollegInnen in Quito seit ein paar Semes- tern auf unterschiedlichen Niveaustufen ausprobiert und weiterentwickelt. Er- reicht werden soll damit vor allem, dass sich das neue Vokabular aus der Funk- tion und den Inhalten der tatsächlichen kommunikativen Situation der Spre- cher/Lerner ergibt. Dabei ist den Ent- wicklern und Anwendern der Methode natürlich bewusst, dass eine »deutliche Einschränkung für Qualität, Quantität und Nachhaltigkeit des Wortschatzler- nens in der Fremdsprache«, das nicht im Lande der Zielsprache stattfindet, gerade in der weitgehenden Abwesenheit von Kommunikationsrealität besteht (Tütken 2006: 503); die Methode ist also bemüht,

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Teile solcher Kommunikationsrealität herzustellen.

Reihum fertigen pro Woche Teilnehme- rInnen individuell oder in Partnerarbeit eine Wörterliste wesentlicher neuer Voka- beln oder Vokabelgruppen der vergange- nen Woche an, deren Auswahl sie selbst treffen. Diese Auswahl kann und sollte freilich gelenkt werden; Gisela Tütken fasst die nach der sogenannten kommu- nikativen Wende der 70er Jahre in der Fremdsprachendidaktik gewandelten Kriterien, welcher Wortschatz auf wel- chem Niveau vermittelt werden soll, zu- sammen (Tütken 2006: 506 f.).

Nach dem individuellen Durchgehen mit dem Kursleiter wird die Wörterliste über- arbeitet und im Kurs vorgestellt. Selbstre- dend hängt es von der Art des Einsatzes im Unterricht ab, ob tatsächlich die Ab- fragemonotonie durchbrochen wird. Die Methode birgt dafür aber gute Vorausset- zungen und gestattet überdies dank ihrer beidseitigen Offenheit in Bezug auf Aus- arbeitung und Vorstellung, mehrere der oben angestellten Überlegungen einzu- beziehen. Ihr größter Vorzug liegt sicher in der selbständigen Erarbeitung durch die Studierenden. Der Studierende, der jeweils die Ausarbeitung übernimmt, be- schäftigt sich aktiv mit einer neuen Wör- tergruppe und übt sich in lexikographi- sche Techniken ein. Die selbständige Er- arbeitung motiviert, die anschließende Vorstellung im Unterricht vermittelt Er- folgserlebnisse.

In Abhängigkeit von Kursziel, Gruppen- besonderheit, spezifischer Fremdsprach- erwerbsabsicht und weiteren Faktoren werden Vorgaben bezüglich des Um- fangs, der Ausarbeitungsform, der Vor- stellungsart, der künftigen Verwendung im Unterricht, ggf. auch der Prüfungsre- levanz gemacht werden. Desgleichen kann die Auswahl themenbezogen einge- schränkt oder der eigentlichen Idee des Protokolls der Vorrang eingeräumt wer-

den, für das die im Unterrichtsgeschehen aufgefallenen Wörter festgehalten wer- den. Diese Wahl wird auch beeinflussen, in welchem Maße und in welcher Form Übersetzungen herangezogen werden können, ob definiert, paraphrasiert, sich mit Synonymen und Antonymen behol- fen und inwieweit der ursprüngliche Lernkontext wiederhergestellt werden soll.

Auch die Übernahme der Kursleitungs- rolle muss gelenkt und kann bedarfsge- mäß ausgedehnt werden. Zur Wiederho- lung und Festigung kann der/die Autor/

in der Wörterliste Unter-, Neben- und Zuordnungsübungen durchführen; es können Reihen, Wortfelder und -familien gebildet werden. Erwerb und Differen- zierung des produktiven Wortschatzes können in der Unterrichtsplanung auf den Wörterlisten aufgebaut werden, die dann Grundlage für Spiele und andere anwendungsorientierte Formen bilden.

Fortgeschrittenere LernerInnen können zur Wortfindung Kreuzwort- und Silben- rätsel oder einen Zitaten- und Buchsta- bensalat vorbereiten (sehr ergiebig für alle Art Anregungen für Rätsel auf allen Lernstufen ist die Netzseite: www.land- der-woerter.de).

Die Methode erlaubt die Zugrundele- gung der theoretischen Erkenntnisse zum Wortschatzerwerb. In der Unter- richtserfahrung hat sie sich als eine über- wiegend positiv angenommene Praxis er- wiesen, die zu einem lebendigen Vokabu- lar führt. Dank ihrer partizipativen und kommunikativen Eigenschaften erlaubt sie es, die behaltensfördernde Wirkung des Prinzips der Enkodierspezifität, d. h.

der (spielerischen, kognitiven, anekdoti- schen usw.) Rekonstruktion der Situa- tion, in der das Wort erstmals begegnete, besonders gut zur Geltung kommen zu lassen. Die von den KursteilnehmerInnen ausgearbeiteten Wörterlisten stellen für die Kursleitung überdies ein (im Bedarfs-

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falle weitergebbares) wichtiges Instru- ment dar. In dem Maße, wie die Proto- kolle lebendig, einprägsam und nach Möglichkeit von ihren AutorInnen selbst gestaltet in den Unterricht eingebracht und so zu tatsächlichen Lernschrittdoku- menten werden, kann immer wieder auf sie durch Anordnungen neuer Sinnzu- sammenhänge zurückgegriffen werden, um langfristig Behaltenseffizienz zu überprüfen. Bei systematischer Verwen- dung erlauben sie durchaus die Durch-

führung kleiner Langzeitbeobachtungs- reihen.

Die abschließende Tabelle bildet ganz schematisch Dimensionen und einzelne Phasen der Arbeit mit dem Vokabelpro- tokoll ab und kann bei der Planung eines Versuchs mit dieser Methode hilfreich sein. Sie ist selbstverständlich erweiter- oder verkürzbar; insbesondere der in der untersten Zeile dargestellte Unterrichts- schritt wird gewiss nicht nach jeder Vor- stellung stattfinden.

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Lehrende Lernende Lernende

fremdgesteuerter Kontext fremdgesteuerter Kontext selbstgesteuerter Kontext

Darbietung Aufnahme; Übung Entdeckung

Hilfestellung; individuelles Durchgehen des Protokolls mit dem Lernenden, der es an- gefertigt hat

Anfertigung des Vokabelpro-

tokolls Konsolidierung;

Integrierung

Supervision, Begleitung, Steu- erung spezifischer Aufgaben und Übungen, die sich je aus dem besonderen Vokabelpro- tokoll ergeben

Rollenspiele, Rätsel, Suchen und Identifizieren, andere Übungsformen

Wiederholung;

Anwendung;

Erprobung

Anleitung gemeinsame Evaluation des Vokabelprotokolls und seiner Vorstellung

Verankerung in den indi- viduellen Wortschatz Ermunterung;

Impulsgebung Rundgespräch über Nutzen des Vokabelprotokolls und sei- ner Vorstellung zur Findung einer geeigneten individuellen Lernstrategie

Selbstbeobachtung;

Selbstkontrolle

(11)

Jung, Lothar: 99 Stichwörter zum Unterricht Deutsch als Fremdsprache. Ismaning: Hue- ber, 2000.

Jüngst, K.: Lehren und Lernen mit Begriffs- netzdarstellungen. Frankfurt a. M.: Afra, 1992. http://www.land-der-woerter.de Linke, Angelika; Nussbaumer, Markus;

Portmann, Paul R.: Studienbuch Linguistik.

4. unveränderte Auflage Tübingen: Nie- meyer, 2001.

Lohde, Michael: Wortbildung des modernen Deutschen. Ein Lehr- und Übungsbuch. Tü- bingen: Narr, 2006.

Lübke, Diethard: Lernwortschatz Deutsch als Fremdsprache für die Grund und Mittelstufe – Wortschatz zum Zertifikat Deutsch. Isma- ning: Hueber, 2001.

Neveling, Christiane: Wörterlernen mit Wör- ternetzen. Eine Untersuchung zu Wörternet- zen als Lernstrategie und als Forschungsver- fahren. Tübingen: Narr, 2004.

Oxford, Ralph Lauren: Language Learning Strategies. What Every Teacher Should Know. Boston: Heinle & Heinle, 1990.

Stork, Antje: Vokabellernen. Tübingen: Narr, 2003.

Tütken, Gisela: »Wortschatzarbeit im Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht an der Hochschule im Ausland – aber wie?«, Info DaF 6 (2006), 501–546.

Valle, Miguel: Thematischer Wortschatz Deutsch-Spanisch. Ein Übungsbuch für An- fänger. Berlin: Erich Schmidt, 1998 (2. Auf- lage 2006).

Vangehuchten, Lieve: El léxico del discurso económico empresarial: identificación, selec- ción y enseñanza en español como Lengua Extranjera con Fines Específicos. Frankfurt a. M.: Vervuert, 2005.

Werner, Reinhold: »Das Problem der Äqui- valenz in Fachwörterbüchern«. In: Hoff- mann, Lothar; Kalverkämper, Hartwig;

Wiegand, Herbert-Ernst (Hrsg.): Fach- sprache. Ein internationales Handbuch zur Fachsprachenforschung und Terminologie- wissenschaft. Berlin; New York: de Gruy- ter, 1998, 1853–1884 (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissen- schaft, 14.2).

Jochen Plötz

Dr. rer. pol.; geb. 1952; Studium der Ger- manistik und Soziologie in Frankfurt am Main, von 1993–99 DAAD-Lektor in Bo- gotá, 2002 Promotion an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät in Erlangen-Nürnberg, Staatliche Überset- zer- und Dolmetscherprüfungen, seit 2004 DAAD-Lektor in Quito. For- schungsschwerpunkte: Philosophische und soziologische Traditionen im hispa- nophonen Lateinamerika, Übersetzungs- wissenschaft.

Referenzen

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