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MONATSMAGAZIN 8 21 AB 19. AUGUST IM KINO IMMER GUTE FILME!

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AB 19. AUGUST IM KINO

CAPITOL RECORDSSOUNDTRACK BEI

IMMER GUTE FILME!

MONATSMAGAZIN 8|21

LARS EIDINGER VERSTRICKT SICH INS GEFÄHRLICHE DDR- REGIME IN NAHSCHUSS ANTHONY HOPKINS IN EINEM BEEINDRUCKENDEN VEXIERSPIEL DER PSYCHE IN THE FATHER

TOM SCHILLING ZER- BRICHT AN SEINER ZEIT IN FABIAN ODER DER GANG VOR DIE HUNDE BILDER EINES WILDEN LEBENS IN DER PUNK- DEMO ÜBER DEN "THE POGUES"-KOPF SHANE MCGOWAN IN SHANE

(2)

Liebes Publikum, Kinoliebhaber und -lieb- haberinnen, in ihren Händen halten Sie reinste Handarbeit. Die Kinomitarbeiterinnen und -mitarbeiter, die Sie bei ihrem Besuch an der Theke treffen, haben dies alles gemacht, erdacht und geschrieben – wir sind auch ein bisschen stolz darauf, dass wir das jeden Monat zustande bekommen und sind immer glücklich, wenn die Dinger weggehen wie geschnitten Brot. In diesem Sinne: lassen Sie sich von unserem Programm zu ihrem nächsten Kinobesuch inspirieren. Lesen Sie, und im Zweifel fragen Sie.

Es ist immer schön, Sie durch unsere Türen treten zu sehen. Bis demnächst. (mp) manchmal denkt man ja, alles sei verhext

und das ganze Leben passiert wirklich wie in einem Film: Corona schien auf dem Rückzug – zack, Angst vor der Delta-Vari- ante, Maskenpflicht im Kinosaal, ja oder nein? Und zuletzt zeigt uns Mutter Natur mit Über flutungen und Schocknachrichten, wer das Sagen auf dem Planeten hat. Alles scheint näher zu rücken, Katastrophen waren früher irgendwie immer weit weg, jetzt erfahren wir viele Notstände am eigenen Leib. Das Rex und das Cinema standen auch mal wieder unter Wasser, zum Glück nicht so schlimm wie beim Starkregen vor drei Jahren. Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.

Das Kino versucht gerade auch heute seinen Auftrag zu erfüllen: es soll unseren Geist anregen, zerstreuen, unterhalten, wütend machen, zum Weinen bringen. Es muss versuchen abzubilden, wozu sich Filme- macherinnen und Filmemacher berufen fühlen. Kino ist Kultur! Es reiht sich, wie die Oper, das Theater oder das Sinfonieor- chester ein in die Vorhut gegen geistige Abstumpfung und versucht unser geistiges Erbe zu pflegen und weiterzuentwickeln.

Deshalb haben wir für Sie auch im August ein wunderbares und handverlesenes Programm zusammengestellt, welches Sie in diesem Magazin finden.

Zudem arbeiten wir stets an Verbesserungen, neuen Formaten und Ideen um unsere Kinos zu interessanteren Orten zu machen. Wir möchten in Zukunft mehr Austausch zwischen Publikum und Filmschaffenden herstellen, mit Profis fach simpeln und geheime Anekdoten aus Schauspielerinnen und Schauspielern herauskitzeln. Wir möchten Filme diskutieren, die im Brenn- punkt unserer Zeit stehen, Parallelen zur Vergangenheit ziehen und aufzeigen, was der Film eigentlich wirklich zu bieten hat.

LIEBES PUBLIKUM, LIEBE FREUNDINNEN UND FREUNDE DES GUTEN FILMGESCHMACKS,

www.wuppertalerkinos.de

(3)

MARK GATISS IMOGEN POOTS RUFUS SEWELL OLIVIA WILLIAMS

N A C H S E I N E M P R E I S G E K R Ö N T E N T H E A T E R S T Ü C K E I N F I L M V O N F L O R I A N Z E L L E R

www.TheFather.de

COPYRIGHT © NEW ZEALAND TRUST CORPORATION AS TRUSTEE FOR ELAROF CHANNEL FOUR TELEVISION CORPORATION TRADEMARK FATHER LIMITED F COMME FILM CINÉ-@ ORANGE STUDIO 2020

★ ★ ★ ★ ★

The Times

„HERZ- ZERREISSEND“

The Times

★ ★ ★ ★

„ATEMBERAUBEND!“

The Guardian

„EINE DER BESTEN SCHAUSPIELERISCHEN

LEISTUNGEN VON ANTHONY HOPKINS!“

The Hollywood Reporter

„GRANDIOS … OLIVIA COLMAN

IST EINE WUCHT!“

Screen Daily

O S C A R ® P R E I S T R Ä G E R

ANTHONY HOPKINS

O S C A R ® P R E I S T R Ä G E R I N

OLIVIA COLMAN

2

BESTER HAUPTDARSTELLER BESTES ADAPTIERTES DREHBUCH

AUSGEZEICHNET MIT

OSCARS

®

A.M.P.A.S.®

AB 26. AUGUST IM KINO

(4)

Die Geschichte ist so einfach wie die Liebe selbst, nämlich nicht. Fabi- an (Tom Schilling, WERK OHNE AUTOR, OH BOY) ist Doktor der Ger- manistik und Schriftsteller im Berlin der Dreiziger Jahre. Zum Leben reicht das aber noch nicht. Daher hat er einen Job als Werbetexter in einer Zigarettenfirma angenommen. Fabian bewohnt ein Zimmer in ei- ner stattlichen Gründerzeitvilla. Schön und groß ist es mit Stuck und Weckdienst höchstpersönlich durch die Vermieterin. Mit seinem Schriftstellerkollegen Stephan Labude (Albrecht Schuch) zieht er hin und wieder um die Häuser, besucht Bars, Klubs und Bordelle. Er beob- achtet sie doch vielmehr, als dass er sie unsicher macht. In einer Ört- lichkeit trifft er auf die schöne und verrucht wirkende Schauspielerin Cornelia Battenberg (Saskia Rosendahl, WERK OHNE AUTOR). Es bahnt sich was an. Tatsächlich sind sie auch noch Nachbarn in der Villa, was für ein Zufall. Eine schöne Zeit für beide beginnt. Und endet leider recht schnell aufgrund der Finanzen. Tom wird gekündigt, sodass jetzt jeder Groschen gezählt wird. Seinen letzten investiert er in ein Ge- schenk für Cornelia: ein Kleid. Parallel verbringen die beiden ihren Sommer mit dem Künstlerfreund Labude aus reichem Hause, den aller- dings ein innerer Schmerz plagt. Auch Cornelia muss sich eingestehen, dass ihr die Rollenangebote nicht von selbst zufliegen. Maßnahmen müssen ergriffen werden, die den Unmut von Fabian wecken und zu ei- nem Zerwürfnis führen.

ab 5.8.

Erich Kästner lässt grüßen, eine hervorragende Romanverfilmung mit deutscher Starbesetzung.

Alles ist eben nicht so einfach. Herzschmerz vom feinsten. Schmach- ten Sie mit. Erich Kästner schrieb seinen Roman 1931. Selbst als Herz- leidender vom Fronteinsatz im ersten Weltkrieg verschont, beobach- tete er die Kriegsvorgänge genau und wurde schließlich Pazifist. Der Roman sollte ursprünglich nur „Der Gang vor die Hunde“ heißen, klang dann doch zu pessimistisch und wurde ergänzt. Sicherlich hätte der erste Titel die Vorausschau des Untergangs jener, wie auch des Nazire- gimes, besser unterstrichen. Als entartet wurde er trotzdem von den Nazis eingestuft und schließlich öffentlich verbrannt. Über das, was von dieser Fabian-Geschichte im Berlin der 1930er Jahren auf heute passt, sagte Schilling im TV-Magazin Kulturzeit bei 3sat: „Irgendwie ist sie total heutig. Und diese Figuren wie Jakob Fabian , die so durch die Zeit taumeln und eher zuschauen und mit so einem Fatalismus und fast einem Ekel auf die überhitzte Gesellschaft schauen und auf das, was um sie herum passiert, die, glaube ich, gibt es auch jetzt, und viele Menschen fühlen auch so, in diesem überhitzten Diskurs, den wir gera- de haben.“ Der Regisseur Dominik Graf zaubert uns ein kurzweiliges Filmmenü der Extraklasse mit historischer Aufladung. (ph) DE 2021, 176 Min., FSK 12, Regie: Dominik Graf, Drehbuch: Dominik Graf, Constantin Lieb. Mit Tom Schilling, Saskia Rosendahl, Albrecht Schuch, Meret Becker u.a.

(5)

Gelungenes Regiedebut über eine Frau, die zurück ins Leben findet.

Edee Holzer (Robin Wright) hat bei einem Unfall ihre Familie verloren.

Um den schmerzhaften Erinnerungen zu entfliehen, kauft sie eine Hüt- te in der Wildnis. Doch auf das Leben dort ist sie kaum vorbereitet.

Nach einem Zwischenfall, der sie fast das Leben kostet, wird sie vom Jäger Miguel (Demian Birchir) gefunden und unterrichtet, um sich den Gefahren der Natur stellen zu können und schließlich auch ihren eige- nen Dämonen.

Den meisten Filmen, die sich mit dem Einsiedlertum beschäftigen, ist es eigen, dass sie aus dem Schmerz Ihrer Protagonisten ein Geheimnis machen. Das Exil als Endstation, Verbitterung als das Ergebnis eines ganzen Lebens. ABSEITS DES LEBENS findet hier einen anderen Weg.

Wir wissen, dass Edee aus der Gesellschaft flieht, um wieder geheilt in sie zurückkehren zu können. Und dieser Heilungsprozess ist das wirk- lich spannende an diesem Film. Für die Hauptdarstellerin Robin Wright (FORREST GUMP, HOUSE OF CARDS) ist es gleichzeitig auch ihr ers- ter Langfilm als Regisseurin. Als sich vor Drehbeginn noch keine pas- sende Hauptdarstellerin fand, übernahm sie kurzerhand selbst die Hauptrolle. Gelungen ist ihr dabei ein Film mit eindringlichen und sehr ursprünglichen, melancholisch-schönen Bildern. Ein Film, der uns tief im Inneren mit der Frage konfrontiert, was im Leben wirklich zählt. (dl) USA 2021, 84 Min., FSK 16, Drehbuch: Jesse Chatham, Erin Dignam,

Regie: Robin Wright. Mit Robin Wright, Sarah Dawn Pledge, Demian Bichir

ab 5.8.

ABSEITS DES LEBENS

(6)

ab 5.8.

Eine Dokumentation vom Newport Jazzfestival aus dem Jahr 1958, mit der Originalmusik von Ikonen wie dem Jimmy Giuffre Trio und Mahalia Jackson.

Es erwartet Sie ein Varieté aus Style und Rhythmen, während Ihnen ein wunderschönes Fotoalbum aus Stimmungen aufge- blättert wird. So schafft JAZZ AN EINEM SOMMERABEND eine Atmosphäre aus Urlaub und Vergnügen, begleitet von der Musi- kalischen Spitze ihrer Zeit. Es spielt das Jimmy Giuffre Trio, Thelonious Monk, Henry Grimes und viele weitere Stars der damaligen Szene. Die einzigartigen Aufzeichnungen von Bert Stern haben vibrierende Bilder eingefangen und lassen den inne- ren Ästheten erblühen. Es ist ein Zeitdokument, das für heutige Standards aufpoliert wurde und nicht ein bisschen seines Sogs verloren hat.

JAZZ AN EINEM SOMMERABEND sei nicht nur jedem Liebhaber der Musik und Nostalgie ans Herz gelegt, sondern auch allen, die sich an schöner Fotografie nicht satt sehen können. (jk)

America 1959, 86 Min., FSK 12, Regie: Bert Stern, Aram Avakian

TOM & JERRY von Regisseur Tim Story entfacht eine der herzlichsten Feindschaften der Filmgeschichte aufs Neue. Jerry zieht darin in das vornehmste Hotel New Yorks ein – und zwar ausgerechnet einen Tag bevor dort die prächtigste Hochzeit des Jahrhunderts stattfinden soll.

Der verzweifelten Hochzeitsplanerin bleibt nichts anderes übrig, als Tom zu engagieren, um den ungebetenen Gast loszuwerden. Dem an- schließenden Katz-und-Maus-Spiel droht ihre Karriere, die Hochzeit und möglicherweise das Hotel selbst zum Opfer zu fallen. Doch schon bald taucht ein noch größeres Problem auf: ein teuflisch ehrgeiziger Mitarbeiter, der sich gegen alle drei verschwört.

Tom und Jerrys neues Abenteuer auf der großen Leinwand ist eine atemberaubende Mischung aus klassischem Animations- und Real- film. Die beliebten Charaktere gehen darin völlig neue Wege und sind gezwungen, das Undenkbare zu tun – sie müssen ihre Feindschaft be- graben und zusammenarbeiten, um die missliche Lage zu bereinigen.

(Verleihtext) USA 2021, 101 Min., FSK 0, Regie: Tim Story, Drehbuch: Kevin Costello

ab 12.8.

(7)

Warmherzige Underdog-Komödie nach wahrer Geschichte.

Jan (Toni Collette) ist eine von Großbritanniens Zurückgelassenen. Mutter, Pflegerin, Putzfrau, Kassiererin, Tresenbedienung. Ihr Leben in der walisischen Kleinstadt könnte nicht mehr von immer gleichem Alltag gezeichnet sein. Doch auch in dieser kleinen Welt von Jan Vokes gibt es einen Traum, der nicht klein zu kriegen ist. Sie möchte ein erfolgreiches Rennpferd auf- ziehen. Entgegen jeder Wahrscheinlichkeit kann sie mit ihrem unbändigen Enthusiasmus die gesamte Nachbarschaft dazu bewegen, ein Syndikat zu bilden, in dem sich jeder mit 10 Pfund die Woche beteiligt. Mit viel Herz und Leidenschaft möchten Jan und die Gemeinschaft etwas schaffen, wovon sie alle träu-

men, dass ein Straßenkämpfer wie sie endlich die Aufmerksamkeit bekommt, die er verdient.

Diese Parabel auf die Hoffnung nach einer wahren Geschichte entstand in enger Zusammenarbeit mit der wahren Familie Vokes, welche 2001 in eben genannter Investitionsgemeinschaft ein Fohlen kaufte und mit dem Überraschungs- sieger „Dream Alliance“ einen schier undenkbaren Erfolg feierte. (jh)

GB, USA 2020, 114 Min., FSK 6, Drehbuch: Neil McKay, Regie: Euros Lyn Mit Toni Collette, Damian Lewis, Owen Teale, Joanna Page, Karl Johnson

ab 12.8.

DREAM HORSE

(8)

Lars Eidinger ist im Mo- ment allgegenwärtig. Und in NAHSCHUSS beweist er mal wieder mit Bravour, dass er zur Speerspitze im deutschen Schauspielbe- trieb gehört. Denn seine Rollen sind immer wieder Grenzerfahrungen und, wie in NAHSCHUSS, exis- tenzialistische Darbietun- gen, die dem, der sie spielt, alles abverlangen. So bie- tet die Szenerie der DDR einen schönen Kontrast DDR Drama über die letzte vollstreckte Todesstrafe auf deut-

schen Boden.

Die DDR in den 70er Jahren: dem überzeugten Sozialisten Franz Walter (Lars Eidinger) steht eine große Karriere bevor. Dem pro- movierten Ingenieur wird eine Professur angeboten. Der einzige

Haken: Für die Stelle muss er mit dem MfS (Ministerium für Staats- sicherheit) kooperieren und Informationen zur bevorstehenden Fußballwelt- meisterschaft aus West- deutschland beschaffen. Was anfangs noch reizvoll erscheint und Privilegien mit sich bringt, löst schon bald enorme Zwei- fel in Franz aus. Das Doppel- leben belastet auch zuneh- mend die Beziehung zu seiner Frau (Luise Meyer). Er muss sich entscheiden…

ab 12.8.

zum hochsensiblen Charakter des Hauptprotagonisten und entfaltet inzwischen dieser Ex- treme eine Spannung, die man so nur selten im deutschen Kino gesehen hat.

Grundlage für diesen Film ist das Leben von Werner Teske, der in der DDR als das letzte Hinrich- tungsopfer gilt und durch „uner- warteten Nahschuss“ wegen Spionage getötet wurde. (dl) DE 2021, 116 Min., FSK 12, Drehbuch

& Regie: Franziska Stünkel. Mit Lars Eidinger, Luise Heyer, David Striesow

(9)

Packender Film über zwei Seiten einer großen Liebe.

Da trifft man in jungen Jahren die Liebe seines Lebens. Eigentlich könnte dieser Satz für immer reichen. Was braucht man schon außer Luft und Liebe? Der Hauptdarstellerin Asli (Canan Kir) ist das genug.

Sie widersetzt sich ihrer Mutter, die gegen die Beziehung mit Saeed (Roger Azar) ist, und heiratet ihn heimlich in einer Hamburger Moschee. Für immer zusammen, für immer füreinander da sein, Geheimnisse bewahren, das sind die großen Versprechen, die sich bei- de geben. Wir Zuschauer wollen dahinschmelzen, fühlen mit, zittern vor Freude, sagen ja. Und warten nichts Gutes ahnend auf das „Aber“.

Ja, Saeed verschwindet. Nun sind sechs Wochen vergangen, als auch der Rest der Familie das bemerkt und feststellen muss, dass sich ihr Sohn einer terroristischen Vereinigung angeschlossen hat.

ab 12.8.

Der Regisseurin von ZWEI MÜTTER und 24 WOCHEN hat sich auch diesmal wieder an ein brisantes Thema herangewagt. Stilsicher erzählt sie die Geschichte auf mehreren Ebenen: Es ist die Geschichte einer Liebe, aber auch eine Untersuchung zu kulturellen Unterschieden, Wahrheit und Glaube, Vertrauen und Wahn.

Hintergrund: Das fiktionale Werk ist angelehnt an die Biografie des Terroristen Ziad Jarrah, ohne direkt darauf zu verweisen. Jarrah war als Pilot an den Anschlägen am 11. September 2001 in den USA be- teiligt. Im Jahr seiner Veröffentlichung wurde DIE WELT WIRD EINE ANDERE SEIN ins Programm der 71. Internationalen Filmfestspiele

Berlin aufgenommen. (ph)

DE/FR 2021 , 119 Min., FSK 12 J., Regie: Anne Zohra Berrached, Buch: Anne Zohra Berrached & Stefanie Misrahi. Mit Canan Kir, Roger Azar, Darina Al Joundi, Hans Jürgen Alf, Nicolas Chaoui, Ceci Chuh, Aziz Dyab

(10)

Nacht für Nacht zwängt sich Cassie (Carey Mulligan, DRIVE), eine ehemalige Medizinstudentin, in das Outfit einer feuchten Männer- fantasie und räkelt sich – gespielt – komatös in der dunklen Ecke einer Bar oder eines Nachtclubs, lauernd, wartend auf den Einen, der seine Chance wittert, der das – scheinbar – leichte Mädchen „abschlep- pen“ will. Und dann schnappt ihre Falle zu. Tagsüber jobbt Cassie in einem Coffee Shop und versucht den Avancen des charmanten Ryan (Bo Burnham, EIGHTH GRADE) auszuweichen. Denn Cassie hat von Männern genug und ist auf einer Rachemission, das Unrecht, das ihrer besten Freundin Nina wiederfahren ist, zu sühnen.

ab 19.8.

Die britische Filmemacherin Emerald Fennell (Oscar „Bestes Dreh- buch“) erzählt hier einen echten Aufreger. Teils pulpiges Rache- märchen, teils anklagendes Sozialdrama, verleiht sie Millionen über- vorteilter und gedemütigter Frauen eine Stimme und dabei bekommen nicht nur die Kerle eins auf den Deckel. Trotz des aufwühlenden Themas ist Fennells Film sehr spaßig und poppig geworden. Vom – augenzwinkernd – knallbunten Produktionsdesign, bis hin zur Song- auswahl, zeigt sich PROMISING YOUNG WOMAN verspielt, bissig und sehr unterhaltsam. Die Einschlägigkeit liefert Carey Mulligans einnehmend, aufrichtige Darbietung. Ein Film, über den man im Anschluss garantiert noch viel diskutiert. (dre) Schrill und stark.

Carey Mulligan wird zur quitschbunten Rachefee und hält Männern, die Frauen in Not ausnutzen, den Spiegel vor – ein progressiver Gleichmacher.

USA 2020, 108 Min., FSK 16, Regie & Buch: Emerald Fennell Mit Carey Mulligan, Bo Burnham, Alison Brie u.a.

(11)
(12)

Vier Geschichten – ein System.

Auf internationalen Filmfestivals, vor allem in Cannes, werden seine Filme wie zuletzt A MAN OF INTEGRITY regelmäßig ausgezeichnet. In seiner Heimat Iran sind die Werke von Mo- hammad Rasoulof dagegen offiziell nicht zu sehen. Dort hat der Regisseur in seiner Karriere schon alles erlebt – er saß im Gefängnis, stand unter Hausarrest, und er durfte auch nun er- neut nicht ausreisen, um seinen Episodenfilm DOCH DAS BÖSE GIBT ES NICHT bei seiner Weltpremiere im Berlinale-Wettbewerb (wo es anschließend auch die Auszeichnung mit dem Goldenen Bären gab) zu präsentieren.

Vier verschiedene Geschichten werden in diesem Film erzählt – in diesem Text alles ausführ- lich zu beschreiben, würde lange dauern und die Druckkosten des Magazins in die Höhe treiben, aber: es gibt ein zentrales Thema, welches die einzelnen Episoden verbindet: die Todesstrafe.

Normale Bürger eines Landes, das in unseren Nachrichten nie gut wegkommt, haben alle eine unheimliche, aber auch banale Verbindung zu dieser Urform der Bestrafung. Intensiv erzählt und fesselnd in Szene gesetzt, lernen wir aber ebenfalls eine unwirkliche Schönheit eines Landes kennen, das aus westlicher Sicht schwer zu durchschauen ist.

Um es nochmal zu erwähnen: dieser Film gewann (verdient) den goldenen Bären der Berlinale.

(mp) IRN 2021, 152 Min., FSK 12, Regie: Mohammad Rasoulof

Mit Ehsan Mirhosseini, Shaghayegh Shourian, Kaveh Ahangar

ab 19.8.

(13)

SHANE

Eine letzte Runde auf Shane MacGowan zur Feier der Legende des profanen Saufens.

Diese Punk-Doku nimmt euch mit in das vereinigte Königreich des späten zwanzigsten Jahrhunderts.

Durch Archivmaterial, brillant bizarre Animationen und Interviews, wird uns vom Leben der irischen Folk-Punk legende Shane MacGowan erzählt, besser bekannt als der Kopf und Songwriter von

“The Pogues”. Eine Dokumentation über seine Liebe zu seiner Familie, die zur Musik, die Selbstzer störung und den Exzess, bis hin zur Radikalisierung und der Unterstützung der “Irish Republican Army”. Und in all dem Chaos findet sich Poesie, Politik und Persön- liches.

Regisseur Julien Temple hat unter anderem Rock Dokus über die Sex Pistols, The Clash, The Kniks und The Rolling Stones gedreht. Seine ehrfürchtige und doch ungeschminkte Herangehensweise erweist sich besonders in SHANE als wirkungsvoll. Er schafft für Musikfans ein raues Bild über die Londoner Musik Szene des späten Zwanzigsten Jahrhunderts und lockt mit Anekdoten seiner Ikonen. Ein Lecker- bissen! Teils ist es eine Zeitkapsel, teils ist es Kult und natürlich eine Reise in verrauchte Pubs, in denen obszöne Sauforgien Gold und Geschwätz hervor- holen. Ein Muss für jeden Fan von MacGowan, schiefen Zähnen und Musikgeschichte. (jk) UK 2020, 124 Min., FSK: 12, Regie: Julien Temple

ab 19.8.

(14)

Unaufgeregte Komödie mit viel Herz und einem guten Riecher für feinen Humor.

Chauffeur Guillome (Gregory Montel) ist genervt. Die etwas versnobbte Anne (Emmanuelle Devos) ist arro- gant, unfreundlich und anmaßend. Dabei hat Guillome mit dem Sorgerechtsstreit um seine Tochter Léa und dem drohenden Rausschmiss durch seinen Chef Arséne schon genug am Hals. Die seltsamen Jobs, zu denen er Anne immer fahren muss, erschließen sich ihm erst nach und nach. Anne war einst eine gefeierte Star-Parfumeu- rin, bis sie ihren Geruchssinn verlor. Als Anne einen Rückfall erleidet, beginnen sich Anne und Guillaume langsam zu öffnen und sie bemerken, dass ihre Macken sich auf interessante Weise ergänzen…

Diese warmherzige Dramedy zeichnet das Charakter- bild zweier Einzelgänger, die sich beide, auf jeweils eigene, schrullige Weise, etwas unverstanden von der Umwelt in ihre eigene Welt zurückgezogen haben. Stets kreisen die beiden Egozentriker um sich selbst, bis sie aus ihren Bahnen geworfen werden und plötzlich merken, dass es manchmal ganz gut sein kann, neue

Wege einzuschlagen. (jh)

FRA 2019, 100 Min., FSK 6, Drehbuch & Regie: Grégory Magne Mit Emmanuelle Devos, Grégory Montel, Gustave Kervern, Sergi Lopez, Zélie Rixhon

ab 19.8.

(15)

THE FATHER

Wie ein Krimi erzählt THE FATHER vom ergreifenden Schicksal seiner dramatischen Hauptfigur. Stück für Stück entschlüsseln sich die vorgetragenen Fragmente zur traurigen Geschichte von Anthony. Dabei wird nicht nur ihm, als Erkranktem, sondern auch den Angehörigen, enorm ergreifende Empathie zugetragen. Florian Zellers tragisches Kammerspiel ist meisterhaft erzählt und brillant gespielt von – vor allem

– Anthony Hopkins, der hier, zurecht gewürdigt (Oscar „Bester Hauptdarsteller“), seine zweitbeste Performance aufführt. (dre) GB 2020, 98 Min., FSK 6, Regie & Buch: Florian Zeller, Christopher Hampton (Drehbuch). Mit Anthony Hopkins, Olivia Colman, Olivia Williams u.a.

Anthony Hopkins verliert sich selbst. Ein bewegendes und beeindruckendes Melodram über die gefühlte Erfahrung und

den Umgang einer fortschreitenden Demenz.

Anthony (Anthony Hopkins, DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER) ist ein gebildeter, kultivierter, selbstbestimmter Mann. Doch im fort-

schreitenden Alter spielt ihm der Verstand immer mehr Streiche.

So scheint sein Zeitgefühl laufend durcheinander zu geraten, auch tauchen ständig Personen in seiner Wohnung in London auf, die behaupten, ihn zu kennen und seine Tochter Anne (Olivia Colman, THE FAVOURITE), die ihn regelmäßig besucht, wechselt sogar die

Erscheinung (Olivia Williams, DER GHOSTWRITER). Doch die größte Sorge bereitet Anthony die Ankündigung seiner Tochter, bald nach Paris zu ziehen und ihn deshalb in Obhut zu geben. Denn

hinter seiner Fassade aus gespielter Sicherheit, Empörung und Zuversicht, spürt Anthony, dass er sich langsam verliert.

ab 26.8.

(16)

Klassiker der Welt- literatur auf echtem Film!

Man sollte ja nie oberflächlich sein, aber in diesem Fall sei heraus- zustellen, dass MARTIN EDEN von Pietro Marcello einfach fantastisch aussieht. Der Film ist gedreht auf echtem 16mm-Filmmaterial. Da hat man erst einmal das Gefühl, der Filmverleih hätte einen Goldschatz aus den späten 60er Jahren im Archiv gefunden. In Zeiten ultradigi- taler und hochauflösender Kameratechnik ein warmer Segen für jeden Kinofreund!

MARTIN EDEN ist erstmal ein Buchklassiker des Au- toren Jack London von 1909 und wurde schon mehrfach verfilmt - der Regisseur nimmt uns in dieser Version mit nach Italien.

ab 26.8.

MARTIN EDEN

Am Hafen kommt der See- mann Martin Eden (sensatio- nell besetzt mit Luca Marinelli) dem jungen Arturo (Giustiniano Alpi) bei einer Auseinandersetzung zu Hilfe. Zum Dank wird er in das Haus seiner wohlhabenden Familie eingela- den. Dort trifft er Arturos Schwester Elena (Jessica Cressy) und ist sofort nicht nur von ihrer Anmut, sondern

auch von ihrer Bildung fasziniert.

Klassische Romanze zwischen Ver- tretern verschiedener Klassen? Ja.

Das schlaue Proletariat trifft auf ge- bildeten und konservativen, bour- geoisen Lebensstil.

Ein fantastischer Film, brillant erzählt und wundervoll besetzt – ein Muss

im August! (mp)

IT/DE 2021, 105 Min., FSK 6 Regie: Pietro Marcello Mit Luca Marinelli Jessica Cressy Denise Sardisco

(17)

Eine leise Romanze mit liebevollem Handwerk und wunderbaren Details über die Anziehungskraft zweier Menschen, die sich nicht unterkriegen lassen.

Als sein Vater krank wird und die Bank droht das Traditionsgeschäft zu pfänden, muss sich der Herrenschneider Nikos (Dimitris Imellos) etwas einfallen lassen. Mit einer Schneiderei auf Rädern versucht er seine Anzüge und sein Handwerk dem Fußvolk von Athen schmack- haft zu machen. Doch erst, als er widerwillig einen Auftrag für ein Hochzeitskleid annimmt, scheint das Geschäft Fahrt aufzunehmen.

Nikos muss auf Damenmode umschulen und sucht Unterstützung bei seiner verheirateten Nachbarin Olga (Tamila Koulieva), die er heimlich anbetet. Mit seiner unkonventionellen Brautmode versucht Nikos Stil, Preis und Wünsche seiner Neukundinnen in Einklang zu bringen und sein Geschäft zu retten.

Lange fällt kein Wort in den ersten Bildern dieser leisen Romanze, die in liebevollen Details den Alltag und das Handwerk des titelgebenden Schneiders einfängt. Qualität, Genauigkeit und Etikette – Tugenden für die Schneider Nikos im Fortlauf des Films viel belächelt wird. Der Wandel meint es nicht gut mit seinem Berufsstand und seinen Werten, für die er viel geopfert hat. Genau wie Olga, die alles für ihre Familie und den Haushalt gibt und dafür keine Anerkennung findet. Beide müssen Veränderung zulassen, aber auch ihren Selbstwert erhalten und vielleicht verpasste Gelegenheiten nachholen. Mit Blick für die kleinen Freuden des Alltags, die Wunder im Detail und die Schönheit der Chance, erzählt DER HOCHZEITSSCHNEIDER VON ATHEN eine bescheidene, farbenfrohe Liebesgeschichte für den Kinosommer. (dre) GRC 2020, 100 Min., FSK 0, Regie & Buch: Sonia Liza Kentermann

Mit Dimitris Imellos, Tamila Koulieva-Karantinaki, Thanasis Papageorgiou u.a.

ab 26.8.

Große Aufführung mit Gästen –

im griechischen Originalton (mit dt. Untertiteln) am Freitagabend 27. August im Cinema Wuppertal.

RAFTIS

Éna ísycho eidýllio me storgikí cheirotechnía kai ypéroches leptoméreies gia tin élxi dýo anthrópon pou

den afínoun ton eaftó tous na pései káto.

(18)
(19)

Cinema Wuppertal Berliner Straße 88 42275 Wuppertal 0202 260 43 10

www.wuppertalerkinos.de info@cinemawuppertal.de Rex Filmtheater

Kipdorf 29 42103 Wuppertal 0202 478 99 55 0 www.wuppertalerkinos.de post@rexwuppertal.de

Die Kinos öffnen eine halbe Stunde vor Beginn der ersten Vorstellung. Die Kinospielwoche geht immer von Donnerstag bis Mittwoch. Somit ändern sich donnerstags die Spielzeiten!

Änderungen vorbehalten. OmU = Original mit Untertiteln. Spielzeiten und -stätte der Filme entnehmen Sie bitte dem aktuellen Wochenprogramm in der Zeitung oder auf unseren Internetseiten. Redaktion: Jantin Hoelkeskamp und Pia Heise. Texte: Pia Heise (ph), Jantin Hoelkeskamp (jh), Julian Kneip (jk), André Krähling (dré), David Lankes (dl), Mortimer Pfaff (mp).

Herausgeber: Lichtblick Cinema GmbH

Regelmäßig besprechen wir Filme in unserem Kinopodcast! 3 Stimmen für gutes Kino. Auf soundcloud, podigee, iTunes und auch auf Spotify!

ERST HÖREN, DANN SEHEN! #KINOPODCAST

Mehr Filmerlebnis mit den buchbaren Logenplätzen im Rex Film- theater. Genießen Sie die Filmvorstellung in extra komfortablen Kinosesseln mit Fußbänkchen im Separee mit eigenem Ein/Ausgang.

Auf Wunsch bestücken wir Ihnen die eigene Minibar mit Getränken nach Wahl und Sie erhalten eine erlesene Auswahl an Knabbereien, sowie Eis und das Glas Sekt soll zur Begrüßung natürlich auch nicht fehlen. Unsere Logenangebote sind als Zwei- oder Dreisitzer jeweils einen Tag vor Ihrem Besuch bei uns an der Kinokasse oder tele fonisch buchbar. Oder auch ohne Snacks und Getränke zu jeder Vor- stellung ohne Vorbestellung verfügbar. Zu weiteren Fragen beraten Sie unsere Mitarbeiter gerne. Rufen Sie uns an: 0202 478 99 55 0.

KINO NOCH MEHR ERLEBEN.

Tickets können NUR online gekauft werden.

Bitte beachten Sie die Hygienemaßnahmen vor Ort. Bitte setzen Sie sich auf die auf dem

Ticket vorgesehenen Plätze.

Die Glorreichen 5 Karten sind bis zum 31.12.2021 gültig.

SUPPORT YOUR LOCAL CINEMA...

OR REX :-)

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AB 5. AUGUST IM KINO

Referenzen

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