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7.4.2 Sandmeyer-Reaktion von 2-Chloranilin zu 2-Chlor-brombenzol (2)

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Academic year: 2022

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7. Substitutionen an Aromaten und Heterocyclen www.ioc-praktikum.de

Versuch 7.4.2, Rev. 1.0 1

7.4.2 Sandmeyer-Reaktion von 2-Chloranilin zu 2-Chlor-brombenzol (2)

NH

2

Cl

Br

1. NaNO2 / HBr

Cl

2. CuBr

C6H6ClN (127.6)

C6H4BrCl (191.5) NaNO2 (69.0)

HBr (80.9) CuBr (143.5)

2

Arbeitsmethoden:

Wasserdampfdestillation, Destillation

Chemikalien

2-Chloranilin Schmp. –3 °C, Sdp. 207 °C, d = 1.21 g/ml. Sehr giftig.

Bromwasserstoffsäure 48proz. wässrige Lösung, d = 1.49 g/ml. Verursacht Verätzungen. Sofort mit viel Wasser abspülen.

Natriumnitrit Giftig, brandfördernd.

Kupfer(I)-bromid

Cyclohexan Sdp. 80 °C, d = 0.78 g/ml. Dampfdruck bei 20 °C: 104 hPa.

Wasserdampf

Durchführung

Vor Beginn Betriebsanweisung erstellen.

In einem 250-ml-Dreihalskolben mit KPG-Rührer, Tropftrichter und Innenthermometer werden 100 mmol (12.7 g) 2-Chloranilin und 30 ml 48 proz. Bromwasserstoffsäure vorgelegt. Die Mischung wird in einem Eis-Kochsalzbad auf 0 °C abgekühlt. Unter Rühren läßt man bei dieser Temperatur eine Lösung von 100 mmol (6.90 g) Natriumnitrit in 12.5 ml Wasser so rasch zutropfen, dass die Innentemperatur 5–10 °C nicht überschreitet. Die Zugabe wird bei positivem Iod-Stärke-Test beendet. Man überführt die kalte Diazo- niumsalz-Lösung erst unmittelbar vor der weiteren Umsetzung in den Tropftrichter zur Umsetzung mit CuBr.

Während der Diazotierung wird die Kupfer(I)-bromid-Lösung vor- bereitet. Dazu wird in den 500-ml-Dreihalskolben der Apparatur zur Wasserdampfdestillation (mit Claisen-Brücke und 500-ml-Vorlage- kolben) 55.0 mmol (7.90 g) Kupfer(I)-bromid und 8.0 ml 48 proz.

Bromwasserstoffsäure vorgelegt, der Tropftrichter mit der Diazo- niumsalz-Lösung aufgesetzt und die CuBr-Lösung zum Sieden erhitzt. Man tropft die Diazoniumsalz-Lösung in fünf Portionen zu und treibt das Produkt jeweils mit Wasserdampf über. Es werden insgesamt etwa 300 ml Destillat gesammelt (→ E

1

).

Isolierung und Reinigung

Das Destillat wird in einen Scheidetrichter überführt und einmal mit

80 ml Cyclohexan und noch zweimal mit je 50 ml Cyclohexan

extrahiert (→ E

2

). Die vereinigten organischen Phasen werden über

Kaliumcarbonat getrocknet. Nach dem Abfiltrieren des Trocken-

mittels (→ E

3

) wird das Cyclohexan abdestilliert(→ R

1

) und das

Produkt in einer kleinen Destillationsapparatur mit Spinne und

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Versuch 7.4.2, Rev. 1.0 2

tarierten Vorlagekölbchen fraktionierend destilliert. Der Siedepunkt ist bei 90–100 °C/18 hPa zu erwarten (→ E

4

). Man bestimme die Ausbeute an Reinprodukt. Ausbeute an 2: 65–75%, n

D20

= 1.5809.

Hinweise zur Entsorgung (E) , Recycling (R) der Lösungsmittel

E1: Destillationsrückstand der Wasserdampfdestillation: Neutralisation mit Natronlauge → Entsorgung (H2O mit RHal/Halogenid).

E2: Wässrige Phasen → Entsorgung (H2O mit RHal/Halogenid).

E3: Trockenmittel → Entsorgung (Anorg. Feststoffe).

E4: Destillationsrückstand und verunreinigte Fraktionen in wenig Aceton aufnehmen → Entsorgung (RHal).

R1: Abdestilliertes Lösungsmittel → Recycling (Cyclohexan).

Auswertung des Versuchs

1H-NMR-Spektrum von 2 (300 MHz, CDCl3): δ = 6.96–7.16 (1 H), 7.16–7.30 (1 H), 7.33–7.50 (1 H), 7.50–

7.67 (1 H).

4.0 2.0 0.0

6.0

9.0 8.0 7.0 5.0 3.0 1.0 [ppm]

8.0 7.5 7.0 6.5

13C-NMR Spektrum von 2 (75.5 MHz, CDCl3): δ = 122.55 (C), 127.93 (CH), 128.47 (CH), 130.46 (CH), 133.83 (CH), 134.50 (C).

90 80 60 40 20 [ppm] 0

100 110 130

140

LM

120 70 50 30

IR-Spektrum von 2 (Film):

100

50

0 T [%]

4000 3000 2000 1500 1000 ν~[cm-1]

1455 3060

1615

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Versuch 7.4.2, Rev. 1.0 3

* Formulieren Sie den zu 2 führenden Reaktionsmechanismus mit den reaktiven Zwischenstufen.

Weitere denkbare Reaktionsprodukte:

OH Cl Cl Cl

H N NO

A B C

* Mit welchen spektroskopischen Daten und einfachen Versuchen lassen sich A

C ausschließen?

* Diskutieren Sie die denkbaren Reaktionsmechanismen mit allen Zwischenstufen.

Literatur, allgemeine Anwendbarkeit der Methode

Durch Behandlung von Diazoniumsalzen mit Kupfer(I)-bromid oder -chlorid (siehe Versuch 7.4.1) können die entsprechenden Arylhalogenide in guten Ausbeuten erhalten werden. Die sogenannte Sandmeyer-Reaktion eignet sich hingegen nicht zur Darstellung von Arylfluoriden und -iodiden. Arylfluoride gewinnt man via Schiemann-Reaktion, Aryliodide aus Diazoniumsalzen und Kaliumiodid.

Referenzen

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