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Leopoldina aktuell 04/2016

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Leopoldina aktuell

Der Newsletter der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften

Von Pflanzenphysiologie und CRISPR/Cas9 Vortrag und Symposium der Klasse II

Wissenschaften in den Westbalkanländern Experten treffen sich in Wien

POLITIKBERATUNG S. 2 TAGUNG S. 6 INTERNATIONALES S. 8

4/2016

Halle (Saale), 1. August 2016

Mehr Schutz für Meere

Bürger diskutieren bei der Leopoldina-Nacht mit Experten über den Zustand der Meere und Ozeane

Bevölkerungsweite Längsschnittstudien Akademien veröffentlichen Empfehlungen

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und Freunde der Leopoldina, Wissenschaft ist ohne Kommunikation

undenkbar. For- scher diskutie- ren ihre Ergeb- nisse, beraten neue Projek- te und pflegen internationale Kontakte. Doch das ist nur ein Aspekt. Ein anderer betrifft die Kom- munikation zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Hier ebenso hohe Ansprüche hinsichtlich der Qualität der Informationsvermittlung anzu- wenden wie sie Wissenschaft selbst an die Qualität der Forschung stellt, ist das zentrale Anliegen vielfältiger Initiativen rund um Wissenschafts- kommunikation.

Ein überinstitutioneller Arbeits- kreis, organisiert von Wissenschaft im Dialog und dem Bundesverband Hochschulkommunikation, hat „Leit- linien zur guten Wissenschafts- PR“veröffentlicht, über die wir in dieser Ausgabe berichten (Seite 4).

Die Initiative des Bundesverbandes Hochschulkommunikation und von Wissenschaft im Dialog stellt sich mit den Leitlinien der Tatsache, dass

„verlässlichen Informationen von und über Wissenschaft eine immer größe- re Bedeutung“ zukommt. Angesichts schwindender Ressourcen im Journa- lismus und wachsender Reichweite Sozialer Medien nimmt die Verant- wortung von Wissenschaftseinrich- tungen zu, vollständig, transparent, redlich und faktentreu über ihre An- liegen zu informieren. Diesen Krite- rien hat sich die Leopoldina bereits 2015 mit den „Grundsätzen für Pres- semitteilungen“ und jetzt mit der Ver- abschiedung der „Leitlinien zur guten Wissenschafts-PR“ verpflichtet.

So bleibt festzustellen, dass die ge- meinsame Stellungnahme der Aka- demien „Zur Gestaltung der Kom- munikation zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und den Medien“

(WÖM 1) von 2014 nach wie vor eine hohe Aktualität besitzt – und mit Blick auf die Wirkung von Sozialen Medien unter dem Kürzel WÖM 2 derzeit fort- geführt wird. Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen

Datenschatz für Entscheidungen

Stellungnahme: Akademien empfehlen zuverlässigere Förderung bevölkerungsweiter Längsschnittstudien

Am 6. Juni 2016 wurde in Berlin die Stellungnahme „Wissenschaftliche und gesellschaftspolitische Bedeutung bevöl- kerungsweiter Längsschnittstudien“ vor- gestellt. Die Stellungnahme wurde von der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der acatech – Deutsche Aka- demie der Technikwissenschaften und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften gemeinsam erarbeitet und geht auf eine Initiative der Wissen- schaftlichen Kommission „Demografi- scher Wandel“ der Leopoldina zurück. Die Akademien analysieren darin die aktuelle Situation der Langzeitstudien und geben Empfehlungen zu ihrer nachhaltigen Ent- wicklung.

Der Präsident der Leopoldina, Prof.

Dr. Jörg Hacker ML, betonte bei der öf- fentlichen Präsentation der Stellungnah- me, dass auch die Leopoldina bei ihrer wissenschaftsbasierten Politik- und Ge- sellschaftsberatung auf die belastbaren Langzeitdaten in den Bereichen Gesund- heit und Epidemiologie, Bildung und demografischer Wandel angewiesen sei.

Die notwendigen Daten für die meist langfristigen Fragestellungen in der Po- litikberatung werden unter anderem durch repräsentative Längsschnittstudien gewonnen. So liefert beispielsweise das

„Sozio-oekonomische Panel“ Erkenntnis- se über die Auswirkungen von Langzeit- arbeitslosigkeit auf die Gesundheit; die Nationale Kohorte wiederum untersucht

die Ursachen chronischer Erkrankungen.

Laut den Sprechern der Arbeitsgrup- pe Längsschnittstudien Prof. Dr. Axel Börsch-Supan ML und Prof. Dr. Johan- nes Siegrist, lassen sich Langzeitstudien als Beobachtungsinstrumente des gesell- schaftlichen Wandels mit den Großgerä- ten der Naturwissenschaften vergleichen.

Die Stellungnahme zeige, dass bevölke- rungsweite Längsschnittstudien zwar seit einigen Jahren in Deutschland verstärkt unterstützt werden, dennoch gebe es strukturelle Hemmnisse der Forschungs- förderung, mangelnde Harmonisierung der Datenerhebung und -auswertung sowie Defizite bei der interdisziplinären Aus- und Weiterbildung der Studienmit- arbeiter. Diese Defizite erschweren den Anschluss an die internationale Spitzen- forschung.

Ein stabiles Forschungsumfeld und ein ausreichend professionelles Management gebe es nicht immer. Gründe sind befris- tete Arbeitsverträge und Inkonsistenzen in den Förderzusagen. Um diesen Her- ausforderungen zu begegnen, sollte unter anderem eine nationale Förderinitiative für interdisziplinäre Längsschnittstudien eingerichtet werden. Zudem empfiehlt die Stellungnahme langfristige Förderinstru- mente sowie eine bessere Koordinierung zwischen europäischen und deutschen Forschungsinfrastrukturen. (amg) Die Sprecher der Arbeitsgruppe Johannes Siegrist (links) und Axel Börsch-Supan ML präsentierten die Stellungnahme in der Landesvertretung Sachsen-Anhalts in Berlin. Foto: Markus Scholz

DIE STELLUNGNAHME FINDEN SIE HIER

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Wissenschaft erfordert internationale Zusammenarbeit. Doch wie steht es um den interkulturellen Dialog der Forscher? Dieser Frage widmet sich die Jahresversammlung 2016. Foto: pressmaster - Fotolia

Wissenschaften im interkulturellen Dialog

Leopoldina lädt zur Jahresversammlung 2016 am 23. und 24. September nach Halle (Saale) ein

Wissenschaft lebt von Austausch. Doch was passiert, wenn der Austausch zur Einbahnstraße wird? Bei der Jahresver- sammlung der Leopoldina am 23. und 24. September werden Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachrichtungen die globale Wissenskultur auf den Prüfstand stellen und den Vorwurf eines westlichen Kulturimperialismus diskutieren. Denn westliche Theorien und Methoden bean- spruchen zunehmend eine universale Gel- tung. „Wir erörtern, welche außerwestli- chen Einflüsse es gibt, wo nichtwestliche Wissenskulturen sich ein Recht auf An- dersartigkeit herausnehmen, wo dies dem universalistischen Anspruch von Wissen- schaft widerspricht und wo es als Recht auf Differenz damit verträglich ist“, sagt der wissenschaftliche Leiter der Jahres- versammlung, Prof. Dr. Otfried Höffe ML, emeritierter Professor für Philosophie an der Eberhard Karls Universität Tübingen.

Mit der Themenwahl reagiert die Leopoldina auf eine Konfliktlage in den Wissenschaften, die sich in wirtschaft- liche, politische und religiöse Konflikte einer globalisierten Welt einreiht. „Wie in anderen Lebensbereichen empfehlen sich auch für die Wissenschaften interkul- turelle Dialoge als Gegenstrategien gegen einen vermeintlichen Kampf der Kultu- ren“, skizziert Höffe. „Wir wollen mit der Jahresversammlung dazu beitragen, für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren, Schwierigkeiten des interkulturellen Aus- tausches zu identifizieren und Strategien zu deren Überwindung erörtern.“

Das zweitägige Treffen wird dabei selbst zu einem Dialog zwischen Kul- turen. Wissenschaftler aus zahlreichen Ländern halten Vorträge – von Israel bis Saudi-Arabien, von China bis Senegal.

Sie kommen unter anderem aus den In- genieurwissenschaften, Rechts- und Ge- schichtswissenschaften und der Medizin.

„Wir wollen über kulturelle Grenzen und Fachgrenzen hinaus voneinander lernen“, sagt Höffe.

Zwei der insgesamt 14 Fachvorträ- ge widmen sich dem Islam. Die saudi- arabische Medizinerin Dr. Hayat Sindi (Cambridge/MA, USA) berichtet aus dem Blickwinkel einer muslimischen Forsche- rin über die Rolle der Wissenschaft in der islamischen Welt. Der Islamwissenschaft-

ler Prof. Dr. Martin Thomas Riexinger von der dänischen Aarhus Universität analy- siert die Diskussion um die Evolutions- theorie in islamischen Ländern, die von der Mehrheit der Bevölkerung skeptisch betrachtet oder schlichtweg abgelehnt wird. So zum Beispiel in der Türkei, wo ein islamischer Kreationismus als Gegenreak- tion auf eine frühere Säkularisierungspo- litik floriert. „Das zeigt, wie wichtig es ist, sich bewusst zu machen, in welchen kultu- rellen und politischen Kontexten wissen- schaftliche Theorien rezipiert werden“, verdeutlicht Riexinger.

Am Abend des ersten Konferenztages geht der Historiker Prof. Dr. Jürgen Os- terhammel ML von der Universität Kon- stanz der Frage auf den Grund, wo inter- kulturelle Dialoge an ihre Grenzen stoßen und wo der Widerstand dagegen so groß wird, dass man von Feindschaft sprechen muss. Prof. Dr. Jürgen Renn ML vom Max-Planck-Institut für Wissenschaftsge- schichte Berlin schaut tief in die Vergan- genheit und fragt, wie oft die Naturwis- senschaften eigentlich entstanden sind.

Dass selbst die Mathematik, die häu- fig als universale Sprache angesehen wird, kulturelle Ausprägungen hat, zeigt die Wissenschaftshistorikerin Prof. Dr. An-

drea Bréard von der Universität Heidel- berg. In der Geschichte der Mathematik habe sich nicht nur unterschieden, wie mathematische Sachverhalte formuliert werden, sondern auch die Fragestellung selbst. „Griechen und Araber wollten wissen, wie man geometrische Konstel- lationen am besten konstruieren kann, in Indien und China ging es darum, wie man gewisse Größen darin berechnen konnte“, sagt Bréard. Bis heute würden kulturelle mathematische Traditionen im Spannungsverhältnis von individueller Schöpfung und globaler Wissenszirkulati- on fortbestehen.

Die Auseinandersetzung mit interkul- turellen Fragen in der Wissenschaft ist für Bréard auch ein wichtiger Schritt gegen nationalistische oder patriotische Instru- mentalisierung, wie man sie etwa in Indi- en oder China, aber auch in Europa beob- achten kann. „Wir müssen noch viel über Interkulturalität reden, um die vermeint- liche Einzigartigkeit der rein europäischen Errungenschaften der Wissenschaften aus dem Weg zu räumen.“ (mil)

LINK ZUM GESAMTPROGRAMM UND ZUR ONLINE-ANMELDUNG

DAS GANZE PROGRAMM AUF SEITE 10

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Leitlinien für gute Wissenschafts-PR

Die Leitlinien wurden im April in Berlin vorgestellt. Bei einer Podiumsdiskussion diskutierten Antje Boe- tius ML, Vorsitzende des WiD-Lenkungsausschusses, Reinhard Hüttl, Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften - acatech, Vizepräsidentin der Hochschulrektorenkonferenz Ulrike Beisiegel und Manuel Hartung, Ressortleiter von ZEIT-Chancen, moderiert von Nicola Kurth, Online-Chefredakteu- rin von DAZ.online der Deutschen Apotheker Zeitung. (von links). Foto: WiD

Gastbeitrag: Wissenschaftsinstitutionen diskutieren Qualitätskriterien für ihre Kommunikation

ELISABETH HOFFMANN UND MARKUS WEISSKOPF*

Viele politische Entscheidungen wie zum Beispiel zum Klimaschutz oder zur Ge- sundheitsversorgung werden heute vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Ex- pertisen getroffen. Zunehmend sind es auch die Forschungsergebnisse selbst, die eine Debatte anstoßen und gesellschaft- liche und politische Entscheidungen er- fordern. So könnten Entwicklungen im Bereich der Genomchirurgie oder der Synthetischen Biologie zu Fortschrit- ten führen, aber auch zu unerwünschten sozialen und ethischen Konsequenzen.

Diese Entwicklungen erfordern eine zuverlässige Bereitstellung von vertrau- enswürdigen Informationen für unter- schiedliche Zielgruppen. Gleichzeitig verlieren regionale und überregionale Zeitungen, die für diese Informations- vermittlung wichtig sind, an Bedeutung.

Wissenschaftsthemen werden tenden- ziell seltener aufgegriffen, nicht immer wird angemessen differenziert berichtet.

Das Internet und die Sozialen Medien beeinflussen unterdessen das Rezeptions- verhalten der Nutzer und ihre Anspruchs- haltung. Wo jedermann problemlos gro- ße Datenmengen abrufen, selbst online stellen oder „leaken“ kann, entsteht eine neue Dimension von Transparenz. Die Sozialen Medien ermöglichen der Wissen- schaft zudem die direkte Kommunikation mit der Öffentlichkeit. Diese fordert und nutzt die Möglichkeit, Fragen zu stel- len und Feedback zu geben. Auch in der Wissenschaft wird die Organisation des Rückkanals aus der Gesellschaft heraus in die Wissenschaft eine wichtige Aufga- be. Um Dialog und Beteiligung sinnvoll in Gang zu setzen, braucht es nicht nur neue Kommunikationswege, sondern auch neue Strukturen und Denkweisen in Wissenschaft und Wissenschafts-PR.

Die Anforderungen an die Wissen- schaftskommunikation der PR-Abtei- lungen, an die der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern selbst und an die der Redaktionen und des Wissenschafts- managements steigen. Die Wissen- schaftskommunikation entwickelt sich zur Maklerin für die wichtigen Informa- tionen des 21. Jahrhunderts, die immer weniger von Qualitätsmedien überprüft und zunehmend direkt vom Publikum

konsumiert werden. Sie ist ein Seismo- graf für Bedürfnisse und Stimmungen der Bürger und ermöglicht Feedback zu und Beteiligung an der Forschung, zum Beispiel über öffentliche Debatten und Ci- tizen Science-Projekte. Damit steigt ihre Verantwortung für die Ergebnisse ihrer Arbeit und die Qualität ihrer Prozesse.

Auf dieser Grundlage hat ein über- institutioneller Arbeitskreis auf Basis der Ergebnisse des Siggener Kreises im vergangenen Jahr die Leitlinien zur gu- ten Wissenschafts-PR erarbeitet. Diese reflektieren die Anforderungen an eine gute Kommunikation im 21. Jahrhun- dert und fokussieren auf die Perspektive der institutionellen Kommunikations- Beauftragten. Die Leitlinien fordern eine respektvolle Zusammenarbeit aller Akteure der Wissenschaftskommunika- tion: der Wissenschaftler, Journalisten, Bürger und PR-Beauftragten selbst. Sie machen deutlich, dass Bürger aktiv in einen Dialog über die Chancen und Ri- siken eingebunden werden müssen. Sie wirken auf mehr Transparenz bezüglich der Finanzierung, Methodik oder Reich- weite aktueller Forschung hin. Sie set- zen Zeichen gegen die Übertreibung von Forschungserfolgen und die Verharmlo- sung von „Risiken und Nebenwirkungen“.

Die Leitlinien stellen die Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftler als zentrale Akteure der Wissenschaftskom- munikation heraus. Sie sind diejenigen,

die Wissenschaft faktentreu und au- thentisch kommunizieren können. PR- Verantwortliche verpflichten sich, ihnen professionell zur Seite zu stehen und sie bei der persönlichen Kommunikation ihrer Forschung zu unterstützen und zu beraten. Natürlich nehmen die Leitlinien auch auf die Arbeit der Wissenschafts- PR selbst Bezug: Sie machen deutlich, dass ein professionelles, strategisches und selbstreflexives Arbeiten für alle Einrichtungen in diesem Bereich selbst- verständlich sein muss. Eine beständige Weiterentwicklung, auch durch den inter- nationalen Austausch, ist hier, wie auch in der Wissenschaft, ein wichtiger Anspruch.

Die Leitlinien wurden am 15. April dieses Jahres in Berlin der Öffentlich- keit vorgestellt und ihre Umsetzung mit Vertretern von Hochschulrektorenkon- ferenz, acatech, „Wissenschaft im Dia- log“ und den Medien diskutiert. Bereits zuvor haben die Mitglieder des „Infor- mationsdienstes Wissenschaft“ (idw) die Leitlinien in ihrer Mitgliederver- sammlung diskutiert und begrüßt. Wei- terhin sollen die Leitlinien nun in den einzelnen Hochschulen und Forschungs- einrichtungen sowie den Akademien und Förderinstitutionen diskutiert werden.

* Markus Weißkopf ist Geschäftsführer von

„Wissenschaft im Dialog“ (WiD). Elisa- beth Hoffmann leitet die Stabsstelle Pres- se und Kommunikation der TU Braunschweig.

DIE LEITLINIEN FINDEN SIE HIER

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Bürger diskutieren über die Zukunft der Ozeane

Erstaunliche Kreaturen in unwirtlichen Lebensräumen, Forschung unter extre- men Bedingungen, Tiefsee-Tauchboote:

Davon konnten sich die Besucher der Le- opoldina-Nacht in der „Tiefsee-Lounge“

ein Bild machen. Filmaufnahmen führten die Zuschauer in die dunklen Tiefen der Weltmeere. Albert Gerdes vom Konsorti- um Deutsche Meeresforschung schilderte die ökologische Bedeutung der Meere und die Technologien ihrer Erforschung.

Im Wissenschaftlichen Nachtcafé

„Ozean – Erde – Mensch: Der Einfluss des Klimawandels auf das Meer“ disku- tierten die Gäste mit dem Meeresforscher Prof. Dr. Wolf-Christian Dullo ML vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Oze- anforschung Kiel und dem Wissenschafts- journalisten und Meeresgeologen Dr.

Rüdiger Schacht über die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf die Ökosysteme der Ozeane. Bei einer Tasse Kaffee kamen die Zuhörer miteinander und mit den Ex- perten ins Gespräch und erörterten etwa die Frage, wie die Versauerung der Meere durch steigende CO2-Konzentration Mee- reslebewesen schädigt, welche Auswir- kung dies auf die Nahrungskette hat und was jeder Einzelne gegen die Versauerung unternehmen kann. Der Geschäftsführer von „Wissenschaft im Dialog“, Markus Weißkopf, moderierte die Diskussions- veranstaltung.

Die „Umweltbühne“ brachte zur Lan- gen Nacht der Wissenschaften das Thema des Wissenschaftsjahrs Kindern ab dem Vorschulalter näher. In ihrem Puppenthe- aterstück „Expedition zum blauen Plane- ten“ standen das Wasser der Ozeane und seine Bewohner im Mittelpunkt. Der fünf- te Leopoldina-Science Slam fand großen Zuspruch vor allem beim studentischen Publikum. Im Festsaal präsentierten die Science-Slammer Johannes Kretzschmar, Julia Schnetzer und Dr. Kai Kühne ihre Forschungsprojekte in jeweils zehn Mi- nuten ebenso allgemeinverständlich wie unterhaltsam.

Den Abschluss der Leopoldina-Nacht bildete ein Vortrag über die Akademie.

Generalsekretärin Prof. Dr. Jutta Schnit- zer-Ungefug erläuterte die Aufgaben einer traditionellen Gelehrtengesellschaft und die Arbeit der Leopoldina als Nationale Akademie der Wissenschaften. (rg)

Zahlreiche Besucher kamen bis in die späten Abendstunden zur Langen Nacht der Wissenschaften in Halle an die Leopoldina (oben). Das Puppentheater unterhielt die jüngsten Besucher und ihre Eltern (Mitte links). Beim Science Slam erklärten junge Wissenschaftler in zehn Minuten allgemeinverständlich und unterhaltsam ihre Forschungsgebiete (Mitte rechts). Im Wissenschaftlichen Nachtcafé diskutierten Experten und Zuschauer über die Zukunft der Ozeane (unten). Fotos: Markus Scholz

Leopoldina-Nacht zum Thema Meere und Ozeane lockt 2000 Besucher auf den Jägerberg in Halle

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Die neuen Mitglieder der Klasse II

Am 26. Mai haben die neuen Mitgliedern der Klasse II ihre Mitgliedsurkunden erhalten. Von links: Prof. Dr. Jürgen Ruland ML (München), Prof. Dr. Christian Hertweck ML (Jena), Leopol- dina-Generalsekretärin Prof. Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug (Halle), Prof. Dr. Wolf B. Frommer ML (Stanford, USA), Prof. Dr. Jan O. Korbel ML (Heidelberg), Prof. Dr. Beat Keller ML (Zürich, Schweiz), Prof. Dr. Susan E. Trumbore ML (Jena und Irvine, USA), Prof. Dr. Dieter Ebert ML (Basel, Schweiz), Prof. Dr. Eva Kondorosi ML (Szeged, Ungarn), Leopoldina-Präsident Prof. Dr.

Jörg Hacker ML (Halle), Prof. Dr. Emmanuelle Charpentier ML (Berlin), Prof. Dr. Dr. Xuetao Cao ML (Shanghai, China), Prof. Dr. Elisabeth Knust ML (Dresden), Prof. Dr. Stephan Becker ML (Marburg), Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese ML (Frankfurt am Main), Prof. Dr. Carl-Philipp Heisenberg ML (Klosterneuburg, Österreich), Prof. Dr. Peer Bork ML (Heidelberg), Prof. Dr.

Andreas Weber ML (Düsseldorf), Prof. Dr. Rainer Matyssek ML (München), Prof. Dr. Matthias Mann ML (Martinsried) und Prof. Dr. Bernd Fritzsch ML (Iowa City, USA). (jk)/Foto: Markus Scholz

Von der Pflanzenphysiologie in die Anwendung

Wolf Frommer hält Leopoldina-Vorlesung des Symposiums der Klasse II – Lebenswissenschaften

Der Weg von der Grundlagenforschung zur Anwendung ist kaum vorhersehbar.

Meist stellt sich erst rückblickend her- aus, welche Ansätze für die Anwendung wichtig waren. Prof. Dr. Wolf Frommer ML stellte hierfür beim Abendvortrag des Symposiums der Klasse II – Lebenswis- senschaften Ende Mai ein anschauliches Beispiel vor. Frommer erforschte, wie Zucker in Pflanzen vom Ort der Produk- tion – den Blättern – zum Speicher in Samen oder Wurzeln transportiert wird.

Um dies herauszufinden, suchte er nach Wegen, genau den Moment zu erfassen, wann Zuckermoleküle die Zelle verlassen.

Dabei nutze er eine besondere Eigenschaft der Porenproteine, also jener Proteine, die die Kanäle durch die Zellmembran bilden.

Wenn ein Zuckermolekül durch die Zell- membran geschleust werden soll, bindet es zunächst an einem solchen Porenpro- tein. Frommer erkannte, dass sich hier- durch die Form dieser Proteine ändert.

Die Formänderung kann im Mikro- skop nachgewiesen werden, da sich da- durch auch die Fluoreszenz des Prote- inmoleküls ändert. Genau der Moment wurde also sichtbar, in dem die Zucker- moleküle die Zelle verlassen. Dieser Me- chanismus half Frommer und seinen Kollegen, eine völlig neue Klasse von Zuckertransportern zu identifizieren.

Gleichzeitig gelang es, andere Sensoren zu entwickeln, beispielsweise für Glutamat, Phosphat oder Nitrat.

Wofür sind solche Grundlagen-Er- kenntnisse der Pflanzenbiologie relevant?

Naheliegend sind Anwendungen in der Pflanzenzüchtung. So können durch das Verständnis der Transportmechanismen nun noch gezielter Pflanzen gezüchtet werden, deren Samen einen höheren Zucker- beziehungsweise Stärkegehalt aufweisen. Aber sogar für die Human- medizin könnten diese Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung an Pflanzen relevant werden. Die Entwicklung von Zu- ckersensoren könnte die Therapie von Di- abetes voranbringen. Hier kommt es da- rauf an, eine möglichst angepasste Dosis Insulin einzusetzen, um eine Unter- oder Überzuckerung des Patienten zu vermei- den. Mit neuen Zuckersensoren könnte zukünftig die Zuckerkonzentration im Blut in Echtzeit ermittelt werden und

Insulin viel besser und schneller dosiert werden.

Im Symposium der Klasse II trugen am Folgetag weitere neue Mitglieder der Leopoldina vor. Prof. Dr. Emmanuelle Charpentier ML vom Max-Planck-Insti- tut für Infektionsbiologie (Berlin) sprach zum Auftakt über die neuen Methoden der Genchirurgie. Prof. Dr. Jan O. Korbel ML vom European Molecular Biology Labora- tory EMBL (Heidelberg) erläuterte in sei- nem Vortrag die Selektionsmechanismen struktureller Variationen im menschli- chen Genom und deren mögliche Rolle für die Entstehung von Krebs. Prof. Dr.

Eva Kondorosi ML von der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (Szeged) zeigte, wie in Wurzelknollen bestimmter Pflanzenarten neue Antibiotika entdeckt wurden. Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese ML vom Senckenberg Biodiversitäts- und Klimaforschungszentrum (Frankfurt am Main) führte in ihrem Vortrag den Ein-

fluss des globalen Wandels auf Biodiver- sität und Ökosystemdienstleistungen aus.

Prof. Dr. Martin Eilers ML von der Univer- sität Würzburg gab Einblicke in die Rolle einzelner Proteine für die Tumorentste- hung beim Menschen. Prof. Dr. Matthias Mann ML vom Max-Planck-Institut für Biochemie (Martinsried) stellte eine Me- thode vor, mit der sich die Gesamtheit der Proteine charakterisieren lässt. Prof.

Dr. Beat Keller ML von der Universität Zürich (Schweiz) beschrieb die neuesten Erkenntnisse der Erforschung pflanzli- cher Resistenz gegenüber Pilzen. Prof. Dr.

Susan Trumbore ML vom Max-Planck- Institut für Biogeochemie (Jena) trug ihre neuesten Ergebnisse der Erforschung des Bodenkohlenstoffs vor. Prof. Dr. Jürgen Ruland ML vom Klinikum rechts der Isar (München) erklärte abschließend die Si- gnalwege im angeborenen und erworbe- nen Immunsystem und ihre Rolle bei der

Tumorentstehung. (hst)

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Woran ist ein „gutes Leben“ zu erkennen?

Was ist ein „gutes Leben“? Wie lässt es sich messen? Und wie muss eine Gesell- schaft aussehen, damit in ihr möglichst viele Menschen ein möglichst „gutes Le- ben“ führen können?

So alt die Frage nach einem „guten Leben“ ist und so breit akzeptiert es mitt- lerweile sein dürfte, dass sich die Lebens- qualität in einer Gesellschaft nicht allein mithilfe ihres Bruttoinlandproduktes (BIP) erfassen lässt, so neu ist das Phä- nomen, dass Regierungen sich mit der Definition eines „guten Lebens“ und den Möglichkeiten zu dessen Messung befas- sen. Nachdem sich der Bundestag in der vergangenen Legislaturperiode mit diesen Fragen befasst hatte, führt die Bundesre-

gierung seit einiger Zeit einen Bürgerdia- log „Gut Leben in Deutschland“ durch. Er soll dabei helfen, diese Definitionsfrage zu klären. Vor diesem Hintergrund hat die Wissenschaftliche Kommission Demogra- fischer Wandel der Leopoldina unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Karl Ulrich Mayer ML und mit Förderung der VolkswagenStiftung im Juni im Schloss Herrenhausen in Hannover ein Symposi- um zum Thema „Gutes Leben oder gute Gesellschaft?“ veranstaltet. Ein Leopoldi- na Diskussions-Papier hierzu ist derzeit in der Vorbereitung.

Hierbei ging es um eine Analyse des Forschungsstandes zur Indikatoren- Entwicklung und um methodische wie

Komplexe Systeme besser verstehen

Leopoldina-Workshop über den menschlichen Einfluss auf Natur und Gesellschaft

grundsätzliche Fragen: Wie lassen sich regionale, kulturelle, soziale Differenzie- rungen, aber auch Veränderungen über die Lebensspanne bei der Messung von Lebensqualität berücksichtigen? In wel- chem Zusammenhang stehen „objektive“

Lebensbedingungen und „subjektive“

Lebenszufriedenheit? Welche Verantwor- tung hat der Staat für die Lebensqualität seiner Bürger und welche Grenzen muss er dabei beachten? Die Rahmenbedingun- gen staatlichen Handelns setzt das Grund- gesetz, das jede Regierung verpflichtet, jedem Bürger ein würdevolles Leben zu ermöglichen. Wie ein „gutes Leben“ er- möglicht wird, bedarf der gesellschaftli- chen und politischen Diskussion. (sw/hst) Bärbel Friedrich ML, Altpräsidialmitglied der Leopoldina, hielt die Einführung zum Workshop.

Foto: Michael Deutsch

Das Konzert unserer Gene, unsere viel- schichtige Immunabwehr, die Ausbrei- tung von Infektionskrankheiten in Zeiten der Globalisierung, sich schnell ändern- de Verkehrsströme, der globale Waren- und Finanzaustausch – die dynamischen Prozesse in der Biologie wie auch in der Gesellschaft verlaufen häufig nach hoch- komplexen und wenig intuitiv fassbaren Regeln. Um Voraussagen über weitere Entwicklungen zu treffen oder in diese Systeme zielgerichtet eingreifen zu kön- nen, müssen wir sie zunächst verstehen.

Wie die Wissenschaft versucht, dies zu erreichen und welche wissenschaftlichen Methoden dafür geeignet sind, behandel- te der erste Workshop der Leopoldina aus der neuen Reihe „Crossing Boundaries in Science“ Ende Juni in Weimar.

„Crossing Boundaries in Science“ wid- met sich zukunftsweisenden Forschungs- gebieten, die in besonderem Maße von interdisziplinärer Zusammenarbeit ab- hängen. In ergebnisoffenen Diskussionen werden die sich abzeichnenden gesell- schaftlichen Umbrüche und damit ver- bundene ethische und soziale Folgen in den Blick genommen.

Die erste dieser Veranstaltungen wur- de unter dem Titel „Modeling Nature and Society – Can We Control the World?”

durchgeführt. Der Workshop in Weimar wurde mit dem Abendvortrag „Vom Mo- dell zur Steuerung – Sind wir überfor- dert mit der Komplexität der Welt?“ des Chemikers Prof. Dr. Peter Schuster ML (Universität Wien) im Goethe-National- Museum eröffnet. An den beiden darauf- folgenden Tagen wurden in sechs Sessions Strategien zur Modellierung komplexer Systeme vorgestellt und diskutiert. Un- ter den Referenten war die Biologin Prof.

Dr. Christiane Nüsslein-Volhard ML, die

1995 mit dem Medizin-Nobelpreis aus- gezeichnet wurde. Im Workshop ging es unter anderem um Gen-Netzwerke, die eine Rolle bei der Embryonalentwicklung spielen, die faszinierende Dynamik von Fisch- und Vogelschwärmen, die Resilienz unseres Gehirns, künstliche Intelligenz für das autonome Fahren, die umfassen- de Modellierung von Regenwäldern und die zahllosen Fallstricke bei unseren ver- meintlich gezielten Eingriffen in die Öko- nomie. (yb)

Leopoldina-Symposium befasst sich mit Indikatoren und Rahmenbedingungen von Lebensqualität

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Das zweite Treffen der „Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz Westbalkan“ fand an der Österreichi- schen Akademie der Wissenschaften in Wien statt. Foto: ÖAW

Wie kann die Leistungs- und Wettbe- werbsfähigkeit der Wissenschaftssysteme der Westbalkan-Länder nachhaltig ver- bessert werden? Wie lässt sich der „brain drain“ (die Abwanderung qualifizierter Fachkräfte) reduzieren und stattdessen in eine „brain circulation“ (zeitlich begrenz- te Auslandsaufenthalte mit Rückkehr in die Heimat) umwandeln? Wie können Bildung, Forschung und Entwicklung als Motor für sozioökonomisches Wachstum wirken? Diese und weitere Fragen stan- den im Fokus der 2. Gemeinsamen Wis- senschaftskonferenz des Westbalkan-Pro- zesses vom 22. bis 24. Mai in Wien.

Die „Gemeinsame Wissenschafts- konferenz“ ist Teil des von Bundeskanz- lerin Dr. Angela Merkel 2014 initiierten

„Westbalkan-Prozesses/Berlin-Prozes- ses“ – einer supranationalen Initiative zur Heranführung der Westbalkan-Länder an die Europäische Union (EU). Drei Felder bilden den Handlungsrahmen für diesen politischen Prozess: Bemühungen um die Versöhnung, wirtschaftliche und infra- strukturelle Fähigkeit zur Vernetzung so- wie Stärkung der regionalen Zusammen- arbeit, vor allem in der Wissenschaft und Bildung sowie beim Jugendaustausch. Für den Themenbereich Wissenschaft und Bildung hat die Leopoldina auf Anregung der Bundesregierung die Federführung übernommen.

Am Prozess nehmen derzeit 13 Partei- en teil: die sechs Westbalkan-Länder Al- banien, Bosnien und Herzegowina, Koso- vo, Mazedonien, Montenegro und Serbien sowie die sechs EU-Länder Deutschland, Frankreich, Italien, Kroatien, Österreich, Slowenien und die Europäische Kommis- sion als Vertreterin der EU.

Die „1. Gemeinsame Wissenschafts-

konferenz“ fand vom 15. bis 17. Juli 2015 in Halle und Berlin statt. Gastgeber der diesjährigen Folgekonferenz war die Ös- terreichische Akademie der Wissenschaf- ten in Kooperation mit der Leopoldina und mit Unterstützung der Alexander von Humboldt-Stiftung, der österreichischen Regierung und der schweizerischen Orga- nisation Helvetas. Rund 50 Wissenschaft- ler und Experten – Vertreter nationaler Wissenschaftsakademien, Rektorenkon- ferenzen, der EU-Kommission und wei- terer Institutionen – nahmen am Treffen teil. Die nächste Konferenz wird gemein- sam mit der französischen Académie des sciences 2017 in Paris ausgerichtet; die Konferenzreihe wird in den Folgejahren fortgeführt.

Im Zentrum der Konferenz standen Überlegungen, wie eine unabhängige Forschungsförderung sichergestellt und internationale Qualitätsstandards im Hochschulbereich und bei der Forschung

Beirat des UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon tagt in Triest

Der wissenschaftliche Beirat des UN-Ge- neralsekretärs Ban Ki-moon kam Ende Mai zu seiner fünften Arbeitssitzung in Triest zusammen. Unter der Leitung von Leopoldina-Präsident Prof. Dr. Jörg Hacker ML, der seit 2014 ad personam Mitglied dieses interdisziplinär besetzten Gremiums ist, wurde eine Stellungnahme

zu „Wissenschaft und die Agenda 2030“

erarbeitet.

Wissenschaft soll demnach nicht nur als Instrument zur Umsetzung und Wei- terentwicklung bestehender Lösungen verstanden werden, sondern als Motor ei- ner nachhaltigen Entwicklung. Die Erstel- lung und Abstimmung der Stellungnahme

übernahm das Sekretariat zur Unterstüt- zung von Präsident Hacker im Beirat, das aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert wird.

Die Stellungnahme wird durch die Vor- sitzende des Beirats, UNESCO-Generaldi- rektorin Irina Bukova, an den UN-Gene- ralsekretär übergeben. (chw)

Strategien gegen Fachkräfte-Abwanderung

2. Gemeinsame Wissenschaftskonferenz des Westbalkan-Prozesses trifft sich in Wien

und Entwicklung eingehalten werden können. Ferner wurden Empfehlungen für die Schaffung eines institutionell-par- tizipativen Rahmens zur Gestaltung der nationalen Wissenschaftspolitik sowie für die Gewährleistung nachhaltiger Perspek- tiven für Nachwuchswissenschaftler und Studierende ausgearbeitet.

Die Ergebnisse wurden in einer ge- meinsamen Stellungnahme zusammen- gefasst. Sie wurden als unabhängige Empfehlungen beim 3. Westbalkan-Gipfel (der Staats- und Regierungschefs und der EU-Kommission) am 4. Juli 2016 in Paris eingebracht. Die Schlussakte des Pariser Gipfels bekräftigt die Empfehlungen und fordert die zeitnahe Ausarbeitung von Fördermechanismen für junge, herausra- gende Wissenschaftler mit dem Ziel einer

„brain circulation“ zwischen dem West- balkan und der EU sowie innerhalb des Westbalkans. (ljb)

WEITERE INFORMATIONEN HIER

(9)

„Die gründliche und intensive wissen- schaftliche Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte ist eine wesentli- che Voraussetzung dafür, dass wir die richtigen Konsequenzen für das heutige Selbstverständnis unserer Akademie zie- hen können.“ Dies betonte Leopoldina- Präsident Prof. Dr. Jörg Hacker ML zur Eröffnung des Symposiums „Akademien- geschichte im 20. Jahrhundert“, das am 31. Mai 2016 unter Leitung von Prof. Dr.

Wolfgang U. Eckart ML (Heidelberg) an der Leopoldina durchgeführt wurde.

Der Anlass für das Symposium war das Erscheinen eines neuen Bandes zur Geschichte der Leopoldina zwischen Kai- serreich und früher DDR. Dieser Band fasst die Ergebnisse einer unabhängigen Forschergruppe unter Leitung von Prof.

Dr. Rüdiger vom Bruch (Berlin) zusam- men. Vom Bruch resümierte die wesentli- chen Resultate, die Prof. Dr. Bettina Wah- rig (Braunschweig) kritisch besprach und methodisch einordnete. Der vergleichen- de Blick auf die Österreichische und die Heidelberger Akademie der Wissenschaf-

Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte

Leopoldina-Symposium „Akademiengeschichte im 20. Jahrhundert“ in Halle (Saale)

Wolfgang U. Eckart ML ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats, der das Forschungsprojekt zur Geschichte der Leopoldina begleitete. Foto: M. Scholz

Alte DNA verrät Wanderungsbewegungen

Auf der Balkanroute müssen sich bereits vor 9000 Jahren viele Menschen auf den Weg nach Mitteleuropa gemacht haben.

Dies legen Untersuchungen der Genome von alten Skeletten aus dem Neolithi- kum nahe, die Prof. Dr. Johannes Krause (Max-Planck-Institut für Menschheits- geschichte, Jena) beim Workshop „Neue Perspektiven in der Archäologie – Wie Erkenntnisse der Paläogenetik die Erfor- schung der Menschheitsgeschichte ver- ändern“ vorstellte. Vierzig Archäologen und Biologen diskutierten auf Einladung von Prof. Dr. Hermann Parzinger ML (Stiftung Preußischer Kulturbesitz) und Prof. Dr. Harald Meller (Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen- Anhalt) am 18. Mai in Berlin über die neu- en Möglichkeiten, die sich angesichts der großen Fortschritte bei der Analyse alter DNA für die Archäologie bieten.

Auf die erste Einwanderungswelle

folgte 4000 Jahre später eine zweite mas- sive Migrationsbewegung von Menschen aus dem asiatischen Raum. In dieser Zeit, so Krause, habe sich die genetische Basis für die heutigen Europäer gelegt.

Prof. Dr. Svante Pääbo ML (Max- Planck-Institut für Evolutionäre Anthro- pologie, Leipzig), Pionier für die Analyse prähistorischer DNA, verknüpfte in sei- nem Vortrag die Neandertaler-Forschung mit der körperlichen Beschaffenheit des Menschen. Die genetischen Varianten, die vom Neandertaler stammen, hätten mög- licherweise Einfluss auf zahlreiche Zivili- sationskrankheiten wie Diabetes, Magen- entzündungen oder Depressionen.

Über die Bedeutung paläogenetischer Daten für die Erforschung der Domesti- zierung von Pferden berichtete Prof. Dr.

Michael Hofreiter (Universität Potsdam).

Nach der Steinzeit habe sich die Vertei- lung von Fellfarben und die genetische

Vielfalt dramatisch verändert. Weitere Analysen, so Hofreiter, könnten zeigen, wann die Zucht von Pferden und der welt- weite Handel mit ihnen eingesetzt habe.

Die bioarchäologische Forschung, so das Fazit der Konferenz, öffnet vielfälti- ge neue Quellen zur Erforschung der Be- siedelung Europas, der Entstehung von Krankheiten und der Domestizierung von

Tieren. (ca)

ten (Dr. Udo Wen- nemuth, Karlsruhe, und PD Dr. Johan- nes Feichtinger, Wien) verdeut- lichte, dass beide Akademien auch die eigene dunkle Geschichte umfas- send beleuchten.

Im zweiten Teil des Symposiums stellten Wolfgang Eckart und Prof.

Dr. Paul J. Weind- ling ML (Oxford) Forschungspro- jekte vor, die sie derzeit am Leopol-

dina-Studienzentrum durchführen. Sie untersuchen gemeinsam mit der Royal Society und der Académie des sciences die Rolle europäischer Akademien im Ersten Weltkrieg, erforschen das Wirken von Leopoldina-Mitgliedern in der NS-Dikta- tur und rekonstruieren Biographien von

Workshop über neue Möglichkeiten in der Bioarchäologie

Hermann Parzinger ML war einer der Initiatoren des Workshops. Foto: Markus Scholz

DIE LEOPOLDINA. DIE DEUTSCHE AKA- DEMIE DER NATURFORSCHER ZWISCHEN KAISERREICH UND FRÜHER DDR

Tätern, die während der NS-Zeit medizi- nische Zwangsforschung durchführten.

(rgo)

(10)

-

Termine

AUGUST

Sonntag, 7. bis Samstag, 13. August 2016

Gehirn, Gesellschaft, Gott und Google – Was bedingt die Moral in einer modernen Gesellschaft?

Die Wittenberger Sommerakademie 2016 beschäftigt sich mit Moral und Verhal- tensnormen. Die Sommerakademie der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt findet in Kooperation mit der Studenti- schen Förderinitiative der Naturwissen- schaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Leopoldina statt.

LEUCOREA, COLLEGIENSTR. 62, 06886 LU- THERSTADT WITTENBERG

Donnerstag, 25. August 2016, 13 bis 19 Uhr

Seasonal Rhythms

Gemeinsames Symposium der Dr. Sen- ckenbergischen Stiftung Frankfurt/ Main und der Leopoldina über die saisonale Rhythmik der Tier- und Pflanzenwelt.

KATHOLIEKE UNIVERSITEIT LEUVEN, PARK- STRAT 45, 3000 LEUVEN, BELGIEN

SEPTEMBER

Montag, 19. bis Dienstag, 20. September 2016

Genome Editing in Germany and Korea

Gemeinsames Symposium der Korean Academy of Science and Technology und der Leopoldina zu Anwendungen des Genome Editing und weiterer Technolo- gien.

REINHARDSTRASSENHÖFE, REINHARDSTR.

14 UND LANDESVERTRETUNG SACHSEN- ANHALT, LUISENSTR. 18, 10117 BERLIN OKTOBER

Dienstag, 11. Oktober 2016, 18 bis 19:30 Uhr

Das Wissenschaftsmuseum als

„politische Maschine“ und seine Transformation im 20. Jahr- hundert

Vortrag im Wissenschaftshistorischen Seminar von Dr. Arne Schirrmacher

LESESAAL DER LEOPOLDINA, EMIL-ABDER- HALDEN-STR. 36, 06108 HALLE (SAALE) Dienstag, 18. Oktober 2016, 09:30 bis 17:30 Uhr

Nachhaltige Zeitenwende?

Das Leopoldina Symposium beschäftigt sich mit nachhaltiger Entwicklung. Dabei wird die Agenda 2030 als Herausforde-

rung für Wissenschaft und Politik genauer betrachtet.

LANDESVERTRETUNG SACHSEN-ANHALT, LUISENSTR. 18, 10117 BERLIN

NOVEMBER

Dienstag, 1. November 2016, 18 bis 19:30 Uhr

Johann Gottlob Krügers medizinische Träume. Zum Verhältnis von Literatur und Wissen um 1750

Vortrag im Wissenschaftshistorischen Seminar von Prof. Dr. Carsten Zelle in Kooperation mit den Franckeschen Stif- tungen.

FRANCKESCHE STIFTUNGEN, ENGLISCHER SAAL, HAUS 26, FRANCKEPLATZ 1, 06110 HALLE (SAALE)

Mittwoch, 16. bis Donnerstag, 17. November 2016

Symposium der Klasse IV – „Bil- dungsungleichheiten“

Im Mittelpunkt des Symposiums stehen die Zukunft der Wissensgesellschaft und die Situation der Bildungsungleichheit in Deutschland.

LEOPOLDINA, JÄGERBERG 1, 06108 HALLE (SAALE)

Die Junge Akademie verjüngt sich

Bei ihrer diesjährigen Festveranstaltung hat die Junge Akademie feierlich zehn neue Mitglieder begrüßt. Dr. Florian Meinel und PD Dr. Dr. Angelika Riemer betonten die Freiräume für ein Engage- ment an der Schnittstelle von Wissen- schaft und Gesellschaft, die sich den neu- en Mitgliedern in der Jungen Akademie nun bieten, und luden herzlich zu deren Mitgestaltung ein. Berufen wurden zehn herausragende junge Wissenschaftlerin- nen und Wissenschaftler aus verschiede- nen Fachrichtungen.

Die Feier, die am 11. Juni in Berlin stattfand, stand mit dem Thema „Speicher

und Erkenntnis“ im Zeichen der Digitali- sierung. Festredner Prof. Dr. Peter Weibel erklärte die noetische Wende in der Wis- senschaft im Zeitalter der Infosphäre.

Anschließend verkündeten Jun.-Prof.

Dr. Dirk Pflüger und Dr. Miriam Akker- mann die neue Preisfrage der Jungen Akademie: Was hört das Netz? Die Junge Akademie lädt alle Interessierten ein, bis zum 15. Januar 2017 audiovisuelle Beiträ- ge, Audioformate sowie Apps und Weban- wendungen einzureichen. (aw)

Festveranstaltung: Präsidiumswahlen und neue Preisfrage

NEUES PRÄSIDIUM Das neue Präsidium und der neue Sprecher der Jungen Akademie ha- ben am 11. Juni ihr Amt angetreten.

Gewählt wurden die Immunologin PD Dr. Dr. Angelika Riemer, der Physiker Prof. Dr. Wolfram Pernice, die Psychologin Prof. Dr. Jule Specht, der Jurist Dr. Florian Meinel (Spre- cher) und die Musikwissenschaftle- rin und Klangkünstlerin Dr. Miriam Akkermann (von links). [aw]

MEHR ZUM WETTBEWERB HIER

(11)

Aktuelle und ausführliche Informationen zu allen Veranstaltungen finden Sie unter www.leopoldina.org/de/veranstaltungen

Programm der Jahresversammlung 2016 in Halle

Thema: „Wissenschaften im interkulturellen Dialog“ (Stand: 1. August 2016)

Freitag, 23. September

9:00-12:30 Uhr Feierliche Eröffnung Begrüßung durch die Vizepräsidentin der Leopoldina, Ulla Bonas ML

Ansprache des Präsidenten Jörg Hacker ML

Grußwort des Staatsministers des Landes Sachsen-Anhalt, Rainer Robra

Festrede der Bundesministerin für Bil- dung und Forschung Johanna Wanka Verleihungen von Auszeichnungen Session I

13:45-16:00 Uhr, Moderation:

Ursula M. Staudinger ML, (New York, USA), Vizepräsidentin der Leopoldina 13:45-14:30 Uhr „Universalität – mit Recht auf Differenz: Wissenschaften im interkulturellen Dialog“

Otfried Höffe ML, Tübingen

14:30-15:15 Uhr „The Role of Science in the Islamic World“

Hayat Sindi, Cambridge (MA, USA) 15:15-16:00 Uhr „Transfer, Competition, Cooperation in Constructing.

Devices between China and Europe“

Baichun Zhang, Beijing (V.R. China)

Session II

16:30-18:00 Uhr, Moderation:

Gunnar Berg ML, Halle (Saale) Vizepräsident der Leopoldina

16:30-17:15 Uhr „Wissenschaft im Dienst von Staat und Wirtschaft – Zur Situation im modernen Japan“

Kenichi Mishima, Tokyo (Japan)

17:15-18:00 Uhr „Auswirkungen von Wertvorstellungen auf die

Rechtswissenschaft am Beispiel des arabischen, afrikanischen und westlichen Rechts“

Rüdiger Wolfrum ML, Heidelberg 20:00 Uhr Abendvortrag „Der inter- kulturelle Dialog und seine Feinde“

Jürgen Osterhammel ML, Konstanz Samstag, 24. September Session III

8:30-10:00 Uhr, Moderation:

Martin J. Lohse ML, Berlin Vizepräsident der Leopoldina

8:30-9:15 Uhr „Die Diskussion um die Evolutionstheorie in der islamischen Welt“

Martin Thomas Riexinger, Aarhus (Dänemark)

9:15-10:00 Uhr „Stem Cell Research in Different Cultures“

Joseph Itskovitz-Eldor, Haifa (Israel) Session IV

10:30-12:00 Uhr, Moderation:

Frank Rösler ML, Hamburg

Mitglied des Präsidiums der Leopoldina – Sekretar der Klasse IV

10:30-11:15 Uhr „Medicine and Prognostication: A Case of the Taisu Pulse Taking Technology in Ming-Qing China“

Chia-Feng Chang, Taipei (Taiwan) 11:15-12:00 Uhr „Wie Sprache und Kultur unser Denken beeinflussen“

Andrea Bender, Bergen (Norwegen) Session V

13:30-15:00 Uhr, Moderation: Thomas

Lengauer ML, Saarbrücken

Mitglied des Präsidiums der Leopoldina 13:30-14:15 Uhr „Das Verhältnis von indischer, arabischer und

westlicher Mathematik zueinander – ist die Mathematik kulturabhängig?“

Andrea Bréard, Heidelberg

14:15-15:00 Uhr „Wie oft sind die Natur- wissenschaften entstanden?“

Jürgen Renn ML, Berlin Session VI

15.30 - 17.00 Uhr Moderation:

Sigmar Wittig ML, Karlsruhe,

Mitglied des Präsidiums der Leopoldina – Sekretar der Klasse I

15.30-16.15 Uhr „Wissenschaft in Afrika im Spannungsfeld zwischen

Geschichtsbildern und Wandel in der Geschichte – Postkoloniales

und was danach?“

El Hadji Ibrahima Diop, Dakar (Senegal) 16:15-17:00Uhr „Globalisierung als Motor des Fortschritts in der Geschichtswissen- schaft“

Jürgen Kocka ML, Berlin

18:45 Uhr Schlussworte: Martin Quack ML, Zürich (Schweiz), Mitglied des Präsi- diums der Leopoldina

NATIONALE AKADEMIE DER WISSEN- SCHAFTEN LEOPOLDINA, JÄGERBERG 1, 06108 HALLE (SAALE)

(12)

Andreas Barner, ehemaliges Mitglied des Senats der Leopoldina und Präsident des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, hat die Leibniz-Medaille 2016 der Berlin-Brandenburgischen Aka- demie der Wissenschaften erhalten.

Die Russische Akademie der Wissenschaf- ten hat dem Präsidenten der Leopoldina, Jörg Hacker ML, die Ehrendoktorwür- de verliehen. Die Urkunde wurde am 24.

Mai in Triest übergeben. Am 29. Mai kam Jörg Hacker eine weitere Ehrung zuteil.

Das Istituto Veneto di Scienze, Lettere ed Arti ernannte ihn zum Foreign Mem- ber. Im Juni ernannte die Akademie ge- meinnütziger Wissenschaften zu Erfurt Jörg Hacker zum Ehrenmitglied. Im Amt bestätigt wurde Jörg Hacker bei der Ver- sammlung des Kuratoriums der Wissen- schaftspressekonferenz am 9. Juni. Das Gremium wählte ihn abermals als Vorsit- zenden.

Der Parasitologe Theodor Hiepe ML wurde mit dem Ehrenbrief der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt ausgezeichnet.

Vivian Nutton ML, Mitglied der Sektion Wissenschafts- und Medizingeschichte, ist zum Mitglied der Académie des In- scriptions et Belles-Lettres ernannt wor- den.

Die Physikerin Heike Riel ML, Leiterin der Gruppe Nanoscale Electronics, IBM Forschungszentrum Rüschlikon, Schweiz und IBM Fellow, ist mit der Ehrendoktor- würde der Universität Lund ausgezeich- net worden.

Kai Simons ML, Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden, hat die Robert-Koch-Medaille in Gold für sein Lebenswerk verliehen be- kommen. Die Robert-Koch-Stiftung hob vor allem seine Charakterisierung von membranbildenden Lipiden und Etablie- rung des Lipid Raft Modells als besondere Verdienste hervor.

Klement Tockner ML, Direktor des Leibniz-Instituts für Gewässer-ökologie und Binnenfischerei und Professor für Aquatische Ökologie der Freien Univer- sität Berlin, wurde zum Präsident des ös- terreichischen Wissenschaftsfonds FWF gewählt.

Neue Mitglieder der Klasse II

Aaron Ciechanover ML, Haifa, Isra- el, Technion-Israel Institute of Technolo- gy, Tumor and Vascular Biology Research Center, The Rappaport Faculty of Medici- ne and Research Institute (Sektion Bio- chemie und Biophysik)

William E. Evans ML, Memphis, USA, St. Jude Children’s Research Hospi- tal, Department of Pharmaceutical Scien- ces (Sektion Physiologie und Pharmakolo- gie/Toxikologie)

Ingrid Fleming ML, Frankfurt/

Main, Goethe-Universität Frankfurt, Fachbereich Medizin, Institut für Vascu- lar Signalling (Sektion Physiologie und Pharmakologie/Toxikologie)

Veit Hornung ML, München, Lud- wig-Maximilians-Universität München, Genzentrum und Department Biochemie (Sektion Mikrobiologie und Immunolo- gie)

Eicke Latz ML, Bonn, Universitäts- klinikum Bonn, Institut für Angeborene Immunität (Sektion Mikrobiologie und Immunologie)

Maria Leptin ML, Köln, Universität zu Köln, Institut für Genetik (Sektion Bio- chemie und Biophysik)

Sabeeha Merchant ML, Los Ange- les, USA, University of California, Los Angeles, Department of Chemistry and Biochemistry (Sektion Organismische und Evolutionäre Biologie)

Gero Miesenböck ML, Oxford, UK, University of Oxford, Centre for Neural Circuits and Behaviour (Sektion Neuro- wissenschaften)

Edvard Moser ML, Trondheim, Nor- wegen, Norwegian University of Science and Technology, Kavli Institute for Sys- tems Neuroscience and Centre for Neural Computation (Sektion Organismische und Evolutionäre Biologie)

May-Britt Moser ML, Trondheim, Norwegen, Norwegian University of Science and Technology, Kavli Institute for Systems Neuroscience and Centre for Neural Computation (Sektion Organismi- sche und Evolutionäre Biologie)

Rolf Müller ML, Saarbrücken, Helm- holtz-Zentrum für Infektionsforschung Braunschweig, Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (Sektion Mikrobiologie und Immunolo- gie)

Ekkehard Neuhaus ML, Kaiserslau- tern, Technische Universität Kaiserslau- tern, Fachbereich Biologie, Pflanzenphy- siologie (Sektion Organismische und Evolutionäre Biologie)

Albert Osterhaus ML, Hannover, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hanno- ver, Research Center for Emerging Infec- tions and Zoonoses (Sektion Mikrobiolo- gie und Immunologie)

Alexander Pfeifer ML, Bonn, Uni- versität Bonn, Biomedizinisches Zentrum, Institut für Pharmakologie und Toxikolo- gie (Sektion Physiologie und Pharmakolo- gie/Toxikologie)

Christian M.T. Spahn ML, Berlin, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Insti- tut für Medizinische Physik und Biophysik (Sektion Biochemie und Biophysik)

Rajeev Kumar Varshney ML, Pa- tancheru, Indien, International Crops Re- search Institute for the Semi-Arid Tropics (Sektion Agrar- und Ernährungswissen- schaften)

Personalia

(13)

Verstorbene Mitglieder

Ilkka Hanski ML

14.2.1953 - 10.5.2016 | Helsinki, Finnland

Organismische und Evolutionäre Biologie

Ilkka Hanski war einer der führenden Vertreter der Populationsökologie. Han- ski war der Begründer der Metapopulati- onsforschung, einem Forschungsfeld, das sich mit der Verbindung von fragmentier- ten Einzelpopulationen auseinandersetzt.

Für seine Forschung erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, so wurde er noch zu Beginn des Jahres mit dem Frontiers of Knowledge Award ausgezeichnet. Im Jahr 2002 wurde Ilkka Hanski zum Mitglied der Akademie gewählt.

Karl Maramorosch ML

16.2.1915 - 9.5.2016 | Warschau, Polen

Agrar- und Ernährungswissen- schaften

Karl Maramorosch war Experte auf dem Gebiet der Krankheiten, die von Insekten übertragen werden. Der Virologe kam zu der Erkenntnis, dass viele Pflanzenkrank- heiten gar nicht von Viren, sondern von speziellen Bakterien, den sogenannten Mycoplasmen, verursacht werden. Im Jahr 1980 wurde Maramorosch mit dem Wolf-Prize of Agriculture, dem „Nobel- preis der Agrarwissenschaft“, ausgezeich- net. Karl Maramorosch wurde 1971 zum Mitglied der Leopoldina ernannt.

Udo Schwertmann ML

25.11.1927 - 10.01.2016 | Freising Agrar- und Ernährungswissen- schaften

Udo Schwertmann war Bodenkundler, der insbesondere auf dem Gebiet der Boden- mineralogie forschte. Schwertmann tat sich durch seine umfassende Forschung zu Minerialen und Eisenoxiden hervor, seine Kollegen benannten das Mineral Schwertmannit ihm zu Ehren. Schwert- mann war von 1970 bis zu seiner Eme- ritierung im Jahr 1995 am Lehrstuhl für Bodenkunde an der Technischen Univer- sität München tätig. Udo Schwertmann ist 1987 in die Akademie aufgenommen worden.

Neue Mitarbeiter der Leopoldina

Seit Juli ist Bonny Brandenburger als Projektassistentin in der Abteilung Inter- nationale Beziehungen tätig. Lisa-Marie Klix ist seit der Beendigung ihrer Ausbil- dung im Generalsekretariat tätig.

Seit Mitte Juli ist Christina Stapel Elternzeitvertretung für die Assistenz in der Abteilung Presse- und Öffentlich- keitsarbeit.

Im August begann Tobias Welz eine Ausbildung zum Kaufmann für Büro- management.

(14)

Impressum

Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften

Jägerberg 1 06108 Halle (Saale)

Telefon: +49-345/4 72 39 – 800 Telefax: +49-345/4 72 39 – 809 presse@leopoldina.org Redaktion:

Caroline Wichmann (cw) Julia Klabuhn (jk) Daniela Weber (dw)

Weitere Mitglieder der Redaktion:

Prof. Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug (jsu) (verantw.) Prof. Dr. Dr. Gunnar Berg ML (gb)

Anna Baltrusch (ab) Hannes Junker (ju)

Weitere Autoren dieser Ausgabe:

Dr. Christian Anton, Referent der Abteilung Wissenschaft - Politik - Gesellschaft (ca) Yvonne Borchert, Assistentin des Akademiepräsidenten (yb)

Lucian Brujan, Referent der Abteilung Internatio- nale Beziehungen (ljb)

Dr. Renko Geffarth, Online-Redakteur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (rg)

Prof. Dr. Rainer Godel, Projektleiter Leopoldina-Studienzentrum (rgo)

Anna-Maria Gramatté, Referentin der Abteilung Wissenschaft - Politik - Gesellschaft (amg) Mirco Lomoth, Wissenschaftsjournalist (mil) Dr. Henning Steinicke, Referent der Abteilung Wissenschaft - Politik - Gesellschaft (hst) Christian Weidlich, Referent der Abteilung Inter- nationale Beziehungen (chw)

Dr. Stefanie Westermann, Referentin der Abtei- lung Wissenschaft - Politik - Gesellschaft (sw) Dr. Angelika Winnen, Junge Akademie (aw) Bildnachweise:

Titelfoto: deep sea octopus, digitalbalance - Foto- lia.com; weitere Fotos auf der Titelseite: Sisters of Design; Eisenhans - Fotolia.com

Gestaltung:

Agentur unicom, Berlin Copyright:

Für den Newsletter der Leopoldina liegen Copy- right und alle weiteren Rechte bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina e.V.– Na-

tionale Akademie der Wissenschaften, Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale). Weiterverbreitung, auch in Auszügen, für pädagogische, wissenschaftliche oder private Zwecke ist unter Angabe der Quelle gestattet (sofern nicht anders an der entspre- chenden Stelle ausdrücklich angegeben). Eine Verwendung im gewerblichen Bereich bedarf der Genehmigung durch die Leopoldina.

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Abkürzungen: ML = Mitglied der Leopoldina

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