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Academic year: 2022

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Einführung

Liebe Leserin und lieber Leser,

schön, dass Sie diesen Gottesdienst zur Hand genommen haben. Wir feiern den Sonntag JUBILATE, den 3. Sonntag nach Ostern.

Die Natur erwacht nach dem Winter und mit der

Auferstehung Jesu an Ostern feiern wir das neue Leben, dass durch den Tod gebrochen ist.

In Jesus Christus erfahren wir, dass wir zur Freude und nicht zur Traurigkeit; zum Leben und nicht zum Tod bestimmt sind.

Davon spricht auch der Wochenspruch:

WOCHENSPRUCH

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur;

das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.

2.Kor 5,17

Lied: Jubilate deo

https://youtu.be/sKVsQCkfvZI

PSALM

Jauchzet Gott, alle Lande; lobsinget zur Ehre seines Namens;

rühmet ihn herrlich! Halleluja.

Sprecht zu Gott: Wie wunderbar sind deine Werke!

Deine Feinde müssen sich beugen vor deiner großen Macht.

Alles Land bete dich an und lobsinge dir, lobsinge deinem Namen.

Kommt her und sehet an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.

Er verwandelte das Meer in trockenes Land, sie gingen zu Fuß durch den Strom;

dort wollen wir uns seiner freuen.

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Er herrscht mit seiner Gewalt ewiglich, seine Augen schauen auf die Völker.

Die Abtrünnigen können sich nicht erheben.

Lobet, ihr Völker, unseren Gott,

lasst seinen Ruhm weit erschallen, der unsere Seelen am Leben erhält und lässt unsere Füße nicht gleiten.

Denn, Gott, du hast uns geprüft und geläutert, wie das Silber geläutert wird;

du hast uns in den Turm werfen lassen,

du hast auf unsern Rücken eine Last gelegt, du hast Menschen über unser Haupt fahren lassen, wir sind in Feuer und Wasser gekommen.

Aber du hast uns herausgeführt und erquickt.

Jauchzet Gott, alle Lande; lobsinget zur Ehre seines Namens;

rühmet ihn herrlich! Halleluja.

Ps 66,1-2; 3-12

Predigt

Liebe Leserin, lieber Leser,

Mit aufmerksamen Augen verfolge ich jeden Tag die wachsenden Knospen an unseren Bäumen. Ich freue mich besonders auf die Blüte der Obstbäume. Es ist in jedem Jahr wieder ein Wunder für mich, wie nach dem kargen Winter wieder alles erblüht. Nach dem Grau der

Wintermonate, genieße ich die Sonnenstrahlen und bestaune das Wachstum. Tag für Tag entwickeln die Knospen sich weiter. Ein Wunder der Schöpfung. Trost für meine Seele, auch wenn zurzeit manche Regelmäßigkeit durchbrochen ist. In der Natur dürfen wir diese

Regelmäßigkeit noch bestaunen und uns daran erfreuen.

Jubilate – Jubelt

„Sprecht zu Gott: Wie wunderbar sind deine Werke!“

(Psalm 66 5a), so sagt es der Wochenpsalm.

Auch der heutige Sonntag lenkt unsere Augen auf das Wunder der wieder erwachten Natur. Und wir denken

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natürlich an die Schöpfungsgeschichte ganz am Anfang der Bibel. Aus dem Nichts entsteht die Welt. Und wir denken an die Auferstehung an Ostern, wo auch neues Leben durch den Tod bricht.

Die Natur lässt sich nicht so leicht abbringen von ihrem festen Kreislauf von Werden und Vergehen. Und jetzt ist wieder das Werden der Natur angesagt. Und mit den

zunehmend warmen Temperaturen freue ich mich, dass ich jetzt wieder mehr draußen sein kann, im Garten und in der Natur. Die Arbeit im Garten ist für mich ein schöner

Ausgleich, ich kann abschalten und auftanken. Und die großen Probleme der Welt rücken für einige Zeit in den Hintergrund.

Auch das Evangelium für diesen Sonntag nimmt uns hinein in die Arbeit im Garten. Im Text geht es um die Pflege des Weinstocks.

Der wahre Weinstock

1 Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. 2 Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; und eine jede, die Frucht bringt, reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe. 3 Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.

4 Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt. 5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. 6 Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt die Reben und wirft sie ins Feuer, und sie

verbrennen. 7 Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. 8 Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.

Selig, die Gottes Wort hören und bewahren AMEN

Jesus greift hier das Bild vom Weinbau auf. Jeder in Israel kannte den Weinbau. Außerdem ist der Wein ein Symbol für die Lebensfreude. Der Wein erfreue des Menschen Herz, heißt es ja an einer anderen Stelle. Jesus vergleicht also das Leben im Glauben nicht mit Rhabarberstauden oder sauren Gurken, sondern mit lieblichen Wein.

Allerdings ist der Weinbau keine einfache Sache. Der Boden muss richtig vorbereitet sein und selbst dann kann es Jahre dauern, bis die jungen Pflanzen erstmals richtig tragen.

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Das wichtigste am Weinbau ist allerdings der Schnitt. Nur ein gut geschnittener Weinstock bringt guten Wein hervor.

Gut geschnitten kann ein Weinstock über Jahrhunderte tragen.

All dies werden die Zuhörer Jesu gewusst haben.

Weinstock, Weinberg, Rebe und Wein waren den Jüngern so vertraut wie uns Telefon, Computer, Handy und

Fernsehen. Und Jesus nützt diese Vertrautheit, um seien Jüngern eine wichtige Erkenntnis mitzuteilen: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“

Vielleicht können Sie dem zweiten Teil des Satzes auch nicht zustimmen. Tun wir nicht ganz oft etwas ohne Jesus zu fragen. Wenn ich die Konfis fragen würde, dann würden die mir wahrscheinlich sagen, dass sie doch nicht ständig an Jesus denken. Und wir Erwachsenen: die Arbeit, der Haushalt, die Kindererziehung – da läuft doch vieles ganz automatisch – ohne Jesus. Man kann auch den

Gottesdienst besuchen ohne Jesus zu entdecken. Dauernd tun wir wahrscheinlich etwas ohne das Gefühl zu haben, wir tun es mit Jesus.

Was ist aber anders, wenn wir etwas mit Jesus machen.

Vielleicht, dass wir dann jemand mit uns haben, der durchblickt durch unser Leben. Der auch weiterblickt als wir. „Wer in mir bleibt bringt viel Frucht.“ Das ist das Versprechen, das Jesus uns gibt. Das wir mit ihm kein fruchtloses, nutzloses Leben führen werden, sondern ein Leben, das erfüllt ist, voller Gaben und Möglichkeiten.

Mit diesem Bild spricht Jesus ein Geheimnis an, was Leben eigentlich ausmacht. Spätestens in der Mitte des Lebens fragen wir uns doch, was hat wirklich einen bleibenden und tieferen Wert in meinen Leben? Jesus weiß, dass wir nicht nur für uns und heute leben. Wir leben aus der

Verwurzelung mit dem, der uns gewollt, geliebt und geschaffen hat.

Deshalb bringt Jesus es auf den Punkt, was Leben ausmacht und was es für unser Leben bedeutet. Die Rollenverteilung ist klar: Gott steht über allen. Er ist der Weingärtner. Er hat den Weingarten angelegt, pflegt und beschützt ihn. Jesus ist der Weinstock, dauerhaft und ertragreich. Und wir sind die Reben.

Der Weingärtner hat einen guten Wein gepflanzt und jetzt wartet er auf die Früchte. Und so wie heute noch

Weingärtner nach der Schere greifen müssen um befallene

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und schlechte Reben zu entfernen, so wird Gott Reben entfernen müssen, die keine Frucht bringen.

Muss ich mich denn zwanghaft anstrengen, um gute Frucht zu bringen? Was ist überhaupt gute und was ist eine

schlechte Frucht?

Manchmal bedarf es schmerzhafter Eingriffe, damit Schlimmeres verhindert werden kann. Eltern wissen das sehr gut: Wenn ihr Kind pausenlos vor dem Computer sitzt und im Internet surft, dann braucht es manchmal einen schmerzhaften Schnitt. Schau hin, was dein Kind macht!

Heißt ein Slogan. Das gibt zwar dann einen großen

Aufschrei – aber als Eltern wollen sie ihrem Kind Grenzen setzen, es auf gute Wege führen. Das Kind findet das sicher dann blöd und spießig – aber dahinter steht ein

Verantwortungsbewusstsein der Eltern.

Auch im Leben von uns Erwachsenen ist das so. Auch wir kennen das, dass wir plötzlich in die Schranken gewiesen werden, wenn wir über die Stränge geschlagen haben.

Entweder merken wir das an unserer Gesundheit oder daran, dass es plötzlich nicht mehr so weiter geht. Von Gottes Pädagogik oder notwendigen

Veredlungsmaßnahmen reden wir nicht. Aber was ist, wenn Gott mich in eine bessere Richtung für mein Leben

lenken will, damit ich in ein tiefgründigeres Leben starten kann?

Der Weinberg kann nur Frucht bringen, wenn der Weingärtner darauf achtet, dass die Reben gute Frucht bringen. Aber wie können wir gute Frucht bringen?

Eigentlich ist es ganz einfach. Jesu Antwort ist klar und logisch: Ihr könnt es nicht und ihr müsst es auch nicht! Jede Rebe, die fest am Weinstock verbunden ist, bringt

automatisch gute Frucht!

Nur wenn die Rebe nicht mehr am Weinstock ist, dann gibt es Probleme. Damit klingt Jesu Wort vom beschneidenden Weingärtner nicht mehr bedrohlich, sondern ermutigend:

Ihr braucht keine Angst zu haben! Bleibt einfach an mir, und ihr werdet die Früchte des Geistes bringen!

Jesus wünscht sich, dass wir ihm Raum in unserem Herzen geben, damit er dort leben kann und uns mit seiner Kraft erfüllt.

Ein letztes: anders als bei vielen anderen Obstbäumen reifen an einer Rebe nicht einzelne Früchte, sondern Trauben. Trauben, die ausvielen kleiner Beeren bestehen.

Für mich ist das ein wichtiger Denkanstoß. Trauben

entfalten ihre ganze Schönheit erst in der Fülle der Beeren.

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Das Bild vom Weinstock und den Reben ist ein Plädoyer für die christliche Gemeinde. Auch in den Abschiedsreden von Jesus kann man das immer wieder aufblitzen sehen. Jesus will keine Einzelkämpfer, keine Solisten-Christen, sondern eine Jüngerschar.

Und deshalb ist es besonders wichtig: Bleibt dran! Bleibt an Jesus und seiner Gemeinde, denn die Rebe kann nicht ohne Weinstock sein.

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“

Auch wenn Corona es uns erschwert Gemeinschaft so zu leben, wie wir es kannten, wir dürfen die Gemeinschaft nicht aus dem Blick verlieren. Es wird auch wieder andere Zeiten geben. Zeiten nach Corona. Zeiten, wo wir wieder Leben gemeinsam teilen dürfen.

Jetzt ist die Natur wieder erwacht nach dem Winter. Das ist heute einmal Grund zum Danken und Jubilieren. AMEN Und der Friede Gottes, er höher ist als alle menschliche Vernunft bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.

AMEN

Lied: Gott gab uns Atem, damit wir leben https://youtu.be/MZVFn8pQ64I

Fürbittengebet Ewiger Gott,

du atmest mit uns, du liebst und wir leben, du bist die Quelle.

Dir vertrauen wir uns an.

Du machst neu,

wo Altes enden muss.

Wir bitten dich für alle,

die aufbrechen und nach einem neuen Miteinander suchen.

Wir bitten dich für alle,

die in ihrem Alltag dem Frieden dienen.

Wir bitten dich für alle,

die für andere einstehen und sie schützen.

Du bist das Leben – erbarme dich.

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Ewiger Gott, du gibst Leben,

wo der Tod regieren will.

Wir bitten dich für alle,

die trauern und ohne Hoffnung sind.

Wir bitten dich für alle,

die mit dem Tod ringen und voller Schmerzen sind.

Wir bitten dich für alle, die verzweifelt sind und deren Klagen verstummen.

Du bist das Leben – Erbarme dich.

Ewiger Gott,

du begeisterst und weist uns ins Weite.

Wir bitten dich für alle,

die nach dir Ausschau halten, die sich an dir festhalten und die auf dein Wort hören.

Wir bitten dich für deine Gemeinde - für alle, die in dir bleiben wollen

und auch für die, die in Zweifel und Angst leben.

Wir bitten dich für unsere Kinder und für alle, die zu uns gehören.

Du bist das Leben –

du atmest mit uns, du liebst und wir leben, du bist die Quelle.

Dir vertrauen wir uns an

durch Jesus Christus, auferstanden von den Toten, damit wir bei dir leben.

Vater unser im Himmel… AMEN

Segen

Gottes Segen, der uns den Rücken stärkt zu aufrechten Gang,

Gottes Segen, der uns Mut gibt zum offenen Blick, Gottes Segen, der unsere Hoffnung beflügelt, Gottes Segen, der uns zur Gemeinschaft führt, heute und immer wieder neu,

begleite uns durch diesen und jeden neuen Tag. AMEN

Bleiben Sie behütet und bewahrt!

Ihre Pfarrerin

Kerstin Gütgemann

Referenzen

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