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Privaten Haushalte 2000 - 2009

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(1)

Der Energieverbrauch der

Privaten Haushalte 2000 - 2009

Ex-Post-Analyse nach

Verwendungszwecken und Ursachen der Veränderungen

Basel, 09.02.2011 Auftraggeber

Bundesamt für Energie (BFE), Bern

Ansprechpartner Prognos AG Andreas Kemmler

(2)

Das Unternehmen im Überblick

Geschäftsführer Christian Böllhoff

Präsident des Verwaltungsrates Gunter Blickle

Basel-Stadt Hauptregister CH–270.3.003.262-6 Rechtsform

Aktiengesellschaft nach schweizerischem Recht Gründungsjahr

1959

Tätigkeit

Prognos berät europaweit Entscheidungsträger in Wirtschaft und Politik. Auf Basis neutraler Analysen und fundierter Prognosen werden praxisnahe Entscheidungsgrundlagen und Zukunftsstrategien für Unternehmen, öffentliche Auftraggeber und internationale Organisationen entwickelt.

Arbeitssprachen

Deutsch, Englisch, Französisch Hauptsitz

Prognos AG

Henric Petri-Str. 9 CH - 4010 Basel

Telefon +41 61 32 73-200 Telefax +41 61 32 73-300

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Weitere Standorte

Prognos AG Prognos AG

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Prognos AG Prognos AG

Schwanenmarkt 21 Avenue des Arts 39 D - 40213 Düsseldorf B - 1040 Brüssel

Telefon +49 211 887-3131 Telefon +32 2 51322-27 Telefax +49 211 887-3141 Telefax +32 2 50277-03

Prognos AG Prognos AG

Sonnenstraße 14 Werastraße 21-23

D - 80331 München D - 70182 Stuttgart Telefon +49 89 515146-170 Telefon +49 711 2194-245 Telefax +49 89 515146-171 Telefax +49 711 2194-219

Internet

www.prognos.com

(3)

Inhaltsverzeichnis

 

Aufgabenstellung 1 

Vorgehen und Datengrundlagen

2.1  Bestimmung der modellierten Verbrauchsentwicklung 3 

2.2  Bestimmung der Verwendungszwecke 6 

2.3  Berechnung der Bestimmungsfaktoren 7

 

Statistische Ausgangslage 12 

3.1  Entwicklung des Endenergieverbrauchs der Privaten Haushalte 2000 - 2009 12 

3.2  Entwicklung der Rahmenbedingungen 16

 

Analyse der Verbrauchsentwicklung 2000 bis 2009 nach

Verwendungszwecken 20 

4.1  Überblick über die Verwendungszwecke 20 

4.2  Raumwärme 23 

4.3  Warmwasser 26 

4.4  Kochen 29 

4.5  Übrige elektrische Geräte und Beleuchtung 30 

4.6  Vergleich zwischen Haushaltsmodell und Gesamtenergiestatistik 34  

Analyse der Verbrauchsentwicklung 2000 bis 2009 nach

Bestimmungsfaktoren 36 

5.1  Die Verbrauchsentwicklung 2000 bis 2009 37 

5.1.1  Die Entwicklung insgesamt – alle Verwendungszwecke 37  5.1.2  Der Einfluss der Witterung nach Verwendungszwecken 46  5.1.3  Der Einfluss der Mengeneffekte nach Verwendungssektoren 47  5.1.4  Der Einfluss der Substitutionseffekte nach Verwendungszwecken 49  5.1.5  Der Einfluss von Technik und Politik nach Verwendungszwecken 52  5.1.6  Struktureffekte nach Verwendungszwecken 55  5.1.7  Effekte nach Verwendungszwecken insgesamt 57

 

Literatur 60 

(4)

Tabellenverzeichnis

Tabelle 2.1: Verwendetes Disaggregationsniveau zur Berechnung der

Bestimmungsfaktoren 11 Tabelle 3.1: Endenergieverbrauch der Privaten Haushalte 2000 bis 2009 nach

Energieträgern, in PJ 12

Tabelle 3.2: Entwicklung wichtiger Einflussfaktoren auf den Energieverbrauch im

Zeitraum 2000 bis 2009 17

Tabelle 4.1: Private Haushalte: Energieverbrauch 2000 bis 2009 nach

Verwendungszwecken, in PJ (Modellwerte) 21

Tabelle 4.2: Brennstoffverbrauch 2000 bis 2009 nach Verwendungszwecken 22 Tabelle 4.3: Elektrizitätsverbrauch 2000 bis 2009 nach Verwendungszwecken,

in PJ (Raumwärme inkl. mobiler Kleinheizgeräte) 23 Tabelle 4.4: Raumwärmeverbrauch der Privaten Haushalte 2000 bis 2009 nach

Energieträgern, in PJ, mit Witterung 24

Tabelle 4.5: Raumwärmeverbrauch der Privaten Haushalte 2000 bis 2009 nach

Energieträgern, in PJ, witterungsbereinigt 24 Tabelle 4.6: Endenergiebrauch für Warmwasser 2000 bis 2009 nach Energie-

trägern, in PJ mit Witterungseinfluss 27

Tabelle 4.7: Versorgungsstruktur Warmwasser: versorgte Einwohner nach

Energieträgern und Warmwassersystemen 2000 bis 2009, in Tsd 29 Tabelle 4.8: Mittlere Nutzungsgrade Warmwasser 2000 bis 2009 nach Energie-

trägern und Warmwassersystemen, in Prozent 29 Tabelle 4.9: Endenergieverbrauch für Kochherde, elektrische Kochhilfen und

Geschirrspülen, 2000 bis 2009, in PJ 30

Tabelle 4.10: Verbrauch von Elektrogeräten 2000 bis 2009, in PJ 32 Tabelle 4.11: Relevante Geräte-Mengenkomponenten 2000 bis 2009, ohne Anteile

Dienstleistungssektor 33 Tabelle 4.12: Endenergieverbrauch der Privaten Haushalte 2000 bis 2009 in der

Abgrenzung der GEST, in PJ (Modellergebnisse) 34 Tabelle 4.13: Vergleich Modellergebnis und Gesamtenergiestatistik, 2000-2009 34 Tabelle 5.1: Die Veränderung des Energieverbrauchs 2000 bis 2009 als Summe

kumulierter jährlicher Veränderungen nach Bestimmungsfaktoren und Energieträgern 37

(5)

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 3.1: Veränderung des Endenergieverbrauchs der Privaten Haushalte

zwischen 2000 und 2009, nach Energieträgern, in PJ 14 Abbildung 3.2: Prozentuale Veränderung des Endenergieverbrauchs der Privaten

Haushalte zwischen 2000 und 2009, nach Energieträgergruppen, in Prozent 14 Abbildung 3.3: Veränderung des Anteils der Energieträger am Verbrauch der Privaten

Haushalte, 2009 gegenüber 2000, in Prozent-Punkten 15 Abbildung 3.4: Energieverbrauchsstruktur der Privaten Haushalte, nach Energie-

trägern (2009) 16

Abbildung 3.5: Entwicklung zentraler Rahmenfaktoren 18 Abbildung 3.6: Reale Preisentwicklung von Strom, Heizöl, Gas, Holz und Fernwärme

sowie die Entwicklung des Konsumentenpreisindex (LIK) 19 Abbildung 4.1: Anteile der unterschiedenen Verwendungszwecke am Energiever-

brauch der Privaten Haushalte im Jahr 2009 21 Abbildung 4.2: Veränderung des Anteils der Verwendungszwecke am Verbrauch der

Privaten Haushalte, 2009 gegenüber 2000, in Prozent-Punkten 22 Abbildung 4.3: Anteile der Energieträger am Raumwärmeverbrauch, im Jahr 2009

(witterungsbereinigte Werte) 25

Abbildung 4.4: Anteile der Energieträger am Warmwasserverbrauch im Jahr 2009 28 Abbildung 4.5: Private Haushalte: Aufteilung des Energieverbrauchs 2009 für

elektrische Geräte und Beleuchtung nach Verwendungszwecken 32 Abbildung 5.1: Die Veränderung des Energieverbrauchs 2000 bis 2009 als Summe

der Einzeleffekte nach Energieträgern, in PJ 38 Abbildung 5.2: Witterungseffekte 2000/01 bis 2008/09 nach Energieträgern, in PJ 39 Abbildung 5.3: Mengeneffekte 2000/01 bis 2008/09 nach Energieträgern, in PJ 39 Abbildung 5.4: Substitutionseffekte 2000/01 bis 2008/09 nach Energieträgern, in PJ 41 Abbildung 5.5: Technik- und Politikeffekte in Gebäuden 2000/01 bis 2008/09 nach

Energieträgern, in PJ 41

Abbildung 5.6: Technik- und Politikeffekte bei Heizungs- und Warmwasseranlagen 2000/01 bis 2008/09 nach Energieträgern, in PJ 42

(6)

Abbildung 5.8: Strukturelle Effekte 2000/01 bis 2008/09, nach Energieträgern, in PJ 44 Abbildung 5.9: Joint Effekte 2000/01 bis 2008/09, nach Energieträgern, in PJ 44 Abbildung 5.10: Summe der Effekte aller Bestimmungsfaktoren 2000/01 bis 2008/09,

nach Energieträgern, in PJ 45

Abbildung 5.11: summierte Effekte der Bestimmungsfaktoren ohne Witterungseffekt 2000/01 bis 2008/09, nach Energieträgern, in PJ 45 Abbildung 5.12: Witterungseffekte Raumwärme 2000/01 bis 2008/09 nach Energie-

trägern, in PJ 46

Abbildung 5.13: Witterungseffekte Warmwasser 2000/01 bis 2008/09 nach Energie-

trägern, in PJ 47

Abbildung 5.14: Mengeneffekte Raumwärme 2000/01 bis 2008/09 nach Energie-

träger, in PJ 48

Abbildung 5.15: Mengeneffekte Warmwasser 2000/01 bis 2008/09, nach Energie-

trägern, in PJ 48

Abbildung 5.16: Mengeneffekte Kochen und Elektrogeräte 2000/01 bis 2008/09 nach

Gerätekategorie, in PJ 49

Abbildung 5.17: Substitutionseffekte Raumwärme 2000/01 bis 2008/09 nach Energie-

träger, in PJ 50

Abbildung 5.18: Substitutionseffekte Warmwasser 2000/01 bis 2008/09, nach Energie-

träger, in PJ 51

Abbildung 5.19: Substitutionseffekte Kochen und Elektrogeräte 2000/01 bis 2008/09

nach Energieträger, in PJ 52

Abbildung 5.20: Effekte Gebäudequalität (spez. Wärmeleistungsbedarf) 2000/01 bis

2008/09, nach Energieträgern, in PJ 53

Abbildung 5.21: Nutzungsgradeffekte Raumwärme 2000/01 bis 2008/09 nach Energie-

trägern, in PJ 54

Abbildung 5.22: Nutzungsgradeffekte Warmwasser 2000/01 bis 2008/09 nach Energie-

trägern, in PJ 54

Abbildung 5.23: Technik- und Politikeffekte im Bereich Kochen und Elektrogeräte

2000/01 bis 2008/09 nach Energieträgern, in PJ 55 Abbildung 5.24: Übrige Verbrauchseffekte im Bereich Kochen und Elektrogeräte

2000/01 bis 2008/09 nach Energieträgern, in PJ 56 Abbildung 5.25: Veränderung Raumwärme insgesamt 2000/01 bis 2008/09 nach

Energieträgern, in PJ 57

(7)

Abbildung 5.26: Veränderung Warmwasser insgesamt 2000/01 bis 2008/09 nach

Energieträgern, in PJ 58

Abbildung 5.27: Veränderung im Bereich Kochen und Elektrogeräte insgesamt

2000/01 bis 2008/09 nach Energieträgern, in PJ 58

(8)

1 Aufgabenstellung

Im Auftrag des Bundesamtes für Energie (BFE) werden periodisch Analysen der Veränderungen des Energieverbrauchs durchge- führt. Die Ex-Post-Analyse hat hierbei die Aufgabe, auf Basis von Energiesystemmodellen die Veränderung des Energieverbrauchs nach Energieträgern und Verbrauchssektoren mit der Entwicklung seiner wichtigsten Bestimmungsfaktoren zu korrelieren und ent- sprechend zu zerlegen. Als Ursachenkomplexe werden jeweils Mengeneffekte (Bevölkerung, Produktion, Wohnfläche etc.), Witte- rung, Substitution, Strukturänderungen, technischer Fortschritt und politische Massnahmen berücksichtigt.

Aufgrund einer Erweiterung der Prioritäten des BFE wird seit 2008 zusätzlich zur herkömmlichen Ex-Post-Analyse nach Bestim- mungsfaktoren eine Energieverbrauchsanalyse nach Verwen- dungszwecken durchgeführt (BFE, 2008). Die Zielsetzung dieser Analyse besteht in der Aufteilung des inländischen Gesamtener- gieverbrauchs nach aussagefähigen Verwendungszwecken. Als übergeordnete Verwendungszwecke werden Raumwärme, Warm- wasser, Prozesswärme (Kochen), Kühlen und Gefrieren, Waschen und Trocknen, Beleuchtung, Unterhaltung, Information und Kom- munikation unterschieden. Dabei soll auf möglichst disaggregierter Ebene das Zusammenwirken von Mengenkomponenten und spe- zifischen Verbrauchskomponenten sichtbar gemacht werden. Da- zu werden die Bestände von Gebäuden, Anlagen und Geräten möglichst detailliert erfasst.

Die Analysen nach Verwendungszwecken und nach Bestim- mungsfaktoren werden mit denselben sektoralen Bottom-up-Mo- dellen durchgeführt. Es handelt sich dabei um die Energiemodelle, die im Rahmen der Energieperspektiven für das BFE entwickelt worden sind.

Der vorliegende Bericht fasst die Resultate der Ex-Post-Analyse nach Verwendungszwecken und nach Bestimmungsfaktoren für den Sektor Private Haushalte zusammen. Die Ergebnisse werden in Form von Zeitreihen von 2000 bis 2009 präsentiert und nach Energieträgern unterschieden.

An einzelnen Stellen hat das Haushaltsmodell gegenüber früheren Analysen Aktualisierungen und entsprechende Neukalibrierungen erfahren. Daraus ergeben sich geringfügige Abweichungen gegen- über den Ergebnissen der vorangegangen Jahre.

(9)

Der Bericht ist wie folgt aufgebaut:

 In Kapitel 2 werden das Vorgehen und die Datengrundlage dokumentiert. Der Schwerpunkt liegt auf den Veränderungen gegenüber früheren Publikationen und der Beschreibung der Systemgrenzen.

 Die statistischen Grundlagen der Energieverbrauchsentwick- lung gemäss der Gesamtenergiestatistik sowie der wichtigsten Rahmenfaktoren sind in Kapitel 3 beschrieben.

 Die Ergebnisse der Verbrauchsanalyse nach Verwendungs- zwecken erfolgt in Kapitel 4. Beschrieben wird die Aufteilung des Verbrauchs nach Verwendungszwecken im Jahr 2009 und die Veränderung im Zeitraum 2000 bis 2009. Zudem werden die wichtigsten Treiber dieser Entwicklung, die zentralen Men- gen- und Effizienzkomponenten, beschrieben.

 Kapitel 5 enthält die Ergebnisse der Verbrauchsanalyse nach Bestimmungsfaktoren. Analysiert werden die jährlichen Ver- brauchsänderungen in der Periode 2000 bis 2009 nach Ener- gieträgern und zentralen Ursachenkomplexen.

(10)

2 Vorgehen und Datengrundlagen

2.1 Bestimmung der modellierten Verbrauchsentwicklung

Die Modellierung des Energieverbrauchs der Privaten Haushalte der Jahre 2000 bis 2009 bildet die Grundlage für die vorliegende Analyse. Die Verbrauchschätzung basiert auf dem Bottom-up- Haushaltsmodell, das im Rahmen der Energieperspektiven ent- wickelt wurde. Das methodische Konzept des Modells ist aus- führlich im Bericht zu den Verwendungszwecken 2006 beschrie- ben (BFE, 2008), weshalb auf eine neuerliche detaillierte Darstel- lung des Haushaltsmodells verzichtet wird.

Der modellierte Sektorverbrauch orientiert sich an dem in der Ge- samtenergiestatistik (GEST) ausgewiesenen Energieverbrauch für Private Haushalte. Auf eine exakte Kalibrierung der Verbrauchs- mengen wurde verzichtet. Dadurch ergibt sich eine leichte Dif- ferenz zwischen dem modellierten Verbrauchsniveau und dem Niveau gemäss der GEST. Leichte Abweichungen treten auch gegenüber dem Synthesebericht der Ex-Post-Analyse auf, da im Synthesebericht die einzelnen Sektorverbräuche auf die GEST kalibriert sind.

Bei der Ex-Post-Analyse liegt der Betrachtungsfokus auf der Be- schreibung der Verbrauchsänderung. Folglich ist der Niveauunter- schied zwischen GEST und Modell von geringer Bedeutung. Ge- ringe Differenzen bestehen indes auch bei den jährlichen Ver- brauchsänderungen auf Ebene der Energieträger, weshalb den Modellergebnissen die Statistik gegenübergestellt wird. Als Ver- gleichsgrösse dienen die Angaben der GEST 2009 (BFE, 2010).

Beim verwendeten Bottom-up-Modell handelt es sich um ein weit- gehend durchgängiges Jahresmodell. Dadurch ergeben sich die gesamten jährlichen Verbrauchsänderungen unmittelbar aus dem aktualisierten Modell. Für die vorliegende Analyse wurden die Be- völkerungs- und Haushaltszahlen, die Wohnungs- und Wohn- flächenzugänge, der Absatz an Heizöl-, Gas und Holz-Heizanla- gen und die Wärmepumpenverkäufe aktualisiert und ins Modell integriert.

Gegenüber den vorangegangenen Publikationen wurde die Anzahl Privater Haushalte ab dem Jahr 2001 leicht nach unten korrigiert.

Grund dafür sind revidierte Annahmen bezüglich der Bevölkerung in Privaten Haushalten. Durch die Korrektur wurde die Anzahl der Privaten Haushalte in den Jahren 2008 und 2009 um rund 1,3 %

(11)

reduziert.1 In den Jahren 2001 bis 2007 sind die Korrekturen ge- ringer. Für die Aufteilung der Privathaushalte nach Haushaltsgrös- senklassen wurden die aktuellsten verfügbaren Angaben vom BFS verwendet (Scenario AM 00-05, 2005 - 2030).

Die Qualität der Datenlage bei den Elektrogeräten ist in den ein- zelnen Verbrauchsbereichen unterschiedlich. Bis Mitte der 1990er Jahre waren für alle grossen Elektrogeräte praktisch flächende- ckende Marktdaten einzeljährlich verfügbar (Ausstattungsgrade nach Haushaltsgrössenklassen einschliesslich der Angaben zu Zweit- und Drittgeräten). Diese Daten stehen seither nicht mehr zur Verfügung. Mit Hilfe der FEA/eae-Absatzdaten im Bereich der Weissen Ware (Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschinen, Trock- ner, Geschirrspüler etc.) und Annahmen zur Lebens- bzw. Ein- satzdauer können die zugrunde gelegten Haushaltsausstattungs- grade hinlänglich auf Plausibilität geprüft werden.2 Ab 2002/2003 sind auch für Kühlgeräte, Waschmaschinen und Tumbler sowie Geschirrspüler Durchschnittsverbräuche der neu abgesetzten Ge- räte vorhanden. Für den Bereich TV, Video und Computer ein- schliesslich Computerperipherie stehen SWICO-Informationen zur Absatzsituation und zum technischen Stand der verkauften Geräte zur Verfügung, so dass auch hier die Bestandsdaten marktmässig und energieverbrauchsbezogen kontrolliert werden können.

Für die vorliegende Verbrauchsschätzung wurden die aktuellsten Marktdaten der eae- und SWICO-Marktstatistiken mit Verkaufs- daten bis 2009 berücksichtigt. Die verwendeten Statistiken ermög- lichen eine Aufteilung der Absatzmengen nach Energieeffizienz- Klassen. Für Lampen und Leuchtmittel wurden vergleichbare Effi- zienzkategorie-klassifizierte Verkaufszahlen von der Schweizeri- schen Lichtgesellschaft (SLG) verwendet. Die Angaben der SLG beschreiben jedoch nicht den Gesamtabsatz, sondern lediglich die Absatzmenge der an der SLG beteiligten Unternehmen.

Für die Bestimmung der Beheizungsstruktur der neugebauten Wohngebäude wurden die aktuellsten Angaben von Wüest &

Partner berücksichtigt. Die Angaben von Wüest & Partner diffe- renzieren nicht nach den Wohngebäudetypen Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern. Zudem basieren die ausgewiesene Anteile der Heizsysteme auf den Kosten für Heizanlagen in neuerstellten Wohngebäuden. Die Kosten der verschiedenen Heizsysteme variieren jedoch erheblich. Die Anteile der Heizsysteme an der

1 Die Volkszählung 2000 weist für das Jahr 2000 rund 3,15 Mio. Private Haushalte aus. Bei der Volkszählung 2000 konnten jedoch gemäss BFS rund 129'000 Personen nicht zu Haushalten zugeteilt werden. Ein Teil dieser Personen gehört zu vorhandenen Haushalten (in diesem Fall ist die Haushaltsgrösse nicht gross genug). Ein anderer Teil dieser Personen bildet zusätzliche Haushalte (in diesem Fall ist die Anzahl Haushalte nicht gross genug). Im Haushaltsmodell wird deshalb von einer gegenüber der Volkszählung höheren Anzahl Haushalte ausgegangen. Diese Differenz gegenüber den amtlich ausgewiesenen Zahlen wird in den Jahren nach 2000 fortgeschrieben.

2 eae: energie-agentur-elektrogeräte;

(12)

neuerstellten Wohnfläche, respektive an den neuerstellten Wohn- gebäude dürfte deshalb etwas von den von Wüest & Partner aus- gewiesenen Anteilen abweichen. Folglich wurden diese Angaben nicht eins zu eins übernommen, sondern sie dienten als Anhalts- punkte.

Es bleibt anzumerken, dass durch die laufende Einbindung aktuel- ler und teilweise auch rückwärts korrigierter Daten kleinere Verän- derungen gegenüber den bisher veröffentlichten Daten resultieren.

An dieser Stelle wird auch auf Abgrenzungsprobleme zwischen Modellergebnis und GEST hingewiesen. Das Haushaltsmodell erfasst alle Energieverbräuche des Bereiches Wohnen und alle Elektrizitätsverbräuche, soweit diese dem Bereich Haushalte zu- zuordnen sind. Abgrenzungsprobleme betreffen in diesem Zu- sammenhang zum einen den Energieverbrauch der Zweit- und Ferienwohnungen und zum anderen den Elektrizitätsverbrauch von Haushaltsgeräten und Einrichtungen in Mehrfamilienhäusern, die über Gemeinschaftszähler erfasst werden und die kostenseitig im Allgemeinen auf die betroffenen Haushalte verteilt werden.

Die Zuordnung der Zweit- und Ferienwohnungen in der GEST ist nicht vollständig zu klären. Methodisch sind die Zweitwohnungen den Privaten Haushalten, die gewerblich vermieteten Ferienwoh- nungen dem Dienstleistungssektor zuzurechnen. Die Bestände an Zweit- und Ferienwohnungen sind nicht hinreichend bekannt. Da die Ferienwohnungen zahlenmässig wahrscheinlich deutlich über- wiegen, werden die im Haushaltsmodell ermittelten Energiever- bräuche der Zweit- und Ferienwohnungen vom modellmässig er- mittelten Gesamtraumwärmeverbrauch aller Wohnungen abge- zogen und nicht im Haushaltssektor ausgewiesen.

Zum Stromverbrauch der gemeinschaftlich genutzten Gebäude- infrastruktur in Mehrfamilienhäusern werden die Gemeinschafts- beleuchtung (Aussenanlagen, Garagen, Kellerräume, Wasch- räume), der Hilfsenergieverbrauch von Pumpen, Brennern, Ge- bläsen, der Verbrauch von Antennenverstärkern sowie kleinere, im Zeitablauf abnehmende Mengen an Elektrizität für in den Kellern betriebene Tiefkühlgeräte gezählt. Dieser Stromverbrauch für die gemeinschaftlich genutzte Gebäudeinfrastruktur in Mehrfamilien- häusern wird ebenso wie der Raumwärmeverbrauch in Zweit- und Ferienwohnungen statistisch nicht den Haushalten, sondern dem Dienstleistungssektor zugerechnet. Um die Modellergebnisse mit dem Haushaltsenergieverbrauch nach GEST vergleichen zu kön- nen, werden die im Haushaltsmodell ermittelten Gemeinschafts- verbräuche in Mehrfamilienhäusern vom modellmässig ermittelten Gesamtverbrauch abgezogen und nicht im Haushaltssektor aus- gewiesen.

Ein weiteres Abgrenzungsproblem entsteht durch das Einmieten von gewerblichen Unternehmen in Wohngebäude, beispielsweise

(13)

durch die (vorübergehende) Verwendung von Wohnungen als Praxen, Büros oder Ateliers. Zudem gewinnt das “Home-Office“

zunehmend an Bedeutung und verwischt die Grenze zwischen Wohnort und Arbeitsort. Dadurch wird die Qualität der verwende- ten sektoralen Flächenbestandsdaten beeinflusst. Da zu dieser Abtrennung jedoch keine belastbaren Angaben vorliegen, wird keine Anpassung vorgenommen.

2.2 Bestimmung der Verwendungszwecke

Die Verbrauchsanalyse nach Verwendungszwecken veranschau- licht, wie sich der Gesamtenergieverbrauch der Privaten Haushalte auf verschiedene “Aktivitäten“ verteilt. Dabei werden die Verwen- dungszwecke möglichst detailliert aufgeschlüsselt und der Ener- gieverbrauch einzelner Prozesse, Gebäude- oder Geräteklassen geschätzt. Grundlage dazu ist das Bottom-up-Haushaltsmodell. In dessen Struktur sind die verschiedenen Energieverbräuche mit ihren Verwendungszwecken nach Verbrauchseinheiten (z.B. be- heizte Flächen, Haushalte) abgebildet. Dabei gibt die Modellstruk- tur die maximale Anzahl der unterscheidbaren Verwendungszwe- cke vor. Beschrieben wird eine Aufteilung des Energieverbrauchs nach Verwendungszwecken auf Stufe des Endverbrauchs. Vor- und nachgelagerte Prozesse sowie indirekte Energieverbräuche (graue Energie) werden nicht berücksichtigt.

Die Auswahl der im Bericht ausgewiesenen Verwendungszwecke richtet sich an den bisherigen Arbeiten aus. Der Verwendungs- zweck Raumwärme beinhaltet sowohl den Verbrauch der fest installierten Heizungsanlagen, als auch den Verbrauch mobiler Heizanlagen (Öfelis). Die Hilfsenergie für die Heiz- und Warm- wasseranlagen (Steuerung, Pumpen) wird zusammen mit dem Verbrauch für die elektronische Haushaltsvernetzung und für An- tennenverstärker unter dem Verwendungszweck Klima, Lüftung und Haustechnik ausgewiesen.

Die Trennung zwischen Informations-, Kommunikations- und Unterhaltungsgeräten ist nicht mehr möglich. Geräte wie Mobiltele- fone, PC’s, Notebooks oder Fernseher werden im Allgemeinen im- mer wie multifunktionaler und eine eindeutige Zuordnung zu den einzelnen Kategorien ist nicht mehr gegeben. Deshalb wird der Energieverbrauch von TV-, Video-, DVD-, Radio- und Phonogerä- ten, Computern inklusive Peripherie, Mobiltelefonen, Telefonen und Funkantennen beim Verwendungszweck Unterhaltung, Infor- mation und Kommunikation berücksichtigt.

Als weitere Verwendungszwecke werden Warmwasser, Kochen (Kochherde, Kochhilfen, Geschirrspüler), Beleuchtung, Waschen und Trocknen, Gefrieren und Kühlen und sonstige Elektrogeräte

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2.3 Berechnung der Bestimmungsfaktoren

Bei der Analyse der Bestimmungsfaktoren wird auf Basis des Haushaltsmodells die Veränderung des Energieverbrauchs nach den wichtigsten Bestimmungsfaktoren zerlegt. Als Bestimmungs- faktoren werden die Ursachenkomplexe Witterung, Mengeneffekte, Technik und Politik, Substitution, Struktureffekte und übrige Effekte unterschieden.

Die Effekte der einzelnen Bestimmungsfaktoren werden grund- sätzlich im Sinne einer linearen Näherung berechnet: ein Einfluss- faktor wird zwischen den Jahren tn und tn+1 verändert, während alle anderen Parameter konstant gehalten werden. Die sich daraus ergebende Verbrauchsänderung En+1 – En quantifiziert den Effekt.

Grundsätzlich wird für jeden Bestimmungsfaktor der Einfluss in jedem Jahr bestimmt. Methodisch erfolgt die Faktorzurechnung auf der Ebene der Verwendungszwecke Raumwärme, Warmwasser und Elektrogeräte (inkl. Kochen). Innerhalb der Verwendungs- zwecke wiederum erfolgt die Zurechnung getrennt nach Energie- trägern und Heizsystemen.

Ein Beispiel soll dies veranschaulichen: Ändert sich die Energiebe- zugsfläche insgesamt vom Jahr tn auf das Jahr tn+1 um z %, so beträgt der Mengenfaktor insgesamt (für alle Energieträger und Heizsysteme) 1+z %. Die dadurch verursachte Verbrauchsände- rung ergibt sich aus dem Produkt zwischen der prozentualen Ver- änderung der Energiebezugsfläche (z) und dem Vorjahresver- brauch En für Raumwärme. Betrachtet man die Veränderung der Energiebezugsfläche auf der Ebene der Energieträger und Heiz- systeme (zentral/dezentral), so resultieren hieraus energieträger- und heizsystemspezifische Mengenfaktoren zi % und energie- träger- und heizsystemspezifisch verursachte Verbrauchsverän- derungen gegenüber dem Vorjahr. Die Differenz zwischen beiden Rechnungen lässt sich in diesem Beispiel als energieträger- und heizsystemspezifische Substitutionen interpretieren.

Im Folgenden werden die unterschiedenen Bestimmungsfaktoren kurz beschrieben:

Witterung: Die übergeordneten klimatischen Bedingungen sowie die aktuellen Witterungsbedingungen bestimmen die Nachfrage nach Raumwärme und sind entscheidend für das Verständnis von Energieverbrauchsschwankungen zwischen aufeinander folgen- den Jahren. Die Veränderungen der Witterungsbedingungen ver- lieren in der Langfristbetrachtung an Bedeutung. Die jährlichen Witterungsschwankungen kompensieren sich gegenseitig und die langfristige Klimaveränderung ist gegenüber den jährlichen Schwankungen viel geringer. Nebst der Raumwärme sind auch der damit verbundene Hilfsenergieverbrauch für die Heizanlagen,

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der Verbrauch von Klimaanlagen sowie in geringem Ausmass auch der Verbrauch für Warmwasser witterungsabhängig.

Die ausgewiesenen Witterungseffekte ergeben sich aus dem Wit- terungsbereinigungsverfahren auf Basis von Monatsdaten von Gradtagen und Solarstrahlung mit dem Referenzzeitraum 1984 bis 2002. Aus diesem Witterungsbereinigungsverfahren werden jähr- liche Bereinigungsfaktoren abgeleitet. Diese geben an wie stark die jährliche Witterung (Temperatur und Strahlung) den witterungs- bereinigten jährlichen Verbrauch beeinflusst. Aus der Relation der Bereinigungsfaktoren zweier aufeinander folgender Jahre lässt sich der witterungsbedingte Mehr- oder Minderverbrauch gegen- über dem Ausgangsjahr berechnen.

Ein- und Zweifamilienhäuser (EZFH) und Mehrfamilienhäuser (MFH) einerseits und zentrale und dezentrale Heizsysteme an- dererseits reagieren unterschiedlich stark auf Witterungseinflüsse.

Dadurch können sich für die einzelnen Energieträger unterschied- liche Effekte ergeben, weil sich die Relation EZFH/MFH und die Relation zentrale/dezentrale Systeme energieträgerspezifisch unterscheiden und damit implizit als strukturelle Einflüsse wirksam werden.

Mengeneffekte: Bei einer Langfristbetrachtung der Energiever- brauchsentwicklung treten die sogenannten Mengeneffekte in den Vordergrund. Bei diesen spielen alle expansiven Einflussfaktoren, die mit dem Bevölkerungswachstum und damit der Anzahl der Energieanwendungen zusammenhängen, eine wesentliche Rolle.

Dazu zählen unter anderem die Energiebezugsfläche (EBF), die warmwasserversorgte Bevölkerung und Gerätebestände. Bei den letzteren werden die Effekte nicht auf der Ebene der Einzelgeräte, sondern von Gerätegruppen berechnet und aufgeführt. Deshalb sind in den ausgewiesenen Daten gruppeninterne strukturelle Effekte enthalten.

Technik und Politik: Die Einflüsse durch die Politik und die lang- fristigen Preiseffekte können nicht stringent von den Effekten der (autonomen) Technologieentwicklung getrennt werden, da diese Einflussfaktoren selbst eng miteinander verzahnt sind. Dieser Kategorie werden alle Faktoren zugerechnet, die auf den spezi- fischen Verbrauch und damit auf die rationelle Energieverwendung einwirken.

Im Raumwärmebereich zählen dazu einerseits die Veränderung der energetischen Qualität der Gebäudehüllen und andererseits die technischen Verbesserungen der Heizanlagen und die damit verbundenen Steigerungen der Nutzungsgrade. Im Warmwasser- bereich handelt es sich um die Veränderung der spezifischen Warmwassernutzungsgrade. Beim Kochen und den übrigen elek- trischen Anwendungen sind dies die technischen Verbesserungen

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Substitution: Unter Substitution fallen zum einen die Effekte durch den Wechsel zwischen Energieträgern für ein und den- selben Verwendungszweck (energieträgerspezifische Substitutio- nen). Dieser Effekt ist meist verbunden mit einer Substitution der Technologie (Heizöl- zu Gasheizung) und hat in diesem Falle auch eine technologische oder Effizienzkomponente. Die Abgrenzung zum Technikeffekt kann dadurch nicht ganz eindeutig gezogen werden.

Verbrauchsänderungen infolge eines Wechsels des Heiz- oder Warmwassersystems ohne Wechsel des Energieträgers, beispiels- weise der Übergang von einem Gas-Einzel- auf ein Gas-Zentral- system, wird hier als „übrige strukturelle Mengeneffekte“ bezeich- net. Die Abgrenzung zwischen energieträgerspezifischen Substitu- tionseffekten und übrigen strukturellen Mengeneffekten ist nicht eindeutig. Deshalb werden die übrigen strukturellen Mengeneffek- te ebenfalls als Substitutionen im weitesten Sinne verstanden und den Substitutionen zugerechnet.

Bei Elektrogeräten können Substitutionen auch verwendungs- zweckübergreifend sein. Beispielsweise übernehmen elektrische Kleinhaushaltsgeräte Aufgaben, die bisher über Kochherde er- bracht wurden (z.B. Mikrowelle). Diese sind jedoch nicht immer quantifizier- oder isolierbar. Methodisch werden alle Substitutions- effekte aus Differenzen der Mengeneffekte insgesamt im Vergleich zu den energieträger- und heizungs-/warmwasserspezifischen bzw. gerätegruppenspezifischen Mengeneffekten ermittelt.3 Struktureffekte: Im Raumwärmebereich wird die Veränderung der Gebäudenutzung, d.h. der Verschiebungen zwischen nicht be- wohnten, teilweise bewohnten und bewohnten Gebäuden, den Struktureffekten zugerechnet. Im Elektrogerätebereich resultieren die strukturellen Verbrauchseffekte aus einer Verschiebung der mengenmässigen Zusammensetzung von verbrauchsintensiven und weniger verbrauchsintensiven Geräten innerhalb einer Grup- pe, beispielsweise durch eine Verschiebung zwischen Kühlgerä- ten, Kühl-Gefriergeräten und Gefriergeräten.

Die Berechnung erfolgt analog zu den Substitutionseffekten über eine Differenzbetrachtung. Die Struktureffekte ergeben sich als Differenz zwischen den Verbrauchseffekten insgesamt und den spezifischen Verbrauchseffekten (der Technik, bzw. Effizienzkom- ponente) auf Gerätegruppenebene.

3 Beispiel: Bei der Raumwärme ergibt sich der Mengeneffekt aus der Veränderung der EBF insgesamt. Daneben ergibt sich eine Veränderung der EBF auf Ebene Energieträger-Heizsystem. Die Differenz zwischen diesen beiden Effekten ergibt den ausgewiesenen Substitutionseffekt: energieträger- und heizungssystemspezifischer Mengeneffekt minus Mengeneffekt insgesamt ergibt den strukturellen Mengeneffekt (= Energieträgersubstitution und/oder Übergang Einzel- zu Zentralsystem).

(17)

Joint Effekte: Joint Effekte (oder Nichtlinearitäten) treten dann auf, wenn sich sowohl die Mengen- als auch die spezifische Ver- brauchskomponente verändert. Solche Nichtlinearitäten sind methodisch unvermeidbar, da die Isolierung der Einzeleffekte mathematisch gesehen jeweils eine lineare diskrete Näherung in einem oder wenigen Parametern ist. Die simultane Veränderung aller Parameter muss sowohl in den Modellen als auch in der Realität zu einer Abweichung des Ergebnisses von der schema- tischen Summierung der Einzeleffekte führen.

Diese Joint-Effekte werden nicht direkt berechnet. Sie sind das Ergebnis der gesamten Verbrauchsänderung abzüglich der Sum- me der durch die übrigen Bestimmungsfaktoren erklärten Ver- brauchsänderungen. Das Ausmass der Joint-Effekte ist abhängig von der analytischen Disaggregationstiefe der einzelnen Modell- bestandteile. Das Ausmass dieser unvermeidbaren Nichtlinearitä- ten liefert Hinweise auf die Stabilität des Verbrauchs unter den jeweiligen Einflussfaktoren.

Für die Berechnung der einzelnen Effekte wurde in den drei Verwendungssektoren Raumwärme, Warmwasser, Kochen und übrige Elektrogeräte das in Tabelle 2.1 abgebildete Disaggrega- tionsniveau zugrunde gelegt.

(18)

Tabelle 2.1: Verwendetes Disaggregationsniveau zur Berechnung der Bestimmungsfaktoren

Raumwärme

Erdölbrennstoffe Insgesamt Raumwärme Dezentral Raumwärme Zentral Gas Insgesamt

Raumwärme Dezentral Raumwärme Zentral Elektrizität Insgesamt Raumwärme Dezentral Raumwärme Zentral Raumwärme WP Raumwärme Öfelis Raumwärme Hilfsenergie Fernwärme Insgesamt Raumwärme Zentral Holz Insgesamt

Raumwärme Dezentral Raumwärme Zentral Kohle Insgesamt Raumwärme Dezentral Raumwärme Zentral

sonstige Erneuerbare Insgesamt Raumwärme Zentral Solar Raumwärme Zentral WP

Kochen Kochen Gas Kochen Holz Kochherd Elektrizität

Kochen Elektrizität übrige Geräte Geschirrspülen Elektrizität

Warmwasser

Erdölbrennstoffe Insgesamt Warmwasser Zentral Gas Insgesamt Warmwasser Einzel Warmwasser Zentral Elektrizität Insgesamt Warmwasser Einzel Warmwasser Zentral Warmwasser WP Fernwärme Insgesamt Warmwasser Zentral Holz Insgesamt Warmwasser Einzel Warmwasser Zentral Kohle Insgesamt Warmwasser Zentral

übrige Erneuerbare Insgesamt Warmwasser Zentral Solar Warmwasser Zentral WP

übrige Elektrogeräte Kühlen, Gefrieren Waschen, Trocknen Beleuchtung Übriges

(19)

3 Statistische Ausgangslage

3.1 Entwicklung des Endenergieverbrauchs der Privaten Haushalte 2000 - 2009

Die modellmässig bestimmte Energieverbrauchsentwicklung der Privaten Haushalte weicht etwas von der Entwicklung gemäss der Gesamtenergiestatistik (GEST) ab. Im Folgenden soll deshalb kurz auf die Verbrauchsentwicklung gemäss Gesamtenergiestatistik eingegangen werden. Zudem wird die Entwicklung der wichtigsten Verbrauchstreiber beschrieben.

Im Jahr 2009 war der Endenergieverbrauch der Privaten Haus- halte gemäss der Gesamtenergiestatistik im Vergleich zum Jahr 2000 um 12,1 PJ höher (+5 %; BFE, 2010). Gegenüber dem Vor- jahr 2008 ist der Verbrauch um rund 2 PJ zurückgegangen (-0,8 %). Die Entwicklung der einzelnen Energieträger verläuft unterschiedlich (Tabelle 3.1).

Tabelle 3.1: Endenergieverbrauch der Privaten Haushalte 2000 bis 2009 nach Energieträgern, in PJ

 Der Elektrizitätsverbrauch ist im Zeitraum 2000 bis 2009 um 7,9 PJ gestiegen, was einer prozentualen Zunahme von 13,9 % entspricht. Dies ergibt eine durchschnittliche jährliche Zunahme von rund 1,5 %. Gegenüber dem Vorjahr ist der Verbrauch 2009 nur leicht angestiegen (+0,1 PJ, +0,1 %).

 Der Verbrauch an fossilen Energieträgern lag im Jahr 2009 um 3,2 PJ unter dem Verbrauch im Jahr 2000 (-2 %). Der Ver- brauch der einzelnen fossilen Energieträger entwickelte sich unterschiedlich:

o Der Verbrauch an Heizöl extra-leicht (HEL) ist in der Periode 2000 bis 2009 um 9,8 PJ (-8,1 %) zurückge- gangen. Gegenüber dem Jahr 2008 reduzierte sich der Verbrauch im Jahr 2009 um 3,3 PJ (-3 %).

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Elektrizität 56.6 57.9 58.7 60.0 61.6 63.5 63.7 62.9 64.4 64.5

Heizöl 121.0 127.7 122.7 129.5 128.4 129.8 124.6 107.9 114.5 111.2

Erdgas 36.3 38.0 37.8 40.3 41.7 42.8 41.1 39.4 42.6 42.7

Kohle 0.1 0.1 0.1 0.1 0.4 0.4 0.4 0.4 0.4 0.4

Fernwärme 5.0 5.3 5.4 5.1 5.4 5.7 5.8 5.2 5.8 6.0

Holz 17.4 18.6 17.5 18.5 18.3 18.7 18.6 17.2 19.2 19.5

übrige Erneuerbare 1 3.9 4.2 4.3 4.7 5.0 5.5 5.7 6.2 7.3 8.1

Summe 240.2 251.8 246.5 258.4 260.7 266.4 259.9 239.2 254.2 252.3

1) Sonne, Umweltwärme, Biogas Quelle: GEST 2009

(20)

o Der Gasverbrauch stieg zwischen 2000 und 2009 um 6,4 PJ an (+17,6 %). Im Vergleich zum Jahr 2008 ist der Gasverbrauch im Jahr 2009 nur leicht gestiegen (+0,1 PJ, +0,2 %).

o Der Kohleverbrauch hat seit 2000 um 0,3 PJ zuge- nommen. Die Bedeutung der Kohle bleibt gering. Der Kohleanteil am Verbrauch der fossilen Energieträger betrug im Jahr 2009 0,2 %.

 Der Verbrauch von Fernwärme lag im Jahr 2009 um 1,0 PJ über dem Verbrauch im Jahr 2000 (+20,6 %). Gegenüber dem Vorjahr ist der Verbrauch um 0,2 PJ gestiegen (+2,7 %).

 Der Holzverbrauch stieg im Zeitraum 2000 bis 2009 um 2,1 PJ (+12,3 %). Der Verbrauch lag im Jahr 2009 um 0,3 PJ über dem Verbrauch im Jahr 2008 (+1,6 %).

 Der Verbrauch der übrigen erneuerbaren Energien hat gegen- über dem Jahr 2000 um 4,2 PJ zugenommen (+108 % %). Der Zuwachs ist vorwiegend auf den Verbrauch an Umweltwärme zurückzuführen. Gegenüber dem Vorjahr hat der Verbrauch an den übrigen Erneuerbaren um 0,7 PJ (+9 %) zugenommen.

Seit dem Jahr 2000 ist der Verbrauch aller Energieträger gestie- gen, mit Ausnahme von Heizöl extra-leicht (Abbildung 3.1 und Abbildung 3.2). Die gleiche Struktur zeigt sich gegenüber dem Vor- jahr: 2009 lag der Verbrauch aller Energieträger mit Ausnahme von Heizöl über dem Verbrauch im Jahr 2008.

(21)

Abbildung 3.1: Veränderung des Endenergieverbrauchs der Privaten Haushalte zwischen 2000 und 2009, nach Energieträgern, in PJ

Abbildung 3.2: Prozentuale Veränderung des Endenergiever- brauchs der Privaten Haushalte zwischen 2000 und 2009, nach Energieträgergruppen, in % -15

-10 -5 0 5 10 15

Elektrizität Heizöl Erdgas Kohle Fernwärme Holz üb.Erneuerbare Summe

-20%

-10%

0%

10%

20%

30%

40%

Elektrizität Heizöl Erdgas Fernwärme Holz / üb.EE Summe

(22)

Abbildung 3.3 illustriert die Entwicklung der Energieträgerstruktur im Zeitraum 2000 bis 2009. Der Anteil von Heizöl am Endenergie- verbrauch der Privaten Haushalte ist um 6,3 %-Punkte zurückge- gangen. Die Anteile der übrigen Energieträger sind gestiegen. Die grössten Zunahmen verzeichnen Strom (+2 %-Punkte), Erdgas (+1,8 %-Punkte) und übrige Erneuerbare (+1,6 %-Punkte). Die An- teile der übrigen Energieträger sind vergleichsweise wenig ge- stiegen: Fernwärme +0,3 %-Punkte, Holz +0,5 %-Punkte, Kohle +0,1 %-Punkt.

Obwohl sich der Anteil von Heizöl am Energieverbrauch der Priva- ten Haushalte gegenüber dem Jahr 2000 um über 6 % verringert hat, bleibt Heizöl auch im Jahr 2009 mit einem Anteil von 44,1 % der Energieträger mit dem höchsten Verbrauchsanteil (Abbildung 3.4). Von grosser Bedeutung sind auch Strom (25,6 %) und Erd- gas (16,9 %). Der Anteil von Holz beträgt im Jahr 2009 7,7 %. Die Bedeutung der Energieträger Kohle, Fernwärme und übrige Er- neuerbare ist (noch) gering. Ihr Anteil beläuft sich zusammen auf rund 6 %. Der Anteil der fossilen Energieträger Heizöl, Gas, Kohle am Gesamtverbrauch der Privaten Haushalte ist von 65,5 % im Jahr 2000 auf 61,1 % im Jahr 2009 zurückgegangen (2008:

61,9 %).

Abbildung 3.3: Veränderung des Anteils der Energieträger am Verbrauch der Privaten Haushalte, 2009 gege- nüber 2000, in Prozent-Punkten

-7.0% -5.0% -3.0% -1.0% 1.0% 3.0% 5.0% 7.0%

Elektrizität Heizöl Erdgas Kohle Fernwärme Holz üb.Erneuerbare

(23)

Abbildung 3.4: Energieverbrauchsstruktur der Privaten Haushalte, nach Energieträgern (2009)

3.2 Entwicklung der Rahmenbedingungen

Für die Analyse und das Verständnis der Energieverbrauchsent- wicklung ist die Entwicklung der Rahmenbedingungen von aus- schlaggebender Bedeutung. In Tabelle 3.2 ist die Entwicklung einiger wichtiger Komponenten für die Jahre 2000 bis 2009 zusammengefasst.

Die expansiven Einflussfaktoren zeigen im Allgemeinen nur gerin- ge jährliche Veränderungen, längerfristig verzeichnen sie jedoch zum Teil deutliche Zuwächse. Die mittlere Wohnbevölkerung hat stetig zugenommen, durchschnittlich um rund +0,8 % pro Jahr, insgesamt zwischen 2000 und 2009 um 7,9 %. Noch stärker hat im gleichen Zeitraum die Anzahl der Privaten Haushalte zugenom- men (+11,1 %). Dies geht einher mit einer fortschreitenden Abnah- me der Haushaltsgrösse. Der Wohnungsbestand und die Ener- giebezugsfläche (EBF) haben zwischen 2000 und 2009 um 9,7 %, bzw. um 13,5 % zugenommen.4 Der Anstieg der EBF liegt über dem Anstieg der Anzahl Haushalte (zunehmende Wohnfläche je Haushalt), während die Zunahme der Wohnungen unter jener der Haushalte liegt (zunehmende Wohnungsknappheit; Abbildung 3.5).

4 Wohnfläche in EBF: Im Gegensatz zum Synthesebericht werden in Tabelle 3.2 nicht die Flächenangaben gemäss Wüest

Elektrizität;

25.6%

Heizöl; 44.1%

Erdgas; 16.9% Kohle; 0.2%

Fernwärme; 2.4%

Holz; 7.7%

üb.Erneuerbare 3.2%

(24)

Tabelle 3.2: Entwicklung wichtiger Einflussfaktoren auf den Energieverbrauch im Zeitraum 2000 bis 2009

Die Witterungsbedingungen sind als Kurzfristdeterminante von herausragender Bedeutung. Im Vergleich zum langjährigen Durch- schnitt der Jahre 1970 bis 1992 (mit 3588 HGT) war es in allen Jahren deutlich wärmer.5 Besonders warm war die Witterung in den Jahren 2000 (HGT 3081), 2002 (HGT 3135) und 2007 (HGT 3101). Am kühlsten war das Jahr 2005 mit 3518 HGT. Grosse Strahlungsmengen und eine hohe Anzahl Kühlgradtage (CDD) traten im Jahre 2003 auf („Hitzesommer“).6 Im Jahr 2007 ergab sich eine hohe Strahlungsmenge bei unterdurchschnittlicher An- zahl CDD: der Winter und das Frühjahr waren ausserordentlich mild, der Sommer relativ kühl.

Die realen Energiepreise entwickelten sich in den Jahren 2000 bis 2009 unterschiedlich7. Bei den Konsumentenpreisen sind einzig die Strompreise gesunken (-9,8 %), während die Preise der üb- rigen Energieträger zum Teil deutlich angestiegen sind. Die Preis- anstiege erfolgten nicht monoton während des gesamten Zeit- raums. In der Regel erfolgte ab Herbst 2004 ein kräftiger Anstieg.

Im Jahr 2008 erfolgte parallel zur Finanz- und Wirtschaftskrise ein kräftiger Preiszerfall, insbesondere beim Heizöl. Der reale Heizöl- preis lag im Jahr 2009 25,3 % über dem Preisniveau von 2000.

Der Preis von Gas ist im Zeitraum 2000 bis 2009 um 48,3 % ge- stiegen, der Holzpreis und der Fernwärmepreis sind um 15,7 % bzw. um 41,6 % gestiegen. Die Preisanstiege liegen deutlich über der Entwicklung des Landesindexes für Konsumentenpreise (Abbildung 3.6). Wird die kurzfristige Entwicklung zwischen den

5 Beim verwendeten Bereinigungsverfahren auf Basis von Gradtagen und Strahlung wird der aktuellere Referenzzeitraum 1984 bis 2002 verwendet. Die durchschnittliche Anzahl HGT in diesem Referenzzeitraum beträgt 3432 HGT.

6 Kühltage werden gezählt, wenn die mittlere Tagestemperatur 18,3°C überschreitet. Bei den Kühlgradtagen (Cooling Degree Days) werden die Kühltage mit der Differenz zwischen der mittleren Tagestemperatur und 18,3°C gewichtet.

7 Basis für die Preise und deren Entwicklung bilden die vom BFS veröffentlichen nominalen Jahresdurchschnittspreise des Landesindex der Konsumentenpreise. Diese nominalen Preise wurden in reale Preise mit Basisjahr 2009 umgerechnet.

Einheit 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Bevölkerung, Wohnen

mittlere Wohnbevölkerung Tsd 7235 7285 7343 7405 7454 7501 7558 7619 7711 7802

Haushalte Tsd 3144 3173 3206 3241 3270 3299 3338 3380 3437 3493

Gesamtwohnungsbestand Tsd 3569 3598 3627 3661 3699 3738 3782 3826 3871 3915

Energiebezugsfläche Mio. m2 416 422 427 432 439 445 452 459 466 473

Witterung

Heizgradtage 3081 3256 3135 3357 3339 3518 3246 3101 3347 3182

Kühlgradtage 115 129 115 346 116 151 202 106 124 157

Strahlung 4170 4078 4078 4612 4315 4290 4185 4435 4327 4567

GT&S-Faktor 0.895 0.975 0.905 0.981 0.968 1.005 0.977 0.857 0.951 0.933

Preise (real, Preisbasis 2009)

Landesindex der Konsumentenpreise 92.3 93.3 93.9 94.5 95.3 96.3 97.4 98.1 100.5 100.0

Elektrizität Rp./kWh 19.7 19.7 19.5 19.0 18.6 18.0 17.0 16.7 16.6 17.8

Heizöl (3000-6000l) Fr./100l 55.0 50.4 43.5 46.5 53.0 72.8 81.2 82.2 109.1 68.9

Erdgas Rp./kWh 6.5 6.4 7.1 6.9 6.9 7.5 8.9 9.3 10.1 9.6

Holz Fr./Ster 45.1 44.8 45.3 45.7 46.0 46.9 50.0 51.6 52.3 52.2

Fernwärme Fr./GJ 16.6 19.6 19.2 18.9 18.4 19.2 20.8 21.8 22.7 23.5

GT&S: Gradttag und Strahlung (verwendetes Verfahren zur Witterungsbereinigung)

(25)

Jahren 2008 und 2009 betrachtet, so zeigt sich ein anderes Bild.

Die Preise von Holz, Gas und insbesondere von Heizöl (-37 %) sind gesunken. Hingegen ist der Strompreis angestiegen (+7 %).

In Bezug auf die energiepolitischen Regelungen sind die im Januar 2008 eingeführte CO2-Abgabe auf Brennstoffen, die in grossen Teilen per 1. April 2008 in Kraft gesetzte neue Stromversorgungs- verordnung (StromVV) sowie ab 2009 die kostendeckende Ein- speisevergütung (KEV) zu erwähnen. Keinen direkten Einfluss auf den Energieverbrauch der Privaten Haushalte der Jahre 2000 bis 2009 hat hingegen die Marktöffnung für Grossverbraucher.

Abbildung 3.5: Entwicklung zentraler Rahmenfaktoren, Indices mit Basisjahr 2000 (=100)

95 100 105 110 115

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 mittlere Bevölkerung Haushalte

Gesamtwohnungsbestand Energiebezugsfläche

(26)

Abbildung 3.6: Reale Preisentwicklung von Strom, Heizöl, Gas, Holz und Fernwärme sowie die Entwicklung des Konsumentenpreisindex (LIK), Indices mit Basisjahr 2000 (=100)

75 100 125 150 175 200 225

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Elektrizität Heizöl Erdgas Holz Fernwärme LIK

(27)

4 Analyse der Verbrauchsentwicklung 2000 bis 2009 nach Verwendungszwecken

Die Verbrauchsanalyse nach Verwendungszwecken veranschau- licht, wie sich der Energieverbrauch der Privaten Haushalte auf verschiedene “Aktivitäten“ verteilt. Dazu wird der Energieverbrauch modellbasiert nach Verwendungszwecken gegliedert. Unterschie- den werden die Verwendungszwecke:

 Raumwärme

 Warmwasser

 Kochen

 Klima, Lüftung und Haustechnik

 Unterhaltung, Information und Kommunikation

 Beleuchtung

 Waschen und Trocknen

 Kühlen und Gefrieren

 Übrige Elektrogeräte

Die Verbrauchsentwicklung der Verwendungszwecke wird im Zeit- ablauf 2000 bis 2009 dargestellt. Darüber hinaus werden die wich- tigsten Treiber dieser Entwicklung, die zentralen Mengen- und Effizienzkomponenten, beschrieben.

4.1 Überblick über die Verwendungszwecke

Eine Übersicht über den Energieverbrauch der Privaten Haushalte nach Verwendungszwecken ist in Tabelle 4.1 und Abbildung 4.1 gegeben. Im Jahr 2009 entfiel der weitaus grösste Teil des Ener- gieverbrauchs auf die Raumwärme (70 %), hauptsächlich einge- setzt in fest installierten Heizanlagen (69,2 %). Mit einem Anteil von 12,9 % im Jahre 2009 besitzt auch die Bereitstellung von Warmwasser eine grosse Bedeutung. Die übrigen Verwendungs- zwecke weisen vergleichsweise geringe Verbrauchsanteile auf:

Kochen und Geschirrspülen 3,8 %, Kühlen und Gefrieren 2,9 %, Information, Kommunikation und Unterhaltung 2,5 %, Beleuchtung 2,4 %, Waschen und Trocknen 1,5 %, Klima, Lüftung, Haustechnik 1 % sowie auf die sonstigen Elektrogeräte 3,1 %.

Der Anteil der Raumwärme am Gesamtverbrauch der Haushalte ist von 71,1 % im Jahr 2000 um 1,1 %-Punkte auf 70 % gesunken (Abbildung 4.2). Aufgrund der jährlichen Witterungsschwankungen variiert auch der Anteil der Raumwärme. Am höchsten war der Anteil von Raumwärme im Jahr 2001 (73 %), am geringsten im

(28)

betrachtet, zeigt sich im Zeitverlauf eine Abnahme des Anteils der Raumwärme am Gesamtverbrauch von 73,2 % im Jahre 2000 auf 71,3 % im Jahre 2009 (-1,9 %-Punkte).

Tabelle 4.1: Private Haushalte: Energieverbrauch 2000 bis 2009 nach Verwendungszwecken, in PJ (Modellwerte)

Abbildung 4.1: Anteile der unterschiedenen Verwendungs- zwecke am Energieverbrauch der Privaten Haushalte im Jahr 2009

Der Verbrauch für Warmwasser hat sich in der Periode 2000 bis 2009 nicht wesentlich verändert. Aufgrund des Anstiegs des Ge- samtverbrauchs ist der Anteil von Warmwasser am Gesamtver- brauch um 0,5 %-Punkte auf 12,9 % gesunken. Der Verbrauch für Kühlen und Gefrieren ist im Zeitraum 2000 bis 2009 gestiegen, jedoch weniger kräftig als der Gesamtverbrauch. Der Anteil von

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Raumwärme 169.9 184.6 171.2 184.8 182.6 189.3 183.5 161.3 177.6 173.0

Raumwärme festinstalliert 168.3 183.0 169.7 183.2 180.9 187.4 181.6 159.3 175.4 171.2

Heizen mobil 1.7 1.7 1.6 1.7 1.7 1.9 2.0 1.9 2.2 1.8

Warmwasser 32.0 31.9 31.7 32.0 31.9 31.9 31.8 31.5 31.8 31.9

Klima, Lüftung & Hausstechnik 2.3 2.5 2.3 2.5 2.5 2.6 2.5 2.3 2.5 2.5

Heizen Hilfsenergie 1.9 2.1 1.9 2.1 2.1 2.1 2.1 1.8 2.0 2.0

Klimatisierung 0.02 0.02 0.02 0.03 0.03 0.04 0.04 0.05 0.06 0.07

Antennenverstärker, Haustechnik 0.3 0.3 0.4 0.4 0.4 0.4 0.4 0.4 0.4 0.5

Unterhaltung, I&K 5.9 5.9 5.9 5.9 5.8 5.8 5.8 5.9 6.1 6.1

Kochen (inkl. Geschirrspülen) 8.9 8.9 8.9 8.9 9.0 9.0 9.1 9.2 9.3 9.4

Beleuchtung 5.6 5.7 5.8 5.9 6.1 6.1 6.1 6.0 6.0 5.9

Waschen & Trocknen 2.5 2.7 2.8 2.9 3.1 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7

Gefrieren & Kühlen 7.1 7.1 7.1 7.2 7.2 7.2 7.2 7.2 7.1 7.2

sonstige Elektrogeräte 4.6 5.1 5.6 6.2 6.6 7.0 7.2 7.4 7.5 7.7

Summe 238.9 254.4 241.5 256.4 254.6 262.1 256.6 234.2 251.5 247.3

Raumwärme; 

70.0%

Warmwasser; 

12.9% Klima, Lüftung 

& Hausstechnik; 

1.0%

Unterhaltung,  I&K; 2.5%

Kochen ; 3.8%

Beleuchtung; 

Waschen &  2.4%

Trocknen; 1.5%

Gefrieren & 

Kühlen; 2.9%

sonstige  Elektrogeräte; 

3.1%

(29)

Kühlen und Gefrieren am Gesamtverbrauch ist deshalb ebenfalls leicht gesunken (-0,1 %-Punkte).

Der Anteil von Unterhaltung, Information und Kommunikation ist konstant geblieben. Die Anteile der übrigen Verwendungszwecke haben zugelegt. Vergleichsweise deutlich gestiegen sind die An- teile der sonstigen Verbräuche (+1,2 %-Punkte) sowie Waschen und Trocknen (+0,4 %-Punkte). Die Anteile von Kochen, Beleuch- tung sowie Klima, Lüftung und Haustechnik sind um weniger als 0,1 %-Punkte gestiegen.

Abbildung 4.2: Veränderung des Anteils der Verwendungs- zwecke am Verbrauch der Privaten Haushalte, 2009 gegenüber 2000, in Prozent-Punkten

Die Betrachtung nach Energieträgergruppen zeigt, dass „Brenn- stoffe“ ausschliesslich für Raumwärme, Warmwasser und für Pro- zesswärme (Gas- und Holz-Kochherde) verwendet werden (zu den Brennstoffen werden hier auch Fernwärme, Umgebungswärme und Solarstrahlung gerechnet; Tabelle 4.2). Elektrizität dagegen weist ein breiteres Einsatz- bzw. Verwendungsspektrum auf (Tabelle 4.3).

Tabelle 4.2: Brennstoffverbrauch 2000 bis 2009 nach Verwendungszwecken, in PJ

-1.5% -1.0% -0.5% 0.0% 0.5% 1.0% 1.5%

Raumwärme Warmwasser Klima, Lüftung & Hausstechnik Unterhaltung, I&K Kochen (inkl. Geschirrspülen) Beleuchtung Waschen & Trocknen Gefrieren & Kühlen sonstige Elektrogeräte

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2009-%

Raumwärme 158.12 172.01 159.36 172.07 169.73 175.74 169.80 148.55 163.19 159.00 87.0%

Warmwasser 23.69 23.58 23.49 23.68 23.57 23.60 23.40 23.12 23.23 23.13 12.7%

Kochen 0.80 0.77 0.75 0.72 0.69 0.66 0.63 0.60 0.57 0.54 0.3%

(30)

Tabelle 4.3: Elektrizitätsverbrauch 2000 bis 2009 nach Verwendungszwecken, in PJ (Raumwärme inkl.

mobiler Kleinheizgeräte)

Rund 35,2 % des Elektrizitätsverbrauchs entfielen 2009 auf die Bereiche Raumwärme und Warmwasser (2000: 35,8 %). Weitere 13,7 % auf den Verbrauch für Kochherde, Kochhilfen und Ge- schirrspüler (2000: 14,4 %). 9,1 % des Verbrauchs benötigt die Beleuchtung (ohne Gemeinschaftsbeleuchtung; 2000: 9.9 %). Auf den Bereich Kühlen und Gefrieren entfällt rund 11,1 % (2000:

12,7 %). Auf den Bereich Waschen und Trocknen entfällt 5,6 % des Verbrauchs (2000: 4,5 %). 9,4 % des Verbrauchs benötigt der Bereich Unterhaltung, Information und Kommunikation. Etwa 3,9 % des Verbrauchs entfällt auf Klima, Lüftung Haustechnik (inkl.

Hilfsenergie Heizung) in Ein- und Zweifamilienhäusern (2000:

4,1 %). Der Anteil der sonstigen Stromverbräuche ist von 8,2 % im Jahr 2000 auf 12 % im Jahr 2009 gestiegen. Die Anteilsstrukturen sind dabei immer durch die Witterungsbedingungen beeinflusst, da diese unmittelbar den Raumwärmebedarf beeinflussen.

4.2 Raumwärme

Unter dem Aspekt der Verbrauchsmenge ist der Verwendungs- zweck Raumwärme von herausragender Bedeutung. 2009 ent- fielen 70,0 % des gesamten Energieverbrauchs der Privaten Haushalte auf den Bereich Raumwärme (2008: 70,6 %). Tabelle 4.4 beschreibt für die Jahre 2000 bis 2009 den Energieverbrauch für Raumwärme nach Energieträgern. Nicht berücksichtigt sind dabei die Verbräuche für den Hilfsenergieverbrauch für Pumpen, Brenner und Gebläse (rund 2 PJ), das Kaminholz sowie der Raumwärmeverbrauch von Zweit- und Ferienwohnungen. Der Verbrauch wird dominiert von den festinstallierten Heizungen. Der Verbrauchsanteil der mobilen Kleinheizgeräte (Elektro-Öfelis) beträgt lediglich 1 % vom Raumwärmeverbrauch (rund 2 PJel).

Witterungsbereinigt liegen die Verbrauchswerte für alle Jahre mit Ausnahme des Jahres 2005 über den effektiven Ist-Verbräuchen (Tabelle 4.5). Das heisst, in allen Jahren ausser dem Jahr 2005 war es wärmer als im Durchschnitt der Referenzperiode 1984 bis 2002. Erheblich wärmer waren die Jahre 2000, 2002 und 2007.

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2009-%

Raumwärme 11.8 12.6 11.9 12.8 12.8 13.5 13.7 12.7 14.4 14.0 21.7%

Warmwasser 8.3 8.3 8.3 8.3 8.3 8.3 8.4 8.4 8.6 8.7 13.5%

Kochen 8.1 8.1 8.2 8.2 8.3 8.4 8.5 8.6 8.7 8.8 13.7%

Beleuchtung 5.6 5.7 5.8 5.9 6.1 6.1 6.1 6.0 6.0 5.9 9.1%

Kühlen und Gefrieren 7.1 7.1 7.1 7.2 7.2 7.2 7.2 7.2 7.1 7.2 11.1%

Waschen und Trocknen 2.5 2.7 2.8 2.9 3.1 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 5.7%

Unterhaltung, IuK 5.9 5.9 5.9 5.9 5.8 5.8 5.8 5.9 6.1 6.1 9.4%

Klima, Lüftung & Haustechnik 2.3 2.5 2.3 2.5 2.5 2.6 2.5 2.3 2.5 2.5 3.9%

sonstige 4.6 5.1 5.6 6.2 6.6 7.0 7.2 7.4 7.5 7.7 12.0%

Summe 56.3 58.1 57.9 59.9 60.6 62.1 62.7 61.9 64.5 64.6 100%

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