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Überraschender Fund macht Hoffnung für Gartenschläfer in Bayern

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Academic year: 2022

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Landesfachgeschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Nürnberg, 16.06.2020 PM 060-20, LFG Naturschutz

Unsere Pressemitteilungen finden Sie auch online:

Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“

Überraschender Fund macht Hoffnung für Gar- tenschläfer in Bayern

Ein Fund junger Gartenschläfer im unterfränkischen Landkreis Miltenberg nährt die Hoffnung, dass sich die sehr selten gewordene Tierart auch an- derswo in Bayern noch in Restbeständen erhalten konnte. Martin Geil- hufe, Landesbeauftragter des BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN), freut sich über den Erfolg: „Der starke Rückgang des Gartenschläfers macht uns große Sorgen. Deswegen begeben wir uns mit sehr großem Aufwand seit einem Jahr mit vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Hel- fer auf die Suche nach den Gartenschläfern. Um sie schützen zu können, müssen wir zuerst herauszufinden, wo es in Bayern überhaupt noch Gar- tenschläfer gibt.“

Die Bestände des Gartenschläfers schrumpfen in Bayern ebenso wie in anderen Regionen Deutschlands in dramatisch kurzer Zeit. Mit dem sechsjährigen Großpro- jekt „Spurensuche Gartenschläfer“ geht der BUND Naturschutz den noch unbe- kannten Ursachen auf den Grund. Gefördert wird das Projekt „Spurensuche Gar- tenschläfer“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums sowie vom Bayerischen Naturschutzfonds.

Vor Projektstart im Oktober 2018 konnten bedeutende Vorkommen in Bayern nur noch im Fichtelgebirge und im Frankenwald beobachtet werden. Durch die Einbin- dung zahlreicher freiwilliger „Spurensucherinnen“ und „Spurensucher“ wurden 2019 diese Vorkommen nicht nur bestätigt, es wurden auch neue Gartenschläfer- funde im Allgäu gemeldet. Nun wurden im Landkreis Miltenberg fünf verwaiste Jungtiere in einem Ferienhaus gefunden und bei der Wildtierhilfe Odenwald abge- geben. Dort werden sie nun aufgepäppelt und sollen dann wieder in der Her- kunftsregion freigelassen werden. „Zuletzt wurde in der Region vor vier Jahren ein Gartenschläfer nachgewiesen. Wir hatten schon befürchtet, dass der Bestand hier ausgestorben ist. Deswegen freuen wir uns riesig über den Fund und hoffen, dass in der Folge weitere Nachweise gelingen“, kommentiert Uwe Friedel vom Arten- schutzreferat des BN und weiter: „Wie auch in diesem Fall kann es sein, dass Gar- tenschläfer zunächst für Siebenschläfer gehalten werden, solange man sie nicht zu Gesicht bekommt. Gartenschläfer sind jedoch kleiner als ihre Verwandten und ha- ben eine unverwechselbare Zeichnung in Form einer Zorro-Maske im Gesicht.“

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Landesfachgeschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

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Nürnberg, 16.06.2020 PM 060-20, LFG Naturschutz

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Aus Anlass des Fundes will der BN nun mit Hilfe von Freiwilligen die Suche nach Gartenschläfern vor Ort intensivieren. Weitere Untersuchungsgebiete sind in die- sem Jahr der Frankenwald, das Fichtelgebirge, der Steinwald, Bayerischer Wald und das Ober- und Ostallgäu. Der BN ruft die Bevölkerung in ganz Bayern und ins- besondere den genannten Gebieten auf, Sichtungen von Gartenschläfern direkt per E-Mail an gartenschlaefer@bund-naturschutz.de oder auf der Online-Melde- stelle auf www.gartenschlaefer.de zu melden.

Hintergrund:

Der zu den Nagetieren zählende Gartenschläfer gehört wie der Siebenschläfer und die Haselmaus zur Familie der Schlafmäuse (Bilche) und hält ebenso wie diese ei- nen Winterschlaf. Seit Jahrzehnten werden starke Rückgänge seiner Bestände ver- zeichnet. In vielen Regionen ist er bereits ausgestorben. Wälder in höheren Mit- telgebirgslagen sind seine bevorzugten Lebensräume in Bayern.

Erste Hinweise auf das Vorkommen des nachtaktiven Bilchs können beispielsweise Nester oder Haare in Vogelbrutkästen liefern. Eine gezielte Suche kann mit Spur- tunneln erfolgen, in denen die Tiere ihre Fußabdrücke hinterlassen, oder mit auf Futterköder ausgerichteten Wildtierkameras. Mit Hilfe von Haar- oder Kotanaly- sen können weitergehende wissenschaftliche Fragestellungen beantwortet wer- den. Auf Basis der Daten werden durch die Senckenberg Gesellschaft und Schlaf- maus-Experten der Universität Gießen mögliche Ursachen des Rückgangs analy- siert: von einer genetischen Verarmung bis zu Krankheiten und Parasiten oder Einflüssen der Klimaveränderung. Aus den Ergebnissen sollen dann Schutzmaß- nahmen entwickelt und mit dem BUND Naturschutz und den BUND Landesver- bänden in Thüringen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rhein- land-Pfalz vor Ort umgesetzt werden.

Information im Internet:

https://www.bund-naturschutz.de/tiere-in-bayern/gartenschlaefer.html

https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/projekte/projektbeschreibungen/er- arbeitung-eines-bundesweiten-schutzkonzepts-fuer-den-gartenschlaefer.html

Für Rückfragen:

Uwe Friedel, BN-Artenschutzreferat, Tel. 0911 / 57 52 94 12, E-Mail: uwe.friedel@bund- naturschutz.de

Bilder: Für die Presseberichterstattung unentgeltlicher Abdruck unter Nennung des Copy- rights: Gartenschlaefer_c_Sven-Buechner, Gartenschläferwaise_c_Korinna-Seybold

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