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186 Weher , chronoloßische Notiz.

Zwergpalme (Hypliaene; Crucifera IhebaVca), B. Men. ussera ')

(arab. |»j>>).

Zwiebel, T. Az. flilan.

Chronologische Notiz.

Von

»r. A. Weber.

Bei der Sellenbeil irgeud welcber Anhallspunkle Tur die Gescbicble In¬

diens wird folgende IVoliz, wie icb boffe, nicbt unwillkommen sein.

Das a Ir u Ilj a y a - M il b ä Im y a m , aus welcbem Wilford in seiner Abhandlung über Vikramädilya (Asial. Researches IX) zuersl einige Nach¬

richlen mittbeilte, ist ein Legendenbucb der Jaina in 14 sarga mit 8695 vv.

zur Verherrlichung des heiligen Berges ^latrunjaya in Suräshtra („34 miles from Bhownagur" Stevenson, Halpasülra p. 9.).

Die Bedeutsamkeit dieses Werkes ist, abgesehen von seinem positiven Inbalte, scbon dadurch eine überaus grosse, dass seine Abfassung ein be¬

stimmtes Datum trägt. Der Vf. nennt sicb nämlich im Eingänge (1, 13—15) in folgender Weise :

saccärilrapavilrängo vairägyarasasägarah |

(rimän Dhanefvarah sürih sarvavidyävifäradah || 13 ||

^lalrunjayoddhärakarlur ashlädä(anripe;iluh |

Valabbyäui 5ri-Suräshtre9a-(;:ilädityasya cä "grabät || 14 ||

tatprati9rutilulyani lan mäbätinyani sukbabodbakrit | vakti ^latrunjayasyä 'drer , bbaktyä ^rinuta he janäh || 15 ||

Der Vf. biess also Dhane9vara und lebte in Valabbi, unter dem Schulze des Suräshtra-Herrschers (^Itlädilya , eines besonderen Verehrers jenes heili¬

gen Berges und Herrn über 18 Fürsten.

A'n Scblusse (XIV, 342) findel sich dieselbe Angabe in folgender Weise:

surih Saugala9emusbi(i!i) vimushayan ^ricandragachämbudhe^

caodro 'tandraguno Dha 009 vara iti (risiddhabhümibbritah | mähätmyam Yaduvanyabhüshanamaner atyägrabäd irhalah

vyäkärsbid (? syäk. Cod.) bahuharsbadam nripa f 11 udityasya tirlbod- dhrite (?) ||

Danach war der Vf. ein hefliger Gegner der Bad d h isten, Mond d. i. wobl geistlicher Leiter des Mondgeschlechtes , speciell des Yaduvanja, welchem (]fläditya angehörte. Wenn schon dies genügen würde , um die Zeit des Vfs.

1) Die zweite Station auf dem Wege von Bu Gar nach Laguät beissl .,Ain ussera" (nicht SÄ-^j) , obwohl es dorl keine Zwergpalmen giebt. Herr Mac Carlhy, mein Begleiter, wusste, dass dieses „ussera" der Name einer Pflanze ist, und da wir eine Pflanzensammlung anlegten, so suchten Wir sie Uberall in der ^ahra, aher natürlich umsonst, da diese Pflanze, so viel icb weiss, nie den Teil überschreitet; bis wir endlicb aus meinem Wörterver¬

zeichnisse erfuhren, dass es die berberische Benennung der Zwergpalme ist.

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Weber, chronologische Soliz. 187 Ulli annähernder Sicherheit za bestimmen , so erhalten wir ferner auch noch speciellere Auskunft hierüber aus einer früheren Stelle (in dem prophetisch gehaltenen Tbeile) des letzten sarga , wo der Vf. von sicb und seinem Gön¬

ner folgendes aussagt.

ita; ca lahdhisampannah sarvadevamayo guruh { 9a5igachämhudhi9a9i sürir bbäv! 1) b a ne 9 v a r ah |1 28J ||

so'nekatapasä punyo Va I a b bipuranäyakam | (tlädityam jinainate bodhayishyati pävane | 284 |1 nirväsya inandaläd Bauddbän (.lilädityena sürirät | kärayishyati tirlhesba 9&ntikaiu caityasamcayam || 285 ||

saptasaptatim abdäaäui atikramya catuh9atim |

Vikramärkäc ChKlädityo bhavitä dharmavriddbikrit |] 286 ||

Dhanecvara halte somit den Qiläditya zur Jina-Lebre bekehrt und ihn veranlasst die Buddhisten aus seinem Reiche zu vertreiben, ^ilädilya

selbst berrsebte 477 Jahre nach Vikramärka'). Wilford's Worle

(As. Res. IX, 142 ,,that afler 466 years of the era are elapsed then would appear Ihe great and famous Vikramaditya, and then 477 years after him Sailädilya or Bboja (sic!) would reign" beruhen in ibrem letzten Theile bierauf, von dem ersten Theile s, im Verlauf.

Der Name filäditya (mit i, während unser Text bier durchweg kurzes i bat) ist uns bereils seit geraumer Zeit durcb Waihen's treffliche Entziffe¬

rnngen zweier Inschriften der Valabhi-Dynastie (im Journal As. Soc. Bengal vol. IV, 477 ff. Sept. 18.35) bekannt. Es erscbeinen daseihst mebrere Für¬

sten dieses Namens, der erste derselbeo als Soho eioes Königs Dharaseoa, desselben wahrscheinlich , unter dessen Patronat das leider noch so wenig ausgebeutete Bbattikävyam verfasst ward (s. Gildemeister, script. Arab, pag. 42), Es liegt nun nahe genug eine Identität dieses ^iläditya mit dem Palron des Dbane9vara anzunehmen: indess baben zunächst die anderen spä¬

teren Fürsten dieses Namens jedenfalls ein gleiches Anrecht darauf. Die Vierzabt derselben übrigens, welche Wathen annimmt, scheint mir aos der leider ziemlich uosichereo loschrift nicht mit Sicherheit hervorzugehen. Die Zeit jener Dynastie nun, resp, dieser ibrer Glieder ist mit ziemlicber Be¬

stimmtheit rür das 6le, 7te' Jahrh, feslgeslellt , da wir bei Hiuen Thsang (629

— 645) die Nacbricbt finden, dass 60 Jahre vor seiner Ankunft in Mälava (die circa 637 erfolgte?) daselbst ein frommer König filäditya regiert habe, desseo

Neffeo oocb zu seioer Zeit io Valabbi herrschten Wir gewinnen somit

1) Auf dieser letztern Angabe berubt die in der Handscbrift, ßodlev.

Wilson 264 (271. 272 Abschrift davon) zu I, 14 am Rande zugefügte Be¬

merkung: „saptasaptalicaluhsare (!9ate) gate Vikramavatsare | cri (atroo- jayamähätmyam vakti bbaktipranoditah || 9r! Dbane9vara8arikrite."

2) Ob wir den Thou - loa-po-po-teba (Dbruvabbatta) des chinesischen Pilgrims mit dem Dhruvasena II., Neffen des filädilya I. der Inschriften, Identificiren dürfen, wie Jacquet zuerst (1836) vermuthet hat, scheint nacb St. Julien's neuer Uebersetzung der betreffenden Stelle (vie de Hiuen Thsang pag. 370) etwas zweifelhaft, da er daselbst oor als Schwiegersoho des ao¬

dern (ilAditya, Königs von Känyakabja erscheint, nicbt als Neffe jeoes Mälava-Köoigs. Oder bat der Text des HiuenThsaog wirklich letztere Angabe?

(3)

188 Weber, chronologische Notiz.

für diesen ^;ilädilya elwa das Jahr 577, und wenn wir denselbeu mit

unserem f.iladilya hier idenlifieiren, das Jahr 100 p. Cbr. fiir die Zeit -des Vikramärka. Da indessen diese Identifikation nicht sicber ist, sondern un¬

ser ^liläditya hier ebenso gut auch einer der späteren Künige dieses Namens sein künnle, so werden wir zunächst gul tbun, eiuige Geschlechter dieser Zahl hinzuzurechnen , und erhallen somit die Jahre 100 bis 200 p. Chr. als

diejenige Zeit, in welche nach der Angabe des Dhanecvara die Herr¬

schaft des Vikramarka zu setzen ist (vgl. Ind. Siud. II, 416—17).

Das <,latrunjaya-.VIäbutmyam giebt Übrigens Uber Vikramarka aucb noch einige andere Angaben , deren Benutzung durch Wilford icb bereits oben an- gefubrl habe. Vira, der lelzle Jina, in dessen Mund daseihst eine propheti¬

sche llerzählung nach ibm kommender Ereignisse gelegt wird , beginnt die¬

selbe folgendermassen (Xl\', 100 IT.):

ito vuibharam äptündm asmäkam vacasä nripali {

kritvä yäträni r e n i k o 'pi cailyäny atra pure 'pi ca || 100 ||

usmannirvünato varsbais Iribhih särdhä'shtamäsakaih | dbarmaviplävakah (akra pancamuro bhavishyati || 101 ||

tatah (atai; caturbhih shalshashiibbir vatsarai(r] dinaih | pancacalvürin^atä'pi Vikramärko mahim imäm || 102 ||

S i d d h a s e n 0 pade^enü 'nrinikritya jinoktavat |

asmalsamvalsaram luplvä svam tam ävisbkarishyali || 103 ||

„Drei Jahre 8^ Monale nach meinem Nirväna, o ^akra , wird der das Ge¬

setz verwirrende Paiicamära erscheinen (Colebroohe , misc. ess. 11, 215 „lbe close of the fourth age, Duhshamäsushamä") : 466 Jahre 1^ Monat danach wird Vikramarka diese Erde nacb der Unterweisung des Siddhasena der Jina-

Lebre gemäss entsühnen, und meine Aera beseitigend seine eigene

einführen". Dies ist die älteste dgl. Erwähnung, docb erhellt hieraus weder ob die Samval- oder die Caka-Aera gemeint isl, noch folgt daraus irgendwie , dass die neue Aera des Vikramärka mit dessen Regierungszeit begonnen habe.

Wenn somit bienach die Zeit des Dhancfvara sich als nur um 947 Jabre

(3 Jahre 8^ Monate -|- 466 Jahre 1| Monate 477 Jahre) später als das

angebliche nirväna des Vira ergiebl, so isl dazu die Angabe des kalpasutra zu halten (s. Colebrooke misc. ess. II, 215. Slevenson kalpas. pref. p. IX und p. 15. 96), welcbes 980 Jabre danach unler der Herrschaft des Königs Dhruvasena von Anandapura abgefasst ist. Dürften wir diesen Fürsten mit dem Dhruvasena II. identiliciren , der bei Walhen als Neffe des f ilä- ditya I. erscheint, so würde hierdurch die IJenlifikalion des letzteren mit dem Palron des Dhancfvara eine sehr sichere Basis gewinnen , und dadurcb also dann aucb Vikramärka nacb Dhane^vara's Angabe für 100p. Chr. fixirt werden»), Vira's Hinscheiden resp. für 370 a. Chr. Anandapura ist zwar

1) Dieser Vikramärka ist wohl von demjenigen Vikramädilya zu trennen, der in der Räja Tarangini III , 332 als Vater eines durch l^ravarascna in sein väterliches Erbe eingesetzten (,'.iläditya erscheint, und den Beinamen Harsba führte (III, 125-128), vgl. Ind. Siud. III, 191. 192, Reinaud mem.

sur I'Inde p. 136 ff.

(4)

Weber, chronologische Noliz. 189 nicht Valahhi , doch müchle dieser Umstand allein nicht genügend sein, jene Identifikation zu beeinträchtigen.

Was übrigens die Zahlangaben 477 etc. an und für sich und ihre Glaub¬

würdigkeit betrifft, so darf man dieselbe wohl nicht zu strikt nehmen.

Obwobl nämlich nach Obigem (^.iladitya, resp. Dhanecvara nur 947 Jabre nach dem nirvana des Vira lebte, so geht doch die prophetische Angabe des letz¬

tem über die kommende Zeit an einer andern Stelle weil darüber hinaus, insofern nämlicb XIV, 290. 291:

lato mannirvrilter abdajaleshv ekonavinyatau | caturdacasu jäleshu varsbeshu mlecbanandanah {| 290 |I cailrüshtamyäm nripo vishtau P äta l i p u t r a pattane | bhävi Kalki caturvaktro rudvo(?) näinatrayänvitah {| 291 |i von einem Künig Kalkin spricht, der 1914 Jabre nach seinem nirväna leben werde (also 967 Jahre nach Dhanecvara !). Aucb sonst leidet die chronolo¬

gische Rechnung des Werkes an mancherlei Mängeln. So erscbeint z. B.

Risbabba, der erste Jina, Valer des Bharata und Stammvater des I.wäku- vanya, Suryavanfa etc., als Sohn des auch Näbhi genannten Marudeva von der Marudevi (s. Colebrooke misc. ess. II, 208), der seinerseits als Sobn des Prasenajit, und durch drei weitere Stufen (Abhicandra , Ya^asvin,

Caxushmant) als Nachkomme des Vimalavähana genannt wird. Ein Künig

letzteren Namens wird andrerseits aucb (XIV, 318. 319) als in der (fünften Speiche) Duhshainä der avasarpini-Periode herrschend aufgeführl: und mit Prasenajit baben wir wohl ohne Zweifel den gleichnamigen Zeilgenossen Buddha's zusammenzuballen ^s. auch Wilson, Vishnu Puräna pag. 464), so dass darin die Posteriorität der Sliflung der Jina-Lebre nach der des Bud¬

dhismus eingeräumt läge? — Die Personen und Geschichten des Mahäbhä¬

rata wie des Rämäyana werden mit den betreffenden Jina-Legendcn böchst willkürlich verwebt. Nemi (Arishtanemi) , der drilllelzle Jina, wird als Schwager Krishna's aufgerührt, und dabei auch des letzlern Geschichle aus¬

rührlich berichtet. — Hievon , wie überhaupt von dem Inhalte des Werks ein andermal.

Berlin d. 21. Sepl, 1857.

1 :i ♦

(5)

190

Eigenthümliche Berechnung eines arabischen Chronostichon.

Id Cutb ed-Din's Geschichte von Meicka kommen eine Menge Chrono- sticha vor, welche alle der gewöhnlichen Berechnungsweise nacb dem vollen Zahlwerth der Buchstaben Toigen, bis auf eins, dessen Enträlbselung mich lange beschäftigt bat, bis ein glücklieber Gedanke das Richtige an die Hand gab. Es steht Seile PIP:

Jyi jS>\ ^j |»lib

wodurcb die Jahrszahl 960 ausgedrückt sein soll; dies stimmt auch, wenn man den ersten Buchstaben Ja nach seinem vollen Wertbe für 900, alle übri¬

gen aber nur als Einer zählt, 40 für 4 , 600 für 6 u. s. w. also 900,

J (30) 3, (. (40) 4, o (80) 8, (tO) 1, ^8, ^4,^6, ^4, Ii,

^ (600) 6, j (200) 2, (JÜ (300) 3, 5 6, i 1, J (30) 3, zusammen 960.

Wüstenfeld,

Diess ist also ein Beispiel von der Vermiscbung zweier verschiedener Reiben arabischer Zablbuchstaben, der ÜjaXms iCi«=> und der 'iß-tS XJl4.:>^

über die in meinem Calalog der arab., pers. u. lürk, Hdschrr. der Leipziger Sladtbibliotbek S. 337 aus einer türkiseben «-Jj-liil^ ^.^JLiJ! iJL**j folgende

Notiz ausgezogen ist: „Quum ratio arithmetica literarum duplex sit,

X t

jj[^:> et ^axas aJl*:>- , utramque adhiberi posse. Minorem magis notam et vulgatam esse, qua \ unum sit, (_5 decem, ^ centum, ^ mille; majo¬

rem a \j demum initium capere, ut unum sit, ^i) duo, et sie deinceps."

Aber bierzu kommt oben nocb eine drilte Reihe: vJ) ' > ^ 2 u, s. w.

Fleischer.

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