• Keine Ergebnisse gefunden

Hnwärazmi's Auszug aus der Geographie des Ptolemaios

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Hnwärazmi's Auszug aus der Geographie des Ptolemaios"

Copied!
4
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

294

Notizen lind Correspondenzen.

Hnwärazmi's Auszug aus der Geographie des Ptolemaios.

Von Wilhelm Spitta.

Im October 1878 kaufte ich in Cairo eine Handschrift, die

ein gewisses allgemeines Interesse beanspruchen kann; sie enthält

nämlich einen nach allgemeinen Categorien geordneten Auszug aus

der Geographie des Ptolemaios, weichen der als Mathematiker und

Astronom bekannte Muhammed ibn Müsa el-IJuwärazmi wahrschein¬

Uch zu eigenem Gebrauche anfertigte. Soviel ich sehe, ist das

Ms. ein Unicum (auch H. Ch. kennt es nicht). Die icpi']yriGis

yiuygatfix^ war den Arabern durch die Syrer in mehrfachen

Uebersetzungen bekannt geworden: Fihrist 268,12 f. führt deren

zwei an, eiae schlechte und eine gute, welche letztere von dem

berühmten Uebersetzer Täbit ibn Kurra angefertigt wurde. Da

nach den mir zugänglichen Catalogen europäischer Bibliotheken

das ganze Werk in arabischer Uebersetzung bis jetzt noch nicht

aufgetaucht ist, so bietet der vorliegende Auszug einen werth¬

voUen Ersatz dafür.

Die Handschrift, 32 Cm. lang, 20 Cm. breit, 45 BU. m Folio,

ist auf rauhes, ungeglättetes Papier von brauner Parbe geschrieben,

das, durch das Alter zermürbt und abgeschabt, an verschiedenen

SteUen gebrochen und von Würmern durchlöchert ist. Die schad¬

haftesten derselben, besonders am Anfange und Ende, sowie am untem

Bande, hat man später mit weissem Papier ausgeflickt und über¬

klebt, wodurch einiges unleserlich geworden ist. Am Ende Fol. 45 b

>

findet sich als Datum : jö'uo ^^Ji^cj ^^US 'xXm ^^[Uia*] ^

Die Hand, ein steifes Nesljt, vrie es damals üblich war, ist aus¬

geschrieben und charaktervoll und auch, bis auf den gänzlichen

Mangel an Vocalen und die sehr sparsame Anwendung der dia¬

kritischen Punkte, vollkommen deutlich. Von den zahlreichen, ge-

(2)

Notizen und Correspondenzen, 295

lehrten und ungelehrten ') Besitzern, durch deren Hände das Buch

gegangen, und die sich mit mancherlei Bemerkungen darauf ver¬

zeichnet haben, ist nur einer bemerkensveerth , der — nach der

Hand und Tinte zu urtheilen, schon in sehr früher Zeit — sorg-

föltige Zusätze und Correeturen im Texte selbst gemacht hat. Es

war dieses stellenweise nöthig, denn der Verfasser hatte oft die

Namen oder die Bestimmungen der geographischen Länge und

Breite ausgelassen , wie sich auf Fol. 4a, 5a, IIb u. s. w. noch

jetzt solche Lücken finden.

Der Titel Fol. 1 a , wegen der Verklebung vollständig nur

lesbar, weim man das Blatt gegen das Licht hält, lautet: v.jLxj'

»^ysucwt jl^^l} yj'j-^i i3l—*-^5 o'^' er*

»Ü! i^JJt L^U=- o* t^Ä)lr^

'^j^JLiiJI (jMjtAiii

Demnach zerfällt es in 4 Theile: Bestimmung der geogra-

schen Länge (iyl^\) und Breite (ijofti\) I) der Städte, H) der

Gebirge, HI) der Meere und Inseln, TV) der Flüsse.

I Theil: die Städte, beginnt mit der einfachen Basmala und

geht dann sofort in Tabellen über, von denen sich auf jeder Seite

zwei neben einander befinden, und welche in folgende Rubriken

getheilt sind 1) Name der Stadt, 2) geogr. Länge, 3) geogr. Breite.

Die letzteren Bestimmungen sind hier wie im ganzen Buche in

Abged-Zahlen gegeben. Es folgen nun Fol. lb rechts die Städte

jenseits des Aequators, 8 an der Zahl; dann die der 1. Zone

Fol. lb rechts, 65 an der Zahl; Pol. 2b rechts die der 2. Zone,

54 Städte ; Fol. 3 a rechts die der 3. Zone, 58 Städte ; Fol. 3 b

links die der 4. Zone, 147 Städte; Fol. 5b links die der 5. Zone,

79 Städte; Fol. 6b hnks die der 6. Zone, 63 Städte; Fol. 7b

rechts die der 7. Zone, 67 und auf Fol. 9 b oben noch 8, also zu¬

sammen 75 Städte. Der übrige Theil von Fol. 8b, sowie Fol.

9a, ist leer; jedoch sind auf Fol. 8b die Striche der Columnen

noch bis zum Ende der Seite gezogen.

II Theil : die Gebirge, besteht gleichfalls aus Tabellen, welche

die Breite einer ganzen Seite einnehmen, da sie 6 Rubriken ent¬

halten: 1) laufende No. ,3JuJl , 2) Name des Gebirges, 3) Anfangs¬

grenze jjbl! Jüi., 4) Endgrenze ^^^1 JL^ (beide mit Unter-

1) Als Probe des Verständnisses eines solchen steht Fol. 8b: Uja ^LiS^

jJLSl vJi_L_> iU/O BjSA ^\ j^^l vijt (2^0

wAbJ ijijliA JJJfi jS>i ^X-J!

2 3

(3)

296 Notizen und Corretpondenzen.

abtheilnng für Länge und Breite), 5) Farben der Gebirge, 6) Rich-

p

tungen ihrer Spitzen Lg^M-jj^ i-'l ^-y- . Fol. 9 b beginnen die Gebirge,

die hinter dem Aequator liegen, 10 an der Zahl, von denen einige

schon sich in die erste Zone erstrecken. Pol. 10 a die 1. Zone

mit 18 Gebirgen. Fol. 10 b folgt OjäUJi BjJ^ Ja*^! J-J- ääas

O > ^ O J WM

u5^JUj ^vXit jjLlaj! j-^*^' o**^' ^ iJjJUJl i\s>- li^l ^ ,

dessen geographische Beschreibung in Längen- und Breitenmassen

gegeben und durch eine darunter befindhche colorirte Karte ver¬

anschaulicht vrird. Es folgt Fol. IIa die 2. Zone mit 27 Ge¬

birgen, Fol. IIb die 3. mit 33, Pol. 12b die 4. mit 23, Pol. 13a

die 5. mit 28, Fol. 13 b die 6. mit 24, Fol. 14 a die 7. mit

7 Gebirgen; Fol. 14b die hinter der 7. Zone liegenden 38 Gebirge.

HI Theil: die Meere und Inseln. A) Die Meere. Der Ver¬

fasser beginnt im äussersten Westen mit dem atlantischen Ocean

^^lü ^U.^\y^j^ ^Jii\ geht von da nach Osten Pol. 16 a

zu dem »jj^ j-^i i^^j* f^-s jÄ und schhesst

Fol. 17 b nnt l\-L.*J! j^j, j^äc»^! ')

/A^l j-äJ! ty^*-^ iJw^JLx Lj*ia«j iiyaJ! O^^^

O J

Zu FoL 19 b vrird eine colorirte Karte des ^JJxJt j-^=^t gegeben.

Die Küsten werden genau verfolgt und in ihren Krümmungen nach

Länge und Breite bestimmt. B) Die Inseln, von denen der Flächen-

, O J

Inhalt in (Graden) angegeben und die Mitte nach Länge und

Breite bestimmt wird; bei den grösseren wird auch die Küsten-

Unie verfolgt. Begonnen wird mit dem äussersten Westen Fol. 20 a,

dann folgen Fol. 22 a jOÄötj iixiLb./>5 j

|.UiJtj -i^j-iS, Fol. 23 b jj\^, Fol. 25 b j

b^aoaJI .

^ • J •

Diesem Theil ist Fol. 26 a angehängt ein Verzeichniss der

Stellen, welche als Mittelpunkte der Länder angesehen werden,

mitsammt ihrer geographischen Bestimmung: ,_^.xSJi ^^^t j^t^l

^iJdJ! OjkXs» z. B. v3jJb ^XX£. uJliü! Ja-v} jJ-JI iüCUx obLi

sjaj o^.jtJt> st^s

1) So statt ^-^^^y : wjjJ>Oj-Jl ÄÄjiaJl KiLöt . 2 3

(4)

Notizen tmd Correspondenzen 297

Fol. 27 b ist leer, 28 a beginnt der IV Theil: die Be¬

schreibung der Flüsse, nüt denjenigen, welche hinter dem Aequator

entspringen. Auf 28 b querüber nach 29 a ist eine colorirte

Zeichnung des Nillaufes. Alle Krümmungen der Flüsse werden

mathematisch fixirt. Bis Fol. 43 a folgen nun die 7 Zonen mit

ihren Flüssen, unter denen der Euphrat und Oxus besonders

genau behandelt werden. Daran sehliessen sich diejenigen, welche

j^LmJ! (»^IsS! v_fiJLs- liegen , ' womit die Handschrift schhesst ; in

dieser letzten Partie leidet das Verständniss oft durch die zahl¬

reichen schadhaften Stellen der Blätter.

Schein hammephorasch oder Askara, der ansdrttckllcb,

deatlich ausgesprochene Gottesname Jhvh.

Von Rabb. Dr. Fflrst.

Bd. XXXII, 465 ff. dieser Zeitschrift giebt Herr Dr. Nestle das

in mancherlei Beziehung interessante Schohon des Jakob von Edessa,

Dabei adoptirt derselbe die Erklärung des Autors über das Wort Schem

hammephorasch; nämlich es bedeute: der getrennte, d. h. ausge¬

zeichnete Name Gottes. Aber diese Vermuthvmg wird von Mischna,

Talmud, Midrasch imd Targumen entschieden widerlegt.

Der eine Grund, dass, wenn das Tetragrammaton der deutlich

ausgesprochene Name bedeute, dies gleich lucus a non lucendo

sei, ist dadurch hinfälhg, dass ja mit dieser Bezeichnung des

Namens eben darauf hingewiesen wird, dass derselbe in gewissen

Fällen ausdrücklich ausgesproehen werde, z. B. beim Priestersegen

im Tempel, vom Hohepriester am Versöbnungstage, ja dass man

sich gegenseitig grüssen solle mit Nennung dieses in der Regel

nicht ausgesprochenen Namens (s. Sota 38. Sanhedr. VH, 7. Joma

VI, 2. Berachoth IX, 5). Aueh der zweite Gmnd des Herm Dr.

N., dass die Bedeutung : deutlich aussprechen für lonD eine sehr abge¬

leitete sei, ist ebensowenig beweiskräftig. Die Frage ist: kommt

1D1D in der Bedeutung: „deuthch aussprechen" vor, oder nicht?

Nun führt aber Herr Dr. N. selber das Targiun zu Kohöleth 3, 11

ausdrückhch an io3 nTiTB pN hy iB"nc72i STD Sm NMO n-«

piiDM und dies kann doch nichts anderes heissen, als: „anch den

Gottesnamen,*) weleher auf dem Gmndstein (des Tempels) ge-

1) Herr Dr. N. irrt, wenn er sagt, die Stelle Targum zu Kohel. 3, 11 heisse : auch den Namen des Jerobeam , der auf . . . geschrieben und deutlich ausgedruckt war , habe Gott ibnen verdeckt ; vielmehr heisst os : ,, Salamo sagte

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Dass durch die Ecken eines Vierecks eine gleichseitige Hyperbel gelegt werden kann – dies sei noch nachgetragen – folgt z.B.. aus dem Satz: „Jeder einem (nichtrechtwinkli- gen)

Sie werden aus ihrer Lebenswirklichkeit abgeholt und machen sich mit dem Leben von Kindern, die anders sind als sie selbst, vertraut.. Zudem vergegenwärtigen sie sich eigene

Bernd Hemming, Lehrbeauftrag- ter an der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düssel- dorf, erhielt im November 2015 den Preis für vorbildliche Lehre durch die

2.2.3 Der Mensch als Mann und Frau: die Gleichberechtigung der Geschlechter. 2.4.3 Der Mensch als Mann und Frau: die Gleichberechtigung

Die Anweisungen zu den Übungen 1 bis 2 sind in der Du-Form gehalten, es bietet sich aber an, sie in Partnerarbeit durchführen zu lassen, um die Schüler von Anfang an zum Sprechen

Wenn  du  Lust  hast,  kannst  du  daraus  auch  eine  Geschichte  machen,  in  der 

Die Nutzung ist nur für den genannten Zweck gestattet, nicht jedoch für einen weiteren kommerziellen Gebrauch, für die Weiterleitung an Dritte oder für die Veröffentlichung im

Im November bewies der LO-Singekreis Magdeburg bei einem Seminar i m Haus des Handwerks i n Magdeburg sein Können. Gemeinsam wurde mit Kurt Klaus musi- ziert, und alle Gäste