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Die Angst vor Altersarmut

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Informationen zur Sozialpolitik Nr. 4 / November 2012

SOPOINFO rente 04

Sozialpolitik

Vorstand

Die Angst vor Altersarmut

Die jüngsten Erhebungen des DGB Index Gute Arbeit belegen die steigende Angst vor Altersarmut. Dem- nach glauben 38% aller Beschäftigten, dass ihre gesetzliche Rente nicht zum Leben reichen wird. Bei den Jüngeren sind die Zahlen noch alarmierender: 51% der 26 – 31 Jährigen glauben nicht an eine auskömmliche Rente in der Zukunft.

Die Ängste der Beschäftigten sind kein Hirnge- spinst. Altersarmut ist heute schon für immer mehr Menschen traurige Realität. Und werden die Wei- chen nicht neu gestellt, dann droht die Armut im Alter zukünftig zu einem Massenphänomen zu wer- den.

Das Vertrauen in die Rente schwindet

Diese Annahmen des DGB werden auch durch die Be- triebsrätebefragung der IG Metall vom Juni 2012 be- stätigt. Demnach gehen immer mehr Beschäftigte im Organisationsbereich der IG Metall davon aus, dass die gesetzliche Rente nicht zum Leben ausreicht.

Diese Einschätzung wird insbesondere von Jüngeren

geteilt. Das Vertrauen in die Rente scheint zutiefst er- schüttert (siehe Grafik auf S. 2).

Altersarmut — ein Ergebnis falscher Politik

Die Ursachen liegen in einer Arbeitsmarktpolitik, die systematisch den Ausbau des Niedriglohnsektors vo- rangetrieben hat und in einer verfehlten Rentenpolitik, die die Absenkung des Rentenniveaus, permanente Senkungen des Beitragssatzes in der gesetzlichen Rentenversicherung und die Rente mit 67 den Men- schen als unausweichlich verkaufen will.

Kaum altersgerechte Arbeitsplätze, ein sinkendes Ren- tenniveau und die Rente mit 67 – damit befeuern Unter- nehmen und Politik die Ängste bei den Beschäftigten.

Grafik: IG Metall SOPOINFO Quelle: DGB Index Gute Arbeit 2012

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alle Beschäftigte

Ich werde sehr gut davon leben können

Es wird gut ausreichen Es wird gerade ausreichen Es wird nicht reichen

Beschäftigte zwischen 26 und 31 Jahre

Angst vor Altersarmut unter den Beschäftigten

38 % 43 % 17 %

2 % 1 %

12 % 36 %

51 %

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Informationen zur Sozialpolitik Nr. 4 / November 2012

SOPOINFO

rente

04

2 Herausgeber: IG Metall Vorstand,

Funktionsbereich Sozialpolitik, 60519 Frankfurt am Main Verantwortlich: Hans-Jürgen Urban

Redaktion: Christoph Ehlscheid, Axel Gerntke, Angelika Beier, Stefanie Janczyk, Lion Johannes Salomon

Gestaltung: Warenform

Impressum:

Das SOPOINFO kann direkt per Mail

bezogen werden. Zur Aufnahme in den E-Mailverteiler bitte eine kurze Mail senden an:

agnes.stoffels@igmetall.de.

Abbestellung bitte ebenfalls per Mail an diese Adresse.

„Die Zahlen des DGB-Index belegen eindeutig, dass ein weiteres Absenken des Rentenniveaus unverantwortlich ist. Hier gibt es keine Luft nach unten, sondern nur Luft nach oben.“

Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall

Eine andere Politik ist nötig

Um Altersarmut wirksam zu bekämpfen, ist eine andere Politik notwendig. Prekäre Beschäftigung muss zurückgedrängt und der Niedriglohnsektor ausgetrocknet werden. Es müssen armutsfeste Löhne gezahlt werden und ein Umdenken in der Rentenpolitik muss her. Darum fordert die IG Me- tall von Politik und Arbeitgebern, das Rentenni-

Private Vorsorge keine Alternative

Private Vorsorge kann keine Alternative sein. Es werden bereits heute 20 Prozent der Riester-Verträ- ge nicht mehr bedient. Laut dem Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung sank bei Riester-Rentenverträgen der Garantiezins zwischen 2002 und 2012 von 3,25 auf 1,75 Prozent. Wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung ermittelt hat, müsste ein Versicherter 87 Jahre alt werden, um überhaupt seine Einzahlungen und die staatlichen Zulagen zu erhalten. Von Rendite ist dabei noch keine Rede. Darüber hinaus geht die Finanzierung der privaten Vorsorge einzig zu Lasten der Versicherten, da es keine paritätische Finanzierung gibt. Das Leistungsangebot fällt trotz Mehrbelastung der Versicherten kleiner aus als bei der gesetzlichen Versicherung. Gleichzeitig ist das Risiko des Wertverlustes gerade in Zeiten der Krise unüberschaubar.

veau zu erhöhen, altersgerechte Arbeitsplätze anzubieten, die Rente mit 67 einzumotten und flexible Ausstiegsmöglichkeiten aus dem Ar- beitsleben zu eröffnen. Nur so kann die gesetz- liche Rente vor Altersarmut schützen.

u Weitere Infos zur Rente unter

www.gut-in-Rente.de und im SOPOINFO Nr.3

Grafik: IG Metall SOPOINFO Quelle: Betriebsrätebefragung der IG Metall, Juni 2012

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Gute Absicherung Gerade so über die

Runden kommen Nicht ausreichend Weiß nicht

Mehrheit der jüngeren Be- schäftigten ab Jahrgang 1964

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9 % 75 % 15 %

Mehrheit der Beschäftigten

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Insbesondere jüngere Beschäftigte fürchten massiv um ihre Rente

Welche Einschätzung hat die Mehrheit der Beschäftigten über ihre zukünftige Rente?

Referenzen

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