• Keine Ergebnisse gefunden

Uber die Einwirkung eines die alkoholische Giirung beschleunigenden, in Alkohol l~slichen Produktes aus Hefe auf niedere Organismen.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Uber die Einwirkung eines die alkoholische Giirung beschleunigenden, in Alkohol l~slichen Produktes aus Hefe auf niedere Organismen."

Copied!
12
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Uber die Einwirkung eines die alkoholische Giirung beschleunigenden, in Alkohol l~slichen Produktes

aus Hefe auf niedere Organismen.

I. M i t t e i l u n g .

V o n

Emil A b d e r h a l d e n und A d r i e n n e Koehler.

$

tAus dem physiologischen Ins~itu~ der Universita~ Halle a. S.) (Eingegangen am 15. Mai 1919.)

Der eine yon uns ( A b d e r h a l d e n ) hat gemeinschaftlich mit H. S e h a u m a n n 1) gezeigt, dass aus l~einzuchtbe~riebshefe und a.us unterggriger Here mit Hilfe yon absolutem Alkohol sich Stoffe aus- ziehen lassen, die in w/~sseriger LOsung die Ggrung verschiedener Kohle- h y d r a t e und ferner der Brenztraubensgure sehr stark besehleunigen.

Ferner wurde gezeigt, dass diese Wirkung sich sowohl .bei lebenden ttefezellen als aueh bei Trockenhefe naehweisen lgsst. Bei Verwendung yon lebenden Hefezellen konnte gezeigt werden, d~ss die MeDge der Substr~te, die gespalten wird -- es handelte sich in der Hauptsaehe um Traubenzucker, 1%uehtzucker und Rohrzucker --, bei Anwendung gleieher Hefemengpn ganz bedeutend grSsser ist, wenn der erwghnte ttefeauszug zugesetzt wird. Die Versuehe wurden so ausgeffihrt, dass je l0 g K o h l e h y d r a t zu 250 cem Wasser zuges~tzt und ferner 1 g lebende Hefe verwandt wurde. Sobald die Ggrung stark naehliess, wurde yon neuem Kohlehydrat in der gleiehen Menge zugesetzt und mit dieserZugabe so l~nge fortgefahren, bis sioh die Ggrung dutch Substrat- zusatz nieht mehr wesentlieh steigern liess 2). Diese letztere Beobachtung fiihrte zu der Fragestellung, ob d e r H e f e a u s z u g d i e g e f e z e l l e n

als s o l e h e b e e i n f l u s s t u n d e t w a v e r m e h r t e S p r o s s u n g be- w i r k t . Wie die folgenden Versuche zeigen, war das in der T a t der Fall.

Wir haben dann weiterhin gepraft, o b d e r H e f e e x t r a k t i n s e i n e r W i r k u n g a u f d i e H e f e z e l l e n b e s c h r g n k t i s t , o d e r a b e r , o b e r ~ u c h a u f ~ n d e r e O r g a n i s m e n ~ r t e n e i n w i r k t . I m F o l g e n d e n sind die Versuche mit C o l p o d a e u c u l l u s und mit A l g e n mitgeteilt.

Ferner baben wir Versuche f i b e r d i e R e s i s t e n z y o n O r g a n i s m e n m i t , u n d o h n e H e f e e x t r a k t e i n w i r k u n g a u f d i e s e angestellt.

1) Z. f. Fermenfforschung Bd. 2 S. 120. 1918.

2) E m i l A b d e r h a l d e n , Ebenda Bd. 3 (im Druek). 1919.

P f l ~ i g e r ' s Archly ffir Physiologie. Bd. 176. 1~

(2)

210 E m i l A b d e r h a l d e n nnd A d r i e n n e K o e h l e r :

Die Ergebnisse dieser Versuehe sind die folgenderl: S o w o h l die H e f e z e l l e n als C o l p o d a e u e u l l u s als a u c h die Alge U k o t i l r i x z e i g t e n u n t e r d e r E i n w i r k u n g des H e l e e x t r a k t e s v e r - m e h r t e s W a e h s t u m , Ferner war die R e s i s t e n z g e g e n f i b e r d e n a n g e w a n d t e n S t o f f e n M e t h y l e n b l a u n n d s a l z s a n r e m C h i n i n g e s t e i g e r t . Die Versuche mfissen selbstverstgndlieh noch welter ausgebaut werden. Wir haben sie in erster' Linie nnternommen, um naehzuforsehen, ob im Hefeextrakt Stoffe vorhanden sind, die ganz Mlgemein auf Zellen der versehiedensten Arten einwirken. Es ist zu hoffen, dass es dutch eine Weiterfahrung der Versuche und eine ge- naue Analyse der einzelnen im Hefeextrakt vorh~ndenen Stoffe ge- lingen wird, die Natur der die ZMlteilung a~regenffen Verbindungen festzustellen. Es sind Versuehe im Gange, aneh ans anderen Zell- arten gewonnene Produkte in der gleiehen Weise zn prtifen, am fest- zustellen, ob es Stoffe gibt, die nut bei ganz bestimmten Zellarten einwirken, und solehe, die eine mehr Mlgemeine Wirknng besitzen.

I . g e r s u c h e m i t Itefezellem

Wir verwandten dazu oberggrige Hele. Die ersten Kulturversuehe, die ausgefiihrt wurden, zeigten, dass der Zustand der Here yon aus- schlaggebender Bedeutung far die Ergebnisse der unten mitgeteilten Versuche ist. Es diirfen nur Hefepr~p~rate verwendet werden, die ganz frisch sind, und die sieh unter giinstigen Bedingungen ver- mehren. Leider bedingten die Zeitverhgltnisse, dass die Here, die wir der Gate der Hoehsehulbrauerei in Berlin verdanken, oft sehon ge- sehgdigt in Halle ankara. Infolgedessen waren die gesultate nicht immer gut. In der letzten Zeit haben wit stets grosse Untersehiede in der Entwieklung zwisehen den reinen ttefezellen, den Pepton- Hefezellen auf der einen nnd den Hefeextrakt-Hefezellen auf der anderen Seite gelunden. Die Ze!len waren bei 'den letzteren, vim 6fret vermehrt Ms bei den Pepton-Hefezellen and den. Hefezellen, die otme Znsa{z gezfiehtet waren. Vergleiche die Cbersieht fiber einige dieser Versuehe S. 216. Die' Versuehsanordnung war stets die folgende: Es wurden Hefezel!en mit und ohne Zusatz von Hefe- extrakt auf ihr Vermehrungs'derm6gen und auf so~stige Erscheinungen im Waclastum untersucht. Um den Einwand auszusehliessen, dass etwa stickstoflhMtige Produkte in ihrer Eigensehaft als Bausteine die beobachteten giinstigen Wirkungen entfaltet haben k6nnten, haben wir Kontrollversuche mit Znsatz yon Peptonl6snng ausgeffihrt, und

"zwar gaben wir stets dem StiekstoffgehMt des Hefeextraktes ent- sprechende ?ffengen hinzu.

Der Hefeauszug war ~us der Trockenhefe in der folgenden Weise gewonnen worden :: Die an der Luft getroe-knete Here wurde mit ab-

(3)

~ber die Einwirkung eines die alkohol. Garung beschleun. Produktes usw. 211 solutem Alkohol ausgekoeht. Das Alkoholextrakt wurde dann unter vermindertem Druck zur Troekene verdampft und der gfickstand wieder mit absolutem Alkohol ausgezogen. Das alkoholische Filtrat wurde wiederum unter vermindertem Druck eingedampft und der Rfickstand in Wasser gelSst. Vor der AnwenduNg wurde diese LSsung dutch eine Sehicht Asbestpulver mit ttilfe einer Wasserstrahlpumpe filtriert.

Es war dies notwendig, weil die Hefeextraktl6suNg Formelelemente enthielt, die bei der Beobaehtung unter dem Mikroskop stSren konnten.

Bemerkt sei noch, class das Hefeextrakt aufgekocht werden kann, ohne dass seine Wirkung beeintr~tchtigt wird.

Die ersten Versuehe sina mit Kulturen im hgngenden Tropfen durchgefilhrt worden. Zu diesem Zweeke wurde ttefe in 6 %iger Rohr- zuekerlSsnng aufgesehwemmt. Von dieser AnfsehwemmNng wurde ein kleiner Tropfen auf ein. Deckglas ilbertragen. Wir benutzten yon den so hergestellten Pr~paraten nur diejenigen, bei denen sich im Tropfen nut eine einzige I4efezelle befand. Bei den eigentlichen Ver- suchen gaben wit einen etwa gleich grosses Tropfen stark verdfinnten gefeextraktes hinzu. Die Verdi~nnung wurde mit 6 ~ :[~ohrzucker- 15sung hergestellt. Die Konzentration betrug 1/25 der ursprfinglichen LSsung. Bemerkt sei, dass die unverdiinnte HefeextraktlSsung eine~

Stiekstoffgehalt yon 0,]9 % ha~e. Zu weiteren Versuehen gaben wir, wie schon erw~hnt, eine PeptoulSsung, deren Stiekstoffgehalt mit dem des Extraktes iibereinstimmte, hinzu. Um das Eintroeknen der Tropfen und die damit verbundenen Konzentrationsgnderungen zu verhinderN, legtea wir das Deckglas auf einen hohlgesehliffenen Objekttrgger und dichteteN mit VaseliNe ab. Von grSsster Bedeutung ist, dass bei der Durehfiihrung der Versuehe mSgliehst steril gearbeitet wird, denn Bakterienwachstum hemmt das Wachstnm der ttefezellen stark.

Bei einer zweiten VersuchsanordnNng haben wit in kleinen KSlbchen zu 6 %iger RohrzuekerlSsung yon einer gleichmgssigen Suspension yon Hefezellen gleiche Anteile hinzugegeben. Ein Tell der KSlhchen blieb ohne weiteren Zusatz, ein anderer Tell erhielt iN wechselnder Menge HefeextraktlSsung. Zu einer dritten Reihe gaben wir die dem Stick- stoffgehal~ der zugesetzten ttefeextraktlSsung entspreehende Pepton- menge. Bei weiteren Versuehen wurde Kaliumphosphat hinzugegeben,

~m zu prfifen, ob eventuell die giinstige Wirkung auf das Hefewaehstum der Phosphorsgure zuzusehreiben ist. Von Zeit zu Zeit wurden Proben aus den KSlbehen unter dem Mikroskop betraehtet und auf diese Weise Sprossvorggnge festgestellt und verglichen. Ferner wurdeN Z~hlNngen der Zellen mi~tels der Zeiss'sehen Zghlkammer vor- genommen. Diese Versuche sind noch nicht abgeschlossen. Es sei aber schon erwghnt, dass es sich herausstellte, class grSssere Konzentra- tionen yon Hefeextrakt hemmend wirken, wghrend verdfinnte LSsungen

14"

(4)

212 E m i l A b d e r h a l d e n u n d A d r i e n n e K o e h l e r :

eine stark anregende Wirkung auf Zellteilung und Waehstum aus- iiben. Verschiedene Heferassea sind gegeniiber versehiedenen Kon- zentrationen des Hefeextraktes verschieden resistent. Es soll sparer iiber die gemachten Erfahrtmgen noeh beriehtet werden.

Die Versuehe ira h~ngenden Tropfen ergaben fibereinstimmend, dass I-Iefeextrakt in der angewandten Verdiinnung anregend auf die

Abb. 1. ~[efezellen mit 1/~5 Kefeextrakt behandelt.

Hefezellen wirkt, und zwar in der Weise, dass die Zellteitung ganz bedeutend begilnstigt wird. Es handelt sieh bei der Vermehrung der Hefeextraktkulturen nieht nur um eine Vermehrung einer Zelle auf zwei bis drei soleher, worauf die Vermehrung der Kentrollen stets nach Ablauf mehrerer Tage besehr~nkt blieben, sondern es erfolgte eine Aussprossung unter Bildung ganzer Sprosszellkolonien. Diese starke Vermehrung konnten wit schon makroskopisch an der Trt~bung des Tropfens erkennen. Leider sind die meiste n Beobaehtungen dutch das Auftreten yon Bakterien gestSx4"worden, so dass langfristige Versuche n u r ~in ( 5 0 ~ wenigen F~llen ausgef~hrt werden konnten. Abb. 1 und 2 9 zeigen K u l t u r e n mit und ohne Hefeextraktzusatz. Eine Kolonie konnte w~hrend 14 Tagen beobachtet werden.

Die Kolonie war am 20. F e b r u a r 1919 angelegt. Am 21. Februar h a t t e n sich die Zellen auf je fiinf bis seehs Abb.2. Kon- v e r m e h r t , wahrend die Kontrollkulturen zum Tell n u r

trolle

zu Abb. 1. je einmal ausgesprosst hatten. Die lebhafte Sprossung hielt bei den ttefeextraktkulturen noeh wahrend mehrerer Tage an und fiihrte zu einer stattlichen Sprossenkolonie. Die Kon- trolltropfen wiesen dagegen keine weitere Verm~hrung der Zellen auf.

Am 4. ~ t r z zeigten sich an den Kolonien Stadien, die an eine Askus- bildung, wie sie bisher nur bei auf GipsblScken geziiehteter Here beobachtet worden ist, erinnerten.

Zwisehen einer Anzahl yon Zellen bestanden biigelartige Ver- bindungen. Eine Anzahl yon Zellen entsandte sehlauehartige Fort-

(5)

Uber die Einwirkung eines die Mkohol. Garung besehleun. Produktes usw. 213 sgtze, an die sich andere Zellen

anlegten. Abb. 3 zeigt diese Art des Waehstums. Die Zellen waren yon stark lichtbrechen- den K6rperchen verschiedener Gr6sse angeftillt, die man etwa als K e r n und Askussporen deuten konnte, tlei den an:

deren Kulturen wurden diese K6rperchen vermisst. Einige auf Seite 2]6 mitgeteilte Protokolle maehten Beobachtnngen wiedergeben.

Abb. 3. Ascus~hnliches Zellwachstum unter Einfluss yon Jffefeextrakt (1/~5).

m6gen die Ergebnisse der ge-

II. Versuche mit Colpoda cucullus.

Die Versuchsanordnung war dieselbe wie bei den Hefezellen. Aus einem 1 - - 2 Tage alten tteuaufguss wurde zunachst mit sterilem Infus aus einer Zelle eine Uhrglaskultur angelegt, um eine Ubertragung yon Flagellaten in die endgfiltige K u l t u r msglichst zu vermeiden.

Aus dieser K u l t u r wurde dann ein einziges Tier an einem h~ngenden Tropfen sterilen Heuinfuses isoliert. Auch hies wurde Het~eextrakt resp. P e p t o n zugegeben und gegen Verdunstung abgeschlossen. Als die geeignets~e Xonzentration erwies sich bei diesen Versuchen die Verdtinnung yon 1:6 des Hefeextraktes. H6here Konzentration be- wirkt innerhalb weniger Minuten Sch~digungen. Sie machten sich zun~ehst in der veriinderten Bewegung des Tiere kund. Bald ver- langsamte sich diese. In kurzer Zeit t r a t dann der Tod ein.

Nach 24 Stunden setzte die erste Teilung ein, und zwar liess sich ein Untersehied zwischen der I{efeextraktkultur und der Kontrolle nieht feststellen. Dieses Ergebnis i~nderte sich, indem in den meisten Fgllen nach 2 Tagen schon zu bemerken war, dass die ttefeextrakt- k u l t u r eine viel regere Teilung aufwies. Vom dritten Tage an war das bei allen Tieren der Fall. Die tIefeextraktkulturen wiesen im Durchschnitt 20--50 Tiere mehr auf als die Kontroi]kulturen. Be- m e r k t sei noch, dass die Peptonkulturen gegenfiber den Xulturen mit Infus allein auch eine kleine, aber unwesentliehe Steigerung in der Zahl des Zellen zeigten. Vgl. Abb. 4--7.

Es ist klar, dass mit der Feststellung einer gesteigerten Zell- v e r m e h r u n g die ]~eobachtung nicht ersch6pft ist. Es muss vielmehr unser Bestreben sein, Einbliek in etwaige Besonderheiten der neu- gebildeten Zellen zu erhalten, um dadureh festzustellen, ob das Hefe- e x t r a k t bestimmte morpholog!sche Veranderungen bedingt. Die yon uns beobachteten Verschiectenheiten -- die Zellen waren zum Tell b e i Anwendnng yon H e f e e x t r a k t gr6sser und trigger beweglich als die

(6)

214 E m i l A b d e r h a l d e n und A d r i e n n e K o e h l e r :

Pepton- und Infustiere -- sind einstweilen nieht spruchreif, weft die 3~Sglichkeit besteht, dass dureh den Zusatz lohysikalisehe Vergnde- rungen (osmotiseher D?uek, Quellungserseheinungen) in }:rage kommen.

Um physiologi-

% ~ . sche Unterschlede

an den Tieren der verschiedenen Kul- turen feststellen zu k6nnen, haben wir

~ die Resistenz ge-

gen~ber Methylen- blau und salz- saurem Chinin ge- Abb. 4. Colpoda eucullus. Kontrolle mit Pepton. loriift. Auch diese Versuche miissen noeh w e l t e r ausgedehnt werden 1). ])as ~ethy]enblau wurde in einer Konzentration von M~ o angewandt. In dieser Konzentration trat der Tod der Tiere erst nach einiger Zeit ein und gestattete so Vergleichsbeobachtmlgen. Von acht Versuchen, die mit gleich alten

Abb. 5. Colpoda

+ ttefeextrakt ~/~ Abb. 6. Colpoda + tteleextrakt 1/6 vom yore 10. M~rz. ]8. Februar, gef~rbt am 27. Februar.

Hefeextrakt-, Pepton- und Infuskulturen unter ganz genau gleiehen ausseren Bedingungen angestellt wurden, war bei sieben das Resultat ein iibereinstimmendes. Es verhielten sieh die ttefeextraktkulturen

Abb. 7. Colpoda + Hefeextrak~ J/6 yore 18. Februar, gef~rbt am '28. Februar.

gegenfiber dem Methylen- blau widerstandsf~higer als die Tiere der anderen Kul- turen. Im Durchschnitt lebten die Hefeextrakttiere in der MethylenblaulSsung 1/~ Stunde langer als die Tiere der anderen Kulturen. Ein Unterschied in dor Aufnahme des Farbstoffes war nicht zu beobachten. Es verhielten sich die 1) Weitere Versuehe mit biogenen Aminen (Betain, Cholin, Aeetylcholin, Phenylathylamin, p-Oxyphenylathylamin, Imidazolyl-~thylamin, Adrena- lin sind bereits im Gange (Abderhalden).

(7)

~ber die Einwirkung eines die alkohol. Girung beschleun. Produktes usw. 215 einzelnen Individuen in allen Kulturen in dieser Beziehung ver- sehieden.

Versuche mit sMzsaurem Chinin (~~ fielen gleich aus. Auch hier waren die I-Iefeextraktkulturen widerstandsfihiger.

Es sind a u c h einige Versuche unternommen worden, um die Ge- w6hnung der Tiere an die Einwirkung von h6heren Konzentrationen des Hefeextraktes zu studieren. Sie sind jedoeh noch zu keinem Ab- schluss gelangt. Sie sind dadurch stark ersehwert, dass das Auftreten von Bakterien d a s - W a c h s t u m der ttefezellen stark beeinflusst, und man infolgedessen besonderer 3/[aassnahmen bedarf, um langlebige Kulturen zu gewinnen. Auch diese Versuche werden fortgesetzt.

I l L Versuche m i t Algen.

Zu diesen Versuchen wurde Ulothrix verwandt, und zwar w~hlten wir kurze Zellfiden yon weniger Ms fiinf Zellen aus. Als Nihrl6sung benutzten wir M g S Q 0,125 g, CAN03 0,5 g; KeHPO~ 0,125 g; KC1 In ihr wurden die Zellfiden im 0,.06 g gel6st zu 500 ecru Wasser.

F

Abb. 8. Ulothrix unter Einwirkung yon Abb. 9. Kontrolle ~u

J

]Eefeextrakt ~/~. Abb. 8u.9mitPepton.

h~ngenden Tropfen untersueht und dann, wie tiblich, die Zusgtze zugegeben. Die Hefeextraktl6sung wurde in der Verdiinnung 1/25 angewandt. Aueh hJer tra~ eine deutliche Steigerung der Zellvermeh- rung gegeniiber den Kontrollkulturen auf. (Vgl. Abb. 8 m 9 . )

Abb. 10. Ulothrix unter Einwirkung yon Kefeextrakt ~L"~ (wie bei Abb. 8).

Es sind ferner Versuehe im Gange, um die ,W:irkung yon Inkret- stoffen (aus Sehilddrfise, Thymus usv~,) in gteieher Weise auf ihre Wirkung gegentiber einzelligen oder doch einfacher zusammengesetzten Organismen zu prfifen. Es ist die Frage zu entseheiden, ob es sich u m Stoffe handelt, d i e auf ganz verschiedefie Zellarten gleichartig wirken oder aber, ob eine auf best!rotate ZeHefi lokalisie}~e Wirkung vorliegt.

(8)

216 E m i l A b d e r h a l d e n u n d A d r i e n n e K o e h l e r : P r o f o k o l l e e i n i g e r V e r s u c h e .

V e r s u e h e l l b e r E i n w i r k u n g y o n I t e f e e x t r a k t (~/~) a u f t I e f e z e l l e n i m h i i n g e n d e n T r o p f e n .

D a t u m d e r K u l t u r

10. F e b r u a r 18. ,, 17. ,, 20. ,, 21. , 24.

17. ~ii~rz 28. A p r i l

3. M a i

5 . .

I V e r m e h r t e K u l t u r e n t t e f e - I P e p t o n -

e x t r a k t - [ k o n - P e p t o n - t r o l l e n

k u l t u r e n

]

k o n -

t r o l l e n A n z a h l d e r K u l t u r e n

26 h g n g e n d e T r o p f e n

11 ,, ,,

19 . . . . 17 . . . . 34 . . . .

20 . .

31 .

28 . .

22 ,, ,,

20 ,, ,,

20 ,

18 ,

18 7 11 9 22 16 15 14 10 10 10 8

H e f e - e x t r a k t - k u l t u r e n

8 3

4 4

8 2

8 3

12 3

4 6

16 4

14 12

12 10

10 9

10 8

10 8

2 0 0 2 1"

1 0 3 2 0 2 2 K u l t u r e n y o n C o l p o d a c u c u l l u s m i t H e f e e x t r a k t (~/6).

V e r s u c h

A. 12. F e b r .

A. 13. F e b r .

B. i 8 . ,, A. 13. F e b r . B. 13. ,,

E. 18. F e b r .

A. 18. F e b r .

D. 18. F e b r .

D a t u m

13. F e b r u a r 14. ,, 14. F e b r u a r n a c h m i t t a g s

14. F e b r u a r 15. F e b r u a r 15. ,, 19. F e b r u a r n a e h m i t t a g s 20. F e b r u a r 19. F e b r u a r n a c h m i t t a g s 20. F e b r u a r 19. F e b r u a r n a c h m i t t a g s 20. F e b r u a r

A n z a h l der T i e r e

i

I m 1Is Hefe- i I m K o n t r o l l - t r o p f e n e x t r a k t t r o p f e n ( P e p t o n lls~

T e i l u n g s c y s t e 4 T i e r e

14

4 1 4 . 12 20 4 z i r k a 100

14

z i r k a 30 12 4 I ~ T e i l u n g s c y s t e

s 4 T i e r e

4 I 4

z i r k a 50 z i r k a 20 1 T e i l u n g s -

eyste 4 z i r k a 50 6 T i e r e u n d T e i l u n g s c y s t e

4 T i e r e 22 z i r k a 60--70

4

I 4

z i r k a 20 16 14 z i r k a 40--50

B e m e r k u n g e n

E s w u r d e n 2 T i e r e in den T r o p f e n g e b r a e h t .

(9)

Uber die E i n w i r k u n g eines die alkohol. Garung besehleun. Produktes usw. 217 Kulturen w n Colpoda cucullns mit Itefeextrakt (~/0. Fortsetzung.)

Versuch

B. 24. Febr.

A. 26. Febr.

A. 10. Marz

]3. 10. M a r z

Datum

25. F e b r u a r 28. ,, 27. F e b r u a r nachmittags 28. F e b r u a r 11. Marz nachmit~ags

12. M~rz 13. ,, 11. MKrz nachmittags

12. MKrz 14. .

Anzahl der Tiere I m ~/6 Hefe-

extrakfitropfen 6 Tiere in

Teilung zirka 60--70

2 5 12 1 7

"25 60--70

5 6 20 zirka 100

I m Kontroll- tropfen (Pepton qs ~

6 zirka 12

6 7 30 4 4 20 20 1 4 20 zirka 20--30

Bemerkungen

Yersuche fiber die Einwirkung des Hefeextraktes ~(1/~O auf Ulothrix.

I Vermehrte K u l t u r e n

Here- Pepton- ~efe- '

Datum der Anzahl der K u l t u r e n extrakt- Pepton-

K u l t u r kulturen kulturen ex~rak~- !kul~uren

kul~uren 7. M~rz

8. w

13. ,,

17. , ,

~ hangende Tropfen

5 ~ n

31 ,, ,,

4

2 3 + +

2 + + 1 + 4 - t - + +

1 + 1 + 0 0

Resistenzversuche ]nit Methylenblau an Colpoda eucullus.

Zeit des I . . . . An IZ~el~ ae~

" B e -

satzes I . desVer-[ oDaen-

suchs ] ~u~g 3 h 30'

4 h

4 h 15'

4 h 35' 5h 6 h

K o Y i z e l l -

tration

mol/~o ooo

Zustand der Tiere nach Zusatz yon )/ethylenblau, und zwar der

Hefeextrakttiere Infustiere

Normal beweglich.

! Langsam beweglieh.

Minderzahl normal be-

! wegl, vereinzelt unbe- wegl., Mehrzahl Orts- I bewegung.

Nur noah Ortsbewegun g.

] Ortsbewegung. o i Etwas erholt.

(10)

218 E m i l A b d e r h a l d e n und A d r i e n n e K o e h l e r :

Resistenzversnehe mit ~Iethylenblau an ColpOda cueullus. (Fortsetzung.)

I

Z ~ J e s i Zeit der

- Be-

satzes obach- desVer- tung

sue]as

3h 57' 4h 15' 4 h 30' 5h 411 4 h 20'

4 ~ 50' 5 ~ 55' 9~ 15' 911 55' 9~ 35' 9~ 50' 11 h 30'

!

9h 47'[ 9~ 55'

1

11 h lff

11 h 3ff

I~onzen- t r a t i o n

mol/5ooo

mol/5ooo

mol/8ooo

Zustand der Tiere nach Zusatz yon ~ e t h y l e n b l a u und zwar der

~ e f e e x t r a k t t i e r e Infustiere Gut beweglieh.

Beweglieh. I

Gut beweglieh. )

Lebhaft bewegHch. ' ! L a n g s a m beweglich, i L a n g s a m beweglieh. ] sich windend beweglich.

Taumelnd beweglieh.

Beweglieh.

Gut beweglieh.

Windend beweglich.

Mehrzahlunbewegl. o deI langs, beweglieh, 0rts- i bewegung.

] Dasselbe Bfid.

Resistenzversuche m i t Methylenblau an Colpoda cucullus.

Zeit des I Zeit An- ] d e r Be- suchs [ ng 9 h 48' 9 h 55'

11 ~ 30'

l i b 10' l l h 20' 12 1~ 12 t~ 15'

II l~ 20'

o

Zustand der Tiere nach Zusatz yon Methylenblau, und zwar der

Hefeextrakttiere Infustiere Peptontiere

12 t~ 40' 3 h 45 ~

11 ~ 30'

E r r e g t beweglich.

Gut beweglich.

Noch gut bew~gl.

Einige unbe~ eg- lich. Mehrzahlbe- weglieh.

Gut beweglich.

Windend beweg- lich, vereinzelt unbeweg]ich.

Zuekend,unbeweg- lieh, wenige mit Ortsbewegung.

L a n g s a m beweg- lieh undunbeweg- f lich.

i

i

Tot.

~[ehrzahl ufibe- weglich, andere Ortsbewegung.

Tot.

Tot. i

(11)

~ b e r die Einwirku~g eines die alkohol. Giisung besehleun. Produktes usw. 219 Resistenzversuche mit Methylenblau an Colpoda cucullus. (Fortsetzung.) Zeitdes Zeit Zustand des Tiere naeh Zusatz yon Methylenb]au

An- des Be- und zwar des

s~tzes obaoh-

des V er- tun g !

suchs Hefeextrakttiere I Infustiere Peptontiere

t l h 45' [ 11 h 45' Normalbeweglleh. i Erregt beweglich.

[ 1 2 h 15' ,, ,, ] . . . . .

12 h 30' ,, ,, L a n g s a m u n d wln- dend beweglich.

11 h 30'

12

11 h 20'

11 h 40'

11 h 40' 12 h 10'

, (

12 h 10'

L a n g s a m od. win-!

dend beweglieh.

Mehrzahl beweg- lich, andere Orts- bewegung.

Mehrzahl abgerun- l det, andere lang- sam beweglieh.

l l h 25' 11 h 30'

11 h 55'

12 h 20'

l

Erregt beweglich.

Langsam odes tau- melnd beweglieh, keine unbeweg- lieh.

Mehrzahl unbe- weglieh od. 0rts- bewegung, doch

mehrere noeh

langsam beweg- lieh.

Tot.

, Abgerundet odes i unbeweglieh.

Tot.

Alles abgerundet, i unbeweglieh.

Unbeweglich, ab- gerundet.

Unbeweglich.

i Alles tot.

i I

!

11 h 50' Erregt und normal beweglich.

12 h 20' Normal und lan_~- . sam beweglie~,

keine unbeweg- '

L

l i c k ! bewegung.

Resistenzversache mit Chinin hydrochloricum an Colpoda cnc,llus.

I Mehrere unbeweg- lieh, andese tau- melnd odes win- dend.

Mehrzahl unbe- weglieh, andere langsara beweg- lieh odes Osts-

Zeit des Au- satzes des Ver-

suehs 10 h 20'

Zeit des Be-

obaeh- t u n g 11 h 30' 12h

Konzen- tration

m O l / l o 0 0

Zustand des Tiere nach Zusatz yon Chinin, u n d zwar des

Hefeextrakttiere Peptontiere Erregt bewegHeh, a b - ! T a u m e l n d oder Orts-

gerunde% t a u m e l n d l bewegung, viele ab- odes Ortsbewegung. I gerundet.

Abgerundet. [ Tot.

(12)

220 E m i l A b d e r h a l d e n und k d r . K o e h l e r : - U b e r die Einwirkung usw.

R e s i s t e n z v e r s u c h e mit Chinin hydrochloricmu an Colnoda cucullns. (Forts.)

Zeit des A n - s a t z e s des Ver-

suehs 11 5 50'

11 h 35'

11 h 30'

11 t~ 30'

11 h 40' Zeit der Be-

obach- tung 121~

1211 15'

!11 1~ 40' 111 ~ 50' 12 h 10' 11 11 35' 12 12 ~ 25'

12 h 12 h 25' 12 h 5' 12 ~ 20'

]J~on z~n- tration

Zustand der Tiere nach Zusatz yon Ghinin, und zwar der

Hefeextrakttiere Noah gut bewegliche

Tiere vorhand., einige abgerunclet.

NoGh einige langsam bewegllch.

I Erregt beweglioh.

Alles abgerundet.

Tot.

Peptontiere Tot.

Tot.

Erregt beweglich.

Mehrzahl abgerundet u.

rotierend, einige noch beweglich.

] Mehrzahl abgel~andet, wenige Ortsbewegung.

Gut und erregt beweg- Windend oder langsam

lich. beweglich.

Gut beweglich, Mehr- Langsam beweglich.

zahl langsam bewegl., mehrere unbeweglich.

Langsam bewegl, ocler Tot.

0rtbewegung, mehrere unbeweglich.

I Langsam beweglich u. I Mehrzahl unbeweglich, , vereinzeltunbeweglich, andere Ortsbewegung.

I Langsam beweglich. Tot.

I Normat beweglich.

Gut beweglich.

Taumelnd beweglich.

Langsam beweglich~ver- einzelt windend be- j

I weglich.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

• Internationaler Code für die Beförderung gefährlicher Güter mit Seeschiffen (IMDG) Unterliegt nicht den Vorschriften des IMDG. • Internationale

Die nicht alkoholische Fettlebererkrankung (engl. non-alcoholic fatty liver disease, NAFLD) stellt weltweit eine der führenden Ursachen für Leberzirrhose und das he-

a) Mit R65 oder H304 gekennzeichnete und für die Abgabe an die breite Öffentlichkeit bestimmte Lampenöle tragen gut sichtbar, leserlich und unverwischbar folgende Aufschriften:

• Internationaler Code für die Beförderung gefährlicher Güter mit Seeschiffen (IMDG) Unterliegt nicht den Vorschriften des IMDG. • Internationale

• Bei Berührung mit der Haut es sind keine Daten verfügbar Sonstige

• Internationaler Code für die Beförderung gefährlicher Güter mit Seeschiffen (IMDG) Unterliegt nicht den Vorschriften des IMDG. • Internationale

c) Mit H304 gekennzeichnete und für die Abgabe an die breite Öffentlichkeit bestimmte Lampenöle und Grillanzünder werden ab dem 1. Dezember 2010 in schwarzen undurchsichtigen

3. Die in Absatz 1 und 2 genannten Aerosolpackungen dürfen nur in Verkehr gebracht werden, wenn sie den dort auf- geführten Anforderungen entsprechen... Dürfen nicht in Gemischen