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Wichtige Voraussetzung und Vorteile bei der Schottefütterung

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Academic year: 2022

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Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope

Schweinefachtagung IAG, 25.01.2017 / www.agroscope.admin.ch Peter Stoll, Agroscope, Posieux / peter.stoll@agroscope.admin.ch +41 58 466 7277

Wichtige Voraussetzung und Vorteile bei der Schottefütterung

Peter Stoll

Vorteile der Fütterung von Schotte

Die Verfütterung von Schotte (oder Molke) an Schweine hat eine lange Tradition und ist sehr verbreitet. Nicht nur weil es ein kostengünstiges Produkt ist und es von den Tieren gut gefressen wird, sondern auch weil Schotte fettarm ist und dadurch die Fettqualität der Schlachtkörper günstig beeinflusst.

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Schweinefachtagung IAG, 25.01.2017 / Wichtige Voraussetzung und Vorteile bei der Schottenfütterung 3 Peter Stoll, Agroscope / peter.stoll@agroscope.admin.ch

Prozess Nebenprodukt Bemerkung

Käsefabrikation Schotte Hart- und Weichkäseschotte haben unterschiedlichen TS-Gehalt. Die TS weist gleiche Zusammensetzung auf Zigerfabrikation Zigerschotte Proteinarm

Ultrafiltration Schottepermeat Proteinarm, hat ähnliche

Zusammensetzung wie Zigerschotte Umkehrosmose Schottekonzentrat Nur TS-Gehalt ist erhöht. Die

Zusammensetzung der TS ist wie Schotte Nanofiltration Entmineralisierte

Schotte

Gezieltes Entfernen einzelner oder mehrerer Mineralstoffe

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Gehaltswerte von

Milchnebenprodukten (in der TS)

Futtermittel RA RP RL NfE

Hartkäseschotte 78 137 9 776

Weichkäseschotte 78 137 9 776

Zigerschotte 89 68 3 840

Permeatkonzentrat 71 66 2 861

Permeatpulver 87 44 6 863

Hartkäseschotte teilentrahmt 77 135 20 768

Hartkäseschotte teilentrahmt 76 133 40 752

Hartkäseschotte nicht entrahmt 72 127 83 718

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Gehaltswerte von Milchnebenprodukten in der TS)

Futtermittel VES Lys

Hartkäseschotte 14.7 10.9

Weichkäseschotte 14.7 10.9

Zigerschotte 14.2 3.4

Permeatkonzentrat 14.4 3.3

Permeatpulver 14.2 2.2

Hartkäseschotte teilentrahmt 14.9 10.7 Hartkäseschotte teilentrahmt 15.3 10.5 Hartkäseschotte nicht entrahmt 16.2 10.0

PP = Paritätspreis mit Gerste (40 CHF/100 kg) und Sojakuchen (55 CHF/100 kg)

Einfluss des Molkeanteiles auf die Mastleistung

92 94 96 98 100 102 104 106

0 10 20 30 40

Venderung in %

Molkenanteil in der Ration in % der TS

MTZ EvW

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Einfluss des Molkeanteiles auf die Tierverluste

0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 1.2 1.4 1.6 1.8

0 5 10 15 20 25 30 35

Tierverluste in %

Molkenanteil in der Ration in % der TS

Quelle: COTEC

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Fütterungsgrundsätze beim Einsatz von Schotte

• Faustregel: Schotte immer süss oder aber immer sauer verfüttern

• Ergänzungsfutter mit maximal 2.5 – 3 % Rohfaser (bez. 88

% TS)

• Maximaler Anteil Schotte in der Ration: 25 % (bezüglich TS)

• Laktose ist der erstlimitierende Faktor konzentrierte Schotte ebenfalls maximal 25 % (bezüglich TS)

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Fütterungsgrundsätze beim Einsatz von Schotte

• Die Laktose ist ein zweifach-Zucker und besteht aus Glukose und Galaktose

• Vermehrt aufgenommene Galaktose wird grösstenteils über den Harn wieder ausgeschieden (kann bis 10 % der

aufgenommenen VES ausmachen).

• Einsatz von enzymatisch vorbehandelter Schotte kann nicht empfohlen werden

• Das Ergänzungsfutter darf kein zusätzliches Viehsalz enthalten

• Neben Schotte immer frisches Wasser zur freien Verfügung, damit das überschüssige Natrium ausgeschieden werden kann

Schotte ist für Mikroben ein ideales Nährmedium

• Deshalb ist der Hygiene der Fütterungsanlage und der mikrobiologischen Qualität der Schotte besondere Beachtung zu schenken.

• Üblicherweise werden Hefen, Enterobakterien und Schimmelpilze analysiert

• Escherichia coli (E. coli) sind Fäkalbakterien

und Indikatoren für eine ungenügende Hygiene

bei Problemen unbedingt auch analysieren

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Mikrobiologische Qualität von Schotte und Suppen

• Hefen sind nicht an und für sich schädlich für das Schwein.

• Sind die Suppen „frei“ von E. coli und Enterobakterien, so stellen auch hohe Hefezahlen kein wesentliches Problem für das Schwein dar

• Bei der Anwesenheit von E. coli und Enterobakterien werden auch die Hefen problematisch

• Je tiefer die Anzahl E. coli desto mehr Spielraum bleibt für die übrigen Enterobakterien und Hefen

Um Sicherheit auch unter ungünstigen

Verhältnissen zu haben, sollten E. coli < 100 und Enterobakterien < 500 sein

log(eColi) x log(Entero) x log(Hefen) < 40

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Stabilisierung der Schotte

Überstellen: Dabei wird ein Rest saurer Schotte

mit meist warmer, süsser Schotte ergänzt. In den nachfolgenden Stunden vermehren sich die vorhandenen Milchsäurebakterien und senken durch die Umwandlung von Laktose in Milchsäure den pH der Schotte ab.

Beimpfen: Die Schotte wird dabei gezielt mit

erwünschten Keimen beimpft.

Direktes Ansäuern: Bei dieser Methode wird der

Schotte eine gewisse Säuremenge zu dosiert, um den pH direkt in den erwünschten Bereich

abzusenken.

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Folgerungen für die Praxis

• Molke ist ein hochwertiges Futtermittel

• Molke sollte nicht in hydrolisierter Form (als Glukose und Galaktose) verfüttert werden.

• Das Verwenden von konzentrierter Molke vermindert die Transportkosten, erhöht jedoch nicht die Verwertbarkeit der Laktose

• Die Obergrenze in einer Schweinemastration liegt 25 % Molke (in der TS)

• Die mikrobiologische Qualität der Molke hat hohe Priorität

Ich liebe dieses tägliche Molkebad

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

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