Dergrüne
Immunmoduiator in der
Onkologie
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DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT AUS DER INDUSTRIE
U
nter den degenerati- ven Störungen des Zentralnervensystems gilt der Morbus Parkinson heute als eine Art Modell- krankheit. Auch wenn bislang keine Heilung möglich ist, be- legen die Erfahrungen der vergangenen Jahre den Wert eines ganzheitlichen Thera- piekonzepts für die Lebens- qualität der Patienten, zu dem vor allem auch psychoso- ziale Maßnahmen gehören.Die Bradyphrenie gilt beim Morbus Parkinson als psychisches Korrelat zur Aki- nese, wie die Leiterin der Pa- racelsus-Elena-Klinik in Kas- sel Dr. Gudrun Ulm auf einer Fachpressekonferenz Ende September in Frankfurt er- klärte, zu der die Hoffmann- La Roche AG eingeladen hatte. Der Begriff beschreibt eine Verlangsamung der Denkvorgänge, das Nachlas-
sen von Spontanität sowie von Reaktions- und Anpassungs- fähigkeit, Interesselosigkeit und Gedächtnisschwäche.
Durch gezielte Antiparkin- son-Therapie lassen sich die Symptome der Bradyphrenie nach Ulms Erfahrungen bes- sern. Depressive Symptome, betonte sie, könnten Monate, wenn nicht Jahre vor dem er- sten motorischen Anzeichen eines Morbus Parkinson auf- treten, was leicht zu einer Fehlinterpretation führe. Ei- ne spezielle antidepressive Therapie, etwa mit trizykli- schen Antidepressiva, sei je- doch nicht immer notwendig, da — sofern der Patient auf
Antiparkinson-Medikamente gut anspreche — sich beson- ders durch die Behandlung mit L-Dopa oft auch depres- sive Symptome lindern lassen.
Klinische Beobachtungen lassen laut Ulm vermuten, daß Parkinson-Kranke dazu neigen, zusätzlich eine De- menz vom Alzheimer Typ zu entwickeln. Ob eine Therapie mit Anticholinergika för- dernd wirke, sei aber nicht bewiesen. Klinische Beobach- tungen hätten wiederholt ge- zeigt, daß Patienten unter re- lativ hohen Dosen von Anti- cholinergika an Denkstörun- gen leiden, die sich nach Ab- setzen der Therapie bessern.
Ulm empfiehlt in solchen Fäl- len einen Versuch mit Noo- tropika und kognitives Trai- ning.
Grundsätzlich muß nach ihren Erfahrungen bei allen Antiparkinson-Präparaten mit psychischen Nebenwir- kungen in Form von Halluzi- nationen und Verwirrtheits- zuständen gerechnet werden, vor allem bei fortgeschritte- ner Krankheit und langem Verlauf. Erste Anzeichen sind oft eine veränderte Traumqualität im Sinne von
„vivid dreams". Die Therapie bestehe in der Dosisredukti- on, so Ulm. Falls sich dadurch die motorische Symptomatik verschlimmere, könnten nied- rigpotente Neuroleptika wie Clozapin eingesetzt werden.
Das Training der geistigen und besonders der kognitiven Fähigkeiten hält Dr. Irene Gemende von der Neurologi- schen Klinik in Bernburg/
Saale für einen wesentlichen Bestandteil der nicht-medika- mentösen Therapie beim Morbus Parkinson. Konven- tionelles „Gehirnjogging" fin- de bei den Patienten jedoch keine ausreichende Akzep- tanz, sagte die Expertin. Vor allem wegen des Gewinner- Verlierer-Prinzips haben be- sonders Patienten in fortge-
schrittenen Stadien Frustati- onserlebnisse. Daher hat Ire- ne Gemende ein akzeptable- res kognitives Training für Parkinson-Patienten gesucht.
Ergebnis der Bemühungen ist ein neues Therapiespiel, das
— mit Unterstützung der Hoff- mann-La Roche AG — in den letzten zwei Jahren zur „Pro- duktionsreife" gediehen ist.
„Wir gehen nicht unter" — so der Name des Spiels — imi- tiert eine Seereise, in der die Patienten und deren Angehö- rige spielerisch vor allem ge- fordert sind, mehrgleisige Handlungen zu üben und ra- sche Entscheidungen zu tref- fen. Ebenso sollen im Spiel- verlauf Feinmotorik, Mimik, Konzentrationsfähigkeit, Kommunikation sowie Merk- und Wahrnehmungsfähigkeit trainiert werden. Erfolgser- lebnisse könne der Patient durch Bestimmung von Schwierigkeitsgraden selbst programmieren, erklärte Ulm.
Das Therapiespiel „Wir gehen nicht
unter",
das zu- nächst in einer Auflage von 6000 Stück gefertigt wurde, wird zur weiteren Erprobung zum Teil verteilt, — kann aber auch gegen eine Schutzge- bühr von 15 DM bei der Deutschen Parkinson-Verei- nigung Bundesverband e. V., Moselstraße 31, 4040 Neuss 1, Tel. 0 21 31/4 10 16, bestellt werden. Die Erfahrungen aus dieser Testphase sollen Ende 1993 ausgewertet werden.Dr. med. Ulrike Hennemann
KURZ INFORMIERT
Gynergen® — Wie die San- doz AG mitteilt, wird die Pro- duktion des Migränemittels Gynergen® aus wirtschaftli- chen Gründen ab Januar 1993 eingestellt. WB Fluctin® — Lilly Deutsch- land, das sein Antidepressi- vum Fluctin® bisher gemein- sam mit Hoechst angeboten hat, vertreibt es nunmehr zu- sammen mit dem neuen Ge- meinschaftsunternehmen Beiersdorf-Lilly. H/G Für Patienten mit Morbus Parkinson
Therapiespiel
trainiert kognitive Fähigkeiten
A1-210