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Die Besiedelung einer neugepflanzten Feldhecke durch epigäische Spinnen (Arachnida: Araneae). Ein ökofaunistischer Beitrag zur Kenntnis von Spinnenzönosen agrarwirtschaftlicher Intensivflächen (Schwand im Innkreis, Bezirk Braunau, Oberösterreich)

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Academic year: 2022

Aktie "Die Besiedelung einer neugepflanzten Feldhecke durch epigäische Spinnen (Arachnida: Araneae). Ein ökofaunistischer Beitrag zur Kenntnis von Spinnenzönosen agrarwirtschaftlicher Intensivflächen (Schwand im Innkreis, Bezirk Braunau, Oberösterreich)"

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Arachnol. Mitt. 12:68-69 Kurzreferate Basel, Dezember 1996

Gernot J.BERGTHALER (1996): Die Besiedelung einer neugepflanzten Feldhecke durch epigaische Spinnen (Arachnida: Araneae). Ein okofaunistischer Beitrag zur Kenntnis von Spinnenzonosen agrarwirtschaftlicher Intensivflachen (Schwand im Innkreis, Bezirk Braunau, Oberosterreich). Diplomarbeit, Naturwissenschaftliche Fakultat der Universitat Salzburg, 110 S.

In einer im Rahmen der Forderaktion "GrCine Welle" neugepflanzten Feldhecke wurde die Besiedelungsdynamik epigaischer Spinnen wahrend derersten Vegetationsperiode untersucht. Die Initialpflanzung mit standort- typischen Strauchgeholzen und Baumen erfolgte im Oktober 1992 auf agrarwirtschaftlich intensiv genutzten Flachen bei Schwand im Innkreis (Bezirk Braunau, Oberosterreich). Der 380 m lange und 3.5 m breite Anpflanzungsstreifen ist in vier unterschiedlich groBe Abschnitte unterteilt, die durch brachliegende Ackerstreifen getrennt sind. Die Abschnitte variieren hinsichtlich der FlachengroBe, aber auch hinsichtlich der angrenzenden Agrarflachen, weswegen zwischen einem beiderseitig an Getreidefelder (Sommerhafer-, Wintergerstenfeld) grenzenden Teilbereich I und einem auf der einen Seite an eine dreihmahdige Fettwiese und auf der anderen Seite an ein Sommerhaferfeld grenzenden Teilbereich 11 unterschieden wird.

Zwischen April 1993 und Januar 1994 wurde die Spinnenfauna des Feldheckenstreifens mit 36 Bodenfallen (18 pro Teilbereich) innerhalb von 10 Fangperioden erfaBt. Die Fallen waren in drei Reihen angeordnet, eine innere und zwei auBere. Zweck dieser Untersuchung wares, herauszufinden, ob bereits in diesem frOhen Stadium der Entwicklung Unterschiede zwischen der epigaischen Spinnenfauna der Heckenrander und der Heckenmitte sowie zwischen den beiden Teilbereichen gegeben waren.

21'144 Adulttiere konnten 63 Spinnenarten zugeordnet werden. Die haufigsten Arten waren die Lycosidae Pardosa palustris (UNNE, 1758), P. agrestis (WESTRING, 1862), Trochosa ruricola (de GEER, 1778), die Linyphiidae Oedothorax apicatus (BLACKWALL, 1850), Erigone atra BLACKWALL, 1833, E. dentipalpis (WIDER, 1834), Oe. fuscus

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(BLACKWALL, 1834), Centromerita bicolor (BLACKWALL, 1833), Araeoncus humilis (BLACKWALL, 1841), die Tetragnathidae Pachygnatha degeeri SUNDEVALL, 1830, P. clercki SUNDEVALL, 1823 und die Thomi- sidae Xysticus kochiTHORELL, 1872. AuBerdem wurden die in Mitteleuropa selten gefundenen ErigoninaeAsthenargus helveticus SCHENKEL, 1936, Kratochviliella bicapitata MILLER, 1938 und die TheridiidaeAchaearanea riparia (BLACKWALL, 1834) vereinzeltfestgestellt. DarOber hinaus wurden zwei nicht determinierbare Weibchen der Pardosa monficola-Gruppe gefangen, die eine MiBbildung, eine Hybridisierung zwischen P. agrestis und P. palustris oder eine neue Art vermuten lassen. Wahrend der Ober- wiegende Teil der individuen zu Arten gehort, die charakteristisch fOr landwirtschaftlich genutzte Flachen sind, konnten auch sogenannte geholz- gebundene Arten gefangen werden. Der geringe Anteil letzterer an der Gesamtfangzahl kann auf das Fehlen bzw. den Mangel bestimmter Strukturteile (Laubstreu, beschattendes Kronendach etc.) zurOckgefOhrt werden.

Es wurden Unterschiede in der Artenzusammensetzung und in der Individuenanzahl der beiden Teilbereiche festgestellt, ebenso wie geschlechtsspezifische Muster in der Verteilung der Arten auf die Fallen- reihen, die auBerdem von Fangperiode zu Fangperiode verschieden waren.

AuBerdem kann festgehalten werden, daB der Pionierstandort bereits wesentliche Funktionen als Trittsteinbiotop, Ausbreitungskorridor und Refugium gewahrte und dies insbesondere aufdie ungestorte Vegetations- entwicklung zurOckzufOhren ist.

WeiterfOhrende Untersuchungen, welche auch Heckenpflanzungen in Pilgersham bei St. Marienkirchen am Hausruck (Bezirk Ried, Oberosterreich) miteinbeziehen, sollen im Rahmen einer Dissertation klaren, inwiefern sich junge GehOlzanpflanzungen auf die Spinnenzonosen agrarwirtschaftlicher Flachen auswirken. Dabei sollen auch die jahreszeitlich veranderlichen Individuendichten und Aspekte der raumlich-zeitlichen Dynamik im Bereich zwischen den GehOlzanpflanzungen und deren Umland mittels Fang- Wiederfang bei Wolfspinnen untersucht werden.

Gernot J.BERGTHALER, Linzer Gasse 17-19/4, A-5020 Salzburg

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