• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Peter Helmich: Großes Engagement für die Allgemeinmedizin" (10.10.2008)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Peter Helmich: Großes Engagement für die Allgemeinmedizin" (10.10.2008)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 4110. Oktober 2008 A2165

P E R S O N A L I E N

Prof. Dr. med. Peter Riedesser, Di- rektor der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Klinik für Psychiatrie und Psycho- therapie am Universitäts- klinikum Hamburg-Ep- pendorf, ist am 19. Sep- tember im Alter von 63 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben. In beispielhafter Weise ver- band Riedesser ärztlich- psychologische Wissen- schaft mit ethisch-politi- schem Einsatz. Er war nicht nur ein internatio- nal hoch geachteter Ver- treter seines Fachs, sondern auch ein engagiertes Vorstandsmitglied in der deutschen Sektion der Initiative „In- ternationale Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges“ (IPPNW).

Als Psychoanalytiker verband er seine psychiatrisch-psychotherapeu-

tische Forschung mit zeitgeschicht- lichen Studien. Mit seinen kriti- schen Untersuchungen über die Militärpsychiatrie und die „Aufrüs- tung der Seelen“, vor allem in der Nazizeit, bearbeitete er ein wich- tiges, aber vielfach verdrängtes Thema. In dem Buch „Maschinen- gewehre hinter der Front“, das er gemeinsam mit Axel Verderber ver- fasste, zeigt er, wie immer wieder militärische Maßstäbe die ärztlich- ethischen Grundsätze in der Militär- psychiatrie zurückdrängen – in den beiden Weltkriegen und auch noch danach.

Mit seiner Kritikbereitschaft war Riedesser für viele unbequem, hat andererseits aber bei der jungen Ärztegeneration großen Anklang gefunden. Die IPPNW verliert mit ihm einen herausragenden ärztli- chen Friedensforscher und Frie- denskämpfer.

Prof. Dr. med. Dr. phil. Horst-Eberhard Richter PETER RIEDESSER

Engagierter Kliniker und Friedenskämpfer

Peter Riedesser

Foto:IPPNW

Am 10. September verstarb 77- jährig Prof. Dr. med. Peter Helmich, langjähriger Vertreter der Allge- meinmedizin an der Universität Düsseldorf. Er übernahm dort 1977 zunächst einen Lehrauftrag und war von 1991 bis zu seiner Pensionie- rung 1996 Leiter der Abteilung All- gemeinmedizin. Mit großem En- gagement widmete er sich der Lehre und Forschung, verlor dabei aber nicht den Bezug zur Praxis: Bis zu der für die Stellung des Fachs in der Fakultät wesentlichen Aufwertung zu einem Extraordinariat praktizier- te er weiter in der 1962 vom Vater übernommenen Praxis in Brüggen.

Als Hausarzt und (seit 1981) Psy- chotherapeut galt seine Aufmerk- samkeit in besonderer Weise psy- chosozialen Aspekten von Gesund- heit und Krankheit. Er war ein ge- schätztes Mitglied in zahlreichen Gremien, unter anderem im „Murr- hardter Kreis“, im Sachverständigen- rat für die Konzertierte Aktion im

Gesundheitswesen, in der Weiterbil- dungskommission Allgemeinmedi- zin der Bundesärztekammer und im Beirat der Carl-Gustav-Carus-Stif- tung für Psychosomatische Medizin.

Sein Anliegen, die All- gemeinmedizin zu för- dern, verfolgte er als Prä- sident der Deutschen Ge- sellschaft für Allgemein- medizin (1996 bis 1998), als der er das Initiativ- programm zur Förde- rung der Weiterbildung Allgemeinmedizin auf den Weg brachte, aber auch in Forschungspro- jekten zur Optimierung der Weiterbildung Allge-

meinmedizin und der Versorgung chronisch Kranker, deren Rolle er zu stärken suchte. Sein vielseitiges Wirken fand mit der Verleihung der Hippokrates-Medaille 1995 eine treffende Anerkennung.

Prof. Dr. med. Michael Arnold

NAMEN UND NACHRICHTEN

Prof. Dr. med. Martin Kaltenbach, Begründer der Deutschen Herzstiftung, ehemaliger Leiter der Abteilung für Kar- diologie des Universitätsklinikums Frank- furt am Main, ist am 23. September 80 Jahre alt geworden.

Prof. Dr. med. Volker Diehl (70), lang- jähriger Direktor der Klinik I für Innere Me- dizin der Universitätsklinik Köln, ist für sein Lebenswerk mit dem Bundesverdienst- kreuz 1. Klasse ausgezeichnet worden. EB

AUFGABEN UND ÄMTER

Prof. Dr. med. Johannes Georg Wechs- ler (61), Chefarzt am Krankenhaus Barm- herzige Brüder in München, ist zum Präsi- denten des Bundesverbands der Ernäh- rungsmediziner Deutschlands gewählt worden. Er tritt die Nachfolge von Prof.

Dr. med. Udo Rabast(64), Hattingen, an.

Torsten Hoffmann (48), freier Journalist und Arzt, Pullach im Isartal, ist zum Vor- sitzenden des Verbands Deutscher Medi- zinjournalisten gewählt worden. Er tritt die Nachfolge vonKarl-Heinz Patzer, Mün- chen, an. Die Geschäftsführung des Ver- bands übernimmt Dr. med. Julia Rau- tenstrauch (52), Generalsekretärin der Medica Deutsche Gesellschaft für Interdis- ziplinäre Medizin e.V. Sie tritt die Nachfolge von Gerd G. Fischer,Büttelborn, an.

Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Vestring (50), Chefarzt des Instituts für Diagnosti- sche und Interventionelle Radiologie, Neu- roradiologie am Diakoniekrankenhaus Ro- tenburg (Wümme), ist von der Technischen Universität Hamburg-Harburg zum außer- planmäßigen Professor ernannt worden.

Dr. med. Dirk-Henrik Zermann(41), leitender Chefarzt der Vogtland-Klinik in Bad Elster, ist von der Friedrich-Schiller- Universität Jena zum außerplanmäßigen Professor im Fachgebiet Urologie er- nannt worden.

Priv.-Doz. Dr. med. Christoph Garlichs (44), geschäftsführender Oberarzt der Me- dizinischen Klinik II – Kardiologie, Angiolo- gie – des Universitätsklinikums Erlangen, ist zum außerplanmäßigen Professor der Medizinischen Fakultät der Universität Er- langen-Nürnberg ernannt worden. EB PETER HELMICH

Großes Engagement für die Allgemeinmedizin

Peter Helmich

Foto:privat

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Schule zur Vollanstalt auszubau- en. Als die Anstalt 1924 ihr 25jäh- riges Jubiläum feiern konnte, wies Direktor Höck darauf hin, daß das gegenwärtige Schulgebäude schon lange

Das Literaturprojekt zielt auf kritisches Denken, Argumentation und Dialog ab, welche für eine funktionierende Demo- kratie unverzichtbare soziale Kompetenzen darstellen. Schlagworte

Im Umgang mit Freiwilligem Engagement sind – auf sämtlichen Ebenen – hauptamtliche Struk- turen unbedingt nötig: Ehrenamtskoor di na- torInnen und FreiwilligenmanagerInnen werden

„Die Neigung der Deutschen, sich für fremde Nationalitäten und N a - tionalbestrebungen z u begeistern, auch dann, wenn dieselben nur auf Kosten des eigenen Vaterlandes

Und wenn auch nachfühlbar ist, daß angesichts der zeitgenössi- schen Mode des Kontrollierens und bürokratischen Reglementierens der eine oder andere geneigt sein mag,

Und es wäre zu hoffen, daß auch der Fakultätentag sich eindeutiger für eine ech- te Aufnahme der Allgemein- medizin in die Hochschule bei seinen Mitgliedern ein-

Während die Inhalation von Sauerstoff zwar die Sauerstoffsättigung im Blut leicht erhöhte, aber nicht zu einer Linderung der Atemnot führte, zeigte sich nach der Gabe von Morphin

„Das Original ist für die Krankenkasse, die erste Durch- schrift für den Versicherten und die zweite Durchschrift für den Therapeuten bestimmt.“.. In § 15 Absatz 3 wird der erste