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Archiv "Hessen: Gewerbeaufsicht soll sich auf Krebsnoxen konzentrieren" (04.01.1979)

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Die Information:

Bericht und Meinung Jagd auf Zugvögel

• die wirklich kompetenten Insti- tutionen die Sammlung von Daten intensivieren und die Ursachen der heute schon kritischen Um- weltsituation besser erforschen, damit die Behörden entsprechend handeln und die Massenmedien die Bevölkerung entsprechend aufklären können.

Diese Forderungen eines italieni- schen Autors blieben praktisch ohne wirksame Konsequenz. Dem Rahmenjagdgesetz sollten zwar regionale Jagdgesetze folgen;

Kennern war aber schon bald klar, daß es sich bei dem Rahmenge- setz um ein "Legge Truffa" han- delt, ein Betrugsgesetz also, auf das wir in bezug auf die Erhaltung oder Auffüllung der Vogelwelt kei- ne Hoffnungen setzen können.

Warnzeichen der Natur mahnen zum Handeln!

Wenn die Lebenslichter der Vögel zu flackern beginnen, müssen wir darin sensible Warnzeichen der Natur erkennen. Darauf wird in dem Buch "Rettet die Vögel ...

wir brauchen sie" nachdrücklich im Vorwort hingewiesen. Dort heißt es:

~ "Vor den erschütternden Fak-

ten einer zum Teil aussterbenden Vogelwelt und den daraus resul- tierenden Problemen rür das Gleichgewicht der Natur ist es mü- ßig zu fragen, wer für ihre Erhal- tung zuständig ist. Wir alle sind es!

~ Die Beherrschung der Technik und unsere Erfolge dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, daß auch wir nur ein Teil der Natur sind. Blindes Vertrauen auf unsere Fähigkeiten und unseren Erfinder- geist ist nicht angebracht. Die Si- tuation ist ernst und zwingt zu Maßnahmen ... "

Vielleicht ist noch immer nicht hinreichend bekannt, wie ernst die Situation ist und wie dringlich Maßnahmen zur Wiederherstel- lung der ökologischen Balance sind. Ein angemessenes Zusam- menwirken zwischen Mensch und

Umwelt ist die einzige Garantie für unser eigenes Überleben.

Von 137 Vogelarten sind 19 bereits ausgestorben, 40 weitere vom Aussterben unmittelbar bedroht 46 potentiell bedroht. Für

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Vogelarten ist eine Bedrohung durch Umweltgifte und Tourismus, Vogeljagd und -handel, Flußbe- gradigungen, Entwässerungen und Monokulturen - zu be- fürchten.

l> Die Vogelarten als besonders

empfindliche Indikatoren unseres Ökosystems weiter zu ignorieren, können wir uns einfach nicht lei- sten. Christian Morgenstern hatte schon recht: "Die Hälfte allen Un- glücks - vom gröbsten bis zum feinsten - geht auf Unwissenheit oder Denkfehler zurück, gewollte und ungewollte Ungeistigkeit"

("Stufen", 1907).

Wer sich gewollte, wer sich lieber

"ungewollte Ungeistigkeit" atte-

stieren lassen will, mag offenblei-

ben. Die Folgen tragen wir alle.

ZITAT

Gerd lversen Bad Segeberg

Das Handwerk der Gesundheitsapostel

"Die Abstimmung mit den

Füßen gegen die Schulmedi- zin ist in vollem Gange. Auch in unserem Sozialsystem, das den Arzt billig und den Gesundheitsapostel teuer macht, blüht das Handwerk von Urinbeschauer und Guru immer üppiger."

Prof. Dr. med. Richard Toell- ner, Direktor des Instituts für Theorie und Geschichte der Medizin an der Westfäli- schen Wilhelms-Universität Müoster anläßlich einer Vor- tragsveranstaltung des Ver- bandes der niedergelasse- nen Ärzte Deutschlands (NAV) in Köln

14 Heft 1 vom 4. Januar 1979 DEUTSCHES ARZTEBLATT

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

BERLIN

Liberale Gruppen gewinnen

Ärztekammerwahl

Liberale Ärztegruppen, die schon in den letzten vier Jahren den Vor- stand der Ärztekammer Berlin stellten oder tolerierten, gewan- nen erneut die Wahl zur Delegier- tenversammlung der Ärztekammer Berlin. Bei der Auszählung der Stimmen am 13. Dezember erhiel- ten sie 54 von 83 Mandaten (65 Prozent). Zwei oppositionelle Gruppen, die einen grundsätzli- chen Wechsel in der Arbeit der Ärztekammer anstrebten, erreich- ten 29 Mandate (35 Prozent). Von 8651 Wahlberechtigten beteiligten sich 5789 Kammermitglieder an der Wahl. Die Wahlbeteiligung be- trug damit 66,9 Prozent (197 4: 65,3

Prozent). PdÄB

HESSEN

Gewerbeaufsicht

soll sich auf Krebsnoxen konzentrieren

Im Auftrag des Sozialministers soll sich die Gewerbeaufsicht im Jahre 1979 besonders auf die Kontrolle von Betrieben konzentrieren, in denen mit krebserzeugenden Ar- beitsstoffen umgegangen wird.

Dabei soll geprüft werden, ob alle erforderlichen Maßnahmen des Arbeitsschutzes und des Immis- sionsschutzes getroffen worden sind und ob krebserzeugende Ar- beitsstoffe auch gegen weni- ger gefährliches Material ausge- tauscht werden können. Die Ge- werbeaufsicht hat bereits eine vor- läufige Liste mit etwa 150 Unter- nehmen vorgelegt, die mit krebs- erzeugenden Arbeitsstoffen um- gehen.

Wie Sozialminister Armin Clauss weiter mitteilte, hat sich bei der Überprüfung von etwa 300 Betrie- ben ergeben, daß die Vorschriften über die Kennzeichnung gefährli-

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Die Information:

Bericht und Meinung

cher Arbeitsstoffe häufig nicht ausreichend beachtet werden.

Dies gilt vor allem für mittlere und kleinere Unternehmen, in denen nur gelegentlich mit gefährlichen Arbeitsstoffen gearbeitet wird.

Clauss erinnerte die Arbeitgeber an ihre diesbezügliche Verantwor- tung und wies auch darauf hin, daß es auch bei Arbeitnehmern noch Informationsdefizite und ein mangelndes Problembewußtsein beim Umgang mit gefährlichen Ar- beitsstoffen gibt. Zusätzlich zur Einhaltung der entsprechenden Vorschriften sei also eine noch in- tensivere Aufklärung über die ge- sundheitlichen Gefahren am Ar- beitsplatz erforderlich. WZ

NIEDERSACHSEN

Auch 1979 mehr Landesmittel für

Krankenhausinvestitionen

Auch im Haushalt für das Jahr 1979 sei die Landesregierung be- müht, durch einen erhöhten Landesanteil für Krankenhausin- vestitionen einen Ausgleich zu den Mittelkürzungen durch den Bund zu schaffen. Dies erklärte Sozial- minister Hermann Schnipkoweit mit Hinweis darauf, daß das Land 1978 mit 130,5 Millionen DM zur Förderung von Investitionen im Krankenhausbereich 41,8 Millio- nen DM mehr als der Bund dafür zur Verfügung gestellt habe.

Schnipkoweit rief die niedersäch- sischen Bundestagsabgeordneten dazu auf, bei den Beratungen über die Novellierung des Kranken- hausfinanzierungsgesetzes für ei- ne Aufstockung der Investitions- mittel einzutreten, und empfahl ih- nen auch, sich die Krankenhäuser in ihren Wahlkreisen anzusehen, damit ihnen die Notwendigkeit der seit langem geplanten Sanie- rungsmaßnahmen bewußt werde.

Der Minister hat auch den Deut- schen Städtetag um Unterstüt- zung seiner Forderungen gebe- ten. WZ

NORDRHEIN-WESTFALEN

Fast eine Milliarde DM Krankenhausförderung

Im Haushaltsentwurf des Landes sind für 1979 für den Bereich der Krankenhausförderung 991,2 Mil- lionen DM vorgesehen. Bei der Er- läuterung des Entwurfes erklärte der Staatssekretär im Sozialmini- sterium, Paul Arnold Nelles, vor dem zuständigen Landtagsaus- schuß, er hoffe, nach der Aufarbei- tung der „Zielplanbesprechun- gen" den Entwurf des Kranken- hausbedarfsplans Anfang 1979 den Beteiligten zur Anhörung zu- leiten zu können. Nelles meinte, die Krankenhausbedarfsplanung sei in keinem anderen Bundesland so gründlich vorbereitet worden wie in Nordrhein-Westfalen.

Nach dem Haushaltsentwurf wer- den die Zuschüsse für „Maßnah- men zur Fortentwicklung der Al- tenhilfe unter Einbeziehung von Zusammenschlüssen sozialpflege- rischer Dienste" auf 6 Millionen DM mehr als verdoppelt.

Die zusätzlichen 3,1 Millionen DM sind ausschließlich für Sozialsta- tionen vorgesehen. gb

Jeder achte Arzt ist Ausländer

Die Zahl der in Nordrhein-Westfa- len ihren Beruf ausübenden Ärzte hat sich nach Feststellungen des Landesamtes für Datenverarbei- tung und Statistik während des Jahres 1977 um 2,2 Prozent auf rund 32 500 erhöht.

Dabei betrug die Zuwachsrate bei deutschen Ärzten 1,8 Prozent, bei Ausländern dagegen 5,2 Prozent, so daß Anfang 1978 Ausländer be- reits mehr als 12 Prozent der ge- samten nordrhein-westfälischen Ärzteschaft stellten.

Aus den Erhebungen geht weiter hervor, daß 56 Prozent der Ärzte

über eine Facharztanerkennung verfügen. Dabei liegt das Gebiet Innere Medizin mit 24 Prozent der weitergebildeten Ärzte weit vor al- len anderen Gebieten (Allgemein- medizin 13 Prozent, Frauenkrank- heiten 11 Prozent, Chirurgie 10 Prozent, Kinderkrankheiten 7 Pro-

zent). LDS

BADEN-WÜRTTEMBERG

Viele Kleinbetriebe:

Problem für die betriebs- ärztliche Betreuung

Auf die Probleme der betriebsärzt- lichen Betreuung der Arbeitneh- mer in einem Land wie Baden- Württemberg mit seinen vielen Klein- und Mittelbetrieben verwies Ministerialrat Dr. med. Wolfram Bappert vom Gesundheits- und Sozialministerium beim arbeits- medizinischen Grundseminar der Sozial- und Arbeitsmedizinischen Akademie Ulm in Stuttgart. In Ba- den-Württemberg haben 182 000 Betriebe (das sind 95 Prozent aller Betriebe) mit zusammen 1,1 Mil- lion Beschäftigten (30 Prozent al- ler Arbeitnehmer) weniger als 50 Beschäftigte und fallen daher nicht unter das Arbeitssicherheits- gesetz; dabei kann, wie Dr. Bap- pert deutlich machte, in einzelnen Fällen die Gesundheitsgefährdung größer sein als in Großunter- nehmen.

Daher spiele in Baden-Württem- berg das werksärztliche Zentrum und vor allem der nebenberufliche Werksarzt eine große Rolle. Dr.

Bappert appellierte in diesem Zu- sammenhang an die Berufsgenos- senschaften, nicht die Einsatzzei- ten für Betriebsärzte generell aus- zuweiten, sondern sich besonders für die betriebsärztliche Versor- gung der Arbeitnehmer in diesen Klein- und Mittelbetrieben einzu- setzen. Die Sozial- und Arbeitsme- dizinische Akademie Ulm berich- tete über eine fünfprozentige Zu- nahme der 1977 gemeldeten Fälle von Berufskrankheiten. Der An- stieg betrug 449 gemeldete Fäl- le. us

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 1 vom 4. Januar 1979 15

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