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Welche Knackpunkte bei der Futterernte sonst noch zu be- achten sind, zeigt dieses Dossier auf.

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Academic year: 2022

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H E U E R N T E T E C H N I K

E

ine Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied.

Dieser Leitsatz gilt auch bei der Erntekette von Raufut- ter. Werden bei einem Bearbei- tungsschritt Fehler gemacht, so sind die daraus entstandenen Schäden nicht rückgängig zu machen. Da bei der Futterernte die Bröckelverluste leicht 20 % übersteigen können, ist es eine besondere Herausforderung, die Ernte möglichst verlustarm durchzuführen. Es lohnt sich, bei der Futterkonservierung nicht nur über die Auswahl der eingesetzten Technik nachzu- denken, sondern auch über de- ren Bedienung. Nachfolgend die fünf Erfolgsfaktoren, welche zu hochwertigem Futter führen.

N

ur aus nährstoffreichem Gras kann gutes Futter werden (Erfolgsfaktor Nr. 1). Die Nährstoffzusam- mensetzung des Grases ändert sich mit dem Vegetationszu- stand. Junges Gras besitzt einen hohen Anteil an Rohproteinen.

Mit dem Wachstum nimmt die- ser zugunsten des Rohfaseran- teils ab. Um ein energiereiches Futter mit 6,0 MJ NEL/kg TS und mehr zu erreichen, wird empfohlen, den Rohfaseranteil in der Trockensubstanz nicht über 23 % steigen zu lassen. Die- ser Wert ist erreicht, wenn die Hauptgräser sich in der Vegeta- tionsphase «Beginn des Ähren- schiebens» befinden. Der durchschnittliche tägliche An-

Hohe Stoppeln beim Mähen und sorgfältiges Schwaden er- höhen die Futterqualität und vermindern die Bröckelverluste.

Welche Knackpunkte bei der Futterernte sonst noch zu be- achten sind, zeigt dieses Dossier auf.

stieg des Rohfasergehaltes be- trägt im Mai 0,3 bis 0,5 % in der Trockensubstanz. Jeder Tag, der ungenutzt verstreicht, kostet Sie in der Regel etwa 0,06 MJ NEL/kg TS.

H

ohe Stoppeln erhöhen die Qualität (Erfolgs- faktor Nr. 2). Hat man sich für das Mähen entschieden, sollte man nicht zu viel wollen.

Kurze Stoppeln erhöhen nur scheinbar den Ertrag. So hat man bei einem tiefen ersten Schnitt zwar mehr Masse auf der Waage, aber man handelt sich auch eine Menge an Nach- teilen ein. Naturgemäss werden die unteren Bereiche der Pflan- zen durch Regen und organi- sche Düngung stärker ver- schmutzt. Mit einem höheren Schnitt bleibt der Schmutz auf der Wiese und gelangt nicht auf den Futtertisch. Zudem trock- net das Futter auf längeren Stoppeln schneller und kann durch die Maschinen leichter und sauberer erfasst werden.

Längere Stoppeln begünstigen den Wiederaustrieb. Lassen Sie der Pflanze 5 bis 7 cm lange Stoppeln, und sie bedankt sich damit, dass sie schneller aus- treibt und die Bestände weniger verunkrauten. Letztendlich sparen längere Stoppeln also Zeit und Geld, auch wenn das Erscheinungsbild Ihres Grün- landes mal nicht absolut akku- rat und wie aus dem Ei gepellt daherkommt.

Mit zügigem Zetten die Ab- trocknung beschleunigen (Fak- tor Nr. 3). Das Zetten begüns- tigt die Abtrocknung, indem es die Durchlüftung des Futters verbessert und die bei der Mahd gebildeten Schwade auf die ge- samte Bodenoberfläche verteilt.

Beim ersten Durchgang mit dem Zetter steht die gleichmäs- sige Verteilung im Vorder- grund. Er erfolgt mit hohen Drehzahlen und steilem Streu- winkel. Gehen Sie mit dem Ein- satz des Kreiselzetters behut- sam um, da jede Bearbeitung mit Verlusten verbunden ist.

Diese steigen mit zunehmen- dem TS-Gehalt deutlich an.

S

orgfältiges Schwaden (Er- folgsfaktor Nr. 4). Beim Schwaden ist auf eine möglichst vollständige und ver- schmutzungsarme Futterauf- nahme zu achten. Hohe Stop- peln erleichtern diese Arbeit, da das Futter höher aufliegt und man somit mit höher eingestell- ten Zinken fahren kann. Dies reduziert die Gefahr des Boden- kontakts sowie eine Zerstörung der Grasnarbe. Ähnlich wie beim Zetten steigt auch beim Schwaden mit erhöhten TS-Ge- halten der Anteil an Bröckel- verlusten. Bei gutem Wetter sollte daher bereits vor der ei- gentlich angestrebten Einlage- rungsfeuchte das gesamte Gut geschwadet werden, sodass es auf dem Schwad nachtrocknen kann.

D

ie Blätter müssen dran- bleiben – Bröckelver- luste sind bares Geld (Erfolgsfaktor Nr. 5). Während frisch gemähtes Futter noch ho- hen mechanischen Belastungen widerstehen kann, fallen bei stark angewelktem Gut – be- sonders bei klee- und luzerne- reichen Beständen – schnell die wertvollen, nährstoffreichen Blätter ab. So können pro Wen- devorgang abhängig von TS- Gehalt und Bestandeszusam- mensetzung 0,3 bis 3,3 Prozent des Ertrages verloren gehen (siehe auch Grafik auf Seite 21).

Dies erscheint zunächst einmal als nicht viel. Insbesondere den letzten Bearbeitungsschritten ist grosse Aufmerksamkeit zu widmen

Der Übergang von Belüf- tungsheu zu Bodenheu, welches mindestens einen Bearbei- tungsschritt mehr benötigt, ist hier besonders spürbar. Bei Be- lüftungsheu können die Ener- gieverluste von 6 bis 26 % betra- gen, beim Bodenheu sind sogar 14 bis 40 % Energieverlust mög- lich. Konkret bedeutet dies, dass mit ansteigendem Tro- ckensubstanzgehalt die Intensi- tät der Bearbeitung reduziert werden muss. Eine Verringe- rung der Drehzahl sowie ein fla- cherer Streuwinkel beim Zetten und angepasste Fahrgeschwin- digkeiten bei geringer Kreisel- geschwindigkeit beim Schwa- den begünstigen die Arbeit.

Joachim Sauter, Roy Latsch

Heuerntetechnik

D I E A U T O R E N

Joachim Sauter arbeitet an der Agroscope ART in Tänikon TG und ist Experte für Verfahrens- technik in der Grünlandbewirt- schaftung.

joachim.sauter@art.admin.ch

Roy Latschist an der ART in Tänikon zu- sammen mit Joachim Sauter für die Verfah- renstechnik im Grünland ver- antwortlich.

roy.latsch@art.admin.ch

Samstag, 26. März 2011

D O S S I E R • 17

Mit fünf Faktoren zum hochwertigen Futter

Schon bald sind Mäher, Zetter und Schwader wieder im Einsatz. Wer mit richtig eingestellten Maschinen arbeitet, kann die Qualität des Futters massgeblich beeinflussen.(Bilder: ART/zvg)

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