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Archiv "Therapie der Psoriasis: Ehrgeizige Ziele werden angestrebt" (25.04.2014)

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A 762 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 17

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25. April 2014

THERAPIE DER PSORIASIS

Ehrgeizige Ziele werden angestrebt

Interleukin-17A wird bei Psoriasispatienten überexprimiert und spielt bei der Erkrankung eine größere Rolle als bisher angenommen. Der humane Antikörper Secukinumab bindet selektiv an den Botenstoff und neutralisiert diesen.

P

atienten mit Psoriasis wün- schen sich eine vollständige oder zumindest weitgehende Abhei- lung ihrer Hautläsionen. Mit dem noch in der klinischen Erprobung befindlichen Anti-IL-17A-Antikör- per Secukinumab ist dieses Ziel of- fenbar näher gerückt.

Eine Verminderung der Sympto- me Hautschuppung und Juckreiz um mindestens 50 Prozent, aber weniger als 75 Prozent bei Psoria- sis (auch als „PASI 50“a bezeichnet) ist oft nicht genug. So bestätigten nur etwa die Hälfte der Patienten (53,1 Prozent) in einer Studie, dass ihre Erwartungen an die Therapie bei Erreichen des PASI 50 „voll- ständig oder mehrheitlich erfüllt“

waren. Und nur 43,7 Prozent waren mit ihrem Hautzustand „völlig oder überwiegend zufrieden“ (1).

Im europäischen Konsensuspa- pier „Definition of treatment goals for moderate to severe psoriasis“

wird der Bedarf einer Therapiees- kalation bei Patienten mit einem Befund zwischen PASI-50 und -75 von deren Lebensqualität abhängig gemacht: Eine Therapieumstellung wird bei einem Dermatology Life Quality Index (DLQI) ab fünf Punk- ten empfohlen (2).

Ist neuerdings selbst PASI-75 noch zu wenig?

„Inzwischen sind sogar noch ehrgei- zigere Therapieziele als der PASI-75 in den Fokus gerückt“, betonte Prof.

Dr. med. Kristian Reich, Hamburg.

Man versuche einen PASI-90, PASI - 100 und/oder eine fast vollständig klare Haut (laut Assessment IGA-0/1b respektive PGA-0/1c) zu erzielen (4). Dass ein solcher Erfolg erreich- bar ist, legen aktuelle Studien nahe, in denen der noch im Zulassungs- verfahren befindliche Anti-IL-17A - Antikörper Secukinumab untersucht wurde. „Interleukin-17 und insbe-

sondere IL-17A spielt bei der Schuppenflechte eine größere Rolle als bisher angenommen und ist bei Psoriasispatienten überexprimiert“, erklärte Reich.

Der Dermatologe stellte aktuel- le Studienergebnisse zu Secukinu- mab vor. So erhielten in der ERA- SURE1-Studie 738 Patienten mit moderater bis schwerer Psoriasis entweder 300 oder 150 mg Secuki- numab oder Placebo subkutan in den Wochen 1, 2, 3, 4 und 8. In Woche 12 erfüllten 81,6 Prozent (300 mg) be- ziehungsweise 71,6 Prozent (150 mg) der Secukinumab-, aber nur 4,5 Pro- zent der Kontrollpatienten die PASI- 75-Kriterien. 65,3 versus 51,2 ver- sus 2,4 Prozent der Teilnehmer wur- de von den Untersuchern eine (weit- gehend) abgeheilte Haut mit IGA 0/1 bescheinigt.

PASI-100 bei mehr als 40 Prozent der Studienteilnehmer

Ab Woche 12 wurden alle Secuki- numab-Patienten nur noch vierwö- chentlich mit 150 mg des Wirk- stoffs behandelt. Patienten, die auf Placebo nicht respondiert hatten, wurden auf 150 oder 300 mg Secu- kinumab randomisiert; nur Place- bo-Responder erhielten auch wei- terhin das Scheinmedikament. „Die Wirkung von Secukinumab setzte schon früh ein und erreichte nach 16 Wochen einen Höhepunkt“, be- richtete Reich. Zu diesem Zeitpunkt hatten 86,1 beziehungsweise 69,8 beziehungsweise 41,6 Prozent der Patienten, die von Anfang an Secu- kinumab 300 mg erhalten hatten, ei- ne 75-prozentige, 90-prozentige be- ziehungsweise 100-prozentige PASI- Response. „Der Erfolg blieb auch über den weiteren Studienverlauf bis Woche 52 weitgehend erhalten“, konstatierte Reich (3).

„Die vierarmige doppelblinde, ran- domisierte FIXTURE2-Studie hat-

te 1 306 Teilnehmer und einen kom- binierten primären Endpunkt aus PASI-75 und IGA-0/1“, ergänzte Prof. Dr. med. Diamant Thaçi, Ex- zellenzzentrum Entzündungsmedi- zin in Lübeck. Hier wurden im Head-to-Head-Design Secukinu- mab 300 beziehungsweise 150 mg alle vier Wochen mit Etanercept 50 mg zweimal wöchentlich und mit Placebo verglichen. In Woche zwölf zeigten 77,1 versus 67 versus 44 versus 4,9 Prozent der Patienten eine PASI-75-Response und 62,5 versus 51,1 versus 27,2 versus 2,8 Prozent IGA-0/1.

„Unerwünschte Ereignisse wur- den unter Secukinumab öfter als unter Placebo, aber ähnlich häufig wie unter Etanercept beobachtet“, so Thaçi. Am häufigsten traten Na- sopharyngitis und Infektionen der oberen Atemwege auf. Nur 3,0 Pro- zent beziehungsweise 2,1 Prozent der Patienten unter Secukinumab versus 3,7 Prozent unter Etaner- cept brachen die Studie wegen Ne- benwirkungen ab. Kopf- und Ge- lenkschmerz waren in den Gruppen mit aktiver Therapie sogar seltener als in der Kontrollgruppe (4).

Simone Reisdorf

LITERATUR

1. Schafer I, et al.: Eur J Dermatol. 2010; 20:

62–7.

2. Mrowietz U, et al.: Arch Dermatol Res.

2011; 303: 1–10.

3. Lebwohl, et al.: EADV-Kongress, 02.–05. Ok- tober 2013, Istanbul/Türkei, Poster P1501 4. Langley R, et al.: EADV-Kongress, 02.–05.

Oktober 2013, Istanbul/Türkei, Präsentation FC01.3

aPASI = Psoriasis Area and Severity Index (0–72 Punkte; 72

= schwerste Sympto- matik)

bIGA = Investigator’s Global Assessment

cPGA = Patient’s Glo- bal Assessment, (0–5 Punkte, 5 = schwerste Beein- trächtigung)

1ERASURE = Efficacy and Safety of Subcutaneous Secukinumab for Moderate to Severe Chronic Plaque-type Psoriasis for up to 1 Year

2FIXTURE = the Full year Investigative eXamination of secukinumab vs. eTanercept Using 2 dosing Regimens to determine Efficacy in psoriasis Quelle: Psoriasis Gipfel 2014 „Perspektiven in der Behandlung von Plaque-Psoriasis“ in Hamburg, Veranstalter: Novartis

P H A R M A

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