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Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning

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für ein special issue zum Thema

Regionales Wachstumsmanagement: strategische und instrumentelle Ausgestal- tung in interkommunalen Handlungsarrangements

Das hohe Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum in vielen europäischen Großstadtregionen hat die große Bedeu- tung regionaler, integrierter und kooperativer Flächen- und Entwicklungspolitiken erneut vor Augen geführt. Es besteht mittlerweile weitgehender Konsens dahingehend, dass eine adäquate Wohnungsversorgung der Bevölke- rung sowie ein angemessenes Angebot an marktverfügbaren Wirtschaftsflächen nicht allein durch kommunale Pla- nung zu leisten ist. Diese ist als alleiniger Akteur nicht in der Lage, die Steuerung für diese komplexen Anforderun- gen zu leisten. Ihre Strategien sind für die diversen Entwicklungspolitiken im Spannungsfeld zwischen Flächenneu- inanspruchnahme, Freiraumschutz und Wachstumsdruck allein nicht ausreichend, sie sind im Zusammenspiel mit informellen, regionalen oder auch privaten Akteuren zu erweitern.

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Formelle und informelle Politiken des regionalen Wachstumsmanagements haben daher – nicht nur in Deutsch- land – einen erheblichen Bedeutungsgewinn erfahren. Ländern wie Deutschland, Frankreich oder der Schweiz kommt in vielen Bereichen einer „Regional Governance“ eine Vorreiterrolle zu, da seit vielen Jahren innovative Lösungen modellhaft erprobt und teilweise auch verstetigt werden. Allerdings ist hier insbesondere bezüglich ei- ner validen Verstetigung von gangbaren Ansätzen noch „Luft nach oben“, denn viele Strategien werden aus unter- schiedlichsten Gründen nicht oder nur unzureichend implementiert. Auch existieren nach wie vor starke Interes- sens- und Nutzungskonflikte, die sich u.a. auf bundespolitische und kommunale Flächenspar- oder Nachhaltigkeits- ziele (Nationale Nachhaltigkeitsstrategie, qualitative Siedlungsentwicklung) beziehen und immer wieder einen in- tensiven gesellschaftspolitischen und planungspraktischen Diskurs über den Umgang mit Fläche erfordern.

In der Praxis lässt sich für ein regionales Wachstumsmanagement eine große Vielfalt an strategisch-instrumentel- len Ausrichtungen, Akteursstrukturen und institutionellen Arrangements feststellen. Es besteht berechtigter Anlass zu der Erwartung, dass der enorme politische Handlungsdruck bisherige Handlungsblockaden lockert, die Diskus- sion um flächenpolitische und planerische Instrumente befördert und Innovationen in der Governance des Wachs- tumsmanagements hervorbringt.

Bislang gibt es im europäischen wie deutschen Kontext aber noch wenig systematische Forschung zu den Formen und Inhalten des regionalen Wachstumsmanagements. Es fehlen ein Überblick über die aktuelle Planungspraxis und vor allem evaluative Untersuchungen zur realen Wirksamkeit von wachstumsgestaltenden (regionalen) Politi- ken und Planungen. Dazu kommt, dass regionales Wachstumsmanagement insbesondere in Grenzregionen auf- grund unterschiedlicher Planungssysteme vor weitere Schwierigkeiten gestellt wird. In Bezug auf grenzübergrei- fende Planungsstrategien und Zieldiskussionen hier sehen wir großen Forschungsbedarf.

In diese Lücke stößt das geplante RuR-Schwerpunktheft. Es soll sowohl querschnittsorientierte Beiträge zu Inhalten und Wirkungsweisen des Wachstumsmanagements als auch Fallstudien beinhalten, die bestimmte Praktiken in ihrer planungskulturellen regional-lokalen Einbettung besonders beleuchten. Dies umfasst neben Beispielen (Pro- jekten oder Studien) aus der Praxis der Raumentwicklung und -planung ausdrücklich auch internationale Fallstu- dien und Vergleiche, um die Entwicklungen in Deutschland zum einen sinnvoll auch im internationalen Kontext einordnen zu können, und zum anderen, um von Best Practice, insbesondere von erfolgreicher Verstetigung von Strategien, zu lernen und Governance auch in Grenzräumen zu stärken. Internationale Beiträge sind daher explizit willkommen!

Mögliche Kerninhalte des Schwerpunktheftes sind:

• grundlegende normative Orientierungen des Wachstumsmanagements in Stadt-Umland-Regionen (z.B. im Verhältnis Innen- und Außenentwicklung, dezentrale Konzentration, Bedeutung grün-blauer Infrastruktu- ren) und deren Bedeutung für innovative Ansätze,

• flächen- und bodenpolitischer Umgang mit regionalen und lokalen Nutzungs- und Zielkonflikten und Rest- riktionen der Verfügbarkeit bzw. Ausschöpfung von Entwicklungspotenzialen,

• Umgang mit neuen Formen kommunaler Wachstumsskepsis oder -verweigerung, insbesondere seitens suburbaner Kommunen (Grenzen regionaler Kooperation),

• innovative Instrumente des Flächenmanagements, z.B. des Nutzen-Lasten-Ausgleichs, des Konfliktmana- gements oder der Akteursintegration (incl. internationale Best Practice),

• Ansätze zur Koordination der Siedlungs- und Infrastrukturentwicklung und nachhaltiger Verstetigung von Strategien (incl. internationale Best Practice),

• institutionelle bzw. (institutionell) verstetigte Formen regionaler Koordination und Kooperation,

• Formen der vertikalen Integration im politischen Mehr-Ebenen-System der Raumordnung, des Städtebaus und relevanter Fachpolitiken,

• Reviews zum Stand der Forschung und Planungspraxis in diesem Themengebiet.

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Beiträge können auf Deutsch oder Englisch verfasst und in den Kategorien ‚Beitrag / Article‘ und ‚Politik- und Pra- xis-Perspetiven / Policy and practice perspective‘ eingereicht werden. Interessierte Autorinnen und Autoren wer- den gebeten, zunächst einen Abstract-Entwurf mit einem Umfang von 150 bis 250 Wörtern einzureichen, um eine thematische Passfähigkeit zum Schwerpunktheft sicherzustellen. Die Manuskripte werden in einem zweiten Schritt nach der Rückmeldung der Heftkoordinatoren / Guest Editors eingereicht (siehe Zeitplan). Alle interessierten Auto- rinnen und Autoren werden gebeten, die Autorenhinweise der Zeitschrift zu beachten (https://content.sci- endo.com/view/journals/rara/rara-overview.xml). Alle einzureichenden Manuskripte durchlaufen das übliche dop- pelblinde Begutachtungsverfahren.

Der folgende Zeitplan ist vorgesehen:

• Deadline zur Einreichung der Abstract-Entwürfe: 31. März 2021. Bitte senden Sie Ihr Abstract an Dr. Bar- bara Warner (warner@arl-net.de).

• Rückmeldung an die Autorinnen und Autoren bezüglich der eingereichten Abstracts: 1. Mai 2021.

• Deadline für die Einreichung von Beiträgen: 31. Oktober 2021.

• Die online first Publikation erfolgt jeweils rund vier Wochen nachdem der entsprechende Beitrag ange- nommen wurde.

• Die Printveröffentlichung des Schwerpunktheftes ist für Sommer 2022 vorgesehen.

Für fachliche Rückfragen stehen die Guest Editors gern zur Verfügung: Prof. Dr. Stefan Siedentop (stefan.sieden- top@ils-forschung.de), Dr. Barbara Warner (warner@arl-net.de).

Für organisatorische Fragen steht der Schriftleiter Prof. Dr. Andreas Klee (klee@arl-net.de) gern zur Verfügung.

Referenzen

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