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Landwirtschaft braucht Klimaschutz

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Academic year: 2022

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Landesfachgeschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Freising, 30.August 2018 PM 091/18 LFG

Landwirtschaft

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S. 1 BN und LVÖ fordern Neuausrichtung der Agrarförderpolitik

Landwirtschaft braucht

Klimaschutz - Ökolandbau und Humusaufbau bringen

Klimaschutz

Angesichts der Dürre und Futterknappheit in weiten Teilen Bayerns fordert der BUND Naturschutz neben direkten Hilfen für Härtefälle eine Neuausrichtung der Agrarförderpolitik auf EU-, Bundes- und Landesebene. „Wenn in der Klimakrise Dürreperioden Felder in Staubäcker verwandeln und bei Starkregen wertvoller Ackerboden in Flüsse und Siedlungen abgeschwemmt wird, muss auch die

Landwirtschaft klimaschädliche Gase vermeiden und den Boden zum Wasser- und Humusspeicher machen“, fordert BN-Landesvorsitzender Richard Mergner. „Ökolandbau muss zum Leitbild der künftigen Agrarproduktion werden, und seine Kernelemente möglichst rasch auch im konventionellen Landbau umgesetzt werden“. Bei der bevorstehenden Reform der EU-Agrarförderpolitik fordert der BUND Naturschutz von den LandtagskandidatInnen und einer künftigen Staatsregierung, sich für eine radikale Veränderung der

Agrarsubventionen einzusetzen. „Statt Milliarden Euro nur nach Flächenbesitz zu verteilen, muss eine Klima, Boden und Wasser schützende Landbewirtschaftung gefördert werden“, so Mergner.

„Das Umsteuern muss jetzt beginnen, da es mehrere Jahrzehnte dauern wird“, erläutert Sepp Braun, Biobauer aus Freising, der auf seinem Hof ein nachhaltiges Kohlenstoffspeichersystem im Boden aufgebaut hat.

Rund 10 Prozent der Treibhausgasemissionen in der Europäischen Union werden dem System Landwirtschaft zugeordnet. Diese stammen vor allem aus der Tierhaltung, der Lagerung und Ausbringung von Wirtschaftsdüngern und Lachgasemissionen aus

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Freising, 30.August 2018 PM 091/18 LFG

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S. 2 nährstoffübersättigten Böden. Rechnet man den gesamten

Futtermittelkreislauf und Lebensmittelsektor hinzu liegt der Anteil bei mehr als einem Drittel der globalen Treibhausgasemissionen.

„Der ökologische Landbau zeigt den Weg zu einer klimafreundlichen Landwirtschaft bereits auf. Durch den Verzicht auf mit hohem Energieeinsatz produzierte mineralische Düngemittel, eine

flächengebundene Tierhaltung und die Speicherung von Kohlenstoff im Boden durch Humusaufbau, leistet er einen positiven Beitrag zum Schutz vor der Erderwärmung“, erläutert Josef Wetzstein, Vorsitzender der LVÖ Bayern.

Für eine nachhaltige klimaangepasste Landwirtschaft entscheidend ist die Ausrichtung der Tierzahlen an die vorhandenen Futterflächen. Dies hilft, energieaufwändige Futtermittelimporte zu verringern und auch in den Anbauländern des Soja, z.B. in Brasilien, Monokulturen

zurückzudrängen.

Auch mit Hilfe von Agroforstsystemen und der Kompostierung von Hofdünger können Erfolge bei der Kohlendioxidbindung erzielt werden, wie ein Projekt der Internationalen Ökolandbauorganisation IFOAM in Europa herausgefunden hat (www.solmacc.eu).

Hintergrund: Wieviel Humusaufbau wäre in Bayern möglich?

Humus besteht zu 58 Prozent aus Kohlenstoff und ist damit der größte terrestrische Kohlenstoffspeicher der Erde. Durch eine geänderte Bewirtschaftung, wie z.B. vielfältige Fruchtfolgen, Zwischenfruchtanbau, Ökolandbau, Agroforstsysteme und Rückumwandlung von Acker in Grünland könnte nahezu flächendeckend in Bayern der Humusaufbau vorangebracht werden. Die Landesanstalt für Landwirtschaft hat in einer Studie vorgerechnet, dass durch die Umsetzung dieser Maßnahmen 0,37 Megatonnen Kohlenstoff jährlich in den bayerischen Landwirtschaftsböden festgelegt werden könnten.

Das wäre ein Drittel des auf Bayern umgelegten Zieles der Klimakonferenz von Paris 2015 von einer Steigerung der globalen Kohlenstoffvorräte in den ersten 40 Zentimetern aller Böden um 4 Promille pro Jahr (Siehe:

www.lfl.bayern.de/mam/cms07/iab/dateien/03_wiesmeier_humus.pdf).

Für Rückfragen:

Stefan Schäffer, pers. Referent von Richard Mergner, Tel. 0171 / 639 43 70 Cordula Rutz, LVÖ Geschäftsführerin, Tel. 0170 / 1768498

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