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Wussten Sie schon …

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Academic year: 2022

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Wussten Sie schon …

29/2/2020

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… dass Frauen den Spätherbst bevorzugen, um schwanger zu werden?

Die vorliegende Studie wählte ei- nen neuen Ansatz: Konzeptions- willige Frauen aus Dänemark (11 655 Frauen) und Nordamerika (7443 Frauen) wurden alle zwei Monate befragt und auftretende Schwangerschaften prospektiv registriert.

Somit war es möglich, periodische Variationen bei der Fekundabilität festzustellen. Die Versuche hatten eine Spitze im September (in

Nord amerika deutlicher als in Dänemark).

Die Fekundabilität hatte eine Spit- ze Ende November/anfangs Dezember in beiden Kollektiven (ausgeprägter in Nordamerika).

Innerhalb Nordamerikas gab es die stärksten saisonalen Abweichun- gen in den südlicher gelegenen Staaten (Wesselink, A. K., et al., Hum. Reprod. 2020; 35:565–72).

Kommentar

Diese Ergebnisse basieren auf recht komplizierter Statistik und sind durch grosse prospektive Zahlen untermauert. Sie zeigen, dass Frau- en besonders in südlichen Breiten- graden vermehrt im Herbst begin- nen, ihren Kinderwunsch umzuset- zen. Es könnte sein, dass der be- wusste Entscheid der Frauen für den Zeitpunkt einer Schwanger- schaft eine wichtigere Rolle spielt als bisher angenommen.

m.k.h.

… dass vaginales Utrogestan 400 mg zweimal täglich die Abort- rate senkt??

(Coomarasamy, A., et al., AJOG 2020; https://doi.org/10.1016/j.

ajog.2019.12.006)

Kommentar

Ich habe erst vor Kurzem an einem Webinar mitgemacht mit u. a. dem Thema Progesteron zur Frühge-

burtsprävention. Hatte mich sorg- fältig darauf vorbereitet und die ak- tuelle Literatur studiert. Hatte auch die PROMISE- (Abortprophylaxe mit Progestern bei Frauen mit un- geklärten, habituellen Aborten) und die PRISM-Studie (Abortpräventi- on mit Progesteron bei Frauen mit Abortus imminens Symptomatik) studiert. Beide Studien haben ge- zeigt, dass das erklärte Ziel einer Abortprophylaxe in diesen beiden Kollektiven nicht erreicht wurde.

Nun, in der vorliegenden Arbeit hat der gleiche Autor eine Subanalyse aus seinen beiden erwähnten Studi- en durchgeführt. Dabei scheint der Einsatz von Utrogestan in der Kom- bination von Zustand nach ein oder mehreren, ungeklärten Aborten UND Imminens-Symptomatik − auch wenn statistisch wacklig − gerechtfertigt zu sein ab klinischer Präsentation mit Blutungen bis zur 17. Woche.

l.r.

… dass die Lactobazillen-Art des vaginalen Mikrobioms vermutlich eine entscheidende Rolle für eine Candidabesiedlung spielt?

Candida findet sich bei vielen, aber nicht bei allen Frauen im vaginalen Mikrobiom. Eine aktuelle Studie beschäftigte sich nun mit der Fra- ge, ob die Zusammensetzung des bakteriellen Mikrobioms hierfür ursächlich sein könnte. Eine ent- sprechende Analyse des vaginalen Mikrobioms fand bei 250 nicht-

Jan Feb Mar Apr May June July Aug Sept Oct Nov Dec

Month 1.4

1.3 1.2 1.1 1.0 0.9 0.8 0.7 0.6 a)

Ratio of Observed to Monthly Average Jan Feb Mar Apr May June July Aug Sept Oct Nov Dec

Month 1.4

1.3 1.2 1.1 1.0 0.9 0.8 0.7 0.6 b)

Ratio of Observed to Monthly Average

Abb. 1. Saisonale Muster beim Versuch, schwanger zu werden (a) Nordamerika;

b) Dänemark).

FHA_2_2020.indb 20

FHA_2_2020.indb 20 02.07.20 10:2602.07.20 10:26

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Wussten Sie schon …

29/2/2020

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Verbesserung der Lebensqualität führte?

56 Patientinnen mit gynäkolo gi- schen Karzinomen, die sechs Zyklen einer Chemotherapie mit Carboplatin/Paclitaxel oder Carbo- platin/pegyliertes liposomales Do- xorubicin erhielten, wurden rando- misiert. Die Hälfte der Patientinnen schaute während der Chemothera- pie Disney-Filme, die andere Hälfte nicht. Vor und nach jedem Zyklus beantworteten sie standardisierte Fragebögen der EORTC (Euro- pean Organisation for Research and Treatment of Cancer). Patien- tinnen in der Disney-Gruppe waren signifikant weniger angespannt und besorgt als Patientinnen in der Kontrollgruppe, die keine Filme sahen. Auch zeigte sich in der Dis- ney-Gruppe eine geringere Beein- trächtigung des Familienlebens und der sozialen Aktivitäten der Patien- tinnen und die Fatiguesymptoma- tik schien weniger ausgeprägt.

Die Autoren der Studie schlussfol- gern, dass das Schauen von Dis- ney-Filmen während der Chemo- therapie mit Verbesserungen im Bereich „emotional functioning“,

„social functioning“ sowie bei der Fatiguesymptomatik assoziiert sein könnte bei Patientinnen mit gynäkologischen Karzinomen (Pils. S., et al., JAMA Netw Open Actions; 2020:e204568. doi:

10.1001/jamanetworkopen.

2020.4568).

c.l.

… dass der OP während der Coro- na-Krise wahrscheinlich der sichers- te Platz ist?

Eine kürzliche Publikation in ei- nem renommierten Journal disku- tiert die Sicherheit von Laparo- skopien in Zeiten von Corona.

In dieser Risikosituation sind viele Fragen, die den generellen Um- gang mit Patienten betreffen, of- fen, auch der spezielle Umgang im OP. Wie hoch ist das Kontamina- tionsrisiko im Umgang mit nicht- atemwegsassoziierten Körperflüs- sigkeiten, das Ansteckungsrisiko beim Umlagern, intraoperativ bei welchen Interventionen und in der postoperativen Pflege?

Die vorliegende Arbeit analysiert das intraoperative Infektionsrisiko im Hinblick auf Laparoskopien und im Vergleich zu offenen Inter- ventionen und bestätigt, was unsere Fachgruppe bereits empfiehlt.

Mit gewissen Sicherheitsmassnah- men – niedriger Druck bei der La- paroskopie, kontrolliertes und ge- filtertes Ablassen des intraabdomi- nellen Gases – ist die Laparosko- pie auch in Covid-Zeiten sicher und machbar. Wir dürfen also wei- ter laparoskopieren! (Morris, SN, et al., J Minim Invasive Gynecol 2020;27:789–791).

a.k.

… dass Schauen von Disney-Filmen während der Chemotherapie bei Patientinnen mit gynäkologischen Karzinomen zu einer subjektiven schwangeren prämenopausalen

Frauen statt. In 16 % konnte eine Kolonisation mit Candida diagnos- tiziert werden. Ein signifikant hö- heres Risiko für eine Besiedlung (OR 2.85) bestand bei Frauen, bei denen bakteriell Lactobacillus iners dominierte. Das Risiko für Patien- tinnen mit Lactobacillus crispatus dominantem Mikrobiom war dage- gen geringer, vermutlich bedingt durch eine vergleichsweise höhere Milchsäureproduktion (Brett A, et al. AJOG 2020;222:471).

m.h.

… dass die Hormonersatztherapie zu selten bei gynäkologischen Tumor patientinnen eingesetzt wird?

Ein „Dauerbrenner“, über den wir auch schon in der FHA geschrie- ben haben: Sind Hormone schäd- lich für Patientinnen nach gynäko- logischer Tumorerkrankung? Oder Patientinnen mit hohem Risiko für eine Tumorerkrankung? Wie so häufig lässt sich diese Frage nicht generell beantworten. Ein gutes Expertenstatement gibt es nun von der SGO (Society of Gynecologic Oncology), hier werden unter- schiedliche Fragestellungen im Detail thematisiert. Ein grundsätz- liches Statement lautet: obwohl das Nutzen-Risiko-Verhältnis häufig für eine HRT spricht, wird diese zu vielen Patientinnen vor- enthalten (Sinno AK, et al. Gyn.

Onc. 2020;157:303–6).

m.h.

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