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Mesonen aus leichten Quarks

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Academic year: 2022

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(1)

MICHAEL FEINDT

Kerne und Teilchen

Moderne Experimentalphysik III Vorlesung 14

MICHAEL FEINDT

INSTITUT FÜR EXPERIMENTELLE KERNPHYSIK

Mesonen aus leichten Quarks

(2)

Mesonen aus leichten Quarks

Konstituentenmassen von b und c klar getrennt

leichte Mesonen aus u d s: nur kleine Unterschiede → Mischungen keine nichtrelativistische Behandlung möglich

Trotzdem sind die Spektren sehr ähnlich zu cc, bb

Konstituenten – Quark – Modell:

Konstituenten –

Quark – Masse = intrinsische Quark – Masse + dynamische Masse Quark – Masse intrinsische Quark – Masse

(„Current mass“) wahrscheinlich aus Higgs–Mechanismus

u,d : ca. 5 MeV

t : ca. 175 000 MeV

dynamische Masse von Gluonen und See–Quarks

ca 300 MeV

u d s : current mass << dynamische Masse c b t : current mass >> dynamische Masse

+

=

(3)

Spin, Parität und Ladungskonjugation

Parität:

Ladungkonjugation:

q

q

s

s

S r r r +

=

S L J

r r

r = ⊕

Gesamtspin ; Bahndrehimpuls Gesamtdrehimpuls Gesamtdrehimpuls des gebundenen – Zustands

„Spin des Mesons“

)

1

1 ( −

+

=

L

P

S

C = ( − 1 )

L+

wg. P (Fermion) = - P (Antifermion) und P (Ortswellenfunktion) = (-1)L

L r

q q

Ladungkonjugation:

1. und vertauschen:

2. Spins und vertauschen:

S

C = ( − 1 )

L+

( ( , ) ( , ) ) ( ( , ) ( , ) )

ˆ q r

1

s

1

q r

1

s

2

C q r

1

s

1

q r

1

s

2

C r r r r r r r r

=

rr1

rr1

antisymmetrisch für S gerade symmetrisch für S ungerade

s r

1

)

1

1 ( −

L+

s r

2

)

1

1 ( −

S+

S L S

L S

C = −

L+

+

= −

+ +

= −

+

⇒ ( 1 )

1

( 1 )

1

( 1 )

2

( 1 )

Beweis: mit

, ,

-

+

(4)

Flavour – SU(3)

Pseudoskalare Mesonen

Grundzustand, leichteste Mesonen

mit 3 Quarks u, d, s erhält man 9 pseudoskalare Mesonen

u, d: Isospin – Symmetrie SU(2)

[starker Isospin, erhalten in starker WW, nicht in e.m.]

s: etwas schwerer: mkonst ≈ 450 MeV

ist wg. s nur näherungsweise Flavour – SU(3) – Symmetrie

( L=0, S=0, , JPC=0-+ )

ist wg. s nur näherungsweise Flavour – SU(3) – Symmetrie

Quantenzahl Strangeness (ladungsartig, additiv) erhalten in starker und e.m. WW (aber nicht schwach)

S (s-Quark) = -1 S (s-Antiquark) = +1

Vektormesonen

wg. Spin – Spin – WW höhere Massen als 0-+– Mesonen ( L=0, S=1, , JPC=1-- )

(5)

Flavour – SU(3)

q q 3

3 ⊗ 9 Mesonen = Nonett

1-- Nonett 0-+ Nonett

π

+

π-

η η'xxx

x x

x x

0 +1

-1 +1

0

K0 K+

K-

π0 S

I3

+1

ρ

+

ρ-

ω ϕ

xxx

x x

x x

0 +1

-1 0

K*0 K*+

K*-

ρ0 S

I3

Die 9 Mesonen spalten auf in 1 Singulett und 8 Oktett – Mesonen

Isospin-Triplett:

2 Isospin-Dupletts:

Isospin-Singletts:

: : : : :

d u d d u u d

u , ( ),

2

1

) (

) 2 (

3 1

6 1

s s d d u u

s s d

d u u

+ +

− +

s d s u

s u s

d , ,

SU(3)-8:

SU(3)-1:

x x

-1 K- K0 -1 K*-x xK*0

Die Isospin – Singletts mischen wegen gebrochener SU(3) – Symmetrie

(Strange–Quark–Mesonen)

π-, π0, π+ K0, K+ K-, K0

η η'

(6)

Oktett-Singlett – Mischung

■ Die 3 Zustände mit S=0, I

3

=0 können im Prinzip mischen:

■ Oktett-Singlett – Mischung:

) ( )

( )

' (

) ( )

(

0 0

π η

η

π π

m m

m

m m

>

>

±

Isospin – Symmetrie: gut

SU(3) – Symmetrie: nur näherungsweise

sin cos

' θ η θ η

η = −

■ Vektormesonen + L=1 – Mesonen: fast „ideale“ Mischung

d.h. ein I=0 – Zustand ist

der andere I=0 – Zustand ist

φ

ω : : )

2

(

1

s s

d d u u +

8 1

8 1

cos sin

sin cos

'

η θ η

θ η

η θ η

θ η

+

=

=

(7)

Massen der Mesonen

■ Spin – Spin – WW:

■ Massenformel



 

⋅ +

= −

2

9 8

2 9

8

| ) 0 (

| 1

| ) 0 (

| 3

3 3 3 3

ψ ψ

πα πα

q q

s q q

s

m c m

m c m

M

SS

h

h

0

-+

1

--

SS q

q q

q

m m M

M = + + ∆

beschreibt alle 0-+ und 1-- – Mesonen auf 1% Genauigkeit beschreibt alle 0-+ und 1-- – Mesonen auf 1% Genauigkeit

Parameter:

mu,d ≈ 310 MeV ms ≈ 483 MeV

(8)

Mesonen mit L=1

S = 0 :

1 )

1 (

1 )

1 (

1 0

1

=

=

+

=

=

=

=

=

=

+ + S L L

C P

L L

S L J

r r

r r r

Spin - Singlett

S = 1 :

J = LS =

r r r



=

2 1 0 1

1

1 1 1

2

1 P L

J

J S

PC

=

=

+

+

1 )

1 (

1 )

1

( 1

+

=

=

+

=

=

+ + S L L

C P

Spin - Triplett 

2





=

+ +

+ +

+ +

2 3

1 3

0 3

2 1 0

P P P JPC

L = 0: 0++

1-- 0++

1++

1+- 2++

Pseudoskalare Mesonen Vektor – Mesonen

Skalare Mesonen

Axialvektor – Mesonen Tensor - Mesonen L = 1:

(9)

Zerfallskanäle

Zerfälle müssen kinematisch möglich sein

dominant: starke Zerfälle - restriktivste Erhaltungssätze dann: elektromagn. Zerfälle - Isospin, SU(3) – Verletzung erst dann: schwache Zerfälle - viele Symmetrien verletzt,

Übergänge zw. Quark – Flavours

Zerfälle der Vektormesonen: starke WW

π π

ρ → τ

= 4.3 · 10-24 s ρ0

π+ π-

π π ρ →

π π π ω →

π π π φ

K K π K K

*

τ

= 4.3 · 10-24 s

τ

= 1.3 · 10-23 s

τ

= 7.8 · 10-23 s

83% (Phasenraum klein)

13% Zweig–unterdrückt

(Phasenraum kleiner)

ω → π π wg. G–Parität verboten: G = C·(-1)I = (-1)# Pionen

(via 3 Gluonen, siehe J/Ψ–Zerfall)

ρ π-

K* K

π

ω

π+ π- π0

ϕ

ϕ K

K s

s

π π π

(10)

Zerfall der pseudoskalaren Mesonen

π

± : leichtestes Hadron, geladen 0000 nur schwache WW möglich

π

0 : neutral, elektromagnetischer Zerfall in 2 Photonen möglich

K

± : leichtestes Meson mit Strangeness 0000 schwacher Zerfall nötig für s→u –Übergang

8

s 10 6 .

2

+

+

→ µ ν τ = ⋅

π

µ

17

s

0

→ γ γ τ = 8 . 4 ⋅ 10

π

 µ+ν 64%

als Spur rekonstruierbar

nötig für s→u –Übergang

η

:

η'

:





+ +

+ →

% 7 3

% 21

% 64

0

π π π

ν µ µ

s K 10

8

2 .

1 ⋅

τ =

als Spur rekonstruierbar

19

s 10 5 .

5 ⋅

τ =

% 55 3

% 39 2

π

η γ

η

elektromagnetisch

elektromagnetisch

21

s 10 3 .

3 ⋅

τ =

% 30 '

% 65 '

γ ρ η ηππ η

stark, Zweig–unterdrückt

elektromagnetisch

η' η

π π

(11)

Neutrale Kaonen

■ Neutrale Kaonen können in 2π (P=+1) und 3π (P=-1) zerfallen (Paritätsverletzung)

das erlaubt eine Mischung von K

0

und K

0

:

■ Auf dem Quark – Level: Box – Diagramme

3 2

2 0

0 ↔ ∆ =





↔  K S

K π

π

K0, K0 haben definierte Strangeness 5 Eigenzustände der starken WW

Durch die schwache WW (2. Ordnung) können K0 und K0 jedoch mischen

W

W

W W

u,c,t u,c,t

u,c,t

u,c,t d

s d

s

d d s

s

K0

K0 K0 K0

(12)

CP – Erhaltung in der schwachen WW

in der schwachen WW sind C und P maximal verletzt, aber C,P ≈ erhalten

Zerfallskanäle:

2π und 3π sind Eigenzustände von CP:

K0 und K0 sind keine Zustände mit definierter CP – Parität:

+

+

+

+

=

+

=

+

=

π π

π π π

π

π π π

π

) 1 (

) 1 (

) 1

( 0 0

0 0

CP CP

0 0 0

0 0 0 0

0 0

) 1 (

) 1 (

) 1 (

π π π

π π π π

π π

π π π π

π π

+

+

+

=

=

= CP

CP

(mit L=0:)

K und K sind keine Zustände mit definierter CP – Parität:

Wenn CP erhalten ist und ein Kaon in 2π (bzw. 3π) zerfällt, muss auch das Kaon eine definierte CP – Parität von +1 oder -1 haben

0

0 ( 1) K

K

CP = CP K0 = (1) K0

( )

(

0 0

)

2 0 1

2

0 0

2 0 1

1

K K

K

K K

K

+

=

=

0 2 0

2

0 1 0

1

) 1 (

) 1 (

K K

CP

K K

CP

=

+

=

zerfällt in 2 Pionen (τ = 8.9·10-11s)

zerfällt in 3 Pionen (τ = 5.2·10-8s) (lebt viel länger, weil der Phasenraum viel kleiner ist)

0 2 0 1

K K

mit mit

(13)

Erzeugung von neutralen K – Mesonen

z.B. in

■ K

0

ist q.m. Superposition von K

1

und K

2

:

■ K – Komponente zerfällt viel schneller als K (in 2 Pionen)

K0

p n

p + → + Λ +

u d s s d

starke WW

definierte Strangeness

(

10 20

)

2 0 1

K K

K = + sowohl K0 als auch K0 bestehen je zur Hälfte aus kurzlebigen K01 und langlebigen K02

■ K

1

– Komponente zerfällt viel schneller als K

2

(in 2 Pionen) nach einiger Zeit ist nur noch K

02

– Komponente übrig

N

t

K1 (→ 2π)

K2 (→ 3π)

aus K0 – Strahl (oder K0 – Strahl) wird ein K2 – Strahl

(weit weg vom Target)

(14)

Regeneration von K

1

in Materie

Ein K

2

– Strahl (eine bestimmte kohärente Überlagerung von K

0

und K

0

) kann regeneriert werden, indem er durch Materie geschickt wird:

K0 und K0 – Komponente werden unterschiedlich stark absorbiert (η1, η2) effektiv unterschiedliche Kombination von

) (

)

( K

0

N σ K

0

N

σ ≠

(starke WW)

0

0 K

K und

( )

(

+

)

= + +

=

+

=

1 2 1

2 2 1

2 0 1

2 0

2 1 1 2

0 0

2 1 2

2

2 K K

K K

K

K K

K

η η η

η η η

vorher:

nachher:

Nach Verlassen des Absorbers enthält der Strahl sowohl |K

2

* als auch |K

1

*

(15)

CP – Verletzung in K

0

– System

■ Nach vielen K

1

– Lebensdauern sollten alle K

0

in 3π zerfallen.

Christensen et.al. 1964: In 0.3% der Fälle zerfallen K

2

in 2π!

CP - Verletzung

Definition von K

Short

und K

Long

:

KS und KL als Mischungen der CP – Eigenzustände

K1 und K2 mit sehr kleiner Mischung K = K + ε K

Zusätzlich direkte CP – Verletzung in Zerfallsamplituden (durch Interferenz verschiedener Feynman – Diagramme mit

unterschiedlichen Phasen Phase in der CKM–Matrix kann das erklären!)

CP – Verletzung auch im B

0

-B

0

– System etabliert: BaBar, Belle – Experimente, 2000

KS = K1 + ε K2

KL = K2 - ε K1 indirekte CP - Verletzung

Referenzen

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