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Zerstörung von Frieden und Freiheit – der Nationalsozialismus drängt in den Zweiten Weltkrieg

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Zerstörung von Frieden und Freiheit – der Nationalsozialismus drängt in den Zweiten Weltkrieg

Das Brandenburger Tor im Mai 1945 (Quelle: http://medienwerkstatt‐online.de/) Daten

1933    30. Januar: Reichspräsident Hindenburg ernennt Hitler zum Reichskanzler     23. März: Das sog. „Ermächtigungsgesetz“ entmachtet den Reichstag 

 

1935 Nürnberger Gesetze werden als juristische Grundlage des NS‐Staates für die         Ausgrenzung und Verfolgung der Juden in Kraft gesetzt 

1938    09./10. November: Reichspogromnacht – Beginn des Holocaust ‐   

1939    Abschluss des Hitler‐Stalin‐Paktes 

1. 9. 1939  Mit dem Einfall deutscher Truppen in Polen beginnt der II. Weltkrieg

20.1.1942  Wannseekonferenz ‐ Der systematische Völkermord an den europäischen Juden      wird endgültig beschlossen und organisatorisch koordiniert. 

 

1941    22. Juni: Einfall deutscher Truppen in die SU ‐ seit 1940 geplant unter dem       Decknamen „Unternehmen Barbarossa“ 

 

1942    1. Jan.: Eintritt der USA in die Anti‐Hitler‐Koalition –  

     Dezember: Die russische Gegenoffensive bei Stalingrad leitet die Kriegswende ein 

   

20.7.1944   Attentat auf Hitler 

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8.5.1945  Bedingungslose Kapitulation Deutschlands Begriffe

Ermächtigungsgesetz:

Die Begeisterung vom „Tag von Potsdam“, den die NSdAP in ganz Deutschland als Beginn der ‚nationalen Revolutionʼ feierte, nutzte Reichskanzler Hitler am 23.3.1933 zur Vorlage des

‚Ermächtigungsgesetzesʼ und ließ sich mit den Stimmen einer zweidrittel Mehrheit (444 Abgeordnete aller Parteien mit Ausnahme der SPD) zum Diktator ernennen.

Gleichschaltung:

Nach den Reichstagswahlen am 5. März 1933, die Hitler nicht die erwünschte absolute Mehrheit im Reichstag brachten, begann die NSdAP mit der gesetzlichen Gleichschaltung der Länderregierungen im Reich, d. h., dass auch auf dieser Ebene Gesetze ohne Beschluss der Landtage erlassen werden konnten. Ein zweites Gesetz erhob 11 ‚Reichsstatthalterʼ an die Spitze der Länderregierungen. So wurde das föderative Prinzip der Weimarer Republik aufgehoben und der ‚Führerstaatʼ zentral regiert.

Gleichschaltung fand auch in der Verwaltung und Justiz statt, indem jüdische und nicht linientreue Beamte durch Anhänger des Systems ersetzt wurden und die gesamte Verwaltung der Kontrolle durch NSdAP-Funktionäre unterstellt wurde.

Volksgemeinschaft:

In der Ideologie der Nazis bildete die V. den propagandistischen Gegenbegriff zum antisemitischen, antiliberalen und antisozialistischen Feinbild. Im Glauben an ein

reinrassiges ‚arischesʼ Deutschtum sollten alle Klassengegensätze aufgehoben sein in der prinzipiellen Gleichheit aller deutschen ‚Volksgenossenʼ.

Sozialdarwinismus:

Die von Darwin entdeckte Gesetzmäßigkeit für die Evolution von Pflanzen- und Tieren wurde verzerrt auf die menschliche Geschichte übertragen und schon im 19. Jh. zur ‚Rassenlehreʼ ausgebaut. Die Bevölkerungspolitik des NS-Regimes verfolgte auf ihrer Grundlage zwei Ziele: das rasche Wachstum einer gesunden ‚arischenʼ Bevölkerung; die Ausmerzung

‚artfremden und lebensunwertenʼ Lebens. (Sinti, Roma, Juden, Homosexuelle, Geisteskranke, politisch Andersdenkende)

Führerstaat:

Hitler war im Verständnis der NS-Bewegung kein Diktator, sondern der Führer, der in seiner Person den Willen des Volkes verkörpere. Die NS-Propaganda stellte Hitler einerseits als fleißigen Mann aus der Mitte des Volkes dar, andererseits als eine Art Retter oder Messias, der das Volk vor dem Untergang bewahre. Dieses Führerprinzip wiederholte sich auf sämtlichen hierarchischen Ebenen des Staates und der Gesellschaft. Der Führerglaube wurde zu einer Art Ersatzreligion und durch kultische Feiern, die ekstatische Begeisterung förderten, immer wieder erneuert und gefestigt.

Terror und Propaganda sind konstante Begleiter der NS-Zeit. Zur Kontrolle der öffentlichen Medien und der Kunst und für die Inszenierung der ‚Ästhetik der Machtʼ wurde eigens das Ministerium für Propaganda unter Dr. Josef Goebbels eingerichtet.

Zur Ausübung von Terror (oft durch Folter, Deportation, Inhaftierung) wurde die GESTAPO (geheime Staatspolizei) geschaffen, die in Nacht- und Nebelaktionen (meist ohne

Gerichtsbeschluss) Andersdenkende oder rassisch ‚Minderwertigeʼ in Haft nahm. Die SS (Schutz-Staffel) war für ‚ethnische Säuberungenʼ, Rekrutierung slawischer Zwangsarbeiter, die Liquidierung sowjetischer Kader und den Völkermord an den Juden zuständig, an der

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aber auch teilweise die deutsche Wehmacht beteiligt war. (Massenerschießungen vor allem in Russland). Leiter dieser Sondereinheiten war der Reichsführer SS Heinrich Himmler.

Totalitärer Staat:

In einem T.S. hat die herrschende Gruppe oder Person alle Bereiche des öffentlichen Lebens unter ihrer Kontrolle. Der Einzelne ist dem Staat völlig untergeordnet und schutzlos Preis gegeben. Gewaltenteilung, Menschen- und Grundrechte, die institutionalisierte Opposition sowie Meinungsfreiheit und Parteienvielfalt sind ausgeschaltet. Das

Herrschaftssystem zwingt die Bevölkerung durch Propaganda und Terror im Sinne ihrer Ideologie zur Anpassung (gesellschaftliche Gleichschaltung). Deutschland unter Hitler(1933- 45) und die SU unter Stalin (1929-1953) waren – bei entgegen gesetzten ideologischen Grundlagen – ausgeprägte totalitäre Staaten.

Pogrom

(russisch „Verwüstung“). Damit werden gewalttätige Übergriffe bezeichnet, die sich gegen Minderheiten in einem Land richten. Pogrome gab es schon im Mittelalter gegen Juden: Sie wurden beraubt, vertrieben, oft auch ermordet. Sie wurden ausgelöst durch Volksgruppen, oft aber seitens der staatlichen Obrigkeit geduldet oder gegen Extrasteuer geschützt.

Drittes Reich

Eigene Bezeichnung für das nationalsozialistische Deutschland. Nach dem Heiligen

Römischen Reich Deutscher Nation (936-1806) und dem Deutschen Kaiserreich (1871-1918) sei es das III. Deutsche Reich, das ewig bestehen sollte.

Volksgemeinschaft

Eine von den Nationalsozialisten propagierte und auf rassischen Kriterien basierende Gesellschaft, in der alle „arischen Volksgenossen“ - unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, ihrer Bildung, ihren Interessen und ihres Vermögens - gemeinsam leben sollten.

Einzelinteressen und Individualität wurden dabei zum Nutzen für die Gemeinschaft zurückgestellt. Neben der Integration großer Bevölkerungsteile diente das Konzept der V.

auch zum Ausschluss bestimmter ‚undeutscherʼ Bevölkerungsgruppen, wie Juden, Sinti und Roma, Behinderter, Homosexueller und politischer Gegner.

Lebensraum

Hiermit waren Gebiete, in denen die ‚Volksgemeinschaftʼ leben sollte, gemeint. Die gewaltsame Expansion des Lebensraumes spiegelte dabei die angebliche herausragende Stellung des deutschen Volkes in der Welt wider. Zunächst waren damit die ehemaligen Gebiete Deutschlands vor 1918 gemeint, ab 1938 auch das dem Reich angeschlossene Österreich und die Tschechei. Nach dem Einfall in Polen sollte dann auch Russland den für die ‚arische Rasseʼ vorgeblich notwendige Lebensraum bilden.

Hitler-Stalin-Pakt

Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt vom 24.8.1939. Im geheimen Zusatzprotokoll steckten beide Mächte ihre Interessenssphären in Osteuropa ab (u.a. Teilung Polens). Dem Vertrag folgten Wirtschaftsabkommen, die der UdSSR umfangreiche kriegswichtige

Rohstofflieferungen garantierte. Stalin verfolgte mit dem Pakt das Ziel, einer Koalition westlicher Mächte gegen die Sowjetunion entgegen zu wirken. Hitlers Interesse war es, der SU Friedensabsichten vorzutäuschen, um seinen geplanten Überfall auf die SU nicht vorzeitig zu gefährden.

Shoa/Holocaust

(Hebräisch ‚Shoaʼ : „plötzlicher Untergang“ oder „Verderben“. Holocaust geht auf das griechische Wort „holokautoma“ zurück, das so viel wie „Brandopfer“, „vollständig

Verbranntes“ bedeutet.) Nachdem das NS-Regime die jüdische Bevölkerung Deutschlands

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bis 1938 durch zahlreiche ‚Rassengesetzeʼ diskriminiert, ihres Hab und Guts beraubt und dadurch von einer normalen Existenz in Deutschland ausgeschlossen hatte, kam es nach den Novemberpogromen zu systematischen Deportationen in Konzentrationslager. Weitere Lager wurden nach Beschluss der Wannseekonferenz in den besetzen Gebiete Osteuropas systematisch als Arbeits- und Vernichtungslager (meist von den Häftlingen selbst aufgebaut) für europäische Juden aus den besetzten Gebieten eingerichtet. 

Getto

Vor allem in Osteuropa (Polen) bestehende abgegrenzte Wohnbezirke insbesondere für Juden. Das NS-Regime verbot den Juden, die Gettos ohne Genehmigung zu verlassen. Für Nichtjuden war das Betreten der Gettos nicht gestattet. Ghettos dienten den Nazis als

‚Zwischenlagerʼ für Juden, um sie von dort aus in Konzentrationslager zu schaffen.

Nach einem bewaffneten Aufstand am 19. April 1943 wurde das Warschauer Getto von deutschen Truppen vollständig liquidiert.

Euthanasie

(griech. „leichter“ oder „schöner Tod“). Die Idee der Euthanasie ist sehr alt und wurde ursprünglich als Sterbehilfe aufgefasst, um unheilbaren Kranken das qualvolle Leiden und Sterben zu ersparen. Während der NS-Herrschaft wurde sie, mehr oder weniger offiziell angeordnet, teilweise auch insgeheim, in Heimen vollzogen an körperlich und geistig behinderten Menschen zur ‚Reinigungʼ der ‚arischen Rasseʼ.

Appeasement-Politik:

(engl.: to appease = beruhigen/beschwichtigen). Kritische Bezeichnung für eine Politik des Duldens, die vor allem die britische Regierunge gegenüber dem nationalsozialistischen Deutschland betrieb. Hitler Außenpolitik zwischen 1934 und 1938 verstieß nämlich wiederholt gegen militärische Auflagen und Grenzregelungen des Versailler Friedensvertrages.

Die Appeasement-Politik ging von der Annahme aus, man könne durch Zugeständnisse mit Hitler zu zuverlässigen Vereinbarungen kommen und so den Frieden in Europa aufrecht erhalten, zumindest aber genügend Zeit für die Aufrüstung gewinnen. Außerdem glaubte man, das Hitler-Deutschland ein ‚Bollwerkʼ gegen den aufstrebenden Kommunismus der Sowjetunion bilde.

Referenzen

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