• Keine Ergebnisse gefunden

Die Energie- und Klimaschutzstrategie Deutschlands und die Rolle der Bioenergie

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Die Energie- und Klimaschutzstrategie Deutschlands und die Rolle der Bioenergie"

Copied!
34
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Energiestrategie und Bioenergie, 14. Juni 2018, Wien

Die Energie- und Klimaschutzstrategie

Deutschlands und die Rolle der Bioenergie

Thomas Siegmund

Tel.: 0228.81 002-57

Email: siegmund@bioenergie.de

(2)

Klimaschutz in Deutschland

1

(3)

Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD

„Wir bekennen uns zu den national, europäisch und im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens vereinbarten Klimazielen

2020, 2030 und 2050 für alle Sektoren.“

„Wir setzen das Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 und den Klimaschutzplan 2050 (…) vollständig um und werden Ergänzungen vornehmen, um die Handlungslücke zur Erreichung des Klimaziels 2020

so schnell wie möglich zu schließen.“

„Das Minderungsziel 2030 wollen wir auf jeden Fall erreichen.“

(4)

www.bioenergie.de

Siegmund, 14.06.2018 4/20

Politische Ziele zur THG-Minderung

DE: Energiekonzept 2010 / Klimaschutzplan 2050

Deutschland Europa

2020: mind. -40 % -20 %

2030 mind. -55 % -40 %

2050 mind. -80 bis -95 % -80 bis -95%

BMUB: Klimaschutz in Zahlen

(5)

Klimaschutzbericht 2017

Deutschland wird sein Klimaschutzziel 2020 um mind. 8 Prozentpunkte verfehlen

Svenja Schulze, Bundesumweltministerin

„In der Klimapolitik hat es in den vergangenen Jahrzehnten Versäumnisse gegeben, die man nicht in kurzer Zeit wiedergutmachen kann.

Wir müssen dringend wieder auf Kurs kommen

und unser 40-Prozent-Etappenziel so schnell

wie möglich erreichen.“

(6)

Entwicklung der THG-Minderung

Entwicklung der THG-Minderung, Ziel: - 40 % bis 2020

Umweltbundesamt

-155 M io. t C O 2eq -28 % g g ü . 1990

(7)

Effort-Sharing

Sektorenziele im Klimaschutzplan 2050 [Mio. t CO

2eq

]: -55 % ggü. 1990

BMUB, Klimaschutzplan 2050 -61 bis -62 %

ca. -50 %

-66 bis -67 %

-40 bis -42 %

-31 bis -34 %

(8)

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450

199 0 199 5 200 0 200 5 201 0 201 5

Entwicklung der THG-Minderung

Entwicklung der THG-Minderung nach Sektoren

(9)

Der Beitrag der Bioenergie zur THG-Minderung

2

(10)

Der Beitrag der Bioenergie zur THG-Minderung 0 Vermiedene THG-Emissionen durch Erneuerbare Energien

§

Durch die Bioenergie wurden in den letzten 20 Jahren (Stand 2016) 850 Mio. t CO2eqvermieden

§

Durch erneuerbare Energien insgesamt 1,85 M. t CO2eq

FNR, 2016

(11)

Der Beitrag der Bioenergie zur THG-Minderung 0

Vermiedene THG-Emissionen durch EE in 2016 [Mio. t CO

2eq

]

Umweltbundesamt

0 10 20 30 40 50 60 70

Bi om asse Wasse r Wi nd Ph oto volt ai k So lar t her m ie G eot her m ie

-64,5 Mio. t

-15,5 Mio. t

-53,6 Mio. t

-23,4 Mio. t

-1,9 Mio. t

-1,5 Mio. t

Durch die Bioene rgie wurden

die THG-Emission um 5 Prozent ges en ggü. 1990 enkt!

(12)

Primärenergieverbrauch DE 2016

Bioenergie ist die tragende Säule der erneuerbaren Energien

(13)

Heimisches Biomassepotenzial nicht genutzt

Heimische Biomassepotenziale 2050

FNR

(14)

Bioenergie nutzen, wo sie ihre Stärken hat!

THG-Minderung in der Energiewirtschaft

§ Rückgang um ca. 29 % seit 1990, aber immer noch 36,5 % der THG-Emissionen

§ Potenzial: Erhöhung des Anteils EE am Bruttostromverbrauch Æ Ziel Bundesregierung: 35 % bis 2020 (40 – 45 % bis 2030) Æ Trend 2, BMWI-Strategiepapier:

Flexible KWK mittelfristig als Übergangstechnologie nutzen

§ Ausstieg aus der Kohleverstromung?

(15)

Bioenergie – ein Baustein für den Strukturwandel?

Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" nimmt Arbeit auf

Æ Maßnahmen für einen sozialverträglichen Strukturwandel Æ Festlegung Enddatum der Kohleverstromung

Æ Vorschläge zum Schließen der Klimalücke bis 2020 Æ Definition Ausstiegspfad definieren

Ziel:

Æ Schaffung zukunftsfähiger Energieregionen

Rolle der Bioenergie???

(16)

Bioenergie nutzen, wo sie ihre Stärken hat!

THG-Minderung im Verkehrssektor

§

THG Emissionen des Verkehrs steigend und höher als 1990

§

Neben Biokraftstoffen keine marktfähigen Alternativen zur THG-Minderung vorhanden

§

In 30 Biokraftstoffanlagen wird genauso viel Energie erzeugt wie in 10.500 Windkraftanlagen (37 %)

§

Durch starre THG-Quote (-6 % ab 2020) Biokraftstoffmenge rückläufig, je höher die Einsparung

§

Die Bedeutung der Biokraftstoffe zur THG-Minderung im Verkehrssektor wird trotz steigender Emissionen nicht anerkannt

DBV

(17)

Bioenergie nutzen, wo sie ihre Stärken hat!

THG-Minderung durch Biokraftstoffe im Verkehrssektor

BMWi, 2017

0 1. 000 2. 000 3. 000 4. 000 5. 000 6. 000 7. 000 8. 000 9. 000

0 1 2 3 4 5 6 7 8

200 5 200 6 200 7 200 8 200 9 201 0 201 1 201 2 201 3 201 4 201 5 201 6

CO2-Vermeidung (in 1.000 t CO2eq)

Anteil Verkehrssektor

A chsentitel

An tei l C O2- V er me idun g ( i n 1 .00 0 t CO 2eq)

(18)

Bioenergie nutzen, wo sie ihre Stärken hat!

THG-Minderung in der Landwirtschaft

§

Emissionen bereits um 16 % ggü. 1990 auf 67 Mio. t CO2eqgesunken

§

Klimastrategie DBV: -31 bis -34% inkl. Energie bis 2030, Verdoppelung THG-Minderung Bioenergie (2010)

§

Bioenergie: Emissionen der Biomasseproduktion der LW angerechnet, THG-Einsparungen jedoch dem Energiesektor gutgeschrieben (entspricht 94 % der landwirtschaftlichen Emissionen)

§

THG-Emissionen überwiegend Methan CH4 und Lachgas N2O Potenzial: Vergärung von Wirtschaftsdünger

Æ In 2014 wurden 21 % (32 Mio. t) Wirtschaftsdünger in Biogasanlagen vergoren, Ziel: Steigerung auf 60 % in 2030

Problem: Stagnation seit 2013, Anreize des EEG verloren Potenzial: Energetische Nutzung von Gärresten

Potenzial: Anbau mehrjähriger Kulturen z.B. auf Grenzertragsstandorten

(19)

www.bioenergie.de

Siegmund, 14.06.2018 19/20

Bioenergie nutzen, wo sie ihre Stärken hat!

THG-Minderung in der Landwirtschaft: KUP

§ KUP bieten zahlreiche Vorteile:

Æ extensive Bewirtschaftung nach erfolgreicher Etablierung

Æ auf Grenzertragsstandorten gut einsetzbar, daher kaum Nutzungskonkurrenz Æ Wertschöpfung auf Grenzertrags- oder nicht arrondierten Standorten

Æ ausgezeichnete Energiebilanz (Input/Outputverhältnis)

Æ hohe Biodiversität / Rückzugsort für Tiere mit hoher Artenvielfalt uvm.

„Die Politik könnte (…) durch einen Kurswechsel in der Förderung (mehr Biogas auf Güllebasis sowie Strom und Wärme auf Basis von Hackschnitzeln aus Kurzumtriebsplantagen) erreichen, dass bei gleichbleibendem Einsatz von Ressourcen und Flächen der Beitrag der Bioenergie zum Klimaschutz mehr als verdreifacht würde.“

Wissenschaftlicher Beirat Agrarpolitik beim BMELV Nutzung von Biomasse zur Energiegewinnung - Empfehlungen an die Politik

Grundmann/Energy Crops

(20)

Bioenergie nutzen, wo sie ihre Stärken hat!

Keine Energiewende ohne Wärmewende

Æ

in Relation zur Bedeutung (> 50% Gesamtenergie) größter Nachholbedarf

0 5 10 15 20 25 30 35 40

Mechanisch e Ener gi e

Raumrme Proze

sswärme

Warmwasser

Beleuchtung I KT Proze

sskä l te

Klimakä lt e

24%

50%

26%

Energieverbrauch DE 2016

St r om Wär m e M obi li tät

(21)

Bioenergie nutzen, wo sie ihre Stärken hat!

Prozesswärme ist ein Markt mit hoher Dienlichkeit der Bioenergie für den Klimaschutz

(22)

Bioenerie nuten, wo sie ihre Stärken hat!

Energiepreisrisiko in der Wirtschaft

AEE, 2017

(23)

Bioenergie nutzen, wo sie ihre Stärken hat!

Strategie des BMWi zur energetischen Nutzung von Biomasse

BMWi (2017), Ergebnispapier „Strom 2030“

(24)

Importabhängigkeit und Versorgungssicherheit

3

(25)

Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD

„Wir gewährleisten die internationale Wettbewerbsfähigkeit insbesondere energieintensiver Industrien, sichern damit unsere integrierten Wertschöpfungsketten und sorgen für einen

umfassenden Schutz vor carbon leakage.“

(26)

Was ist Wertschöpfung?

§ Wertschöpfung gibt Auskunft über

- die Wirtschaftsleistung einer Region

- die Höhe der Produktion (in einer Region)

- die mit der Produktion verbundenen Arbeitseinkommen und Gewinne

§ Regionale Wertschöpfung: Unternehmensgewinne (nach Steuern), Netto-Arbeitseinkommen, Kommunale Steuern

§ Direkte Wertschöpfungseffekte (z.B. Löhne) und induzierte Wertschöpfung (z.B. Konsum, Bezug von regionalen Betriebsmitteln (Kraftstoff))

§ Die regionale Wertschöpfung kann gesteigert werden,

- wenn die Vorleistungen vermehrt aus der Region bezogen werden - die Effekte alternativer WSK kleiner sind

- Löhne, Gewinne, Kapitalrenditen und Bodenrenten in der Region bleiben

Zerle, Wissenschaftszentrum Straubing, 2010

(27)

Regionale Wertschöpfung der EE-Stromerzeugung

§ Die Nutzung von 100 m³ Holz oder 15 ha bewirtschafteten Wald tragen gesamtwirtschaftlich

etwa 1 Beschäftigten (Vollzeitäquivaltent). (Prof. Dieter, Thünen-Institut 2017)

(28)

Risiko Energiepreisschwankungen

EU28 Energieimporte und –abhängigkeit 2015 [Mtoe, %]

AEBIOM, 2017

(29)

Energieimportabhängigkeit EU28

Entwicklung der Nettoimportabhängigkeit EU nach Energieträgern

AEBIOM, 2017

(30)

Versorgungssicherheit

Nettoimportabhängigkeit DE nach Energieträgern 2016

BMWi, 2017

(31)

Versorgungssicherheit

Endenergieverbrauch 2016 Industrie [TWh] und Importabhängigkeit [%]

UBA, 2017

0 50 100 150 200 250 300

Gase

Str om ( inkl. EE)

Stein- und Br aunkohle

Fernwärme

EE Wärme

Sonstige

Mineralölprodukte

TWh

90,6 %

92,2 %

98 %

(32)

Risiko Energiepreisschwankungen

Index Energiepreisentwicklung (2010 = 100)

0 20 40 60 80 100 120 140 160

200 0

200 1

200 2

200 3

200 4

200 5

200 6

200 7

200 8

200 9

201 0

201 1

201 2

201 3

201 4

201 5

201 6

201 7

Er dö l Er dg as St ei nkohl e Br au nkohl e

DUH, 2013 DeSTATIS, 2018

(33)

Schlussfolgerung

4

(34)

Die Bioenergie leistet nicht nur einen unverzichtbaren Beitrag zum Klimaschutz, sondern stärkt den ländlichen Raum, schafft Arbeit und

Wertschöpfung. Eine Rückbesinnung auf die Stärken der Bioenergie

ist in zukünftigen Klima- und Energiestrategien unabdingbar.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

In part, this also applies to other RE forms and will introduce phase 2 of the energy revolution in the form of targeted system development whereby bioenergy represents an

Auf keinen Fall sollten Wälder oder Feuchtgebiete für Bioenergie umgenutzt werden, weil hierdurch in der Regel mehr Treib hausgase produziert als durch die Nut- zung der

Die hohen Investitionskosten für die Umstellung von fossilen Energien auf erneuerbare Energieträger in Bezug auf Prozesswärme können durch staatliche Förderprogramme,

Aus der geernteten oder eingesammelten Biomasse können unter- schiedliche Bioenergieträger für unterschiedliche Bioenergieanlagen gewonnen werden, um Endenergie in Form von

Aus der geernteten oder eingesammelten Biomasse können unter- schiedliche Bioenergieträger für unterschiedliche Bioenergieanlagen gewonnen werden, um Endenergie in Form von

Aus der geernteten oder eingesammelten Biomasse können unter- schiedliche Bioenergieträger für unterschiedliche Bioenergieanlagen gewonnen werden, um Endenergie in Form von

Aus der geernteten oder eingesammelten Biomasse können unter- schiedliche Bioenergieträger für unterschiedliche Bioenergieanlagen gewonnen werden, um Endenergie in Form von

Aus der geernteten oder eingesammelten Biomasse können unter- schiedliche Bioenergieträger für unterschiedliche Bioenergieanlagen gewonnen werden, um Endenergie in Form von