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pui|iiL|7 bardssi „ich hob' bisher geäussert worden sind, möchte ich, da ich sie nicht theilen kann, eine neue hinzufügen

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115

Armeniaea. III.

Von U. Uttbsohmanii.

Originalwörter.

1) puin/uuiLT.

Zu den Ansichten, die über das Verhältniss des pr. puirtAiuiiT

hamam ,ich hebe' zum aor. pui|iiL|7 bardssi „ich hob' bisher

geäussert worden sind, möchte ich, da ich sie nicht theilen kann,

eine neue hinzufügen. Der aor. bardzi kann deshalb kein zu¬

sammengesetzter Aorist einer arm. Wrz. bar sein, weil ein solcber

nothwendig, wenn nicht barets-t, so doch barts-i lauten müsste, wie

£/ii(3-frrLiinLir mthernvm ich lese, aor. ffuß-y^ijuij entherts-ay

zeigt. 1st aber die Annahme einer „Erweichung* des den Aorist

bildenden ia dz unstatthaft, so kann bardz-i nur der einfache

Aorist einer Wrz. arm. bardz = idg. bhrgh^ sein, wie auch

bereits angenommen worden ist. Es fragt sich nur, ob das pr.

bamam von derselben Wurzel oder, wie man bisher annahm, von

einer Wrz. bar = skr. bhar, gr. cpSQ- abzuleiten ist. Nun ist es

allerdings verlockend, das arm. bar-na-m auf ein älteres bhr-na-mi

(skr. *bhr-nä-mi) zurückzuführen , und lautlich wäre dagegen gar

nichts einzuwenden. Aber die Bedeutung gestattet dies nicht.

Skr. bhar = gr. q:eQ ist im Arm. vertreten durch ber (pr. ber-em,

aor. ber-i) und dies bedeutet „tragen", während die eigentliche

Bedeutung von barnam, bardzi nur „heben, in die Höhe heben,

aufheben" ist'), vgl. Ca;^ca;^, diz. arm. ital. puin.'iiuiir baj-nam

alzare daUa terra, levare, soUevare; puin.'ijui[_[7 p bai-nali-kh

1) Faustus von 15yzanz 15: pui^,^|i'li Ii ptjijl*!! sio liobon ihn auf nnd trugen ilm.

8*

1 3

(2)

116 Hühschmann, Armeniaea. III.

lieva (Hebel), puijiAni.Lf\i bardmmn il levare, il tor via;

uii/puirLiiuiiT am-barnam alzare , levar in alto , soUevare ; luif—

patpXni-iPit ambardzumn alzamento, leva, levamento; ■^uiJL

puirLiiuiiT ham-barnam alzare, innalzare; med. ascendere, levarsi

in alto; ■^uiJpuipilnLif'ij hambardzumn alzamento , levamento^

cf. •'Juii/pujjiil i]Qe Apc. 10, 5 wie piupJl (erhob) Joh. 6, 5 und

uii/puipil (erhob) Luc. 6, 20. Das grosse arm. Lexieon giebt

richtig berem durch (pegu, barnam durch a'igw wieder, und es

ist klar, dass berem ich trage von barnam ich hebe ganz zu

trennen ist. Dagegen scheint mir der aor. bardz-i „ich hob in

die Höhe' zu dem adj. puipilp bardzr (gen. bardzu) ,hoch' zu

gehören, das mit Recht zu skr. brhat, zd. brzat, osset. barzond

gestellt worden ist.

Also : barnam-bardzi ist seiner Bedeutung {alguv) wegen .

von berem-beri {fpigeiv) zu trennen ; bardz-i ist kein zusammen¬

gesetzter, sondern ein einfacher Aorist von einer Wurzel bardz =

idg. bhrgh ', von der auch das pr. barnam herzuleiten ist. Ich

setze also :

3. pr. bar-na-y aigu = idg. bhrgh^-nä-ti

3. aor. e-bardz ijgt — idg. e-bhrgh^-et.

Im Praesens schwand dz = gh^ zwischen r und n, wie z. B.

s = Ä:' in idh acht, öxToi oder r in etes „sah" (fiir e-ters) äSgaxs

geschwunden ist. — Wie puin.'iiuiir^ puip-dljj ^ ist natürUch

auch r^uin/liuii/^ r|.uj|iJtuij zu heurtheilen.

2) iTbt^^S.

Arm. iTht^meX giebt Ev. Joh. 15,22 und 24 das gr. ce^agrla,

und das Verbum iTtqui'ii^ir meX-anc-em giebt in der Bibel

immer das gr. äf^agräva) (cf. pr. meX-anc-S = äfiagravu Brief

Pauli an die Kr. I, 7, 36; aor. mek-ar = {jfiagrsg, meX-av =

rjfiagrs PI. Kr. I, 7, 28) wieder. Den griechischen Worten uuag-

zitt, ccfiagravi», ii/xagrov, vrjfttgTrig, ijfi/Sgorov, aßgorciCitv liegt,

wenn wir den hysterogenen Spiritus asper (Curtius, Griech. Verb.

II, p. 11) gleich bei Seite lassen, als Wurzel amrt zu Grunde,

das die Stufen amrt, amert, amort durchläuft. Ich nehme nun

abweichend von Curtius a. a. 0. an, dass das a dieses amrt wie

dasjenige von ü-fiiXy-oi vorgeschlagen ist, und mit Curtius (Griech.

Verb. I, p. 238; II, p. 10—11), dass das / von amrt ein ,acces-

1 3

(3)

Hübschmann, Annemaca. III. 117

sorisches' ist, so dass als eigentliches Wurzelelement von äfiag-

rävo) etc. sich mr „fehlen" ergiebt, das auf der mittleren Vocal¬

stufe als mer- dem arm. weA entspricht.

3) .f.nj/3-.

Griech. anovdrj wird im Arm. stets durch i/jnj(3- phoüh,

das abgeleitete Verbum anovSä^u durch das abgeleitete phutham

(aor. i/inu/3-uijuij = ianovdaaa Brief Pauh an die Gal. 2, 10)

wiedergegeben. Bei absolut gleicher Bedeutung stehen sicb auch

lautlich gr. anovSi] und arm. phoüh nahe genug, um die Ver¬

muthung, dass sie etymologisch identisch sind, nahe zu legen.

Nun lässt sich fiir anl. sp im Arm. allerdings ph erwarten, als

Steigerungsstufe von u bietet das Arm. regelmässig oi, in nicht¬

letzter Silbe M, fiir ursp. d aber der Lautverschiebung nach t,

so dass für *(fnsvSo- , anoväi'i im Arm. phoü zu erwarten wäre.

Die Differenz des wirklich vorhandenen phoith von diesem *phoit

kann nicht ausreichen, um die Gleichung «jinj/J- phoith = cinovSri

unwahrscheinlich zu machen.

4) luiini-jK^^.

u/iin Lp (^^anwr; (gen. anr joy) heisst der Traum {ovag Matth.

27, 19) und gehört zu gr. 6 ovugog. Wie arsiga = *aTtgia

im Arm. durch vertreten ist, so wird entsprechend övsigog =

*ovegio-g durch anurj vertreten. AuffäUig ist nur das u in anurj,

da es hier nicht, wie gewöhnhch, idg. u gegenübersteht; indessen

entspricht auch in einigen andem Pällen arm. u dem e oder o

der verwandten Sprachen, vgl. uth acht = octo, us Schulter =

wfiog, skr. amsas, tsunr Knie = yovi;, genu etc.

5) ^OL.

Gr. aevw, aevofiai gehört bekanntlich (Kuhn's Ztschr. 25,

p. 276) zu skr. cyavaie (fortgehn), zd. savatte aus *iyavaite. (gehn),

altp. asiyavavi für aiy avam (ich zog, marschirte), die aUe auf

die Wurzel cyu zurückgehn. Auch in den modem iranischen

Sprachen hat diese Wurzel ihre Vertreter: so im Neup. inf. su-dan,

pr. Savam ich gehe, afgh. sv-(d to become und to go (Trumpp,

Grammar of the Pgstö p. 236), pr. zah Sam ; baluci ptc. Suta oder

Sutag gone (Mockler, Grammar of the Baloochee Language p. 67).

kurd. cum ich gehe (dialect. Nebenformen bei Justi, kurd. Gram¬

matik p. 213—214), ossetisch tsaun gehn (Sjögren, Osset. Sprach¬

lehre p. 470), wa;^i: cauam ich gehe (Shaw, On the Ghalchah

Languages p. 220, Tomaschek, die Pamir-Dialecte p. 118). Man

beachte die 3 letzten Pormen : kurd. cum, wa;^i cauam, ossetisch

(4)

118 Hiiischmann, Armeniaea. III.

tsaun : sie zeigen, was von dem Dictum de Lagarde's Arm. Stud.

N. 1786 „kein Eranier kennt cyu mit anderm Anlaute als s" zu

halten ist. Nun findet sich in Justi's Handbuch p. 309 (unter

«Äm) zu den angeführten Pormen auch das arm. cuel gestellt.

<ntcZ heisst aufbrechen (^Ltuij = cmrigs Gen. 12, 9; 13, 11)

und ist abgeleitet von dem Substantiv cm der Aufbruch

(^ni. uipuiptui^ Gen. 13, 18 = änoaxrjVUKSag), das zweifellos

von unserer Wurzel cyu kommt. Und zwar ist arm. cm = ursp.

und skr. cywti (Abgehen von —) das im Arm. zunächst zu gyuy

und dann zu cm werden musste, vgl. Armeniaea. I, 2 und 4.

6) ^nij.uij .

Es ist vielleicht nicht zu kühn, zu diesem cm den arm. Aorist

^if.uij cog-ay ich ging Apg. 25, 15, ^ij.uil er ging Mattb.

18, 30, jnfj-ui^ rjX&Ofiev Gen. 32, 6, ^c^uili sie gingen Gen.

4, 8; ^t^w'it q^tin {äxolov&et) Apc. 14, 13 zu stellen. Ein

indo-iran. praesens act. cyavämi „ich gehe" könnte im Arm. sehr

w^hl *cogvm. lauten , vgl. log-anam ich bade = lavo , XÖJ w und

taigr Schwager = skr. devä, gr. Safjg; der aor. II dazu würde

cog-ay lauten wie er zu berim: ber-ay lautet. Praesens und Im¬

perfect von diesem Verbum wurden durch die entsprechenden

Formen von tjiP-mj_er<Ä-a^ verdrängt, aber spätere Schriftsteller

(vgl. das arm. Lex. II, 577 imter ^ij-uiiT ) haben zum Aor. ein

Praesens cogam neu gebildet, von dem die Formen cogam, cogay,

inf cogal mit dem instrum. cogalov a. a. 0. aufgeführt werden.

7) l^ntj-fi .

Wie cog-ay neben cm, euem steht, so steht ähnlich Icogi

neben kov. Schon das arm. Lex. leitet kogi Butter (kogi JMvuts

Deut. 32, 14 = ßovTVQOv ßowv) von kov Kuh ab, mit Recht.

kov ist, wie bekannt, skr. gäus, gr. ßevg , kogi aber = skr.

gdvya von der Kuh kommend, zd. gävya.

8) Die arm. Vertreter von idg. s.

Der Laut s hat im Armenischen etwa das gleiche Schicksal

wie im Griechischen gehabt. Im Griechischen bleibt s unter dem

Schutze ,der Tenues und Aspiraten sowie nach g, A, <t und im

Auslaut, sonst wird es zum Spiritus asper oder schwindet. Im

Armenischen erhält sich s unter dem Schutze einiger Consonanten,

(5)

Hübschnumn, Armeniaea. III. 119

im Auslaut ist es geschwunden (in einigen Pällen freilich durch

Ich vertreten, dessen Ursprung mir zweifelhaft ist), im Anlaut oder

Inlaut ist es zu h oder y geworden oder in beiden Fällen ge¬

schwunden. Man vergleiche :

sist erhalten vor t: ostl Stern, Gestim = äffT»jp, z-gest Kleid,

lat. vestis; ost Ast, Zweig = got. ast-s,

sterj unfruchtbar = azüQa {nist Sitzen, Sitz aus

idg. nizdo-s);

, , vor p : spas-el aspettare , osservare , insidiare , zd.

spas, skr. spag Späher ;(?)

, , vor x '■ s^cu = (Tq^ccXfia, s^alim strauchle, fehle =

atpdXXofiai , skr. skhalati strauchelt , skhalitam

Straucheln, Fehlgehn, Versehn;

{sk wurde zu ts in aits Untersuchimg = ahd.

eisca, harts Frage = ahd. forsca, ks zu ts in

vets 6 = Ä);

„ , nach n, m , welche schwinden : amis Monat = lat.

mSnsis; mis Pleisch = got. mims; us Schulter

= skr. amsa-s, gr. cSftog; acc. pl. mardes = idg.

morto-ns;

s wurde zu h: hin alt, skr. sana-s, gr. tvo-g;

„ , y- yoy „existens, substantia" zu skr. vasati, got. visan

(oder ist goy die substantivirte 3. p. praes. wie Ö?);

khoir Schwester — skr. svasä (der n. pl. kh-o-r-kh

= skr. sv-asä-r-as mit Schwund des «/ = *);

sy , « y - niardoy des Menschen = skr. martasya ;

s ist geschvranden im Anlaut vor Vocalen: ai. Salz == älg , lat.

sal; am Jahr, skr. samä, zd. hama Sommer; amam

Sommer, ahd. sumar;

arbenam saufe, lat. sorbeo; evthn 7 = inrä, se2)tem;

indz (ints) Leopard, skr. simha;

in Anhaut vor m : mi 1 = gr. eig, (.iia, aus sem-s, sm-ia, sein

(G. Meyer, Griech. Gramm. § 395);'

„ , „ n: nu Schwiegertochter = skr. snusö , gr. wog ;

neard Nerv, Sehne, skr. snävan, zd. snävare Sehne ;

, , „ v: veijs 6 = gr. (= Jt^), sex, ursp. sveks;

dagegen wurde sv zu kh in: khirt-n Sehweiss =

iögwg, skr. svid schwitzen; khoir Schwester = skr.

svasä, khun Schlaf = skr. sva^ma-s;

inlautend vor m : go-m ich bin , existire , zu skr. vas verweilen,

sich befinden, sein; em ich bin = skr. asmi.

äol. ^ufii ;

„ „ n: gin Kaufpreis, skr. vasna-s, lat. venum; zgenuin

ziehe micb an = tvvvuai für fsn-vv-uai,; Dativ¬

endung um des Pronomens (z. B. im-um meinem,

mer-um unserm) = skr. -asnuti (z. B. tasmäi,

kasmäi).

1 3 *

(6)

120 Hübsclimann, Anncnmca. III.

inlautend vor r: garun Frühling, zd. vanhra ; kher der Schwester

= idg. svesr-os;

, „ k: bok harfuss, ksl. bosü; mukn Maus, fivg, lat.

müs, musculus, skr. müsikü;

inlautend nach u: lu Floh, ksl. blücha, lit. blush; nu Schwieger¬

tochter = skr. snusä, lat. nurus; srunkh Schien¬

beine = lat. crures. Hier wurde s zu y und

uy zu u contrahirt, vgl. Armeniaea. I, N. 2.

9) Praefix in .

Nach diesen Bemerkungen lässt sich leicht entscheiden, welches

die arm. Form des als erstes Glied von Compositen gebrauchten

Adverbs idg. dus, duz schlecht, schwer (vgl. gr. dva-fitvrjg, skr. dur-

manüs. zd. dus-manu; got. ttiz-verjan) sein muss. Für us näm¬

Uch muss im Arm. u eintreten, für d der Lautverschiebung nach

t, so dass also arm. dem idg. dus {duz) entspricht. Da aber

in der Mehrzahl der FäUe *tu vor Consonanten zu stehn kam —

denn die consonantisch anlautenden Wörter sind zahlreicher als

die vocalisch anlautenden — so musste *tu dem Gesetze sich

fügen, welches den Ausfall jedes i und m in nicht letzter Silbe

ausnahmslos fordert (Armeniaea 1, 3). Und so liegt. *tu = dus

im Arm. wirklich als Praefix t (mit der Bedeutung der Nega.tion)

vor und zwar in folgenden Compositis:

im^hfl^t-gel = Svauogipog zu geX Schönheit;

uii^I^m t-get unwissend zu get gelehrt und =• skr. duroeda un¬

gelehrt ;

(nicf-nj'ii t-goin — an-goin scolorito zu goin Farbe)

(incfoji t-zör = an-zör impotente, debole zu zör Macht)

uiljui^i t-kar äa&tvi'g zn k((.r Können, Vermögen, Kraft;

in'*>uij_ <-Äa^ indigesto, indigestibile zu hal-im liquefarsi, consu- marsi; ,i hal ankanil fondersi';

ui^m'K t-hac SvaaQtGTog zu hac compiacente, hac-im es gefällt mir;

w^uiu t-has uitiQog zu has reif in nw-a-has etc.;

ui,^ti. t-dzev äa^iifiitiv zn dzev Form, Gestalt;

uii/uijifj,(7 t-mardri inhumanus zu mard Mensch;

iii^'iiliir t-khn-im ich wache (Faustus p. 40) zu khun Schlaf.

Den Gegensatz von t =- idg. dus bildet h = idg. sii. erhalten

in hzör stark . mächtig (cf. f.-Z(')r) , hin gehorsam (cf lu elev es

wurde gehürt). hvmt erfahren, kundig (,der in etwas eingedrungen

1 3 *

(7)

Hübschmann, Armeiidaca. III. 121

ist", cf. has-u) u. s. w. Ist aber t die arm. Form von zd. dus,

duz, so muss selbstverständlich arm. dz aus dem Persischen ent¬

lehnt sein. Es ist mit Worten wie dz-xem (Faustus 236) =

p. duz-xtm (schon W: ,pers. diz-x^n"), dz-kamak (Faustus 94)

= p. dizkdma etc. ins Armenische eingedrangen. Das Arm.

musste der Pom dz den Vorzug vor der Form d^ geben, weil

es auf das tönende d das tonlose * nicht unmittelbar folgen

lassen konnte.

10) 'f, qkp.

Zu den Wörtem, welche ein s verloren haben, scheint mir

auch adv. und praep. i oer, i veroy, i veray — ävw, innvtu, vnig,

vor in Zusammensetzungen = äva- zu gehören. Dies ver für

ein persisches oder „arsacidisches" Lehnwort zu halten, ist deshalb

verkehrt, weil der Einfluss des Persischen auf das Armenische

gar nicht gross genug gewesen ist, um diesem seine Präpositionen

aufzudrängen : alle übrigen Präpositionen sind „ursprachlich", waram sollte es -ver- nicht sein ? Perner wenn phi. pz. p. ajiar, awar, bar

ins Armenische übergegangen wären, so wären sie eben zu ajiar,

uvar, bar^), im besten Falle zu var, aber schwerlich zu ver

geworden, da pers. a im Arm. durch a wiedergegeben wird. Doch

es bedarf keines Beweises, dass ver ein echt arm. Wort und kein

Lehnwort ist, es fragt sich nur, wie es etymologisch zu deuten ist.

Nun scheint mir Pick, Kuhn's Beiträge VII, p. 365 das richtige

getroffen zu haben, wenn er vmser ver zu skr. varsman Höhe,

das Oberste, varsman Höhe, das Oberste, vdr.siyas höher, varsisthä

höchste, oberste, ksl. vruchü xugvcf i'], cacumen, vrüchu inävw^), lit.

virszus das Obere, virszui oben, auf stellt. Auch arm. ver ist von

Haus aus Substant. und bedeutet „Höhe", i ver ist Acc, i veroy,

i veray Abi. dieses Substantivs mit der Präposition i, die nicht,

wie man gemeint hat, zu skr. api gehört. Dass ver aus ursp. vers-

entstanden sei, wird nach dem oben über s Bemerkten keine all¬

zukühne Annahme sein. Somit ist das Gegentheil von dem, was

de Lagarde, Arm. Stud. p. 144 behauptet, das richtige.

11) mnAj .

Griech. äogt]v = agmjv ist im Zend durch arsa (Mann,

Männchen) vertreten, das im Genitiv ar.^nö bildet. Die Urform

dieses arSnö wäre ars-n-os, aus dem im Annenischen, da rs zu r

und vor n zu /■ werden und os dem Auslautsgesetz nach abfallen

würde, doch nur uinhi ayn entstehn könnte. So lautet der Genitiv

1) Vgl. unten p. 128 uiujuiji(J-ui'lifrir.

2) niss. vcrchn diis Obere, vil ccrcltti hinuuf, einpor, verchu auf, obeu.

(8)

122 Hühschmann, Armeniaea. III

von uijp air Mann. So gut sich aber nun arn und die übrigen

obliquen Casus aus einem ursp. arsan erklären lassen, so lässt

sich doch daraus der Nominativ air, pl. arkh (cf. hair Vater,

pl. harkh, khoir Schwester, pl. khorkh) nicht erklären. Dagegen

wäre es möglich, dass aru „männhch' seiner Wurzel nach zu

ägatjv, arsa gehörte.

12) Der Locativ auf n^.

Ueber die Fonnen auf ncj^qj bemerkt Lauer, Gramm, der

classischen arm. Sprache p. 16: Der Genitiv auf n^^bei einigen

vocalischen n-Themen gilt ebenfalls als Dativ, da sich Verbin¬

dungen wie '[i iTjinuiT infrqi-nc^ „an einem Orte' — vor¬

finden, die wegen der gleich zu besprechenden entschiedenen Dativ¬

endung nuif — als Dative gefasst werden müssen. Und Peter¬

mann, Brevis linguae Armeniacae grammatica etc. p. 42 bemerkt

nur: Nonnulla nomina litteram <^in Dat. et Abi. Sing, adsumunt,

wie er entsprechend p. 34 als Dat. von uiti|_[i : intijLnj oder

intqi.n<2^ angiebt. Auch Bagratuni in seiner grossen Grammatik

§ 93 weiss nicht mehr zu sagen und begnügt sich mit der Auf¬

zählung von buntem Material.

Es mag sein, dass im spätem Armenisch n^= of gleich¬

werthig mit nj = oy ist (noch habe ich keine Sammlungen

darüber), im ältesten Armenisch, dem des neuen Testamentes, ist

es anders. Es finden sich dort folgende Formen auf nt^

j b-^tijti^uii^i in der Kirche Matth. 18, 17; Apg. 7, 38; PL

Kr. I, 14, 28; PI. Kl. 4, 16; PI. Eph. 3, 21; aber

ttjtqti^unj Genitiv PL Eph. 3, 10; Dativ Matth. 18, 17;

PL Tbss. I, 1, 1; PL Phm. 2;

j uijij-i_n^ ^ujiriLiTin seinem Weinberg Mattb. 21, 28; Luc. 13,6;

'|i X^ß-h^unc^i in (sig) den Oelbaum PL Rm. 11, 24 (neben

'fl Jl[7(3-t'liLnj iiAimfi Ablativ);

'fl iTnpt'iii-n^i iv ßdtra Apg. 7, 36 (neben iTnpt'iiLnj'ii

ßÜTOV Apg. 7, 30);

(9)

Hübschmann, Armeniaea. III. 123

'fl P-i^b*üLn<2r|. an dem Feigenbäume Luc. 13, 7;

'fi intrjun^ juijuiTfilj an diesem Orte Apg. 7,7; 'fi mtijunt^i

juijUiTfilj Luc. 2, 8; (daraus der Ablativ 'fi infrrjuni^

fiupiTI;- von seinem Orte Apc. 2, 5; aber 'fi uifrijLnj

fiLptui'ü^ Apc. 6, 14);

'f« Ijij_qiLn<j^ auf der Insel Apg. 28, 9; Apc. 1, 9; (neben Gen.

'j'Lt"j'" Apg. 28, 7);

'fl •^uijt^n<2_ in Spiegel Jac. Ep. 1, 23;

'fi inuipLni^i im Jabre Ebr. 9, 7.

(Vgl. aus dem Pentateuch: 'fr ujipnuT uihi^nc^kv Tonff)

äy/«p Ex. 29,31, (neben Genitiv intqi.njii Gen. 21, 31),

'fr iTfiuunLiT uiuipun^ im andem Jahre Gen. 17, 21;

mn. I^uir^LHij^ nagä rijV Sgvv Gen. 13, 18).

Diese Fonnen zeigen, dass nij^von Haus aus Locativendung

und zwar im ältesten Armenisch die Endung des Locativs der

!yo-Stämme (Nominativ : i) ist. Wie sich zu diesen Locativcn die

auch schon im neuen Testament sich findenden Formen: Gen.

irfint2_(neben Gen. Lpfinj, dat. iTfinLiT), Gen. Dat. (Loc.) 1^*110^.

tj.buii.qj2^ (Apg. 1, 19) verhalten, bleibe dahingestellt: sie können

jedenfalls alte Locative sein, da ja von obigen Fällen abgesehn

im Armenischen Gen. Dat. und Loc. überhaupt zusammengefallen

sind, rntq^fi teki ,der Ort' flectirt sonach im Altarmenischen auf

folgende Weise: Nom. ieXi, Acc. z teXi, Gen. Dat. teXvoy, Loc.

i teXvoj, Abi. i teXvoje, Istr. teXeav.

13) Der Dativ-Locativ auf nuiT.

Die Locative auf nij^sind dem Modemarmenischen abhanden

gekommen, obwohl dieses einen Locativus besitzt. Das moderne

Westarmenisch zwar umschreibt diesen Casus mittelst eines dem

Nomen nachgesetzten iTl^t^j/iIji' (altarm. mej = Mitte): ^u«jui^fi

iflfci^= in der Stadt, aber das Ostarmenische hat einen eigenen

Casus auf um (am, em) als Locativ: ^uiqui^m-LT ^^uiqui^uii/j

^uif^i^juTj in der Stadt (Sitz. d. Akademie d. W. zu Berlin

(10)

124 Hübschmann, Arineniaca. III.

vom 26. Nov. 1866, p. 728, Abhandl. d. Akad. d. W. zu Berlin,

phil. hist. Cl. 1866, p. 67). Es ist nicht schwer, den Ursprung

dieses Locativs nachzuweisen.

Dem Dat. Loc. des geschlechtigen Pronomens skr. td-smäi,

td-svtin; zd. ahmäi, ahmi; ksl. to-mu, to-mi; altlit. ta-mui,

ta-mi; got. ]>a-mma steht im Arm. — in Hinsicht auf die

Endung — der Dat. Loc. njinnT or-vm (welchem) gegenüber.

Dass für das o der verwandten Sprachen im Arm. u erscheinen

kann (cf iis Schulter = *oms-o-s), und dass für inlaut. sm im

Arm. m eintreten muss, haben wir oben gesehn, so dass also

arm. uvi als der getreue Reflex eines idg. -osm + Vocal an¬

zusehen ist. Diese Dativ-Locativ-Bildung mittelst sm eignet ur¬

sprünglich nur dem Pronomen, da aber gewisse Adjectiva eine

Zwischenstellung zwischen Pronomen und Adjeetiv einnehmen (jeder,

anderer, einer etc.), so konnten dieselben schon in der idg. Ur¬

sprache pronominale Plexion annehmen, und ihrem Vorgange konn¬

ten im Germanischen auch die andem Adjectiva folgen, vgl. Sievers

in Paul und Braune's Beiträgen U, p. 108. Weiter als das Sanskrit

und Germanische ging das Armenische im Gebrauch der Endung

des pronominalen Dativ-Locativ. Im ältesten Armenisch findet

sich die Endung um (die den o-Stämmen allein angehört) nur

beim Pronomen imd pronominalen Adjeetiv, so im neuen Testament:

a) pron. im-um meinem, kh-um deinem, mer-um unserm,

dzer-um euerm, iur-um seinem, or-um welchem, ti-m wem (neben

blossem m in i-m-ikh, "ui/ui n-m-a (d-ni-a, s-m-a got.

hivima?) 'utTfi'ü n-m-in (d-m-in , s-m-in), hiSuiju n-m-ain,

uijiitT ain-m {aid-n, ais-vi), uij^iiiTlilj ain-m-ik etc.).

b) pron. adj. iT^tm-iT vii-um einem, uij^nnT ailum dXX(p

(Mre. 10, 12) = idg. alyosm-; ferner: juin-unj^m-LT am ersten

(Tage), jf7jiIjjin{irj.nuLr im zweiten (Luc. 6,1); ju'jui^ m2_(uuiji<^fi li 'fi <Jui'ljrj.tji2lr^LiAi in dieser Welt und der künftigen Matth.

12,32; jtinnnuiT am jüngsten (Tage) Joh. 6, 44 ; 'fi t^pt-^innT

am letzten (Tage) Joh. 7, 37; j^'f^- uii'imjfiunLiT'ii mit einem

solchen PI. Kr. I, 5, 11. — Vgl. damit die pronominal flectirten

Adjectiva des Skr. bei Sievers a. a. 0.. Whitney, Indische Gram¬

matik § .'•)22— 526.

Dagegen hat der Pentateucb schon neben ailum (Lev. 27. 20)

und mi'usam im andem (Gen. 17, 21) den Loc. srbum {i sr/mm

telvoj iv Tonq) äyia> Ex. 20. 31) vom Adj. surb heilig. Dazu

findet sich später: 'fi ujijinLiT'li Ii fi u^rjiS-nLtfli im heiligen

(11)

Hübschmann, Armeniaea. III. 125

und profanen, '(i ^v'linLiT'li iL fi 'iinpnLiT'ü im alten und

neuen, schliesslich auch i/uiprj-nuLT mard-um von mard Mensch

— von dem ich noch nicht constatirt habe, vyo es zuerst in der

Literatur vorkommt.

Weitere Beispiele fiir den Dat. Loc. auf um aus guten

Schriftstellem sowie aus David dem Philosophen verzeichnet Bagra¬

tuni, Grammatik p. 43—44. Es ist interessant auch hier zu sehen,

wie oft vor diesen Pormen die Präposition i sich findet, zum

Zeichen, dass sie auch der Bedeutimg nach Locative sind. Im

modernen Ostarmenisch wvrde die ursp. pronominale Endung um

auf alle Nominalstänime übertragen, nachdem der Dativ sich vom

Loc. gescbieden und mit dem Gen. zusammengefallen war, so dass

ein eigner, von den andem Casus geschiedener Locativ entstand. —

Die altarm. Dechnation von aü = alius war also folgende:

Nom. Acc. Gen. Dat. DaL Loc. Abi. Istr.

aü z-aü aüoy aüvm y aüme aiim

Grdf. alyo-s alyo-m alyosyo alyosmai alyo-bhi

und alyosmi

Der Ablativ ail-m-e ist eine Neubildung aus dem Dat. Loc.

ailum mittelst der Ablativendung e, wie ja das Pron. regelmässig

den Ablat. aus dem Dativ-Locativ bildet, vgl. dat. loc. im-um

meinem, ahl. imm-e, merum unserm — merme, orum welchem —

orme (vgl. indo-iranisch tasmäd in Anlehnung an tasmäi, tasmi-n

aus ursp. *täd gebüdet), danach ferner: aüme Ebr. 7, 13 aus

aihmti, juin.uiij^ii/'l^ jnjiLT^ y-arajnmH yorme seit dem ersten

(Tage) an welchem Apg. 20, 18 aus ara/'n-um — or-um, (cfr. skr.

vi^asmät neben vigvasmäi, vigvasmin), danach weiter: [^"f-

uK^l;- zur Rechten, '[i Xut^iTl^ zur Linken Matth. 25, 33.

l^) l/''^"'L, ituij^^ ge w e s en.

Zum Praes. linim (aus *li-ni-m) lautet das ptcp. perf. lieal

und leui, wie die Graramatiken richtig angeben. Es war nur

hinzuzufügen, dass lieal die ältere Form ist, aus der erst leal

entstand. Das neue Testament hat mit einer Ausnahme nur

Lfituij_&a/: Luc. 8, 43; 23, 8; Joh. 11, 21; 14, 28; PI. Kr.

I, 15, 32 (Var. leal), PL Php. 2, 8; 3, 6; PL Tm. I, 3, 4;

I, 5, 9; Pt. II Ep. 2, 13; Ebr. 4, 3; Apg. 28, 25 (Var. leal),

aber Apg. 25, 6 nur leal. Dagegen findet sich leal im Pentateucb

(Gen. 2, 5; Deut. 17, 4; 20, C u. s. w.) wie auch sonst gewöhn¬

lich. Es wird nur im Nom. Acc. des Sing, und Plural gebraucht

und nimmt nicht, wie die andern Ptcp. auf eal, die übrigen Casus¬

endungen an (Bagratuni, Grammatik p. 203, § 475).

(12)

126 Hübschmann, Armeniaea. III.

15) Die Apocalypse.

Die arm. üebersetzung der Ofifenbarung Johannis hat einige

Eigenthümlichkeiten, welche die Vermuthung nahe legen, dass sie

später ') als die übrigen Theile des neuen Testamentes aus dem

Griechischen ins Armenische übersetzt worden ist, es sei deim,

dass diese Eigenthümlichkeiten auf Rechnung der Ueberlieferung

zu setzen wären. Es sind die folgenden:

1) Die Verba mit dem Praesenscharakter i (wie nL.'ij|iir

unim) bilden ihren Infinitiv (über den im Allgemeinen Bagratuni,

Grammatik p. 157, § 352 zu vergleichen ist) im neuen Testament

durchweg auf el, nicht auf il, z. B. un-el haben, linel sein,

ifiuiju^j^ (fvysiv, ankanel geworfen werden (Matth. 18, 8), aprel

awß-fjvat Marc. 10, 26, etc. Freihch findet sich PI. Kr. I, 7, 12

P'uuiIjIh^^ bnakil olxslv, aber mit „vielen" Handschriften kann dort

bnaicel gelesen werden. So bleiben nur 2 Inf. auf il im neuen

Testament und diese stehen in der Apocalypse: 3, 16: (•<>ui'ijr|.tji_

.2ktun_tu) ifiujuausgespieen werden und 6, 11: (■<>ui'ürj.tji_

iL tui j_ t'u) Ijuiiniuji[i[_ getödtet werden.

2) Der Aorist (3. p. sg.) der vocalisch anlautenden Verba

hat im neuen Testament kein Augment: uin. ar iXaßt PI. Kr.

I, 11, 23; arar that (oft), ark warf Luc. 21, 2; mh- ats fiihrte

Marc. 12, 1; arb trank Luc. 4, 2, uii.5- auts salbte Luc. 4, 18;

uftji^ ants nagTiXd-t PI. Kr. H, 5, 17. Dagegen findet sich ante

mit Augment (und zwar mit e statt des älteren e) in der Apo¬

calypse an drei Stellen: l^ufuij eants 9, 12; 11, 14; 21, 4.

3) Die Freiheit des späteren Armenisch, den Nom. pl. statt

des Acc. und umgekehrt zu gebrauchen, ist dem neuen Testament

fremd. Nur die Apc. nimmt sich die Freiheit, den Nom. mehr¬

fach statt des Acc. zu setzen:

5, 2: pui'iiuij^ 'L'^^C.^" öfifnen das Buch,

5, 3—5: pui'uuij^ q_'J-['(i^'u zu öfifnen das Buch,

6, 5: ni.'iilf Jl l/2_^":^ hatte eine Wage, 9, 10: HL'ljl^fi'u ij.jjii.[u^ i'^ovaai, xsqiakäs,

1) Ich bemerke erst jetzt, beim Druck, duss nacli der Meinung des Heraus¬

gebers der arm. Bibel (Vened. 1805 in 4.) diese Uebersetzung nicht vor dem 8. .lahrh. gemacht worden ist (Vorrede p. 8).

(13)

Hübschmann, Armeniaea. III. 127

10, 2: nulil^-p ij.{iljnj^ iTji er hatte ein Buch {ßifilngiSiov)

vgl. 10, 8 : q^c^pl^nju*!! .

4) Auffiillig ist der Gebrauch des Dat. uijuiTfilj statt des gen.

uijunpjil^ oder uijunij[ilj im 22. Kapitel, 10 und 18: tj-pni^u

uijuiTjilj TOÜ ßißidov TOVTOV und 19: tf-fj" uijuiTfjlj (Var.

i^pn^u uijuiTjilj^. Vielleicht verdient auch die Pluralbildung

f^jitui'ii^ ßißXia 20, 12 Beachtung.

5) Auffälhg ist femer die Uebersetzung von 4, 4: xui Igig

xvxXö&ev TOV &q6vov ofioia oguasi afiagaySivq) durch li

^ui'<^ui'liuij^ 2Z''"P'i_ 'lii/ui'li^ intujjrui'li c^J^—

pfijuui^; als ob iegsig statt igig stände.

6) Schliesslich ist die Wiedergabe von i'nnog ;^Awpog 6, 8

durch Xji 2_^j^nLnu dzi iloros auffällig, da 2_L!?fi-n" im Arme¬

nischen sonst nicht gebraucht wird. .Auch sollte man wenigstens

^jjin.nu khloros erwarten, da im ältern Armenisch ') doch immer

^ => Ich das griechische ^ wiedergiebt. Die Glosse np h;

ujuii-q_jui(u or e bozla^, durch die iifi 2^jjin.nu erklärt wird,

gehört natürlich nicht in den Text, boz in bozla^ ist persisch

^ boz equus coloris caemlei in albedinem vergentis (V) ; was

lax ^i^'" sein soll, weiss ich nicht.

Fremdwörter^).

16) uiu^tuui/iiuli .

uiujuiuuiui'li apastan Vertrauen, Zuflucht {nmoifhijoig Cor.

11, 1, 5; xaracfvyi] Deut. 19, 3), auch: vei-trauend, sich ver¬

lassend (wie W die Stelle Cor. II, 1, 5 fasst), seine Zuflucht

nehmend zu (Sebeos p. 27). Dieses Wort hat de Lagarde früher

zu phi. apastan gestellt, jetzt scheint er die Zusammenstellung

nicht mehr zu billigen. Mit Unrecht, denn phi. apastan (auf den

1) molos (Leben der Väter) - - fioXöxr,, /la/.dxr, ist gleichfalls jung.

2) Wegen der im flg. gebr.iuchten Abkürzungen, vgl. Armeniaea. II. Die Zusammenstellungen 17, 21— .S8 rühren von Nöldeko her.

(14)

128 Hübschmann, Armeniaea. III.

Gemmen) stimmt nach Laut und Bedeutung vollkommen zu arm.

apastan, wie es auch im Pazend als awastdm = confidence,

reliance, trust (West, M. i. Kh. Glossary p. 24) vorhegt.

17) UII1|1U|1U1*1I^.

ujujuipm'ii^ aparan-Jch bedeutet der Palast (bei W = ßagis,

ßaaiXtiov aus dem alten Testament mehrfach belegt, im neuen

= TO nQanÜQwv Matth. 27, 27 und Joh. 18, 28) und gehört zu

altpers. apadana, und den aus dem Pers. entlehnten späteren hebr.

TIEN Dan. 11, 45, palmyrenisch «aiEN (ZDMG. XXIV, 108) = syr.

(traditionelle Aussprache dfadnä) Palast, arab. qiAs.

Vgl. auch die Städtenamen 'Antfadava, Apadna.

18) UJIl{UJJl/3-Ullltl/.

uiii{ui|iß-ui'iitir aparthanem bezeichnet C als zweifelhaft,

übersetzt es aber durch insolentire, imbaldanzire etc. Es findet sich

nur einmal bei EXise (Ausgabe von Venedig 1859) p. 12. Z. 4—5:

uiujuj|i/3-ui'iil^p er war übermüthig. C kennt auch ein („zweifel¬

haftes") aparihan-akan == arrogante, orgoghoso, das bei W fehlt.

Beide gehören zu p. bar-tan superbus, arrogans, pz. awar-tan-i

haughtiness, aiTOgance (West, Gl. zum M. i Kh.).

19) uiu^uii£Ui|ib'ir.

xuu^uu^m^htf apspar-em oder apasparem ich übergebe,

empfehle (W : innginai , commendo , bei Koriun (Vened. 1833,

p. 25) etc.) nebst apsirwar-etsi (Steph. Orb. I, 254) stellte de La¬

garde früher mit pers. sipurdan zusammen , billigt aber diese

Zusammenstellung nicht mehr. Sie ist dennoch richtig, nur war

genau arm. apaspar-em = pbl. apaspdr-am pz. awaspär-am (to

deliver up, to consign, to commit West, Gl. M. i Kh. p. 23) zu

setzen.

20) puip.

puipuiujuj'ii bar-a-pan heisst Thürhüter (von W mehi-fach

aus dem alten Testament belegt); puipuiujfrm bar-a-pet (Jacob

von Nisibis, 5. Jahrh.) bedeutet dasselbe; puipiiiLnp bar-a-var

ist die obere Thüi-schwelle (la soglia di sopra della porta, G,

Exodus 12, 7, vntQ&vgov, W.). In alien dreien steckt das Wort

(15)

Hühschmann, Armeniaea. TIT. 129

bar die Thür, das, gegenüber dem echt armenischen durn, als

persisches Lehnwort anzusehen ist. Vgl. np. ^ bar 11) ianua, porta

(xJLc-j t^y) V. und ZDMG. 35, p. 354, Anmk.: ,^ heisst

im Deri die Thüre , wie im semnan. Dialect bari, in Wachan bär

(Tomaschek, Sitzungsber. d. Wiener Akad. XCVI, 79) — und ist

mit pers. j-o ber- [aus bar-y-^ in {^i^ identisch; da diese Wörter

Nebenformen von , alt dvara, dvära sind, so ist die Erklärung

von p. Qj^AJ, wie sie Nöldeke (Gött. GeL Anz. 1879, 432) giebt,

unzweifelhaft richtig". Justi.

21) rf.uifiij.fi'J^'.

fj.uijiij-{i'jC „dargic'^ (oder darguc) == „Sänfte" findet sich nur in den Comp, rj-uijitj-^uiljuij^^ dargc-a-kal in der Sänfte getragen (Cyrillus von Jerusalem, Katech. , 5. Jahrh.) und r^iuQC^'iCaiXb-i.

dargc-a-dzev „che a la forma di lettiga" (Johannes der Mönch,

XIII. Jahrh.). Es ist = aram. fflin (etwa dargas zu sprechen)

„Bett", JfckjLQ^J dargustä, „Sänfte, Wiege", das aber gewiss nicht

ursprünghch semitisch ist; cfr. iJ^^J^y) dergouch, enfant trouv6,

nouveau-n6, Justi-Jaba ?

22) qJiL-

q_^(H_ zü , soprano" wird von W als „Fremdwort" bezeichnet.

Es findet sich bei Erznkatsi (13—14. Jahrb.), der zü ev bamb

durch arm. uni.ji Ii ^ui'üji erklärt, bamb „die tiefste Saite,

Bass" = p. bamm (de Lagarde. Arm. Stud. 342), zü „die hellste

Saite eines Instrumentes, der Sopran' = p. zir (eigentlich

Arabisierung des persischen ee»- „unten") „nomen chordae instrumenti musici tenuissimae". V.

23) /9-uiu.

ß-uiu thas „tazza, bicchiere, coppa, nappa' (Moses KaAank.

I, 185: „16 thas Most") = (pers.) arab. ^_^Lb vas potorium, scyphus

(V.), „taSt = thas' Vardan (13. Jahrh.), mit Recht, denn ^J*Lb

(woraus „tazza, tasse, Tasse") ist aus p. taSt entstanden.

Bd. XXXVI. 9

(16)

130 Hühschmann, Armeniaea. IJI.

24) (uqriLiK^'.

fuijni.'lj^ Xhinjn oder x^ryun (W belegt g. pl. [urjnLii^t^

und n. pl. (ufLll^^jM^ Basilius von Caesarea, 5. Jahrb., in

medicin. Schriften soll es auch als ;|jj-n/aiZ, ;|frncoA vorkommen)

ist die Schnecke, Muschel, Purpurschnecke (bei W: xox^og, xo^Xiag,

xoyxV, xoyx^^V)- Es ist = aram. "pTbn, J>o)\- _ |io^^^ (etwa

hlezimä zu sprechen), arab. ^-^^ß^ hoLazun (schwerlich semitischer

Herkunft).

25) [unjicj- .

Arm. (nnpfj- Sack (von W aus Jacob von Nisibis und

Paustus von Byz. 5. Jahrh. belegt; öfter (unjifj- U. trn|u|ni

„Sack und Asche", wie schon Ev. Luc. 10, 13) gehört zu arab.

^_E» ;^Mr/ „Mantelsack', syr. NSnD churgä , pers. ^_A„->^-j-

Xurjin Mantelsack. Wie verhalten sich diese Worte zu einander

und zu arm. ^ni-pX khurdz adxxog (altes Testament) = syr.

NT-ns etc. ? — Mit letzteren Worten stimmt nur zufällig im Laut

überein das von de Lagarde Ges. Abh. 58 mit ^yff>js- identificierte

jkÄjj^^3-, welches in den Lexicis aus dem pers. N. T.

belegt wird mit der Bedeutung „horreum' ; entsprechend Gazophyl.

pers. 141 ^jjy~> „granaro'. Denn dies ist eine moderne Um¬

änderung von ^^j,c;^o, ki- „Speise - Sammlung" , welches die jüd.

Uebersetzung der Genesis bietet, allerdings für das bebr. nnnnN

.Sack".

26) ljui qui UJUJp .

l|uiquiujuiji kaXapar (von W z. B. aus Agathangelos 5. Jahrh.

und AsoAik 11. Jahrh. belegt) bedeutet nach C modello, esemplare,

esempio und wird durch „türk. cj.ui[_[iuj" d. i. kalüb = arab.

>_Ji („calibre") erklärt. Es ist = pz. kälbud (West, Gl. M. i Kh.),

pers. OyJc/ Icdlbud forma = gr. xaXonööiov. Wie verhält sich

zu kaAapar das häufiger gebrauchte i^uiijuii/iuiji gaXophar Porm,

Muster, Beispiel ?

(17)

Hübschmann, Armeniaea. III. 131

27) (jiuiTuiu.

[juj Juiu kamas „Kleid' belegt W aus dem „Leben der Väter'

wie auch JuitjtljuiJuiu mazekamas „Kleid aus Ziegenhaaren' und

vergleicht arab. ij-ui i/jtu . Es ist = arab. ^L*i „Sachen, Zeug'.

28) liiuuil~u^.

Ijujujl;-'!!^ kapen-kh fiia&wfia (Deuteron. 23, 18: q_tjuiiijli'ilü

ujnn.'üljfi z-kapen-s pornki = fiia&oificc nogvi/g) = p.

käbin Mitgift.

29) IjuijiliriLjiuij .

IjuijiLjni-j7uij karkuray „die Barke" (Isychios von Jenisalem.

8. Jahrh. und Ephrem h. Jahrh.) = syr. JioOVO qarqürd (arabiseb

OJ

d. i. gr. xigxovgog.

30) [juijinLjiuij .

ljuljini-jiuij ]mi-uray Uringlas (Mechithar der Arzt 12. Jahrh.)

= arab. „Glas".

31) Ijiuij.

Ijjujj klay „Burg" bei späten Schriftstellern (wie Matth, von

Urha 12. Jahrb.) = arab. »jiJls. Daher Hrmnklay — Kömerljurg:

arab. ^^ßi ijiiä QaZ'a< ttn-«wi, St. Martin, Memoires I, 19G, türkisch

^ikjiSÄ Eüm Qal-esi.

32) IjnLq_.

ljnLq^/i;Mz wird von W einmal durch ixrig, martes (aus Joh.

dem Mamikonier und Vardan [13. Jahrh.J belegt;, dann auch

durch aikovQog {^^_p'J Lt ^^lUij der Katzen und Hunde. Cyrillus,

Katech. 5. Jahrb.) übersetzt. Es ist = kurd. nj^i „Marder' (.Iusti),

syr. ))qjo qüza „Wiesel' Nöldeke. ZDMG. XXXV. 23i3 (kaum ur¬

sprünglich semitisch).

9*

1 4

(18)

132 Hübschmann, Armeniaea. III.

33) <;tij-.

<>tij- lieg übersetzt C durch compitazione (Buchstabiren) und

sillaba, W durch avXkaßrj (Oskeberan, Jesaias, 5. Jabrh.) wie

Jieg-em durch avlkaßi^to. Es gehört wohl zu: heghjänä

,das Lesen, Buchstabiren", J,^) heghd ,las", etc.

34) 2jJ'"f •

2u^^bt^J-blel oder 2^imbr^Sailei. (Vermischte Schriften, nach

dem 12. Jahrh.) heisst der Alaun. W erklärt es durch ,u{ujq_[trj_.

■voÄ", wie^Amter ujuiqjtij^^ (alumen) dies zur Erklärung von ^^fjuf t

Sib erscheint. Jenes Sb-, Sa^ ist = pers. arab. v_a.*i, Alaun.

35) iijmjiljl^-'u.

ujuipljl-ii (ifinufi) parken (phosi) ist der Graben rings

um die Mauer der Stadt (Agathangelos und Levond). Es ist = np.

^^jA^jL) pärgin, arabisch ^j^ij^ färiqin „Wallgraben".

36) n-nuiTp.

n-ni-i/p 1-umb (bei spätem Schriftstellem, z. B. Matth, von

Urba 12. Jahrh.) in der Bedeutung „dardo, asta, lancia" ist wohl

o J

= arab. aram. ramhä? Ein anderes vimb müsste dann

dasjenige sein, welches in rLifpui^uiji Wurfmaschine (altes Testa¬

ment) enthalten ist.

37) uuifuin.

uui|umtui|_ sa^t-eal „gesattelt", ansagt ungesattelt (nur bei Nerses Lambronatsi, XII. Jahrh.) zu np. o««i>L->« s«;)j< Sattelzeug').

38) uini.ij_^puij .

uini-r|_puij tuXray (sprich tuyra) bei Vardan , Geschichte

(13._ J.^brh.) übei'setzt C durch sugg'ello, carattere regio und be¬

zeichnet es als türkisch. Es ist in der That das türkische \jd}.

1) Schon bei de Lagarde, Arm. .Stud. s. v. minelz, — Urucknote.

1 4

(19)

Hübschmann, Armeniaea. III. 133

39) Arm. r = pers. 8.

In einigen Fällen steht arm. r seltsamerweise dem d anderer

Sprachen gegenüber. Wir fanden oben die Gleichungen: arm.

aparan-hh — altp. apadana, arm. kaXapar = pz. hdümS , gr.

XttXonoSiov , und es finden sich ohne weiteres dazu noch arm.

mar-hh die Meder = altp. mdda und lambar-kh = kafindSsg

Apc. 4, 5. Somit lässt sich femer zusammenstellen : arm. burastan

Garten (nagceöttaog Num. 24, 6) mit np. bostan; bur-etn „dufte"

mit p. boyam, burvar &VfiiaTi]giov (Brief an die Ebr. 9, 4) mit

einem zd. *baoS6bara (vgl. barobaoda) — woraus sich ein arm.

*bovr = altp. *bauda = zd. baoda erschliessen lässt; x^ir

SidSrifia, xidagig, fiirga (von W aus der Bibel mehrfach belegt)

mit zd. xoo8a Helm, &\t\y./auda Mütze, phL ;^öJ, np. ;^öe''), osset.

Xode; aroir „Messing" (nur Chronica I, 28, 2; doch vgl. aruri

bei Ephrem) mit baluci röd Kupfer, phi. rod, np. roi aes (die ein

altp. *ravda voraussetzen), skr. 16ha röthhches Metall, Kupfer,

ksl. ruda Metall, lat. raudus; mara^ Heuschrecke (Matth. 3, 4)

mit zd. maSa^ä, wenn dieses von Darmesteter (Memoires de la

societö de ling. IV, 211 flg.) richtig gedeutet wird — wogegen

np. malax Heuschrecke spricht, das nicht wohl aus maSaxd ent¬

standen sein kann, da np. l zwischen Vocalen zwar aus älterem

r und rd, aber nicht aus d (S) hervorgeht -).

Nun hatte aller Wahrscheinlichkeit nach das Altpersische

nach Vocalen statt der Medien g, d, b die Spiranten y, d, ß (vgl.

meine Iran. Stud. in Kuhn's Ztschr. 24, p. 413), und es stellen

sich somit den angeführten arm. Wörtem folgende altpers. und

griech. Formen gegenüber :

arm. apar an- = altp. apadäna

„ mar- = „ määa

„ *boir = „ *bauSa

„ ;irotV- = „ x«'^^"'

„ aroir = , rauöa

„ marax == „ maSaxä(^)

„ kalapar = gr. xa}.onöSt.ov, pz. kdlbuS

„ lambar-kh = , XafinuS-sg.

1) Np. '^y^ rß'^ ist wohl aus dem Arab, zurückenttehnt.

2) Np. mul „Wein" sehe ich nicht als Nebenform von mai = zd. maSu (oder = zd. maSa) an, sondern führe es auf ein altp. *mrdu zurück, das ich zu skr. mrdvikä „Weintraube" stelle. — Zu den oben angeführten Wörtern gehört vielleicht auch uu|Uijiuiujtui spar-a-pet ä(>xioTffnTiyoe , das bisher zu altp. asbär a (für *aspabära = Keiter) gestellt worden ist. Es künnte = altp. *spdliapati, zd. *spääöjxuti sein, das später (phi.) spähpet lautete und

ins Armenische als aspahapet überging. Während sparapet im Arm. ganz

heimisch geworden ist (vgl. die Belege bei W), ist aspahapet ihm ganz fremd geblieben : es findet sich (nach W) nur an 2 gleichlautenden Stellen des Moses Khor.. II, 28 und 68: ..Kareni Pahlav, Sureni Pahlav und — .Ispahapeti Pahlav.

(20)

134 Hübschmann, Armeniaea. III.

Alle diese arm. Wörter sind Lehnwörter, die schon bei Beginn

der arm. Literatur gut eingebürgert, also in sehr alter Zeit aus

dem Persischen (resp. Griechischen) entlehnt sind. Sie zeigen,

dass die Armenier die pers. Spirans S regelmässig durch r wieder¬

gaben. Im Anlaut und nach Consonanten hatte das Altpers. (wie

das Zend) statt der Spirans den Verschlusslaut d, daher finden

wir arm. dat = altp. data, band = np. band, altp. *banda (vgl.

bandaka), andam Glied = np. andam, aramazd = altp. a(h)ura-

mazdä etc. Da die Spirans ö im Persischen bald schwindet (zu

h oder y wird) , so kann sie bei später entlehnten Worten natür¬

lich nicht mehr durch r vnedergegeben sein. Das im späteren

Persisch erscheinende S ist aus altem t (nach Vocalen) hervor¬

gegangen.

40) cZ-uftinuuiji .

c/-m'iinuuni zanitMr findet sich bei Faustus p. 189, 194,

236 (auch p. 118 ist zanuar- zu lesen für zanu- , wie auch W

vermuthete) und bedeutet „die Sänfte' (zum Transport der Frauen

des Perserkönigs). Es ist = np. zanbar „genus ferculi vel

feretri, quod a duobus bominibus portatur' etc. (V). zan wird

„Frau' bedeuten, zd. J^ni, np. zan; var bedeutet tragend =

zd. bara.

41) ij'ulj.irt'ufl .

Ij'ucj-iTt'ijfi kngni-eni wird Faustus 263 neben samur-ent

Zobelpelz, gail-eni Wolfspelz, a\ues-eni Fuchspelz genannt und

vom Lexieon vermuthungsweise, aber wohl richtig als „Hermelin¬

pelz' gedeutet. Daraus liesse sich ein altarmenisches kngma

Hermelin erschliessen, das kaum von dem modernen, arab. pers.

türk. qäqum zu trennen ist.

Strassburg, 2. November 1881.

(21)

135

Miscellanea.

Von B. Plsehel.

5. Atharvaveda XIX, 30, 5.

Atharvaveda XIX, 30, 5 lautet:

yät samudr6 abhyäkrandat Parjänyo vidyütä sahä |

täto hiranyäyo bmdüs täto darbhö ajäyata ||

„Wenn Parjanya unter Blitzen im Meer gebrüllt (gedonnert) hat,

so entstand daraus der goldene Tropfen, daraus das Gras'. Der

Spmch ist gerichtet an ein Grasbüschel (darbha), das als Amulet

gebraucht wird. Was mit dem „goldenen Tropfen' gemeint ist,

ergibt sich aus Atharvaveda IV, 10, einem Sprache, der von Ludwig,

bgveda III, p. 462 und von Grill, Hundert Lieder des Atharva¬

veda. Tübingen 1879 p. 25 übersetzt worden ist. Dort ist von

einer ebenfalls als Amulet gebrauchten perlenhaltigen Muschel die

Rede, von der es in V. 1 heisst, dass sie entstanden sei vidyüto

jyotisas päri und dass sie hir any ajah sei. Als zweiter

Geburtsort wird in V. 2 das „Meer' genannt und in V. 4 heisst

sie divi jätäh samu draj äh. Auch in V. 5 ist div äkarah

von der Muschel zu verstehen und nicht mit Ludwig und Grill

ein Gleiehniss anzunehmen; die Muschel selbst ist direet „Sonne'

genannt und vrträ ist = Wolke, wie Roth richtig gesehen hat.

Vergleicht man damit unseren Vers AV. XIX, 30, 5, so ist klar,

dass mit dem hiranyäyo bindüs die „Perle' gemeint ist, und

wir lernen aus unserer Stelle, dass die von den klassiscben und

arabischen Schriftstellem überlieferte Ansicht von der Entstehung

der Perlen schon vedisch ist. So berichtet Aelian, De natura

animahum ed. Hercher X, 13: '0 äööfitvog Si nagä roig ävorjTOig

xai iv Talg yvvcrtit d-aVfiaOTog fiagyagirrjg d-gifiua fieVTOc

Trg 'Egv&güg ^aXoiTTrig xai ovrog tan, xai rixTia&ai yt avTOv

TsgaTokoyovaiv orav Toig xoyxcctg dvBtpyfxivaig imkäfixpioaiv

ai aOTganai. Dazu vergleiche man den Bericht des Arabers bei

Reinaud : Relation des voyages faits par les Arabes et les Persans

dans I'Inde et ä la Chine Tome I. (Paris 1845) p. 147 £: Du reste

on ne s'accorde pas sur la formation de la perle. Quelques auteurs

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