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(1)Die naophore Statue des Uarual

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Die naophore Statue des Uarual.

Von Georg Ebers.

Bei meiner Abreise nach Aegypten versprach ich Herrn Pro¬

fessor Krehl der Zeitschrift der Deutschen morgenl. Gesellschaft

nicht zu vergessen, falls mir auf meiner diesjährigen Reise nach

Aegypten etwas Neues begegnen sollte. Nun hat mir ein freund¬

liches Geschick namentlich in Theben, woselbst ich mit meinem

Reisegefährten, L. Stern, einem höchst talentvollen jungen Aegyptologen,

sechs Wochen verweilte, soviel Wichtiges und Neues zugeführt, dass

es mir schwer wird, unter dem reichen Material, das icb in Heften

und Papierabdrücken mit nach Hause nehme, die Wahl zu treffen.

Ueber den grossen Papyros, den ich in Theben zu erwerben das

Glück hatte, und der an guter Erhaltung von keinem anderen an

Grösse wohl nur von dem Papyros Harris im British Museum über¬

troffen wird, werde ich in einer besonderen Abhandlung Näheres

mittheilen. Hier nur soviel, dass dieses ehrwürdige von Anfang

bis zum Ende vollständige Werk, welches den Titel führt: „Das

Buch vom Bereiten der Arzneien für alle Körpertheile von Per¬

sonen" die Gesammtheit der medicinischen Scbriften der alten

Aegypter zu entbalten scheint ^). Eine höchst interessante histo¬

rische Insebrift, welche wir zu Abd el Kurnab in dem Grabe eines

gewissen Amen em beb entdeckten, befindet sich bereits seit Wochen

in den Händen der Redaetion der Zeitschrift für ägyptische Sprache

und Alterthumskunde und wird in einer der nächsten Nummern

dieses Organs mit voller Uebersetzung den Collegen vorgelegt wer¬

den ^). Sie ward im siebzehnten Jahrhundert vor Chr. verfasst und

enthält die Lebensbeschreibung des Würdenträgers, der sie her¬

stellen liess. Amen em heb zählt die Feldzüge auf, an denen er

unter der Führung Tutmes III. (Rä-men-A'eper) Theil nahm, nennt

die westasiatischen Städte, die er zu erobern half, theilt uns die

Regierungsdauer Tutmes III. bei Jahr und Datum mit und erzählt,

dass .Vmen em heb, nachdem .Amenbotep (Amenophis) II. den Thron

bestiegen, als hochgeehrter Pensionär am Hofe des neuen Pha¬

rao gelebt habe. So bemerkenswertb diese Inschrift als ein Bei¬

trag zur Geschichte und Chronologie der alten Aegypter genannt

werden muss, so interessant erscheint eine andere gleichfalls von

keinem Europäer vor uns gesehene Inscription, welche den Torso

einer im Privatbesitze befindlicben naophoren Statue bedeckt, theils 1) Seitdem ist dieses grossartige Deiilcmal von der Sächs. Regierung er¬

worben und der Leipziger Univcrsitätsbibliothelt einverleibt worden.

2) 1st seitdem erschienen in der Zeitschr. für ägyptische Sprache und Alter¬

thumskunde Januar und Febr. 1873, S. 1 IT.

(2)

138 Ehers, Die naophore Statue des Harual.

wegen ihrer eigenthümlichen Schreibung, theils wegen der Art und

Weise in der hier das Verbältniss des Verstorbenen zu seiner

Königin, seinen Zeitgenossen und den Nachgeborenen dargestellt

wird. Wohl sind viele ähnliche Grabschriften vorhanden; die hier

mitzutheilende ist aber vou grösserem Reichthume , als die meisten

der bisher bekannt gewordenen Inscriptionen dieser Art.

Unsere naophore Statue besteht aus grauschwarzem Granit

und hat eine Höhe von etwa zwei Fuss. Der Text ist nicht eben

tief in den Stein eingegraben nnd wird dadurch an einigen wenigen

Stellen undeutlich. Er ist übrigens vollständig wohl erhalten und in vier Theile getheilt, die die vordere und hintere, die linke und rechte

Seite des Naos bedecken. Die Vorderseite entbält zehn horizon¬

tale, die Hinterseite vier vertikale Zeilen ; auf der linken und rechten

Seite befinden sich je zwölf Linien, die, angemessen den nach oben

hin sich erweiternden Stelenflächen, in die sie gegraben wurden,

nach unten hin immer kleiner werden. Oben, unter der rechten

und linken Seite des Kopfs, finden wir den Namen der Königin

Amenärtes (gewöhnlich AmeuTritis gelesen) in deren Diensten der

Würdenträger der unser Denkmal herstellen liess, gestanden.

Diese Namen geben volle Gewissheit über die Zeit der Ent¬

stehung unseres Monuments, denn Amenärtes ist eine durch mehrere

andere Denkmäler wohl bekannte Persönlichkeit. An dem nörd¬

lichen Aussentheile des grossen Reichstempels zu Karnak befindet

sich ein kleineres Heiligthum mit ihrem Namen, ihre Alabasterstatue

wird im Museum von Bulak conservirt und ein Scarabäus im selben

Museum lehrt, dass sie die Tocbter des Königs Kasta ^) gewesen. Sie

wird auch als Schwester des Aethiopen Sabako (XXV. Dyn.) ge¬

nannt. Ibr Königsblut veranlasste später den Usurpator Pian;^i,

von dessen Thaten uns die berühmte Stele vom Berge Barkal aus¬

führliche Kunde giebt, sie zu seinem Weibe zu machen; und als

Psamtik I. eine neue (die XXVI.) Dynastie gründete, führte er ihre

Tochter Sep en äp heim , die, wie das bäufig in der ägyptischen Ge¬

schichte vorkommt, abermals die Thronbesteigung ihres Gatten zu legi- timisiren hatte. Ueber ibre Zeit ist kein Zweifel. Sie lebte am Ende

des achten und im Anfange des siebenten Jahrhunderts v. Chr. und

genoss, nachdem sie von Sabako mit den Würden einer souveränen

Königin bekleidet worden war, aller Ehren einer Beherrscherin von

Aegypten. Das lehrt, besser als selbst die Inschrift an der Amenärtes- statue zu Bulak der mitzutheilende Text unserer Stele. Dieser Text ge¬

winnt eine besondere Eigenthümliehkeit durch die in der Zeit seiner

Herstellung fast unerhört sparsame Anwendung der Determinativ¬

zeichen. Dem Schreiber scheint der Wunsch möglichst viel auf dem

1) der Name des Kasta wird auf dem Searabaus

gescbrieben. Die ihn umgebende Cartouche beweist, dass er in der That „König ' genannt werden muss.

(3)

Ebers, Die naophore Statue des Harual 139

kleinen gegebenen Räume zu sageu, veranlasst zu baben, die für das

Verständniss seiner Scbrift nicbt unumgäuglicb notbwendigen Hiero¬

glyphen fortzulassen. Uurch dieses Verfahren und eine besondere

Knappheit in der Ausdrucksweise wird die Uebersetzung unseres

Textes zu einer an manchen Stellen sehr schwierigen Arbeit. Den¬

noch meinen wir auf den ersten drei Seiten, die cruces interpretum, an denen es in diesen weuigen Zeilen nicht fehlt, glücklich überwunden zu haben. iS'ur die letzten fünf Linien der rechten Seite lassen wir

unübersetzt, weniger der grammatischen Schwierigkeiten halber, die

sie bieten, als um des Umstandes willen, dass sie sich auf An¬

schauungen bezieheu, die nur durch ein eingehendes Studium ge¬

wisser Abschnitte des Todtenbuchs aufhören werden für uns etwas

auderes zu sein, als leere Worte, deren Veröffentlichung uns wider¬

steht. In Deutschland, wo es uns nicht, wie hier, an allen litera¬

rischen Hülfsmitteln und ununterbrochenen Arbeitsstunden fehlt, wird CS uns später vielleicbt gelingen, den Sinn dieser schwer verständ¬

lichen Worte zu erfassen. Wir tbeilen schon heute den ganzen

Text mit , da die Publication neuer und wohlerhaltener Inschriften nie früh genug erfolgen kann und wir lebhaft wünschten, dass andere

Collegen die letzten Zeilen dieses Textes mit uns klar zu legen

versuchten.

Die naophore Statue des ^ ^ Harual »).

1 o I Göttin

/' ~\ Amendrte»

^ Die Göttin u.

Herrin beider Lande, Anieit-

^ \ ärtes die ge-

gerechte.

Vorderseite.

liü^ü d. gereclUe.

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u.

1) Trotz des sehr aiüTallouden h für h, doch wohl mit dem Namen

1 Li jl ) uuf einer Stockliolmcr Steli; ^Liubieiu Dictionnaire des noms

<=:> Ö ( I

liierogl. No. 1235) zusammenzubrin^'en. Das "^^"^^ stellt deutlich da; ist uos aber iiir^fend anders begegnet. Wir erinnern an die Regel, dass der Mittel¬

vokal in zwoiconsonantigon Wurzeln oftmals hinter den zweiten Consonauten gesetzt wird

1 2 ♦

(4)

140 Ebers , Die naophore Statue des Ilarual,

:i:^x°^i:Gf^_-üP!i!kE

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1 2 *

(5)

Eljers , Dif, naophore StoMie des Harual. 141

Uebersetzung der Vorderseite:

Z. 1. Der Prinz, der Siegelbewabrer, der königliche Anverwandte,

der Wahrheitsliebende, der erste Hüter der Schönheit der

Königin, der Kammerherr und Vorsteher

Z. 2. des Harems der königlichen Frau, der Geheimerath der

Königin Amenärtes, dor gerecbten der Propbet im Hause

ibrer Anbetung, der Vorsteher des Tempels der Osirispriester- schaft.

Z. 3. Es wird verliehen das Leben dem Hausmeister Harual, dem

Sohne der Petmut, der gerechten. Er spricht : 0 ilir Pi-o-

phetcn,

Z. 4. ihr heiligen Väter, ihr Priester und Festordner und ibr

Eingebenden alle in den Tempel des Ammon im östlichen

Theben um Lobgesänge zu singen, um zu

Z. 5. libiren und Darreichungen zu leisten von dem, was der Mo¬

nat erfordert; das Leben gebört euch ! Der ehrwürdige

Gott, heiligt ihr eucb ihm, so bestätigt er euch

Z. 6. in seinen Ehren, wie wenn ihr sprecht das ^) „Dies ist

eine Opfergabe von tausend Trank- und Speisespenden,

Stieren, Gänsen, Ivleidern, Weihrauch, Oel

Z. 7. und allen guten und reinen Dingen". Saget obne Falsch

Z. 8. für seine Person. Bin ich doch ein vollkommener Schemen,

geschmückt mit seinen Ehren, dessen Wohlwollen die Welt

kennt. Möchten opfern

Z. 9. meine Diener, durchkreisend die Ueberscbwemmungsflut *),

an der Stätte derer, die in der Tiefe weilen.

1) Diese von Stern vorgesclilagcne Ueliersetzung des jj | scheint uns wegen dor Cansiitivform P P | •'"^'^ä/ern hesonders ansprechend zn sein. Es wird^

übrigens das niaä/ern schon früh gebraucht, wie unser ,,der selige", um .iemand .schlechthin als einen Verstorbenen einzuführen.

2) An der Nordseite des Tempels des Ammon ^^^'^jjjjjj® ^P^*"

d. i. im östl. Theben , befindet sich ein fast gänzlich zerstörter Anbau der Amenärtes; hier wird indessen wohl der Haupttempcl des heutigen Karnak, in dem die grossen Ammonsfeste gefeiert wurden, gemeint werden.

3) Sehr gewöhnliche Gebetformel.

4) Die Nekropolis von Theben, in der sich auch das Grab des Harual be¬

fand, 1.1g am westlichen, die Stadt Theben, in der auch das Haus unseres Grossen mit seinen ihn überlebenden Dienern gestanden haben muss, am östlichen Ufer des Nils; heide wurden also dureh den Strom getrennt.

ein Gebet an der Stätte des Harual,

(6)

142 Ehers, Dif naophore Statue deji ffarual.

Z. 10. Spracli man über den Elenden, siehe dann war er bei der

Hand. Weise mit Hand und Mund war auf dem Posten i)

der vollkommene, dem König ergebene Harual.

Die Rückseite.

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Uebersetzung der Rückseite.

1) Dies ist eine Darbringung dem Mont, dem Herrn von

Theben. Das ihm gereichte besteht aus Speis- und Trankopferii,

Rindern, Gänsen, Kleidern, Weihrauch

^) ü — im sep f genau das IVanzi'isische k son tour.

1-S<^Ü 'Ä) □

sep entspricht dem koptischen cn , con etc. vices. Lauth im Pap-Prisse 1. 3 übersetzt her sep-f sehr passend, aut dem Posten.

(7)

Ebers, Die naophore Slatue des Harual. 143

2) Oel und allen guten und reinen Dingen (für) den lebendigen

Gott, der den Himmel ausbreitet, die Erde beberrscbt und herbei¬

führt den Nil; (zu legen) auf

3) Den Tisch des Herru der Ewigkeit am Feste des Neu¬

monds, des Vollmonds, des Tot und allen Panegyrieen immer-

4) dar, für die Person des dem Mont, dem Herrn von Theben

geweihten königlichen Anverwandten, der die Wahrheit liebt, Harual

Die linke Seite.

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(8)

144 Ebers, Dis naophore Statue des Harual.

8) '=='^n<=^ii^db'^ ffi xji,fl

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M^';:i^!^'!flo?ü¥fl

Uebersetzung der linken Seite.

Z. 1. Der Prinz seines Landes, der seiner Gebieterin ergebene,

der geebrt ward von der anmutbigen Palme; genannt ein

Liebling und ein Grosser

Z. 2. vor dem Geringen , dessen Angesicht Ehrfurcht gebietet,

dessen Wille geschieht, dessen Gerechtigkeit besteht, dessen Worte

Z. 3. und Hand bereichern die Frommen, der da gelangen lässt

den, der, weil er nichts besitzt, deswegen Mangel leidet, Z. 4. vor die göttliche Hand (der Königin), Harual, der gereclite.

Er spricht: Ich sage eueh, die ilir kommt

Z. 5. nach mir als Spätgeborene in Millionen von Jahren, es

machte mich gross die Fürstin, als sie ein Kindlein

Z. 6. war nnd erhöhte meinen Sitz als sie zur Jungfrau geworden.

Es sandte mich der König *) als Boten aus

Z. 7. in seiner Jugend, und ich wurde gross, als er Palastherr

war. Was jede Botschaft angeht, die ihre Majestät mich

sandte,

Z. 8. die verrichtete ich für sie in Trene '■'); niemals sprach ich

eine Lüge dabei. Niebt that ich schäd-

Z. 9. liches, nicbt verübte icb gemeines, nicht sprach icb ülier

einen anderen unter den Lenten, auftretend als

Z. 10. Zeuge , um zu vergrössern, zu verkleinern und abzutrennen

von seinem Namen den Ruhm eines Herrn der Tugend.

Ich gab mancherlei dem, der nichts

1) Hier tritt der König anf. Es kann nnr Sabako, der seiner Scbwester Ameniirtes bei Lebzeiten die Würde einer Königin nnd Regentin beilegte, ge¬

meint sein.

2) <3:> 1) Ij"'"'**; eigentlicb am Orte der Wahrheit oder Treue.

(9)

Ebern, Die naophore Statue deg Harual. 345

Z. n . besass , und maehte reich wiederholentlicb die Armuth in

meiner Stadt. Wenn ihr opfert i), so erin-

Z. 12. nert euch an mein Wohlwollen und haltet fest das Andenken

an meine Herzensgüte; Harual.

Die rechte Seite.

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1) ^ hotep kommt in ähnlicher Schreibung auf der Pariser

Stele von der Bentrest vor. Brugsch will dafür in seiner ausserordentlich empfeh- f>

lenswerthen Grammatik lesen , doch verbietet unsere Variante, die ich auf

□ Ci V

einem im Besitze des Herrn von Haller zu Prag belindlichen Sebti (Osiris- Statnettchen) wiedergefunden habe, diese Conjectur.

Bd. XXVII. 10

(10)

146 Ehers , Die naophore Statue des Harual.

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Uebersetzung der rechten Seite.

1) Unter der göttlichen Königin, der königliche Hausmeister,

der Grosse der Königin, der Geheimerath der königl. Gemahlin,

der königliche Anverwandte, der die Wahrheit liebt, der oberste

der hohen Priester der Königin und des Landes des Ammon, Harual.

2) Er spricht : 0 ihr Propheten, ihr heiligen Väter, ihr An¬

zeiger der Stunden im Hause des Ammon und desgleichen alle, die

herantreten an diese

3) Stele. Das Leben ist euer, aber diese Seele bei der ehr¬

würdigen Königin weilend in ihrem Gemache, wenn ihr sprecht

das „tausend von Speis- und Trankopfern und allen guten Din-

4) gen" der Person des der Königin ergebenen königlichen An¬

verwandten Harual des gerechten , hochwürdigen : dieweil ich bin

ein Schemen, der sich gutherzig erwies his zum

.0) Beschlüsse seiner Lebenszeit. Ich liebte meine Stadt, ehrte

meinen Nomos und war ein Liebling in meinen Dörfern, der die

Menschen liebte und die Götter ehrte.

ü) Geweiht der Wahrheit, war er kein Uebeltbäter. Er gab

Brote dem Hungernden, Kleider dem Nackten, niederschlagend das

BOse räumte er fort

7; das Unheil. Ich lobte die Würdigen und nahm auf die

Alten. Ich schlug nieder die Bosheit dessen , der kein Wohl¬

wollen hat.

(11)

147

Notizen und Correspondenzen.

Zur Erklärung von Veudidad I.

Von Eduard Sachau.

In V. 42 (khuefitem yim vehrlfänösliayanem) ist das Wort

Ifhnefltem noch unerltlärt , wenn auch im allgemeinen feststeht,

dass mit diesem Worte Hyrcanien (|^L=-_>) bezeichnet ist. Haug

bat es einmal mit Kandahar combinirt, Justi weiss, dass es der

Gurgänrüd ist. Vorsichtiger als beide hat Kiepert sich jeder Con¬

jectur enthalten ; s. seine Abhandlung „Ueber die geographische An¬

ordnung der Namen arischer Landschaften im 1. Fargard des

Vendidad" in den Monatsberichten der K. Preuss. Akademie der

Wissenschaften in Berlin 1856 S. 631.

Ich identificire khnefita mit Xagivdag, welches nach den alten

Geographen (Ptolemäus und Ammianus) der Name des Grenzflusses

zwischen Hyrkanien und Medien war. Diejenige hyrkaniscbe Völker¬

schaft, welche dies Grenzgebiet gegen Medien hin bewohnte, wurde

nach dem Flnsse benannt XQtjvSot.

Wir übersetzen demnacb v. 42: „Den Charindas, den Sitz

der Hyrkanier". Wenn man bedenkt, dass in Centraiasien alle Cul- turstätten ihren Ursprung und ihr Gedeihen den Flüssen verdankten,

dass nur an Flussufern die alten Eranier sich ansiedelten, so ist

es begreiflich, wie man dazu kam, bei der Nennung des Wohnsitzes

eines Volkes den Namen des Flusses, an dessen Ufern es wohnte,

als die Hauptsache voranzustellen.

Die lautliche Correspondenz zwischen khnefita und Xag/vSag

(Xgi'jvSag, vgl. Forbiger, Handbuch der alten Geographie II, 570.

588) bedarf keines Commentars. Den Wecbsel zwiscben r und n

können wir allerdings an ähnlichen Beispielen nicht nachweisen; er

beruht nicht, wie der zwischen r und auf einem nachweisbaren

eränischen Lautgesetz. Vielleicht ist dies eine dialeetische Ver¬

schiedenheit, sodass wir XaglvSug als die mediscb - hyrkaniscbe

Form für das baktrische khnefita aufzufassen haben. Wenn, was

wir nicht behaupten wollen, die Silben kand und kard in den En¬

dungen der Städtenamen identisch wären ( = kereta, s. Pott, Ueber

altpersische Eigennamen Z. D. m. G. XIII, 394. 395), so könnten

wir in den Städtenamen des südöstlichen Alteran's (Bactriana, Sugdiana,

Farghäna) gegenüber den Namen des Westens und Nordwestens

(Khuriisän, Hyrkanien, Armenien) einen ähnlichen Wecbsel zwischen

n und r wahrnehmen, vgl. jiwLJ.JLX.wt, Jv.äJ .'Si, , Paikand, Magaxavöa 10*

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