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Geodaten für die Wirtschaft

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Academic year: 2022

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Projekte der Kommission für Geoinformationswirtschaft erprobten in den vergangenen zwölf Jahren, welchen Mehrwert Geodaten für unterschiedliche Branchen entfalten können.

Geodaten für die Wirtschaft

Stand: 11| 2016

Mehr Effizienz im Gesundheitswesen durch den Einsatz von staatlichen Geodaten

Die Medizinische Versorgung wird komplexer.

Behandlungen von Patienten durch Hausärzte, Fachärzte und spezialisierte Kliniken gehen immer mehr Hand in Hand. In der Fachterminologie spricht man dabei von einer Zunahme der sektorenüber- greifenden Versorgungsformen. Verbunden mit der demographischen Entwicklung und der vermehrten Zentrumsbildung in großen Städten erhöhen sich die Anforderungen an die Planung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung. Stationäre und ambu- lante medizinische Leistungen werden zunehmend wissensbasiert und durch Informationstechnologie gestützt, geplant und optimiert. Strategisches Controlling in Gesundheitseinrichtungen nimmt vor diesem Hintergrund eine immer stärkere Stellung ein. Um genaue Aussagen zu ortsbasierten Versorgungsfragen treffen zu können, wird eine valide und solide Datenbasis benötigt. Staatliche Geoinformationen bilden dazu eine notwendige Basis, um praktische Lösungen entwickeln zu können.

Das Projekt „GeoMore“ untersuchte wie diese für die Gesundheitswirtschaft nutzbar gemacht werden kön- nen.

Das Projekt „GeoMore“ wurde vom BITKOM in der Kommission für Geoinformationswirtschaft koordiniert.

INSPIRE-Richtlinie in der Versorgungs- wirtschaft einheitlich umsetzen

Die INSPIRE-Richtline fordert

Versorgungsunternehmen dazu auf, Geodaten im Rahmen der nationalen und europäischen Geodateninfrastruktur bereitzustellen. Um das in der Praxis zu gewährleisten, bedarf es technischer Spezifikationen und Handlungsempfehlungen. Das Projekt GeoNetz verfolgte das Ziel, die INSPIRE- Richtlinie in ausgewählten Unternehmen der Versorgungswirtschaft bundesweit einheit- lich umzusetzen und erarbeitete eine gemein- same Handlungsempfehlung. Das ist besonders wichtig, da viele Unternehmen länderüber- greifende Versorgungsgebiete bedienen, die Geodateninfrastruktur in den Bundesländern aber unterschiedlich organisiert ist. Um effizient wirtschaf- ten zu können, bedarf es daher einheitlicher Ansätze.

Gleichzeitig muss sichergestellt sein, dass sensibel mit Betriebsgeheimnissen und Daten zu schützenswerter Infrastruktur im Bereich der Versorgungswirtschaft umgegangen wird.

Das Projekt „GeoNetz“ wurde vom Forum Netztechnik/Netzbetrieb (FNN) im VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in der Kommission für Geoinformationswirtschaft koordiniert.

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Risiken besser abschätzen mit staatlichen Geodaten

Mit einer Versicherung kann man sich gegen viel- fältige Risiken absichern – zum Beispiel gegen Schäden am Auto, Unfälle im Haushalt oder eben auch Umweltrisiken wie Überschwemmungen. Damit diese Risiken objektiv und transparent bewertet wer- den können, braucht die Versicherungswirtschaft staatliche Geodaten, die ihr bei der Analyse und Visualisierung von Gefährdungspotenzialen wichtige Anhaltspunkte liefern. Mit dem „Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen“

(ZÜRS Geo) hat die Versicherungsbranche ein Geoinformationssystem etabliert, das aus- schließlich auf Geodaten beruht, zum Beispiel Überschwemmungsflächen und amtliche Adresskoordinaten. Damit kann das Hochwasser und Überschwemmungsrisiko für Standorte objektiv bewertet werden. Das Projekt „GeoRisiko“ untersuchte darauf aufbauend, inwieweit sich das System durch die Integration von weiteren Geodaten erweitern lässt, um Risikoabschätzungen auch künftig weiter zu verbes- sern.

Das Projekt „GeoRisiko“ wurde vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. GDV in der Kommission für Geoinformationswirtschaft

koordiniert.

Staatliche Geodaten für die mineralische Rohstoffsicherung nutzen

Der Rohstoffsektor ist ein wichtiger

Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Beim Abbau von Sand und Kies z.B. konkurrieren unter- schiedliche Nutzungsansprüche miteinander.

Die Interessen von Wasserwirtschaft, Natur- und Landschaftsschutzgebieten oder Nationalparks wirken sich auf die Rohstoffförderung aus. Um die Rohstoffversorgung künftig besser planen zu kön- nen, entstand im Rahmen des Projekts „GeoRohstoff“

der GisInfoService. Rohstoffunternehmen können sich so schnell und aktuell einen Überblick über die Nutzungsmöglichkeiten von Gebieten verschaffen.

2006 wurde die WebGIS-Anwendung in Baden- Württemberg in Betrieb genommen. Inzwischen steht der GisInfoService den Rohstoffunternehmen in fast allen Bundesländern zur Verfügung. Die Anwendung wird kontinuierlich ausgebaut.

Weitere Informationen online beim GisInfoService.

Das Projekt „GeoRohstoff“ wurde von der Rohstoffwirtschaft in der Kommission für Geoinformationswirtschaft koordiniert.

Mit staatlichen Geodaten Preise von Gewerbeimmobilien genauer bewerten

Auf dem Gewerbeimmobilienmarkt ist der Preis einer Immobilie nur schwer nachzuvollziehen. Was eine Immobilie den Käufer tatsächlich gekostet hat, wird nicht öffentlich. Potenzielle Investoren verunsichert das, da sie bei Kaufentscheidungen den marktfähigen Preis einer Immobilie nur schwer ermitteln können.

Daher setzt sich der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) dafür ein, eine Datengrundlage zu schaffen, die es allen Akteuren am Markt erlaubt, die Preise von gewerblichen Immobilien objektiv zu bewerten und besser zu beobachten. Für diese Datengrundlage wurde im Rahmen des Projektes „GeoRealEstate“ ein erster Grundstein gelegt.

Das Projekt „GeoRealEstate“ wurde von der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V. in der Kommission für Geoinformationswirtschaft koordiniert.

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B

GeoObjektkatalog als Grundlage einer Geodateninfrastruktur (GDI) für die Wasserwirtschaft

Wasser spielt in der Natur, in der Wirtschaft und im Alltag der Menschen eine entscheidende Rolle, ob in der Landwirtschaft, der Industrie oder im Haushalt. Geoinformationen bilden die Basis für eine Fülle von Prozessen und Wertschöpfungen in der Wasserwirtschaft. Daher ist es wichtig, bei den Daten eine einheitliche ‚Sprache’ über Länder- und Verwaltungsgrenzen hinweg zu benutzen. Um das zu gewährleisten, wird ein standardisierter Objektkatalog für die gesamte Wasserwirtschaft entwickelt. Dazu bedarf es weitergehender Absprachen, Vereinbarungen und Standards. Das Projekt erarbeitete diese Standards mit einer Vielzahl von Fachleuten und betroffenen Akteuren. Grundlage ist hierfür die Europäische INSPIRE-Richtlinie. Diese gibt allgemeine Standards zur Aufbereitung und Weiterentwicklung vor.

Darunter fallen unter anderem Objektdefinitionen und -bezeichungen wasserwirtschaftlicher Infrastruktur, wie zum Beispiel Gewässer und Deiche. Diese klar zu definieren und transparent festzuhalten ist Aufgabe des Objektkatalogs. Das Projekt leistete damit einen wichtigen Beitrag zur Wasserwirtschaft 4.0.

Das Projekt „Objektkatalog WasserWirtschaft“ wurde vom Fachausschuss BIZ 12 “GIS & GDI“ der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) in der Kommission für

Geoinformationswirtschaft koordiniert.

Impressum

Herausgeber

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Referat Öffentlichkeitsarbeit

Scharnhorststraße 34–37 10115 Berlin

www.bmwi.de

Privatwald effizient bewirtschaften durch den Einsatz von staatlichen Geodaten

Die Forstverwaltung zieht sich in vielen

Bundesländern aus der Bewirtschaftung der Wälder zurück. Das stellt Besitzer von kleinen Privatwäldern vor Herausforderungen; sie müssen sich jetzt eigenständig um die Bewirtschaftung der Wälder kümmern. Daher organisieren sich Waldbesitzer verstärkt in Forstlichen Zusammenschlüssen, die das Waldmanagement übernehmen. Im Rahmen des Projekts „GeoWaldwirtschaft“ ist das Geoinformationssystem WaldInfoPlan entstanden. Die webbasierte Anwendung stellt wichtige forstliche und geografische Daten für die Waldbewirtschaftung bereit.

Das sind zum Beispiel topografische Karten, Flurkarten oder Luftbilder, die offline auch vor Ort im Wald ein- gesetzt werden können. Zusätzlich bietet das System die Möglichkeit eigene Daten von Holzsammelstellen oder Waldpflegeverträgen zu integrieren und

Holzbuchungs- sowie Warenwirtschaftssysteme einzu- binden. So wird das Wirtschaften im Wald durch den Einsatz staatlicher Geodaten einfacher und effizienter.

Weitere Informationen online beim waldinfoplan.

Das Projekt „GeoWaldwirtschaft“ wurde vom Deutschen Bauernverband e.V. (DBV) in der Kommission für Geoinformationswirtschaft koordiniert.

Bildnachweis: ©Victoria/fotolia; ramcreations/shutter- stock; cherezoff/fotolia

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