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Leitfaden zu Gewalt und Mobbing an der Schule Ipsach

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Academic year: 2022

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Leitfaden zu Gewalt und Mobbing an der Schule Ipsach

Einleitung

Mit diesem Leitfaden zeigt die Schule Ipsach auf, wie Konfliktlösungen und Mobbinginterventionen gehandhabt werden.

Unsere Schule ist ein Ort der Begegnung – Kinder unterschiedlichen Alters, mit unterschiedlicher Entwicklung und verschiedener familiären und sozialen

Hintergründen treffen hier aufeinander.

Normale Streitereien und Konflikte unter Kinder sind alltäglich und nicht

grundsätzlich negativ zu bewerten. Schülerinnen und Schüler sollen lernen, dass man Konflikte konstruktiv bewältigen kann.

Wir schauen bei Gewaltvorfällen an unserer Schule hin! Können die Kinder einen Vorfall nicht selber untereinander lösen, unterstützen die Lehrpersonen den Prozess der Schlichtung. Die Lehrerschaft nimmt die Situation auf und handelt.

1. Unterscheidung Gewalt / Mobbing . Gewalt

Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung um eine Sache → durchsetzen von Interessen

 Körperlich: z. B. Jemandem wehtun, gegen den Willen festhalten

 Gegen Eigentum: z. B. Fahrrad beschädigen

 Drohungen: z. B. auf dem Schulweg auflauern und Geld erpressen

 Verbale Gewalt: mit Schimpfwörtern/Beleidigungen Macht ausüben, provozieren

Mobbing

Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit der betroffenen Person → systematische Ausgrenzung

Von Mobbing spricht man, wenn eine Person wiederholt und über längere Zeit den negativen und geplanten Handlungen einer oder mehrerer Personen

Wir tolerieren keine Gewalt!

Wir schauen hin und reagieren!

Wir fördern Gemeinschaft und Toleranz!

(2)

2 ausgesetzt ist und darunter leidet. Das Opfer ist aus eigener Kraft nicht in der Lage, das Mobbing zu beenden.

Mobbing kann überall passieren: auf dem Schulweg, in der Pause, im

Klassenzimmer, an der Bushaltestelle, in der Umkleidekabine, auf elektronischem Weg.

 Gerüchte verbreiten: Unwahrheiten erzählen, ein Posting in Soziale Medien stellen

 Wiederholte abfällige Äusserungen über Verhalten oder Äusserlichkeiten wie Kleidung

 Beschimpfen und beleidigen, auslachen, nachäffen

 Ausgrenzen

 Ignorieren, nicht beachten

2. Prävention . Grundsätze an unserer Schule:

Wir leben eine positive und wertschätzende Schulkultur

 Wir pflegen einen respektvollen Umgang miteinander

 Wir sorgen für eine anregende Spiel- und Lernumgebung

 Wir gewährleisten eine Pausenaufsicht

 Wir haben Klassenregeln und eine Schulordnung

 Wir führen klassen- und stufenübergreifende Aktivitäten durch

Prävention auf Schulebene

Weiterbildung zum Thema Gewalt in der Schule

Gemeinsam – Lehrerschaft und Schulleitung – gegen Gewalt vorgehen

Wir stehen hinter Leitsätzen in Bezug auf Gewalt in der Schule

 Wenige, klare, einfache Verhaltensregeln aufstellen und schriftlich festhalten, Konsequenzen je nach Vorfall festlegen

Regeln überprüfen, Konsequenzen einfordern

Intensive Zusammenarbeit mit den Eltern pflegen Prävention auf Klassenebene

Klassenklima fördern

 Soziale Verhaltensweisen der Kinder und Jugendlichen aufbauen, unterstützen und weiterentwickeln

Die Ich-Stärke der Kinder und Jugendlichen fördern

 Klassenregeln in Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern (SuS) aufstellen

 Gewalt im Unterricht thematisieren, Erscheinungsformen der Gewalt besprechen, Konsequenzen formulieren → Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Bern, Bereich Verkehr, Umwelt und Prävention

Klassenrat / Klassenstunden halten

 Den SuS genügend Bewegungsmöglichkeiten bieten; die Umgebung des Schulhauses als Bewegungsraum gestalten

(3)

3

 Die Schulräume und die Umgebung des Schulhauses pflegen und

verschönern; dies hilft mit, Sachbeschädigungen zu verhindern oder zu verringern

 Alle kennen die Regel: STOPP, halt – hör auf! und wenden diese im Alltag an

3. Konfliktlösung und Massnahmen .

Eskalationsstufen bei Gewaltvorfällen (Quelle S. Hegi NAGS)

Niveau 1 Niveau 2 Niveau 3

Gewalttätiges Verhalten Kontrollverlust

Gegenstände rumwerfen Objekte im Raum zerstören

Gewalthandlungen antönen

Zerstören von Mobiliar Gegenstände der

anderen gezielt zerstören Kleider am Körper des anderen zerreissen Spucken

Den anderen zielgerichtet schlagen, würgen, treten, Haare reissen

Den anderen drohend festhalten

Gegenstände gezielt gegen andere werfen

Niveau 1 Niveau 2 Niveau 3

Aggressives Verhalten Schwindende Kontrolle Wut, Ärger

Erregte Körpersprache Verbal drohend, schimpfen, fluchen, Schreien, Türen schlagen

Drängt sich auf, nimmt andern den Raum

Schimpfen, Verwünschungen, Drohung gegen andere Person

Dem andern etwas kaputt machen wollen Andere erniedrigen, kränken

Drohen mit Gegenstand in der Hand,

Kampfhaltung einnehmen Anderen mit verhaltener Spannung schubsen, Drohend zu nahe treten

Niveau 1 Niveau 2 Niveau 3

Agiertes Verhalten Angst vor Kontrollverlust

Reizbarkeit, erhöhte

Grundspannung, Angespannter Gesichtsausdruck Lautere Stimme Mehr Bewegung/mehr Handlung/mehr Aktivität

Erhöhtes Tempo Schlechte Konzentration fahrig

Zunahme von Unruhe und Spannung

Beschleunigung von Bewegung, Aktivität Hyperwachsam

Körperspannung gross, gespannte Hände/Fäuste Verbale Bezichtigungen Ansprüche stellen, einfordern

Kann nicht mehr still sitzen Zielloses Auf- und Abgehen Schreien, Weinen, Fluchen Verstört, hastig

Angst, Gefühl von bevorstehendem Kontrollverlust

(4)

4 Intervention

Eskalationsstufe gelb

1. Gewalthandlung sofort unterbrechen 2. Überblick über die Situation verschaffen 3. Wenn nötig, Hilfe leisten

4. Gespräch mit Beteiligten führen Gesprächsregeln:

 Die Lehrperson/Mitarbeiterin Tagesschule bestimmt die Reihenfolge der Sprechenden

 Jedes Kind kommt zu Wort, es wird nicht unterbrochen

 Keine Wertung oder Schuldzuweisung

 Lösungsvorschläge durch die Betroffenen

 Zeitpunkt der Überprüfung festlegen

5. Frieden wiederherstellen mit einem Ritual (z. B. Friedensbrücke) 6. Wenn nötig, Eltern und Fachpersonen beiziehen

Eskalationsstufe orange analog Eskalationsstufe gelb

Schulleitung/Betriebsleitung Tagesschule wird nach Ermessen beigezogen

Eskalationsstufe rot

1. Überblick über die Situation verschaffen

2. Deutlich und authentisch Grenze setzen über Ich-Botschaft 3. Gewalthandlung unterbrechen, evtl. zu zweit in Situation treten 4. Wenn nötig, Hilfe leisten

5. Klärungsgespräch erst nach wiedererlangter Selbstkontrolle der Beteiligten möglich

6. Klassenlehrperson (und weitere beigezogene Lehrperson) führen Einzelgespräche mit Beteiligten

7. Schulleitung/Betriebsleitung Tagesschule wird informiert

8. Eltern der Beteiligten werden mündlich möglichst rasch nach Vorfall informiert (Telefon oder persönliches Gespräch)

Bei weiteren Vorfällen:

9. Schulleitung und Klassenlehrperson/Betriebsleitung und Mitarbeiterin Tagesschule führen Gespräche mit Eltern -> Sanktionen vereinbaren 10. Einbezug der Behörde, des Inspektorats

11. Schulausschluss - Timeout Leitfaden bei Mobbing

Wenn Mobbing auftritt, wendet die Lehrperson/Mitarbeiterin Tagesschule das Vorgehen „No Blame Approach“ an (wörtlich: Ansatz ohne Schuldzuweisung).

Während dieser lösungsorientierten Vorgehensweise ist es wichtig, dass keine Anschuldigungen und Strafaktionen stattfinden.

Die Schulleitung/Betriebsleitung Tagesschule wird informiert.

Führt dies nicht zu einer Lösung, werden externe Fachstellen beigezogen.

(5)

5

1. STOPP-Signal:

Lautes, kräftiges

„STOPP!“

(6)

6

2. Verhaltens- anweisung:

„Stopp, … (Name) hör auf, mich zu ...

(Tätigkeit)!“

(7)

7

3.

Das Kind, von dem die Bedrohung

ausgegangen ist, muss

sein Verhalten

sofort beenden

(8)

8

Falls das Kind seine Bedrohung nicht beendet, kündigt das

geplagte Kind an, sich Hilfe beim Lehrer/bei der Lehrerin zu holen:

„Stopp, … (Name) wenn du jetzt nicht aufhörst,

gehe ich zu Herr

(Frau)…!“

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