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3 AUF EIN WORT

www.allgemeinarzt-online.de Der Allgemeinarzt 1/2015

A

ktuell fi ndet nur jeder zweite Haus- arzt einen Nachfolger. Wir müssten – auch unter Beachtung relevanter Einfl uss- faktoren wie demographischer Wandel, De- legation und Substitution, Telemedizin, Quer- einsteiger und hausärztlich tätige Internisten – mindestens doppelt so viele Fachärzte für All- gemeinmedizin weiterbilden, wie dies derzeit der Fall ist. Die gute Nachricht: Das Potenzial ist vorhanden, bei Umsetzung zielgerichteter Maßnahmen ist eine Verdopplung der Zahlen absolut realistisch!

Im 2014 erneut durchgeführten Berufsmoni- toring bei mehr als 11 000 Studierenden ga- ben bundesweit 34,5 % an, dass eine Weiter- bildung im Fach Allgemeinmedizin für sie in Frage kommt. Auch durch die Arbeit einer wach- senden Zahl allgemeinmedi-

zinischer Lehrstühle wächst die Zustimmung sogar: 2010 konnten sich das erst 29,3 % vorstellen: ein absoluter Zu- wachs von 5,2 % und Platz 2 unter allen Fächern.

Es geht also „nur“ darum, dieses Potenzial auch aus- zuschöpfen. Neben diversen auch an dieser Stelle wieder- holt geforderten strukturellen und fi nanziellen Verbesserun- gen im Medizinstudium, der allgemeinmedizinischen Wei- terbildung sowie der hausärzt- lichen Praxis rückt ein Aspekt in den Vordergrund, dessen Bedeutung auch mir selbst erst langsam deutlich wurde.

Die jetzt nachrückende Genera-

tion – in unserem Fach bereits jetzt zu zwei Drit- tel junge Frauen – trägt einen Rucksack voller Ängste mit sich herum: Sie fürchten die Breite des Faches Allgemeinmedizin und die Verant- wortung, die sie übernehmen müssen, wenn

zum Beispiel ein multimorbider Patient mit Schwindel und unspezifi schen Brustschmer- zen in die Praxis kommt. Ein „kleines Fach“, das nur ein Organ und fünf Krankheiten kennt, ist da weniger angstbesetzt. Da die Entscheidung für das Fach Allgemeinmedizin – anders als bei praktisch allen anderen Dis-

ziplinen – vermeintlich auch eine Vorentscheidung für die Niederlassung ist, kommt ein Bündel weiterer Sorgen hinzu:

Kann ich – neben den Kindern und trotz der notwendigen be- rufl ichen Flexibilität meines Partners – überhaupt eine Pra- xis führen? Begriff e wie Kre- dite, Personalverantwortung, Abrechnung, Regresse etc. er-

zeugen Verunsicherung und häufi g ein unbestimmtes Ge- fühl von Überforderung. Auch das jahrelange Schlechtre- den des eigenen Fachs („bad- mouthing“) zeigt Wirkung und verunsichert den Nachwuchs zusätzlich.

Das Gegenmittel heißt „Ent- ängstigung“. Die Kompe- tenzzentren Weiterbildung Allgemeinmedizin an den Uni- versitäten Heidelberg, Frank- furt und Marburg erreichen dies durch ein Mentoring, welches auf bestehende Sor- gen und Ängste eingeht, so- wie durch strukturierte Be- gleitseminare, die gezielt auf fachliche und organisatorische Herausforderungen der Praxis- tätigkeit vorbereiten. Statt sich einsam durch- zuwursteln, fi ndet unser Nachwuchs hier erst- mals eine emotionale und fachliche Heimat.

Folge: Der Nachwuchs ist erleichtert und fi n- det Allgemeinmedizin „cool“.

Goethe-Universität Frankfurt am Main



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Nachwuchsgewinnung durch Entängstigung

Prof. Dr. med. Ferdinand M. Gerlach, MPH

Präsident der Deutschen Gesell- schaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM), Direk- tor des Instituts für Allgemein- medizin der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Vorsit- zender des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwick- lung im Gesundheitswesen

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„Junge Ärzte fürchten die Breite des Fachs Allgemein- medizin und die Verantwor- tung, die sie übernehmen müssen.“

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Referenzen

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