V. S. NAIPAUL A
INDIEN
EIN LAND IN AUFRUHR KIEFENHEUER&WITSCH KÖLN
Zahlreiche Übersichten
Peter Fuchs (Hrsg.):
Chronik zur Geschichte der Stadt Köln, Band 1: Von den Anfängen bis 1400, Band 2:
Von 1400 bis zur Gegenwart, Greven Verlag, Köln, 1990/91, 23 x 31 cm, 384 + 417 Seiten, zahlreiche, teils farbige Abbildungen, Ganz-
leinen mit Schutzumschlag und Schuber, 56 und 58 Mark
„Die Kölner halten ihre Stadt für die schönste, kunst- reichste und liberalste in der Bundesrepublik, aber nur, weil sie Wuppertal nicht ken- nen." So etwa äußerte sich Nordrhein-Westfalens Mini- sterpräsident Johannes Rau, ein Wuppertaler, auf dem 95.
Deutschen Ärztetag 1992.
Die von Peter Fuchs — dem langjährigen Pressereferen- ten der Stadt — herausgegebe- ne zweibändige „Chronik zur Geschichte der Stadt Köln"
verdient es, über den lokalen Rahmen hinaus einem brei- ten Publikum empfohlen zu werden.
Wer historisch oder kunst- historisch interessiert ist, fin- det hier, am Beispiel einer der wesentlichen deutschen Städte der Römerzeit (38 v. Chr.: Ansiedlung der Ubier durch die Römer), des Mittel- alters, der Neuzeit eine Fülle von Anregungen und Per- spektiven. Die beiden Bände mit ihren fast 1400 farbigen und schwarz-weißen Abbil- dungen von der Urzeit bis zur Gegenwart beruhen unter an- derem auf einer umfangrei-
chen Auswertung der Unter- lagen der Stadt Köln, von de- nen das Kölner Historische Archiv allein rund 60 000 Per- gament-Urkunden besitzt.
Peter Fuchs und seine 30 Mit- arbeiter haben ihr Material zu über 5400 „Kölner Daten"
zusammengestellt. In eine streng gegliederte Chronik sind zahlreiche Übersichten aus namhaften Federn einge- streut, zum Beispiel von den Sacral- zu den Profanbauten, von den Grünanlagen bis zum Sport.
Historisch interessieren natürlich besonders die wech- selhafte Geschichte der Erz- bischöfe, Kurfürsten und Kanzler des Römischen Rei- ches Deutscher Nation sowie die ständigen Auseinander- setzungen mit einem schon früh auf Eigengestaltung drängenden Bürgertum, fer- ner die überaus plastisch dar- gestellte Reformation und Gegenreformation. Bei aller Übersichtlichkeit werden De- tails nicht vergessen, Kalen- der, Zeugnisse, Dokumente, Kriegsgeschichten.
Peter Fuchs erhielt für sei- ne Leistung am 1. 6. 1992 den Preis für Köln-Literatur als erster Sachbuchautor.
Alles in allem: Wenn Sie sich mit älterer oder neuerer Geschichte oder Kunstge- schichte beschäftigen, müssen Sie in diesen beiden Bänden gelesen haben.
Rudolf Gross, Köln
Indien hat auf V.S. Naipaul stets ei- ne große Faszination ausgeübt.
Der Nachkomme indischer Kon- traktarbeiter auf Trinidad bereiste immer wieder das Land seiner Vor- fahren. 1989 fuhr Naipaul kreuz und quer durch den Vielvölkerstaat. Er führte Gespräche mit Brahmanen, Hindus, Moslems und Sikhs, inter- viewte Politiker, Wissenschaftler und Geschäftsleute. Aus diesen Geprächen und Naipauls genauen Beobachtungen entsteht das facet- tenreiche Bild eines Landes, das sich im Aufbruch befindet ( V.S.
Naipaul: Indien, Ein Land in Auf- ruhr, Aus dem Englischen von Ka- rin Graf, Verlag Kiepenheuer &
Witsch, Köln 1992, 658 Seiten, eine Karte, Ganzleinen, 58 DM). Kli
HAMBURG
Handel und Wandel
Karl-Theo Beer, Arnold Kludas: Der Hamburger Ha- fen auf alten Ansichtskarten, Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford, 1992, 21,5 x 21,5 cm, 188 Seiten, 295 Photos, davon 42 farbig, eine Karte, Broschur, 39,80 DM
Hier wird die „gute, alte Zeit", wie sie von den Ham- burgern genannt wird, wieder lebendig. Gemeint ist die Zeit von 1888 bis 1914, also etwa 25 Jahre Freihafen Hamburg, in der sich der Güterum- schlag vervierfachte, Handel und Wandel blühten und das Hafenareal ständig wuchs.
Mit dem jungen Medium An- sichtspostkarte wurde der Stolz der Hanseaten in alle Welt getragen. Heute ist die vorliegende Auswahl einer Sammlung ein hervorragen- des Stück Zeitgeschichte!
Fritzheinz Sprenger, Würzburg
SPANIEN
Fremdes Licht
Gabriela Kunze: Spanien, Eine Bildreise, Ellert & Rich- ter Verlag, Hamburg, 1992;
24 x 32 cm, 96 Seiten, 33 Farb- und 21 s/w-Bilder, be- zogener Pappband, 19,80 DM
Spanien zum Kennenler- nen. Die Texte geben einen
Überblick über das Nötigste aus der Geschichte, führen ein in Geographie und Kü- che, Folklore und landsmann- schaftliche Eigenheiten. Vor- züglich ist die Bildauswahl.
Die bekanntesten Bildmotive (die jeder, der an Spanien denkt, assoziiert) tauchen zwar auf, und einige unbe- kannte außerdem — aber auch das Bekannte ist neu ge- sehen, aus ungewohnter Per- spektive, in fremden Licht.
Nach demselben Konzept und in gleicher Ausstattung:
„Sylt", „Prag". NJ
MÜNCHEN
Individuelles Bild
Xiao Hui Wang, Hans-Pe- ter Rasp: München sehen &
erleben, Süddeutscher Ver- lag, München, 1991, 26 x 26 cm, 168 Seiten, 126 Farbauf- nahmen, 3 historische Stiche, 3 Stadtpläne, Register, ge- bunden mit Schutzumschlag, 48 DM
Es ist nicht leicht für einen Photographen, Aufnahmen von einer Stadt anzufertigen, die in Jahrzehnten bildlich so ausgeschlachtet wurde wie München. Der aus Shanghai stammenden Photographin Xiao Hui Wang ist es gelun- gen, die Klischees zu über- winden, das Vertraute dabei aber nicht zu ignorieren. Sie bietet ein individuelles Bild dieser beliebtesten Stadt Deutschlands und zeigt den- noch alle jene Motive, die sich mit der Vorstellung
„München" verbinden. Den Text für dieses Stadtportrait hat der Kunsthistoriker Hans- Peter Rasp geschrieben. Er umfaßt eine Einführung über das 800jährige Werden des Stadtbildes, erklärt in aus- führlichen Legenden die Bildmotive und stellt in ei- nem Serviceteil die verschie- denartigen Sehenswürdigkei- ten Münchens dar, was dem Leser die Möglichkeit gibt, seinen Stadtbummel nach sei- nen eigenen Vorstellungen zusammenzustellen.
Walter Gillesberger, München
A1-2346 (106) Dt. Ärztebl. 89, Heft 25/26, 22. Juni 1992