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Archiv "Auch beim Gesundheitssport beträchtliche Kaliumverluste" (26.03.1987)

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Leichte Hypokaliämie im EKG

i QT

I

TIU

I

I

Serumkalium t

2,5-3,5 mmol/l angedeutete ST-Senkung T biphasisch bzw. leicht negativ U deutlich positiv, eventuell

TU-Verschmelzung QT nicht verlängert

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

AUS DER INDUSTRIE

Auch beim Gesundheitssport beträchtliche Kaliumverluste

Neuromuskuläre, intesti- nale und renale Symptome können auf eine Hypokali- ämie hinweisen. Gefürchtet werden vor allem die kardio- vaskulären Auswirkungen des Kaliummangels, die im EKG gut nachweisbar sind (siehe Abbildung). Aber

Abbildung: Nordmark

auch wenn passagere Sym- ptome noch keine klinische Relevanz haben, können sie erhebliche Störungen hervor- rufen. Besonders Patienten, die Gesundheits- oder Brei- tensport treiben, sollten auf eine ausreichende Kaliumzu- fuhr achten, betonten Sport- mediziner beim 3. Nord- mark-Elektrolyt-Gespräch auf Malta.

Die vier Gramm Kalium, die Gesunde täglich über Nieren, Faeces, Schweiß und Speichel ausscheiden, kön- nen sich bei körperlicher Be- lastung auf ein Vielfaches er-

höhen. Daraus resultieren verminderte Leistungsfähig- keit, Müdigkeit, Antriebslo- sigkeit und Niedergeschla- gensein. Kalium kommt vor- wiegend in der Muskulatur vor. Dies erklärt die Schwie- rigkeiten, vom Serumkalium auf das Gesamtkörperkalium zu schließen. Bei körper- licher Belastung strömt das Elektrolyt aus der Muskula- tur ins Blut und wird dann — größtenteils über die Niere — ausgeschieden.

Verluste von zehn Prozent des Gesamtkörperkaliums sind bei großer sportlicher Anstrengung keine Selten- heit, und zwar in allen Alters- klassen. Entsprechend redu- ziert sich nach Kalium-Verlu- sten die körperliche Lei- stungsfähigkeit. Wird in die- ser Situation nicht substi- tuiert, so erklärte Privatdo- zent Dr. Alois Berg von der Universität Freiburg, „so kippt das System um in Rich- tung auf eine gestärkte Kali- umbilanz" Dann verlieren die Zellen eine Substanz, die sie für ihre funktionelle und strukturelle Integrität benöti- gen. Besonders der Trans- port von Zucker ist nur bei Anwesenheit von Kalium (und Natrium) möglich.

Auch Proteinanabolismus, Sekretion von Kortikostero- iden, Freisetzung von Insulin oder die Wasserstoff-Ionen- Sekretion der Magenschleim- haut sind kaliumabhängig.

Neben erhöhter Ausschei- dung wie bei Diarrhöe kön- nen auch verminderte Auf- nahme und Verteilungsstö- rungen Grund für eine Hypo- kaliämie sein. Erhöhter Ver- brauch von Diuretika-Thiazi- den führt im proximalen Tu- bulussystem zu vermehrter Ausscheidung. Aber auch Laxantienabusus oder Beta- blocker mit ihrem Einfluß auf den transmembranären Kali- umstrom sind mögliche Fak- toren für ein gestörtes Gleichgewicht. Dabei ist die Wirkung auf Beta-2-Rezep-

toren entscheidender als auf Beta-l-Rezeptoren. Oder:

Adrenalininjektionen stimu- lieren die Beta-Rezeptoren und fördern den Kaliumver- lust. Theophyllin, Coffein, Digitalisglykoside nehmen ebenfalls an einer Kalium- Umverteilung teil.

Eine medikamentöse Ka- liumsubstitution ist bei Nie- rengesunden unproblema- tisch. Bei Niereninsuffizienz dagegen ist besonders bei Ka- liuminjektionen und Infusio- nen höchste Vorsicht gebo- ten.

Dr. Peter Konopka, Lehr- beauftragter an der Universi- tät Augsburg, ehemaliger Radrennfahrer und betreuen- der Arzt der deutschen Na- tionalmannschaft unter Rudi Altig, empfahl, bei Durchfall oder bei Infekten die Sport- ausübung zu verbieten. Denn auch Magnesium, Zink, Ei- sen und Vitamin C gehören zu den Stoffen, die außer Ka- lium über den Schweiß verlo-

ren gehen. ms

Lokalkortikoide — bei welchen Akutdermatosen

Fragen wie „Gibt es über- haupt kortikoidbedürftige Dermatosen?", „Welchen Einfluß hat die galenische Zubereitung?" und „Wie ist die irrationale Angst des Pa- tienten vor Kortikoiden zu werten?" wurden von nam- haften Pharmakologen und Dermatologen bei einem Ex- pertengespräch diskutiert, das unter Leitung von Prof.

Dr. med. G. Stüttgen, Ber- lin, auf Einladung von Essex Pharma 1986 in Salzburg stattfand.

Die klare Antwort auf die Fachfragen: Es gibt eine Rei- he von Krankheitsbildern, bei denen der Arzt nicht oh- ne den Einsatz topischer Kor- tikoide auskommt. Dies vor allem bei akuten Dermatosen wie toxischen/allergischen Kontaktdermatitiden und Verbrennungen, aber auch bei chronischen Dermatosen

im akuten Schub, z. B. bei Psoriasis und endogenem Ek- zem.

Galenische Zubereitung und Stabilität sind für die Wirksamkeit topischer Korti- koide essentiell. Fertigarz- neispezialitäten wie z. B.

Alclometasondipropionat (Delonal®) und Betametha- sondipropionat (Diprosis®) Gel sind daher Rezepturen vorzuziehen.

Ausführliche Informatio- nen über die Ergebnisse des Expertengespräches sind er- hältlich bei Essex Pharma GmbH, Frau A. Kremsrei- ter, Postfach 33 01 49, 8000 München 33. mi

Herzinsuffizienz:

Betablocker?

Einen interessanten Mei- nungsaustausch zwischen Kli- nikern und niedergelassenen Ärzten ergab sich bei den Münchener Herz-Kreislauf- Diskussionen 1986, gespon- sert von der Firma Frosst Pharma. Kritisiert wurden die Empfehlungen der Deut- schen Liga zur Bekämpfung des hohen Blutdrucks, die nicht mehr in allen Punkten dem jetzigen Wissensstand entsprechen, beispielsweise die Dosierungsvorschläge bei ACE-Hemmern oder Beta- blockern. Dr. med. Martin Middeke, Universität Mün- chen, der in den Diskussio- nen die Seite der Liga ver- trat, räumte ein, daß einige Ungereimtheiten schneller berichtigt werden sollten.

Die Liste werde aber ständig überarbeitet.

Unterschiedlich beurteilt wurde von Praktikern und Klinikern auch die Gabe von Betablockern bei Herzinsuf- fizienz. Während die Nieder- gelassenen in solchen Fällen lege artis kein Risiko einge- hen möchten, verweisen die Kliniker auf die guten Erfah- rungen in Schweden und zeigten weniger Bedenken, bei Patienten, die herzinsuffi- zient sind und hohen Blut- druck haben, einen Beta- blocker einzusetzen. K+K A-864 (104) Dt. Ärztebl. 84, Heft 13, 26. März 1987

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