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Umweltrelevante Verhaltensmuster der Landwirte – Umsetzungsstrategien und Transferdefizite für den integrierten Pflanzenbau in Nordrhein-Westfalen

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Academic year: 2022

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(1)

des

Fachbereichs Landbau Soest Universität-Gesamthochschule Paderborn

Nr. l

,,Umweltrelevante Verhaltensmuster der Landwirte-

Umsetzungsstrategien und Transferdefizite für den integrierten Pflanzenbau in Nordrhein-Westfalen"

Eine Studie zur Situation des Integrierten Pßanzenbaus in Nordrhein-Westfalen

Projektleitung:

Projektbearbeiter:

Allgemeiner Teil und

Kulturspezifischer Teil

Prof. Dr. N. Lütke Entrup Prof. Dr. H.-U. Hensche Dipl. Ing. agr. N. Brodowski DipL log. D. Kerstin

(2)

i99S

Forschungsschwerpunkt .. lnte

gti

errer Landbau·'

Universität-Gesamthochschule Paderborn. Abteilur.g Scest Facflbereich Landbau

Lübecker Ring 2 59494 Soest Tel.: 02921/378210 Fax.: 02921/378200 ISSN 0948-9665 ISBN 3-00-000 l 94-8

Untersuchung im Auftrag des MiPisteriums für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Druck: Universität· Gesamthochl!(:hule Paderborn

(3)

1 Einleitung

2 Literaturübersicht

2.1 Integrierter Pflanzenbau

2.2 Anforderungen an den integrierten Pflanz.enbau

2.2.1 Standortgerechte Bewirtschaftung

2.2.2 Fruchtfolgen

2.2.3 Düngung 2.2.3 .1 Grunddüngung 2.2.3.2 Stickstoffdüngung

2.2.4 Pflanzenschutz

2.2.5 Bodenbearl>eitung und Zwischenftuchtbau

3 Methodik der Situationsanalyse

3.1 Ziele

3.2 Konzeption und Durchführnng der Befragung

Seite

2

2 4

4

5

6 8 8

9

!1

13

13

13

(4)

3.3 Auswertung 3 .3 .1 Kreuzausweitungen

3 .3 .2 Auswertung zur Bewirtschaftungsweise (integriert, konventionell)

3 .4 Gütekriterien der Befra,gung

Teil 1 I Allgemeiner Teil 4 Dantellung der Ergebnisse

4.1 Anbauverhältnisse in Nordrnein-Westfillen

4.Z Einschätzung der Bewirtschaftungsweise und Infonnationen über integrierte Landbewirtschaftung 4. 3 Standortgerechte Bewirtschaftung

4.4 Fruchtfolge

4. 4.1 Bestimmungsgrunde für die angebauten Fruchtarten 4.4.2 Bewertung enger Fruchtfolgen

4. 5 Aussaat und Bestandesdichte

4.6 Düngung 4.6.

l Grunddüngung

4.6.2

Stickstoffdüngung

4.7 Pflanzenschutz

4. 7 .1 Maßnahmen zur Unlcrautbekllrnpfung

4.7.2 Maßnahmen zur Reduzierung des Pflanzenschutzaufwandes 4.7.3 Informationsverhalten in bezug auf Pflanzenschutzmaßnahmen

4.8 Bewinschaftungsweise „Integriert" oder ,,.Kon:ventionell"?

lS 15 lS

t9

20

2-0

20

25

26 26 28

30

30 30 33

36 36 38 40

41

(5)

4.8.1.1 ... die selbsteiageschätzte Bewirtschaftungsweise 4.8.1.2 ... die landwirtschaftliche Nutzfläche

4.8. l.3 .. das Alter des Betriebsleiters 4.8.1.4 ... die Ausbildung des Betriebsleiters

4.8.2 Auswertung von spezifisch integrierten Merkmalen

Teil Il / Kulturspezifischer Teil

5 Gttrtide

(Winterweizen, Wintergerste)

5.1 Anbauverhältnisse in Nordrhein-Westfalen

5.2 Fruchtfolge

5.3 Bodenbearl>eitung

5.4 Sortenwahl

5.5 Düngung

5.6 Pflanzenschutz

5.6. l Maßnahmen zur Unkrautbekämpfung

5.6.2 Bekämpfung von Krankheiten und tierischen Schädlingen

6 Zuckerrüben

6.1 Anbauverhältnisse in Nordrhein-Westfalen

6.2 Fruchtfolge

6.3 Bodenbearoeitung und Zwischenfruchtbau

44 48 48 48 52

55

57

57

60

63

68

72

74 75

81

82

84

85

(6)

6.4 Düngung 6.4.1 Grunddüngung 6.4.2 Stickstoffdüngung

6. 5 Pflanzenschutz

6.5. J Maßnahmen zur UnkrautbekämpfuQg

6.5.2 Bekämpfung von Krankheiten und tierischen Schädlingen

7 Mais

7.1 Anbauumfang und Verwertung

7.2 Fruchtfolge

7.3 Bodenbearbeitung und Zwischenfruchtbau

7.4 Sortenwahl

1.5 Düngung

7. 6 Pilanzenschutz

7.6.1 Maßnahmen zur Unkrautbekämpfung 7.6.2 Bekämpfung von tierischen Schädlingen

8 Raps

8. J Anbaubedeutung

8.2 Fruchtfolge

8.3 Bodenbearbeitung

89 91 91

96 96 97

102

103

104

106

J l3

116

122 122 123

127

129

131

132

(7)

8.S Düngung 8.S.1 Grunddüngung 8.5.2 Stickstoffdüngung

8.6 Pflanzenschutz

8.6.1 Maßnahmen zur Unkrautbekämpfung

8.6.2 Bekämpfung von Krankheiten und tierischen Schädlingen

9 Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Verzeichnis der Tabellen, Übersichten und Abbildungen

Tabellenanhang

138 140 142

146 146 147

153

157

169

174

(8)

1 Einleitung

Der Umweltschutz hat in der öffentlichen Diskussion und im Bewußtsein der Bevölkerung in den letzten Jahren an Bedeutung stark zugenommen. Die Landwinschaft ist durch die Produk­

tion von Nahrungsmitteln und Industrierohstoffen und als größter Flächennutzer in besonderem Maße verpflichtet umweltverträglich zu wirtschaften. Landbewirtschaftung ist auf natürliche Produktionsfaktoren wie Boden, Wasser und Klima angewiesen. Pflaru:enbau ist deshalb zwangsläufig mit Eingriffen in die Umwelt verbunden. Produktionsverfahren müssen deshalb so konzipiert werden, daß Gefährdungen von Umweltpotentialen wie Wasser, Boden und Landschaften möglichst vermieden werden.

Das Forschungsvorhaben „Situationsanalyse Integriener Pflanzenbau in Nordrhein-Westfalen"

wurde durchgeführt, um die Akzeptanz und den Transfer umweltvertraglich gestalteter Pro­

duktionssysteme in der Praxis zu untersuchen. Absicht ist, mit Hilfe einer direkten Befragung von praktischen Landwinen, die Reaktionen auf verstärkt geforderte umweltorientierte Pflan­

zenbauverfahren zu analysieren und in entsprechender Form darzustellen. Auf dieser Basis sollen sich Hinweise für effiziente Umsetzungsstrategien für den integrierten Pflanzenbau erge­

ben,

Transferdefizite sollen erkannt und in den Vordergrund der Beratungstätigkeit gerückt werden. Damit soll ein Beitrag zur Weiterentwicklung der Landwirtschaft unter dem Aspekt einer umweltgerechten Bewirtschaftungsweise im Pflanzenbau geleistet werden.

Der vorliegende Bericht über die Ergebnisse der „Situationsanalyse" besteht aus zwei Teilen:

dem „Allgemeinen Teil" und dem „Kulturspezifischen Teil". Beide wurden nach Diskussionen in zwei Expertenrunden mit Vertretern des Ministeriums für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und den Landwirtschaftskammern Rheinland und Westfalen-Lippe erstellt.

(9)

2 Literaturübersicht

2. 1 Integrierter Landbau

Landwirtschaftlich genutzte Flächen dienen primär der Erzeugung von Nahrungsmitteln und pflanzlichen Industrierohstoffen und sind gleichzeitig Lebensraum für zahlreiche Pflanzen, Tiere und den Menschen. Es dominieren Ackerbau und Grünlandwirtschaft auf den Flächen dieser Lebensgemeinschaft. Der im Rahmen der Landbewirtschaftung bewußten Steuerung von Pflanzenbeständen durch Bodenbearbeitung, Düngung und Pflanzenschutz steht die Gesamtheit der Fauna und Flora mit ihrem ökologischen Gleichgewicht, aufgebaut durch Konkurrenz­

situationen und natürliche Stoffkreisläufe, gegenüber. Daneben haben sich durch die über Jahr­

hunderte dauernde menschliche Besiedlung neue Landschaften mit neuen Lebensräumen und Ökosystemen herausgebildet, die die Grundlage für die heutige landwirtschaftliche Produktion und die oben genannte Lebensgemeinschaft darstellen. Man spricht deshalb zu Recht von Agrarökosystemen.

In der öffentlichen Diskussion über Umweltbelastungen durch eine hoch entwickelte und moderne Gesellschaft steht die Landwirtschaft als Mitverursacher im Mittelpunkt. Die ENQUETE-KOMMISSION „SCHUTZ DER ERDATMOSPHÄRE" (1994) empfiehlt dem Deutschen Bundestag und der Bundesregierung einen Katalog von Maßnahmen, die zur Verin­

gerung von Umweltbelastungen besonders im Bereich klimawirksarner Emissionen beitragen können.

Der Katalog enthält folgende Maßnahmen:

- Schonung und dauerhafter Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen Boden.Wasser und Luft - Schutz der Artenvielfalt

- Sicherung und Verbesserung des ländlichen Lebensraums, der Sozialstruktur, der Arbeits- plätze und angemessener Einkommen der Landwirte

- Versorgung der Bevölkerung mit qualtitativ hochwertigen Nahrungsmitteln - Rückführung der Überschußproduktion

Die Entwicklung einer dauerhaften, tragfähigen und umweltverträglichen Form der Landbe­

wirtschaftung ist deshalb eine vorrangige Aufgabe.

Ziel einer solchen umweltbewußten Landwirtschaft ist es, gesundheitlich unbedenkliche und

qualitativ hochwertige sowie kostengünstige Nahrungsmittel und Rohstoffe zu erzeugen, ohne

(10)

3

dabei die Vielfältigkeit der Lebensräume oder die Kulturlandschaft zu zerstören. Dies ist auch Inhalt der BODENSC.HUTZKONZEPTION DER BUNDESREGIERUNG (1985). Es heißt hier, daß die Erhaltung und Verbesserung der Fruchtbarkeit und Leistungsfihigkeit des Bodens die Daueraufgabe der Landbewirtschaftung ist, da der Boden als natürliche Ressource des besonderen Schutzes bedarf.

Eine ökologisch und ökonomisch orientiene Landbewirtschaftung muß deshalb das gesamte Produktionsumfeld berücksichtigen und standortgerechte und umweltveTträgliche Produk­

tionsverfahren auf der Grundlage der nachhaltigen Ertragstiihigkeit des Bodens entwickeln, ohne d.ie wirtschaftliche Existenz der Landwirte und die berechtigten Anforderungen der Be­

völkerung hinsichtlich der Produktqualität und des Umweltschutzes zu gefährden.

Als Ansatz zur Lösung dieser Aufgabe gilt der integrierte Landbau. Seine Zielsetzungen werden schon seit einigen Jahren wissenschaftlich weiterentwickelt und demzufolge existieren verschiedene Definitionen.

Durch die Berücksichtigung einer Vielzahl von ineinandergreifenden Fuktoren und Prozessen, deren Summe der Einzelwirkungen nicht gleich der Wirkung des Ganzen ist, ergibt sich ein System (HEYLAND, 1991), daß zu einer „integrierten Betrachtungsweise" der Pflanzen-und Tierproduktion führt.

Der integrierte Landbau versucht, eine große Anzahl variabler Teilfaktoren miteinander in Einklang zu bringen und dabei Wirkungen und Wechselwirkungen von natürlichen Prozessen, Produktionsverfahren, Rahmenbedingungen und anderen EioflußgTößen zu berücksichtigen, außerdem auch unterschiedliche Zielgrößen zu beachten (HEITEFUSS, 1990).

KELLER und WEISSKOPF (1987) definieren das System „Integrierte Pflanzenproduktion" als ,,Kombination aller siMvollen Maßnahmen biologischer, technischer und chemischer Natur im Sinne einer Wirkungsergänzung

-zur Erhaltung der Ertragsfähigkeit des Bodens -zur Optimierung der Erträge nach Menge und Qualität

-zu einem umweltgerechten P:flanzenschutz

mit dem Zweck, gesunde Nahrungs- und Futtennittel zu erzeugea, dies unter Benlcksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Gesichtspunkte, was eine Bebauung des Bodens auf lange Sicht gewährleistet."

(11)

Übersicht 1: Das Verbundsystem der Integrierten Pflanzenproduktion

(Quelle:

KELl.-ER und WEISSKOPF (1987), lntegriene Pflaazeoproduklion) 2.2 Anforderungen an den integrierten Pflanzenbau

Zum integrierten Landbau gehören, wie schon die Definitionen gezeigt haben, eine Vielzahl von Einzelfaktoren; einige besonders umweltrelevante werden im folgenden genauer betrach­

tet.

2. l. l Standort gerechte Bewirtschaftung

Die Bedeutung der Pflanzenproduktion für die Gesellschaft ist darin begründet, daß die eßbare Trockenmasse zu etwa 93%

pflanzlichen Ursprungs

ist und das zur Ernährung weiterhin wich·

tige Eiweiß zu etwa 80%1 durch den Pflanzenbau erzeugt wird (GEISLER, 1980).

Eine �ichere "lahrungsmittelerzeugung ist nur möglich, weM der Anbau von einzelnen Kultur­

ptlanzen dem Standort angepaßt ist und dabei Faktoren wie Bodenalt und ·typ, geographische Lage. Klima. Exposition. "lä.hrstoffYerfilgbarkeit und Wasserangebot berucksich1igt werden.

Diesen polyfüktoriellen Charakter von Srandonen nennt VON BOGCSLAWSKl (1981) Agar­

Ökosystem oder Wirkungssystem der Standorte.

(12)

s

Neben der Au.swahl der zum gegebenen Standon passenden Kulturpflanze hat der Landwirt die Möglichkeit, über direkt beeinflußbare Faktoren, wie Nährstoffirerfügbarkeit oder Unkraut­

und Krankheitsdruck, in das System am Standort lenkend ei11ZA1greifen. Durch direkte Wirkun­

gen und Wechselwirkungen im Syst.em werden so auch andere Faktoren beeinflußt.

Werden die Standortfaktoren, ob direkt oder indirekt beeinflußbar, zu wenig berücksichtigt kann "es durch Nährstoffausträge oder Bodenerosion zu Umweltbeeinträchtigungen durch den Pflanzenbau und zu ökonomischen Nachteilen für den Landwirt kommen. Genau hier greift das Konzept des integrierten Landbaus. Standortgerechte Pflanzenproduktion im integri�en

Landbau

verbindet sta.ndortangepaßte Kulturwahl mi1

umwcltverträglichen

und ökonomisch vernünftigen Eingriffen in die Produktion.

2.2.2 Fruchtfolgen

Die landwinschaftlichen Fruchtfolgen werden durch die Auswahl und den Umfang der anzu­

bauenden Fruchtarten bestimmt, wobei diese durch die ökonomische Situation, durch beste­

hende Anbauquoten, durch Lieferverträge und durch die Futtergewinnung für die Tierhaltung geprägt werden.

Ökologische Aspekte treten

hier oft in den

Hintergrund.

Eine Produktions­

steigerung geht häufig mit einer Fruchlfolgevereinfucbung einher (BAEUMER, 1990), dies kann aber die Nachhaltigkeit der

Anbauleistung

beeinträchtigen.

Die Problematik in bezug auf Umweltverträglichkeit wird also durch enger werdende Frucht­

folgen und einseitig ökomom.ische Aspekte bei der Fruchtfolgengestaltung deutlich. Der Maisanbau ist für diese Entwicklung ein besonders hervorstechendes Beispiel. Durch die viel­

seitigen und vorteilhaften pfl.anzenbaulichen Eigenschaften des Maises und

seine

überragende Eignung in der Rindvieh- und Schweinefü1terung bat dje Anbaufläche seit den 60er Jahren

stark zugenommen (ZSCHEISCHLER, 1990),

was mit einer Anbaukonzentration in der Fruchtfolge der Betriebe einhergeht. In einigen Betrieben wird Mais sogar als Monokultur angebaut. Mais hält den Boden nur fünf Monate im Jahr bedeckt und nutzt die Stickstoff­

vorräte des Bodens in nur drei bis vier Monaten, so daß in der übrigen Zeit,

je nach

Gestaltung der Fruchtfolge, der Stickstoff mineralisien wird und ausgewaschen werden kann. Der Mais stellt deshalb hinsichtlich der Gefahr der Nitratauswaschung ein schwaches Fruchtfolgeglied dar (PUBL, 1987; WANTULA et al„ 1988).

(13)

Zum Schutz des Bodens und des gesamten Ökosystems ist eine vielseitige Fruchtfolge mit lang andauernder Bodenbedeckung günstiger, was den Zielen der integrierten Pflanzenproduktion weitgehend entspricht.

Neben den wirtschaftlichen Aspekten und dem Umweltschutz ist ein dritter Faktor bei der Fruchtfolgegestaltung wichtig. Die Fruchtfolge muß ptlanzenbauJicb sinnvoll und möglich sein.

Die Vorftuchtwirkung und -verträglichkeit, die Verunlcrautung (Durchwuchs), der Nährstoff­

haushalt und

Fruchtfolgekrankheiten (VON BOGUSLAWSKJ, 1981)

sind

wichtige

Faktoren, die bei der Auswahl und Zusammenstellung einzelner Pflanzenarten in einer Fruchtfolge beach­

tet werden müssen.

Bei der Gestaltung von Fruchtfolgen ist also ein Kompromiß zwischen den pflanzenbaulichen Erfordernissen, den ökologischen Fragen und den ökonomisc.ben Vorausset?Utlgen erforderlich

(FJP, 1991).

2.2.3 Düngung

Neben der Fruchtfolgegestaltung kommt der DUngung im integrierten Pflanzenbau eine zen­

trale Bedeutung zu. Die Düngung ist neben dem Pflanzenschutz in der öffentlichen Diskussion über Umwelt !Jnd Landwirtschaft ein wichtiger Punkt. An der Nitratfracht der Oberflächen­

gewässer ist die Landwirtschaft mit etwa 46% beteiligt (AUERSWALD et al.,

1989).

Die Grundwasseriielast.ung mit Nitrat wird neben weiteren Faktoren stark von der landwirtschaftli­

chen Bodennutzung beeinflußt (ROHMANN und SONTHE.IMER,

1985;

TOUSSAINT,

1989).

Der Phospbateintrag stammt zu etwa 24% aus der landwirtschaftlichen Produktion (WERNER und OLFS,

1987).

Die Tabelle 1

gibt

Auskunft über den Eintrag von Stickstoff und Phosphat in Fließgewässec und die ver�chiedenen Quellen dieser Nährstoffe. In ihrer Studie „Stickstoff-und Phosobatcin­

trag in Fließgewässer über diffi.ase Quellen" stellen AUERSWALD, ISERMANN, OLFS und WERNER

(1989)

fest, wie unterschiedlich die Quellen des Stickstoff- und Phosphateintrags in

Fließgewässer gewertet

werden müssen.

Danach.gehen

über 64% des gesamten Stickstoffein­

trags aus diffi.Jsen Quellen vom Grundwasser aus, was auf die enorme Bedeulllng der Nitratauswaschung in bezug auf die Umweltbelastung mit Stickstoff hinweist. Dagegen rühren über 66% der Phosphateinträge aus diffusen Quellen in Fließgewässer vom Bodenabtrag her.

(14)

QUELLE

N p

1000 t rel. (%) 1000 t rel. (%)

ATMOSPHÄRE 11,0 2,5 0,2 0,6

DIRECK1EINTRAG 32,2 7,4 5,0 14,9

-Düngerausbringung (0,6) (0,1)

-Weidewirtschaft

(3,6)

(0,7)

-Abtl. I.andw. Betr. (10,8) (2,2)

-unkanal. Abwässer (17,2) (2,0)

DRANWASSER 45,0 10,4 2,4 7,2

GRUNDWASSER 279,0 64,5 0,6 1,8

EROSION 52,4 12,1 22,3 66,6

-gelöst (15,4) (7,1)

-partikulär (37,0) (15,2)

OßERFLACHENABFLUSS 13,3 3,0 3,0 8,9

-Wegenetz (3,0)

(l,O)

-Giilleabschwernmung (10,0) (2,0)

-'32,6 IOfU

33.5 100,0

Tabelle 1 : Stickstoff-ilnd Phosphateintrag in Fließgewässer über diffuse Quellen.

(Quelle:

AUERSWALD, ISERMANN. OLPS und WERNER. 1989)

Um diese Belastungen der Gewässer einzuschränken, müssen in der Landwirtschaft geeignete Dllngungsstrategien entwickelt werden. Dies ist aus gesamtgesellschaftlicher Verantwortung

enorderlicb. Inzwischen reagiert die Politik mit entsprechenden Maßnahmen

auf Bundes- und Länderebene. Der Bund will mit Änderungen im Düngemittelgesetz und mit einem Gewässer­

randstreifenprogramm auf die Problematik eingehen. Das Land Nordrhein-Westfalen plant eine Erweiterung der Kooperation Wasserwirtscha:ft/Landwirtschaft und eine Änderung und Erwei­

terung von Programmen und Verordnungen sowie der Beratung, die neue Wege im Bereich

„Gewässerschutz und Landwirtschaft" gehen und neue Schwerpunkte wie integrierte:

Pflanzenbauverfahren, ökologischer

Landbau,

Extensivierung und Düngeoptimierung erhalten soll. In diesem Gesamtpaket von Maßnalunen sollen Feuchtwiesenschutzprogramme, Flä­

chenstillegungen in Wasserschutzgebieten, Acker- und Gewässerrandstreifenprogramme, die zei11iche und mengenmäßige Begrenzung der Ausbringung von Wirtschaftdüngem, Wind­

schutzpflanzungen und Erosionsschutzstreifen eine RoUe spielen (BUNDESMINIS1ERIUM

FÜR

UMWELT, NAlURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT,

1993).

(15)

2.2.3.1 Grunddüngung

Die Düngerbedarfsennittlung an Grundnährstoffen beruht in der landwirtschaftlichen Praxis häufig auf einer Bodenuntersuchung. Eine nach Entzug bemessene Düngung sollte tumusgo­

mäß durch eine Bodenuntersuchung begleitet werdefl (WERNER, 1994).

Neben der Nährstoffuntersuchung ist die Nährstoffbilanz zur Zeit das Mittel der Wahl, um den Düngcrbedarf einer Fruchtfolge fest.rulegen. Für die Beurteilung der Umweltvenräglichkeit einer

Fruchtfolge

stellen Nlilrstoflhilanzen ein essentielles Instrument in der

Beratung

dar (WERNER, 1994).

2.2.3.2 Stickstoffdüngung

Der Stickstoffdüngung kommt im integrierten Landbau durch die bekannte Umweltbelastung durch Stickstoffauswaschung, Freisetzung von NO. und Wiedereintrag in Boden, Luft und Wasser eine große Bedeutung zu.

Die Nährstoffauswaschung und damit das Verlustpotential ist von der Komgrößenzusammen­

setzung und dem Wasserhaltevermögen der Böden sowie dem Stickstoffgehalt im Wurzelraum abhängig (WESSOLIK, 1979; BRAMM, 1978) und wird zusätzlich von der Niederschlagt­

menge und -verteilung bestimmt (SCHWEIGER, 1973; FÖRSTER, 1988; HEGE, 1983).

Außerdem ist die Menge des auswaschungsgefährteten Nitrates auch von der Stickstoffausnut­

zung der Kulturpflanzen abhängig, wobei der Ausnutzungsgrad vorn Ausbringungszeitpunkt des Stickstoffdüngers bestimmt wird. Die Ausnutzung von Gülle-Stickstoff(Amrnonium) k81Ul bei Herbstanwendung mit nur 25-30% und bei Frühjahrsausbringung mit 60-70% angenommen werden (OEHMlCHEN, 1983).

Durch die

Tiefenverlagerung gelangt das

Nitrat bis ins Grundwasser,

aber auch durch

seitliche

Sickeiwege und Dräns in das Oberflächenwasser (KRETZSCHMAR et al., 1985).

Die Venneidung der Nitratauswaschung ist eines der wichtigsten Ziele im integrierten Pfl.an­

zenbau. Es werden sich aber durch die Komplexität der Beeinflussungsfaktoren ·nicht alle Nährstoffausträge vermeiden lassen

{KTB

L, 1988). ENGELS (1993) bl!anzierte eine Nitrata.uswaschung von 24 kg/h.a in Ackerbaubetrieben auf Lehmböden und 54 kg/ha auf Sandböden.

In Nordrhein-Westfalen gehören die Kooperationen zwischen Wasserwirtschaft und Landwirt­

schaft ;ru den Strategien zur Reduzierung von Stickstoffauswaschungen ins Gmndwasser.

Durch ein Beratungskoiu:ept der Landwirtschaftskammer Westfalen- Lippe, Kreisstelle Coes-

(16)

9

feld und der GelsenwasseT AG im Einzugsbereich der Stevertalsperre

wird,

wie die Ergebnisse der ersten Jahre zeigen, erfolgreich versucht Produktionsverfahren für die Landwirtschaft zu entwickeln, die die Belastung des Rohwassers der Talsperre mit Nitrat und Pflanzenschutz­

mitteln möglichst gering halten. Dabei sollen kostenneutrale Minimierungsstrategien bei der Düngung und beim Ptlanzenschutz zum Erfolg führen, ohne das Ertragsniveau der Acker­

fiilchte stärker sinken zu lassen als die Minimierung der Betriebsmittel Kosten einspart (MANTAU, 1991).

Noch problematischer wird der Zusanunenhaog von landwirtschaftlicher Produktion und Um­

weltbelastung, wenn man die Stickstoffdüngung mit

organischen

wirtsc

haftseigenen Düngern

betrachtet. Stickstoffgaben in Form von Gülle oder Stallmist tragen in besonderem Maße durch Ammoniakverluste bei Lagerung und Ausbringung, durch Nitrataustrag in Gewässer (durch den Ausbringungszeitpunkt und dw-ch die oft unkontrollierte Menge) zur Umweltbelastung bei.

So stellen

LÜTKE ENTRUP

et al. (1993) bei einer Befragung von 1500 Maisanba.uern im Jahr 1990 fest, daß 44,6% der befragten Landwirte über 250 kg/ha N (den größeren Teil in organi­

scher

Form)

düngen. Der Ausbringtermin der wirtschaftseigenen Dünger liegt zum Teil bereits

im Herbst oder im zeitigen Frühjahr vor der Saat mit der Konseque.iu, daß die Nährstoffeffi­

zienz je nach Standort relativ gering ist, da der Stickstoff bereits vor der Hauptaufnahmephase des Maises verlagert sein kann.

Die Aufgaben des integrierten Landbaues liegen darin, in der Beratung auf eine pflanzenbaulich vernünftige organische Düngung unter ökologischen Aspekten hin.zuweisen.

Eine Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen, ist die Feststellung der Nährstoffincngcn im organi­

schen Dünger, die dann über die Fruchtfolge bilanziert werden können. Dies kann mit Hilfe von Bodenuntersuchungen (Bilanzierung der Stickstofi'ru- und abfuhren bei Mais unter Einbeziehung der

NDJi0-Metbode

- VON FISCHER. 1993, EUF-Methode zur beda.rfs.­

gerechten NährstoftVersorung

- HETTERTCH und

FÜRS

TENFELD

, 1993)

und Unter­

suchungen der Ammoniumgehalte der organischen Düngemittel erreicht werden. Zur bedarfsorientierten und umweltgerechten Gßlledüagung sind Nährstoffanalysen unumgänglich (KLASSE uod

WERNER,

1985; LAURENZ, 1987; DÖHLER und PERETZKI, 1989).

2.2.4 Pflanzenschutz

Zum Pflanzenschutz in der

Landwirtschaft

gehören viele verschiedene Möglichkeiten, um auf mechanische., chemische oder

biologische

Alt dem Ziel näher zu kommen, den Ertrag eines

(17)

Pflanzenbestandes vor der Konkurrenz von Unkräutern und vor tierischen und pilzlichen Scha­

derregern zu schützen.

Trotz dieser breiten Palette von Maßnahmen, die den Pflanzenschutz ausmachen, bezieht sich die öffentliche Kritik meist auf den Einsatz von chemischen Mitteln. In der Öffentlichkeit werden Ängste über Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in der Nahrung diskutiert und Pflanzenschutzmittelaustrltge ins Grund- und Oberflächenwasser angemahnt. Die

„konventionelle" Landwirtschaft wird in diesem Zusammenhang oft als uneinsichtig angegrif­

fen.

Der chemische Pflanzenschutz kann durch den Einsatz einzelner Wirkstoffe in mehreren. Kultu­

ren oder den Einsatz nur noch eines Produktes wf großen Flächen der landwirtschaftlichen Produktion nicht nur Gefahren durch Einträge in Gewässer, Rückstlnde im Erntegut, sondern auch das Auftreten resistenter Schaderreger und die schnelle Massenvermehrung von Schädlin·

gen beinhalten (FRANZ et al., 1980).

fntegriene Pßaru:enschutzvcrfahren sollten im Rahmen der Pflanzenschutzgesetzgebung und unter Berücksichtigung ökologischer Gesetzmäßigkeiten dem Ziel der

Ertragsicberung niher­

kommen, indem vorbeugende und direkte Maßnahmen mit dem Gesarntk0t12ept der BesWldes­

führung in Einklang gebracht werden. Wesentliche Merkmale dabei sind die Schonung und Förderung natürlicher Gegenspieler, die Herabsetzung der Anfälligkeit der Kulturpflanze und das Schadschwellenprinzip bei direkten Maßnahmen. Beim Einsatz chemischer Mittel sind ins­

besondere die Reduzierung von Aufwandmengen, der Anwendungsz.eitpunkt und der Wirk­

stoftWechsel von Bedeutung, was man mit dem Begriff der „sachgerechten Anwendung" ver­

bindet (FIP, 1991). GOLDHAMMER und I<LOEPFER (1989) legen in ihrer Studie zum inte­

grierten Pflanunbau neben vorbeugenden Maßnahmen wie Standortwahl, Fruchtfolge, Boden­

beaJbeitung, Sonenwahl, Dilngung und die meohanische Unkra.utbekampfung folgende grund­

legende Aspekte zum chemischen Pflanzensschutz fest:

- Gesetzliche Vorschriften sind Grundlage beim Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmit­

teln. ·

- Die Regeln der „Guten faclilicben Praxis" sind bei der Anwendung zu beadtten.

- Zuerst ist der Schaderreger 1JJ bestimmen und die Entwicklung des Erregers und der Bef8ll müssen abgeschätzt werden.

- Der mögliche Schaden an der Kultur.der Qualitätsverlust und das Infektionspotential für

spätere Jahr

sollten beurteilt werdest

- Der Einsatzzeitpunkt richtet sich nach dem Eutwicklungsverlauf des Schaderregers.

(18)

11

- Präventive Bekämpfung darf nur erfolgen, wenn eine spätere Anwendung nicht mehr inög­

lich ist.

- Prognoseverfahre.n sollten zur Einsparung und zur optimalen Wirkung von Ptlanzenschutz­

maßna.hmen beitragen.

- Die Notwendigkeit einer Bekämpfung sollte möglichst anhand von Schadschwellen und dem V ermehrungs�tential festgestellt werden.

Im integrierten Pflanzenschutz nehmen zwar Pflanzenschutzmittel einen wichtigen Platz ein, sie sollen allerdings nicht mehr bevorzugt bei der Bekämpfung von Unkrautem und Schaderregern ausgewählt werden. Sie werden, neben natürlichen Begrenzunßsfaktoren und kulturtechnischen Maßnahmen, erst dann

genutzt,

wenn die wirtschaftliche Schadschwelle überschritten wird (MEINERT und MITTNACllT,

1992).

Die sinnvolle Verknüpfung aller Bemühungen zum Schutz der Pflanzenbestände stellt erwei­

terte Anforderungen an die Landwirte. Der integrierte Pflanzenschutz setzt möglichst genaue Kenntnisse über die Lebensweise und Vennehrung von Schadorgan

ismen.

die Resistenzeigen­

schaften der Kulturpflanzen, die All!lwirkungen von chemischen Pflanzenschutzmitteln auf Schädlinge UJ1d Nützlinge und die Höhe der wirtschaftlichen Schadschwelle voraus (HARMUTH,

1990).

2.2.5 Bodenbearbeitung und Zwischenfruchtbau

Wenn man von umweltgerechter und nachhaltiger Landbewirtschaftung spricht, ist der Schutz des Bodens ein wichtiges Ziel. Somit ist die Bodenbearbeitung der variable

Faktor,

der zwi­

schen den Zielen Ertragssicherung, Ertragssteigerung und dem Bodenschutz abgewogen werden muß.

Der Boden ist heute neben der möglichen Kontamination mit Schadstoffen aus verschiedenen Eintragsquellen hauptsächlich durch die Erosion gefllhrdct. Besonders bei Ackerkulturen, die den Boden in der Vegetationzeit erst spät ganz bedecken

(Mais,

Zuckenilben) und auf Stand­

orten mit starker Hangneigung angebaut werden, ist diese Getlihrdung groß. Der integrierte Pflanzenbau stellt sich diesen Problemen, dabei fallen immer wieder Schlagworte wie Pflug­

verzicht, minimierte Bodenbearbeitung, Mulchsaat oder Direktsaat.

Unter konservierender

Bodenbearbeitung

versteht man den Verzicht des

Pflugeinsatzes,

der Boden wird bai Bedarf nur noch gelockert. Weitere Bearbeitungsschritte sind auf eine Mulchsaat mit oder ohne Saatbettbereitung ausgerichtet. Bei Direktsaaten wird auf jede

(19)

Bodenbearbeitung verzichtet (Definition von Bodenbearbeitungsvecfahrcn, KTBL, 1993).

Neben der schon eingangs erwähnten Erosionsvermeidung durch Pflugverncht in Verbindung mit einer Mulchwirtschaft besteht der entscheidende Vorteil in der Reduzierung der festen Kosten der Bodenbearbeitung (BUCHNER und

KÖLLER,

1990).

Durch die Mulchwinschaft kann Erosion und Verschlämmung in stark betroffenen Kulturen wie Zuckeniiben und Mais vorgebeugt und verhindert werden

(BAEUMER,

1990; SOMMER, et al., 1987). Die Anreicherung des Oberbodens mit organischer Masse erhöht die Stabilität der Bodenaggregate. Die Bodenbedeckwig bremst durch aufliegendes organisches Material die z.erstörerische

Wu'kung

von Regentropfen. Nac�g kann allerdings bei der Mulchwirtschaft eine verstärkte Verun.krautung wirken, die durch den Einsatz von Totalherbiziden. oder durch die Erhöhung der Aufwand.mengen zu einer höheren Kostenbelastung führt (BAEUMER, 1990}. Grundlage einer guten Mulch111U1t ist der Zwischenfruchtbau. Er trägt durch Begrünung zum Erosionsschutz nach der Ernte im Herost bei und spielt durch die Stickstoffirufuahme und -spelcherung bei der Einschränkung der Nitratauswaschung eine wichtige Rolle (BRAMM und CERNATZKI, 1977; MOTT und BERENDONK, 1984).

ln

integrierten

Anbauverfahren bietet die konservierende Bodenbearbeitung mit schonender Bodenlockerung und Mulchsaat eine praxisrelevante Lösung zur Zielvorgabe, bodenschonend und umweltgerecht zu produzieren (SOMMER und BRUNOTTE, 1994).

(20)

13

3 Methodik der Situationsanalyse

3.1 Ziele

Mit dem Forschungsvorhaben "Situationsanalyse Integrierter Pflanzenbau in Nordrhein-West­

falen" so!! der Wissensstand über integrierte Pflanzenbauverfahren und deren Umsetzung in der pr.1ktischen Landwirtschaft anhand einer Befragung von repräsentativ ausgewählten Landwirten in Nordrhein-Westfalen ermittelt werden. Mit Hilfe dieser Daten können Umset­

zungsdeflZite im Hinblick auf ökologische Belange in den derzeitig praxisüblichen Anbaume­

thoden im Pflanzenbau erkannt und aufgezeigt werden.

Die Daten und Ergebnisse der Situationsanalyse können in Beratungsstratc:gicn einfließen, um die Landwirtschaft zu ökologisch verträglichen und gleichzeitig ökonomisch akzeptablen Pro­

duktionsweisen im Pflanzenbau zu entwickeln.

3 .2 Konzeption und Durchführung der Befragung

Von der Universität-Gesamthochschule Paderborn, Fachbereich Landbau, wurde in Abstim­

mung mit dem Auftraggeber und den Landwirtschaftskammern in. Nordrhein-Westfalen ein Fragebogen erstellt. Das Vorhaben konnte sich auf empirische Erfahrungen aus dem For­

schungsprojekt „Nachbarschafisprodukte" stützen, das im Fachbereich Landbau für das Mini­

sterium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft durchgeführt wurde (HENSCHE et al., 1993). Wie bei dieser Untersuchung wurde ein Stichprobenumfang von 700 Landwirten fc:.stge­

legt. Die Auswahl erfolgte nach einem Quotenverfahren. Als Quotenmerkmale wurden

„Region", „Betriebsgrößenklassen" (landwirtschaftliche Nutzfläche, LN) und „Altersstruktur"

herangezogen:

1. Region: Die Quotierung wurde entsprechend der Anzahl landwirtschaftiicher 'Betriebe im entsprechenden Kreis errechnet. Städtisch geprägte Kreise mit weniger als fünf potentiellen Defragungen wurden nicht berücksichtigt. Davon waren alle 23 kreisfreien Städte in Nord­

rhein-Westfalen betroffen. Diese Quoten wurden auf die verbleibenden 31 Landkreise umgelegt. Diese Quotenvergabe erfolgte auf der Grundlage der Datenerhebung des LANDESAMTES FÜR DATENVERARBEITUNG UND STATISTIK NORDRHF.IN­

WESTFALEN (LDS, !991).

(21)

2. Landwirtschaftliche Nutzfläche: Als untere Grenze wurde eine landwirtschaftliche Nutz­

fläche von 10 haje Betrieb festgelegt. In Nordrhein-Westfalen sind mehr als 44% der Be­

triebe ab einem Hektar weniger als 10 ha groß, bewirtschaften dabei aber weniger als 9%

der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche (LOS, 1991

).

Die drei vorgesehenen Be­

triebsgrößenklassen wurden disproportional gewichtet:

JO bis unter 30 ha LN 30

b

is unter 50 ha LN 50 oder mehr ha LN

vorgesehen:

250 Interviews 250 Interviews 200 Interviews

realisiert:

242 Interviews 245 Interviews 214 Interviews Die Planung konnte damit, wie bei empirischen Untersuchungen ü

b

lic

h,

annähernd realisiert werden.

3. Altersstruktur: Aufgrund der Elfahrung, daß jüngere Betriebsleiter zum Teil weniger häufig angetroffen werden und ebenfalls weniger Zeit für die Befragung haben als ältere, wurde ZW"

Venneidung eines systematischen Fehlers das Alter der zu befragenden Landwirte ebenfalls als Quotenmerkmal aufgenommen. Damit sollte gleichzeitig gewährleistet werden, daß faktische Betriebsleiter befragt werden. Außerdem sollte eine

„Überalterung"

der Stich­

probe vennieden werden. Das Alter der Befragten lag m 49,3% in der AlterSgruppe unter 45 Jahre (Vorgabe: 40 bis 50%) und zu 50,3% in der Altersklasse

über

45 Jahre.

ln die Auswertung konnten insgesamt 708 Betriebe einbezogen werden. Davon haben

sieben

Betriebsleiter :rur Frage A_40

(Betriebsgröße)

und sieben Betriebsleiter zur Frage A_58

(Ausbildung)

keine

Angaben gemacht. Entsprechend beträgt

der Stichprobenumfang bei Kreuzauswertungen mit den Merkmalen ,,Betriebsgröße und Ausbildung" 701 Betriebsleiter.

Mit der Durchführung der Befragung wurde ein Marktforschungsinstitut beauftragt, mit dem auch während der Fragebogengestaltung zusammen gearbeitet wurde. Das Marktforschungs­

institut führte Pretests

durch,

um Form, Inhalt und Umfang des Fragebogens im Hinblick auf die befragungstechnischen Anforderungen zu überpJÜfen. Die Schulung der Interviewer er­

folgte in enger Abstimmung mit der Projektleitung durch das Marktforschungsinstitut.

Dtlr Umfang des Fragebogens wurde auf eine durchschnittliche Interviewdauer von ca. 45 Mi­

nuten festgelegt. Die Befragung wurde im Zeitraum 10.06.1992

bis

10.08.1992 durchgeführt.

Der Fragebogen wurde mit dem .Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft

des Landes

Nordrhein-Westfalen

(Auftraggeber des

Forschungsprojektes) und den Landwirt­

schaftskammern Rheinland und Westfalen-Lippe abgestimmt.

(22)

15

Interviewet und ausgefüllte Fragebögen wurden praxisüblich vom Marktforschungsinstitut überprüft. Daoach wurden die Fragebögen codiert und in die EDV eingegeben. Nach Vorlage der Daten erfolgte eine weitere Datenkontrolle durch Projektmitarbeiter des Fachbereichs.

3 .3 Auswertung

3.3.1 Kreuzauswertungen

Die Auswertung des im dBASE IV-Format vorliegenden Datenmaterials der Befragung erfolgte mit dem Statistikprogramm SPSS/PC. Damit konnten I<reuz.auswertungen nach allen

wichtigen

Merkmalen vorgenommen werden.

3.3.2 Auswertung zur Bewirtschaftungsweise (integriert, konventionell)

Im Hinblick auf die zentrale Zielsetzung der "Situadonsanalyse", die Umsetzung von integrier­

ten Anbauverfahren in der Praxis zu untersuchen, ist die Frage nach der spezifischen Bewirt­

schaftungsweise von besonderem Interesse. Neben der Selbsteinschätzung der Landwirte soll festgestellt werden, wieviele Landwirte tatsächlich bestinunte Kriterien integrierter Anbauver­

fahren erfüllen.

Für diese Analyse sind lndikatorenbereiche festgelegt worden, die

auf

die betriebsspezifische Wirtschaftweise schließen lassen:

- standortgerechte Bewirtschaftung - Bodenstruktur

- Fruchtfolge

- Aufzeichnungsverhalten bei pfianzenbaulichen

Oaten

Bodenuntersuchungen bei Grundnährstoffen

- Kriterien zur Bemessung der Grund-und Stickstoffdüngung - Pflanzenschutz und Unkrautbekämpfung

- Bodenbearbeitung - Sorteneigenschaften.

Um alle Themenbereiche abzudecken, wurden Interviewfragen sowohl aus dem allgemeinen Teil als auch aus dem

kulturspezifischen

Teil „Getreide" der

Situationsanalyse zusammenge­

stellt. Der Stichprobenumfan.g beträgt deshalb 644.

(23)

Alle

Antworten (Kriterien)

bzw.

Antwortmöglichkeiten

der Interviewfragen aus den lndikato­

renbereichen wurden irri Hinblick auf eine spezifisch integrierte Bewirtschaftungsweise einge­

stuft. Die Antworten, die auf eine integrierte Bewirtschaftungsweise hinweisen, erhielten die Ziffer 1. Die Antworten, die nicht eindeutig auf eine integrierte Bewirtschaftung schließen Jas­

sen und zum allgemeinen Standard der „guten fachlichen Praxis" gehören, wurden mit O bewertet. Ein solches flexibles Modell der Einstufung von pflanzenbaulichen Pvterkmalen hinsichtlich integrierter Verfahren bietet die Möglichkeit eine Aussage über die Bewirtscha:ftungsweise der befragten Landwirte zu machen, da integrierte Anbauverfahren aus

vielen unterschiedlichen Blickrichtungen

betrachtet werden.

Das Bewertungssystem wurde nach einer Diskussion mit Experten aus der pflanzenbaulichen Beratung der Landwirtschaftkammem aus Nordrhein-Westfalen überarbeitet.

Danach wurden insgesamt 47 Antwortmöglichkeiten aus den genannten neun Ind.ikatorenberei­

chen ausgewählt, die einer integrierten Bewirtschaftungsweise zugeteilt werden können.

Die Auswertung erfolgte nach der Häufigkeit der Nennungen von ausgewählten integrierten Kriterien. Jeder der 644 in diese Auswertung einbezogenen Landwirte erhält also für seine Anlworten, die einen integrierten Aspekt beschreiben, einen Punkt. Die maximale Punktzahl, die erreicht werden kann, beträgt ·<f7. Dieses Vorgehen zielt auf eine Differenzierung der be­

fragten

Landwirte

nach integrierter oder

konventioneller Wirtschaftsweise.

Landwirte, die ihre Wirtschaftsweise alternativ/ökologisch neMen, können wegen der geringen Anzahl in der Stichprobe nicht näher analysiert werden. Diese Gruppe wird aber in einigen Tabellen nachrichtlich mit aufgefülut und in der Summe sowie im .Mittelwert mit erfaßt.

Neben der dargestellten Auswertung wurden auch weitere Varianten des Bewertungssystems berechnet, bei denen einzelne Antworten (Punk.1e) geändert wurden. Die wichtigsten Konse­

quen.2en der Änderungen werden in die Darstellung der Ergebnisse einberogen. Damit wird der Sensibilität des Themas ,.Integrierter Pflanzenbau" Rechnung getragen.

Weitere .Kreuzauswertungen mit den Parametern „Selbst.eingeschätzte Bewirtschaftungsweise", ,,Landwirtschaftliche Nutzfläche", „Alter' und „Ausbildung" des Betriebsleiters machen eine weitere differenziene Darstellung möglich (siehe 4.8.1).

(24)

17

Die Tabelle 2

gibt Auskunft

über die

ausgewählten lnterviewfragen

mit den jeweiligen Antwor­

ten (Kriterien) und deren Kennzeichnung hinsichtlich konventioneller oder integrierter Wirt­

schaftsweise.

Tabelle 2: Bewertungssystem zur Befragung hinsichtlich konventioneller oder integrierter Wirtschaftsweise.

(0 z allgemein üblich, konventiooell; 1 = mehr integrierter Aspel.1)

Thema der Frage Antworten Bewertung

Kriterien

SlaDdortgercchtc Bodenart l

13ewirtschaftung BodcMl'llktur 1

FrageA_3 N'ährstoflbindungsvcrmOgen l

Durchwurze!barkcil 1

Wasserhal�rmOgeo 0

Ha°l\gllßigung 1

Witterungsdaten 1

Uloge der Vegetationszeit 0

Gefahr des Nllhrstoffahtrai.� 1

Verbesserung der möglichst weite Fruchtfolgen l

BodellStrulctllr Anbau von Zwischenfi11cbten 1

FrageA_ 4 lCalkdflngung (X) 0

Grundsätzlich nicht pflögen 0

Mulchsaat/DirekUaat l

NlllZIJng von Geratclcombinalionen (X) 0 N'utmne von Zwil!inm;„ oder Brei�ifcn l

Probleme mit .Kommt auf die Fruchtart an 1

engen Fruchtfolgen erb6hter Krankbeitsdruclc (X) 0

FrageA_6 schlechte Bodenstrtlk!ur 1

venniod. ErtragsWUgkcit des Bodens 0

erhöhte E105iousgefiihr 1

Bildung spezifischer Unkräuter 1

Venncltrtcr Pflaozcnsctunzaufwand (X) 0

Ertr.ll!Seinbu&n

0

Aoft.cichmmgsverhatien Taschenbucb, Karteikarten, Comjlllter 1

bei pflauzenbaulichen keine Aufzeichnu11gen 0

Daten Frage A_7

Bodenuntersuchung von ja 1

Grundnähmolfen ncl.n 0

Frn .... A 12

Kricerien zur Grundoähr- Bodenuntersuchung 1

stoffdO.ngung Erfahrung 0

Frage A_ll Vorfrucht (X} 0

NäbrstotlbilllllZ l

Nlhrstoflbcdarf 1

Qualill!t

und Zustand des Bodens (X) 0 Empfehlungen der La.ndwirtschafisbmmet 1

Ell1pfeblungcn der Industrie 0

Emofehlunl!eo aJtderer Landwi.ne 0

(25)

Fortsetzung

Tabelle2:

Thema der Frage Kriterien zur

Stick.slolfdllngung Frage A_l4

Pflanz.ensc:hutzaufWand

reduzieren FrageA_l5

Bck4mpfung hartnllckiger Unkdluter

Frage A_19

Maßnahmen zur

Unkrautbelcämpfung frage0_19 BodcnbeaJbeicungs- mall nahmen Frage G_2

Soncneigenschaften Frage G_4

Antworten Bewcrt1IDg

Kriterien

Erfahrungswerte 0

Nmin-Werte vom Be1rieb l

Nmin-Wene der Region 0

Nä.lmtoHbi!anz 1

Nährstotlbcdarf 1

Standortb.ktorcn (X) 0

Empfehl. der LandwiJUcha1151cammer 1

Empfehl. der Industrie 0

Empfchl. anderer LaJ\dwirte 0

Vorfrucht, Pruclufolge l

BestandesieJltwic&.l"" 0 1

Schadsch...ellell 1

reduzierte Aufwand.mcngcn 1

Nachauflaulbchandlung (X) 0

Wirbtoffwecbsel l

Fruchtfolge 1

mechanische Unkrautbdcämpfung l

ProgDOICID.Odclle J

Bandspritze l

sorgtaltige BodenbealtleJtung 1

Anbau ON:nnderKultumfbn""° 1

Doppelbchaodlung 0

Witkst<lffwechsel 1

erhöhte AufWandmcngeo 0

Wirlcstoffkombinationen ()

in.lel!Sivc mechanische Bekämpfung 1

Stoppdbcarlleil1JD8 l

Vo.rautlaufuelwu1Jungen 0

Nacbauflautbehaudlungen 0

Erweitetun.2 der Frochtfol2c 1

Fruchlfolge l

Stoppelbearl>eitung 1

m«:hanische Belimpfung 1

chem. Bekllmpfullg 0

Stoppelbeaxbeitu.og 1

Pflügen 0

Saatbettbereituog UDd Ausaat getremit 0 Saalbettbereitung Wld Ausaat kombiniert 0

1

"'1notn... BearbeilWll! l

Rcifcll?it 0

Wi nterfesliglreit 0

Resistenz gegen K.rankheil.SelTegu l

�rtragshöhe 0

Ahrenknicken 0

Standfestigkeit ·)

Qua!itati\oe Eigen.schaften 0

Auswuchs 0

(X} - Krl tcnen, die zum Standa.ld einer ,,guten fachlichen Prnxis" un l'flanienbau gehören

(26)

19 3.4 Gütekriterien der Befragung

Zur Beurteilung der Güte einer empirischen Untersuchung gehört, neben der Kontrolle der Interviewertätigkeit bei den befragten Bctriebslei1em und der Überprüfung der Dateneingabe (vgl. 3.2), inbesondere der Vergleich der erhobenen Daten mit Daten der amtlichen Statistik. In der Tabelle 3 we�den die Angaben der befragten Betriebsleiter zur Anbaufläche einzelner Kul­

turen den Daten des LANDESAMTES

FÜR

DATl::."NVERARBEITUNG UND STATISTIK NORDRHEIN-WESTFALEN (LDS,

1992) gegenübergestelh.

Der

Vergleich zeigt,

daß die prozentuale Verteilung der in der Befragung angegebenen Anbauflächen annähernd mit den Daten der offiziellen Statistik übereinstimmt. Weitere Gütemerkmale ergeben sich insbesondere aus der Plausibilität der Ergebnisse. Darauf wird jeweils an geeigneter Stelle hingewiesen.

Tabelle 3: Anbauflächen von Ackerkul1uren in Nordrhein-Westfalen 1992 nach amtlicher Statistik und nach Angaben der Betriebsleiter in der Stichprobe

Statistik, LDS Situationsanalyse Ackerfläche

1.097.726

haLF 23.763 haLN gesamt

ha.LF in% haLN in%

Winterweizen 24.4324 22 3 6.769 28,5

Wintergerste 21.4099 19 s S.668 23,l

Silomais 15.2765 14,0 4.159 17,5

KömennaisfCCM 76.884 7,0 2.000 8,4

Winterraos 52.653 4,8 1.138 4,8

Zuckertiibcn 76.642 7,0 1.848 7,8

LN· Lu�<he Nutzflkbt Ll'·�id!pw!Zl.Of'lidlc....tl UlS

(Quelle: LANDESAMTI!S Ftit DA.l'ENVERAltBEl11.li."0 UlfD ST A 1TS11J( NORDRHl!lN-WBS'J'PAJ.»I, 1992)

(27)

Teil 1 I Allgemeiuer TeiJ

4 Darstellung der Ergebnisse

In der Situationsanalyse sollte die Akzeptanz des integrierten Pflanzenbaus und damit die Ver­

b,reitung des Gedankengutes der umweltgerechten LandbewirtSchaftung in der Praxis unter­

sucht werden. Im folgenden werden die Ergebnisse der Befragung dargestellt.

4.1 Anbauverhältnisse in Nordrhein-Westfalen

Durch die unterschie<llichen Standortansprüche der Kulturen, die unterschiedlichen Betriebs­

typen (Marktfrucht-, Futterbau- oder Veredelungsbetriebe) und unterschiedliche ökonomische Voraussetzungen zeigt sich eine starke Prägung in den einzelnen Regierungsbezirken. Im Be­

zirk Münster ist der Maisanbau in über

90'%

der befragten Betriebe zu finden. In Köln domi­

nieren der Weizenanbau

(78,2%)

und der Zuckerrübenanbau

(S8,9%)

(Abbildung

1).

Im Regierungsbezirk Düsseldorf werden in über 300/0 der Betriebe Kanoffeln angebaut. Hier spielt die Nähe zum Ballungsraum eine besonders wichtige Rolle. In den Bezirken Detmold und Arnsberg ist der Maisanbau neben der Getreideproduktion stark vertreten.

4.2

Einschätzung der Bewirtsch.aftungsweise und lnfonnationen über integrierte Landbewirtschaftung

Die Frage nach der Bewinschaftungsweise -gekennzeichnet durch die Begrifte ,,konventionell",

„integriert" und „alternativ/ökologisch"- erfaßt die Selbsteinschätzung der Betriebsleiter.

Die überwiegende Mehrheit der Landwirte bezeichnet ihre Anbauverfahren als konventionell

(70,4%).

Ein Viertel

(24,9%)

aller befragten Betriebsleiter winschaften nach eigener Einschät­

zung integriert. Ein geringer Prozentsatz

(4,7%)

entfällt auf die alternativ/ökologisch wirt­

schaftenden Betriebe (Abbildung 2).

Beim Vergleich der selbsteingeschätzten Wirtschaftsweise in Abhängigkeit von der Betriebs­

größe (Fläche) wird deutlich. daß ab einer landwirtschaftlichen Nutziläche von mehr als

40

ha etwas mehr Landwirte ihre Wirtschaftsweise als „integriert'' bezeichnen. Interessant ist in diesem Zusanunenhang auch, daß die meisten Landwirte, die ihre Wirtschaftsweise „alternativ oder ökologisch" nennen, Betriebe mit weniger als

20

ha bewirtschaften (Abbildung

3).

Der alternative bzw. ökologische Landbau ist arbeitsimensiver und geht oft mit Direktvermarktung

(28)

21

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(30)

23

und einer stark differenzierten

Viehhaltung

einher, so daß der

Umfang

der anfallenden Arbeiten auch aufldeinen Betrieben schon relativ groß ist.

Bewertet man die Selbsteinschätzung in Abhängigkeit von der Ausbildung zeigt sich, daß 51, 9% der Agrar-Ingenieure ihre Wirtschaftsweise als „integriert" bez.eichnen.

Für die Beratung gibt die Frage „Wie informieren Sie sich uber Fragen einer umweltverträgli­

chen Landwirtschaft?" Aufschluß über den Weg, wie man einen großen Teil der Praxis errei­

chen kann, um neue Erkenntnisse weiterzugeben oder auf bestimmte im integrierten Anbau wichtige Fragen hinzuweisen. Über 600/o der Befragten nennen als Infonnationsquelle in der Reihenfolge der Antworten zuerst Fachartik.et Die Landwirtschaftslcammem werden von

knapp 20% zuerst genannt. Nach der Vorgabe aller Antwortmöglichkeiten nennt eine große Mehrheit der Befragten, daß Fachartikel (76,8%) und die Landwirtschaftskammern (49,0%) als Informationsquelle herangezogen werden. Ebenfalls wichtig, wenn auch nicht Obermllßig, sind Landhandel und Genossenschaften (22,9"/o). Beratungsringe werden von 1 1,2% der Befragten genannt (Abbildung 4).

Die Abbildung 5 stellt die Frage nach den regelmäßig gelesenen Fachz.eitschriften in Nordrhein-Westfalen in bezug auf das Alter der Befragten dar. Es tallt

auf,

daß das

„Landwirtschaftliche Wochenblatt Westfalen-Lippe« und die Zeitschrift „top agraf' unter den befragten Landwirten die meisten Leser finden. Die „Landwirtschaftliche Zeitung Rheinland"

steht in Nordrhein-Westfalen an dritter Stelle. Die regionalen Wochenzeitschriften „Land­

wirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe" und ,,Landwirtschaftliche Zeitung Rheinland"

werden hauptsächlich in den zugehörigen Regionen gelesen. In den Regierungsbeziiken Münster, Detmold und

Arnsberg geben

über 95 % der Befragten an, regelmäßig das

„Wochenblatt Westfalen-Lippe" zu lesen. Ebenso wird die „LZ Rheinland" von ca. 90 % der rheinischen La.ndwirte gelesen.

Außerdem sind das "Wochenblatt Westfalen-Lippe"und

„top agrar"

besonders für die jüngeren Betriebsleiter, unter 34 Jahre, von Interesse. Die LZ Rheinland" scheint für diese Alters­

gruppe weniger attraktiv zu sein. Zeitschriften wie die DLG-Mitteilungen und die „dlz'' spielen mit einem Anteil von unter 10 % in Nordrhein-Westfillen eine geringe Rolle.

Neben einer guten Beratung mit intens.iver Be1reuung der Landwirte ist die Aufzeichnung von produktionstechnischen Daten in den Betrieben nicht nur Voraussetzung für eine funktionie­

rende Beratung, sondern auch unabdingbar mit der Anwendung integrierter Pflanzenbauver­

fahren verbunden. Aufzeichnungen von pßanz.enbaulichen Daten und damit erstellte Nähr-

(31)

50,0

20,3

Compulu 1,1

200 ..0,0 $0,0 Prounc

enuatlol'I�• lnf""'"'* P11 1n�. ünfnt•1ftQ

[Abblldu1111 • : Aafnidmungsverhalan bei plbuiunbaullcben Daleu Fng• A_7:

Slichprobe r.

--... -M J-•h-..,-� 174 1::!1'·44- 172

� 411•11.Johr• 1n Cl UborNJohnl 178

(32)

25

stoffbilanzrechnungen sind Grundlage der Analyse von Schwachstellen im Düngungsbereich und zeigen erreichte Veroesserungen auf. Unterschiedliche Methoden der Datenfürierung über Taschenbücher, Karteikarten oder PC-Systeme und deren Güte hinsichtlich der Qualität und der Auswertbarkeit werden von Experten aus der Beratung der Landwirtschaftskammern in N ordrhein-Westfhlen kontrovers bewenet.

Von den befragten 708 Betriebsleitern verfügen 144 (20,3%) über keinerlei produktionstechni­

sche Aufzeichnungen (Abbildung

6).

Knapp ein Drittel führt eine Schlagkartei

(

31,4

%)

und 49,9 % benutzen ein Taschenbuch für entsprechende Notizen. WeM man unterstellt, daß Taschenbuch-Notizen nur unvollkommen Ober die pflanzenbaulich relevanten Daten informieren, verfügt ein großer Teil der Betriebe nur über unzureichende Aufzeichnungen. Sie wären somit nicltt in der

Lage,

wichtige Bilanzierungen und Auswertungen nach verschiedenen Kriterien zu erstellen. Werden Taschenbuch-Aufzeichnungen dagegen als ausreichende Datengrundlage für weitere Auswertungen akzeptiert, so könnte ein großer Teil der Landwirte

z. B. Nährstofibilan.tierungen durchführen.

4.3 Standortgerechte Bewirtschaftung

Der Standort von Kulturptlanzen wird durch die Faktoren Bodenart und -typ, geographische Lage, Klima, Exposition, Nährstoffverfügbarkeit und Wasserangebot charakterisiert. Eine standortgerechte Kulturwahl und Bestandesführung, die gleichzeitig den Ansprüchen des Um­

weltschutzes gerecht werden will, erfordert genaue Kenntnisse über die Standortfaktoren. Die

F.inschittzung

und d

i

e Bedeutung der verschiedenen Standortbedingungen in der Praxis ist deshalb eine wichtige Frage in der Situationsanalyse.

Die Landwirte wurden nach der Berücksichtigung von Standortfaktoren bei der Bewirtschaf­

tung befrahrt. Es wird deutlich, daß die Bodenart als Standortfaktor

für 57,6%

der Befragten den höchsten Stellenwert einnimmt. Von 41,2% wurde er sogar in der Reihenfolge an die erste Stelle geset2t (Abbildung

7).

Die Bedeutung der verschiedenen Bodenarten zur Standortcha­

rakterisierung ist offensichtlich weit verbreite!. Gteiches gilt auch für die Zusammenhänge zwischen Bodenart, Wasserhalt

everm

ögen und Bodenstruktur, denn die Parameter werden von 47,00/o und 39, 1% llhnlich hoch bewertet.

Der Witterungsverlauf, der traditionell bei der Auswahl von Kulturpflanzen eine wichtige Rolle spielt, wird von 20,2% der Befragten als Mekmal

standortgerechter Bewirtschaftung genannt

und hat in der Reihenfolge keine große Bedeutung. Der Züchtungsfortschritt und die Entwick-

(33)

lung der Produktionstechnik haben zu einer

Verschiebung

des Anbauumfangs in allen Regionen geführt. Dies führte zu einem Anbau von Früchten auch auf Standorten, auf denen der Anbau früher wegen des Wrtterungsverla.ufs und wegen der Bodeoverhä.ltnisse nicht möglich

war

.

Die Hangneigung und die Gefahr des Nährstoffabtrages (Erosion) werdert nur von 8,5% bzw.

6, 1 % der Landwirte als wichtige Standortfaktoren genannt; eine Berücksichtigung in der Art der

.Bewirtschaftung

ist deshalb

weniger

z:u erwarten. Kenntnisse tiber die Problematik von Bodenerosion und Nährstoffabträgen sind offensichtlich in der Praxis nur unzureichend verbreitet.

Bewertet man die Berücksichtigung der Standortfaktoren in Abhängigkeit von der Au.sbildung der Befragten, so lassen sich bei den traditiooeU bc:kannten Faktoren wie Bodenart und Bodenstruktur keine Unterschiede aufzeigen. Allerdings werden Nlhrstoflbindungsvcrmögen, Durchwurzefbarkeit und Wmerungsdaten von Hochschulabsolventen mit relativ hohem Anteil genannt (Abbildung 8).

Die umweltrelevanten Standorteigenschaften wie die Hangneigung oder die Gefahr des Nähr­

stoffabtrages zeigen keine Antwortschwerpunkte in Abhängigkeit von der Ausbildung. Dies könnte bedeuten, daß die heute bekannten und wissenschAftlich belegten Kenntnisse zur um­

weltgerechten Berücksichtigung von Standortfaktoren nur langsam Einzug in die Ausbildung

halten, oder

aber die neuen Erkenntnisse von den Landwirten als zu praxisfern abgelehnt werden.

4.4. Fruchtfolge

4.4. l Bestimmungsgründe für die angebauten Fruchtarten

Bei der Gestaltung von Fruchtfolgen werden wegen starker ökonomischer Zwänge Belange des Umweltschutzes relativ wenig beachtet.

Die Situationsanalyse hat die Zielsetrung herauszufinden, von welchen Bestinunungsgrtl.nden sich die Landwirte bei der Auswahl von Kulturen leiten lassen. Die Entscheidung über den An­

bau verschiedener Kulturpflanzen wird offeruiichtlich von einem wichtigen Konflikt geprägt.

Zwar dokumentieren die Antworten der Landwirte, daß die grundsätzliche Bedeutung der Fruchtfolge bei der Auswahl der Fruchtarten einer breiten Basis bekannt ist, aber ebensoviele

(34)

27

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(35)

Landwirte nennen auch den Deckungsbeitrag als sehr wichtigen Bestimmungsgrund (Abbildung

9).

Damit kommt es Zllll1 Konflikt zwischen pflanz.enbaulichen Erkenntnissen und ökonomischen Sachzwängen.

Die Einschätzung der Bestimmungsgründe Vorfrucht, Absatzmöglichkeit und langjährige Er­

fahrungen Jassen sich auch auf den Zielkonflikt zwischen Fruchtfolge und Deckungsbeitrag zurückführen.

Der hohe Stellenwert des Kriteriums "Futtergrundlage" ist sicherlich auf den Anteil an Verede­

lungsbetrieben zutückzufuhren, da hier die FutterYe™>rgung des Viehbestandes wichtiger ist.

Bestimmungsgründe, die direkt auf umweltgerechte Anbauverfahren hinweisen, sind offen­

sichtlich nicht in der aktuellen Diskussion.

4.4.2 Bewertung enger Fruchtfolgen

Der zUchterische und technische Fortschritt in der Pflanzenproduktion hat zu einer starken Veränderung traditioneller Anbausysteme geführt. Der Anbau von verschiedenen Futt&ptlan­

zen wurde durch die Ausweitung des Maisanbaues abgelöst. Die einseitige Ausrichtung auf die ertragsstä.rkeren Wintergetreidr.arten ersetzt Fruchtfolgen mit Wechsel von Sonunerung und Winterung.

Kenntnisse über Auswirkungen enger Fruchtfolgen sind durchaus vorhanden. 67,8% der Be­

fragten befürch1en einen erhöhten Krankheitsdruck,

37,1%

nennca die Bildung spezifischer Unkräuter und jeweils ca. 30% führen Ertragseiobußen und verminderte Ertragsfähigkeit des Bodens an (Abbildung 10).

Für 90% der Landwirte ist eine „erhöhte

Erosionsgefaht' kein Problem enger

Fruchtfolgen, obwohl eine enge Aufeinanderfolge erosionsgefiihrdet.er Kulturen, wie Mais und Zuckeniiben, den Bodenabtrag fördert.

Enge Fruchtfolgen sollten in der Praxis stärker in bezug auf die Umweltbelastung problemati­

siert werden. Bodenabträge, Nährstoffverluste und die Belastung benachbarter

Ökosysteme

sind zu einem drängenden Problem geworden.

(36)

29

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Referenzen

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