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Archiv "Programm" (31.10.1974)

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Kurmilliarden

Nach dem Grundsatz

„Rehabilitation vor Rente"

plädierte der 77. Deutsche Ärztetag 1974 in Berlin für eine Reform des Heilverfahrens und des Kurwesens.

Mit diesen Vorschlägen wurde ein vielfältiges Echo ausgelöst durch gleich zwei Sendean- stalten in abendlichen Beiträgen von jeweils 45 Minuten. Die Au- toren, Karl-Heinz Wenzel „Die verkurten Milliarden" (Deutsch- landfunk) und Kurt W. Krebs

„Wenn alle Brünnlein fließen..."

(NDR III

Fernsehen), haben in ihren Beiträgen Patienten, Ärzte und Sachverständige zu Wort kommen lassen.

Der Vorsitzende des Hartmann- bundes und Vizepräsident der Bundesärztekammer, Dr. med.

Horst Bourmer, forderte eine

„Qualitätssicherung und Effekti- vitätskontrolle" im Kurwesen.

Dr. med. Erwin Odenbach, Vor- sitzender des Marburger Bun- des, verwies neben dem allge- meinen Ärztemangel vor allem auf die erheblichen wirtschaftli- chen Interessen von Kur- und Badeorten mit Kurdirektoren, Kurorchestern, Hotels usw. und warf die Frage auf, ob im „Zeit- alter der Vorsorge, der Vorbeu- gung, der Rehabilitation" die Relationen aus ärztlicher Sicht noch gewahrt sind. — Medizi- naldirektor Dr. Manfred Auber- len von der LVA Württemberg berichtete über eine Untersu- chung, nach der bei einem Kol- lektiv von 10 000 Personen ein deutlicher Rückgang der Ar- beitsunfähigkeit nach der Kur gegenüber einem dementspre- chenden Vergleichszeitraum vor der Kur festgestellt worden ist.

Dabei soll es sich um 125 000 Arbeitsunfähigkeitstage zugun- sten der Kur handeln. Er ist des- halb mit anderen der Meinung, daß Kurerfolge zum Teil meßbar sind. Prof. Dr. Maria Blohmke vom Heidelberger Institut für So- zialmedizin hob kritisch hervor, daß die Entscheidung über ei- nen Kurantrag meistens vom Schalterbeamten getroffen wird und nur selten vom Vertrauens- arzt und daß von den Patienten ein gewisser Druck auf den Hausarzt ausgeübt wird. Eine straffe Führung und aktive Kur mit Selbstbeteiligung an den Kosten — auch aus psychologi- schen Gründen — forderten an- dere, um aus „Opas Kur" ein zeitgemäßes Heilverfahren zu entwickeln. Positive Ansätze seien vorhanden.

Zusammenfassend läßt sich mit Karl-Heinz Wenzel sagen — und das gilt für beide Sendungen, die sachlich und informativ wa- ren —, daß nach Auffassung der Gesprächsteilnehmer die Mehr- zahl der Heilverfahren und Ba- dekuren im Sinne der Ganz- heitsmedizin wirksam und er- folgreich sind. Die Erfolge könn- ten jedoch noch wesentlich bes- ser sein, wenn die Versiche- rungsträger ihre Patienten nach strengen Kriterien auswählten und sie nur solchen Einrichtun- gen anvertrauen würden, die mit ausreichend qualifiziertem Fachpersonal besetzt sind und von Ärzten geleitet werden. Der Vorwurf auf die „verkurten Mil- liarden" trifft — so Wenzel — im übrigen nicht voll auf die Arbeit- nehmer in der freien Wirtschaft zu, wohl aber auf die „unkriti- sche Gewährung von Heilmaß- nahmen im öffentlichen Dienst".

Nach Kurt W. Krebs sollte „die Badekur — einst Vorrecht für Privilegierte — kein zweiter Er- holungsurlaub sein und nicht als erweitertes Freizeitangebot und als ein verbrieftes Recht ei- nes jeden Bürgers — die Kasse zahlt ja —" offeriert werden. WK

NDR

Die Information:

Bericht und Meinung

HÖRFUNK UND FERNSEHEN

Sonntag, 3. November

10.30 Bluthochdruck als Risiko Süddeutscher Rundfunk / Südwestfunk, 2. Programm Professor Dr. Hans Peter Wolff, Mainz

Die heutigen Themen: 1. Operation bei Multiple-Sklerose-Kranken in der Uni- versität Freiburg, 2. Paragraphen gegen Organtransplantationen, 3. Die Pille für Teenager? — Fragen an Ärzte nach den medizinischen und psychologi- schen Gesichtspunkten, 4. Sauna nicht für jedermann, 5. Antworten auf Zu- schauerfragen, 6. Letzter Teil der Reihe

„Richtige Ernährung"

10.45 ARD-Ratgeber: Gesundheit Erstes Fernsehen

18.25 Protokoll über einen geistig behinderten Jungen „... weil er Freunde hat"

Bayerisches Fernsehen Gregor Heussen

19.15 Aktuelles Magazin für Bit- dungs- und Gesellschaftspo- litik „Forum"

Norddeutsches Fernsehen Leitung: Walter Menningen

Montag, 4. November

18.15 Ansichten über Schizophre- nie „Signale in zerbrochenen Spiegeln" — Ein Gespräch mit dem Amsterdamer Psychiater Jan Foudraine Sender Freies Berlin, 1. Programm

Ist es richtig, schizophrene Kranke ein- fach in riesigen, anonymen Verwahran- stalten, die eher Gefängnissen als Heil-

anstalten gleichen, unterzubringen?

19.30 Leben mit einem Sorgenkind

„Unser Walter"

5. Familie Zabel 1966 Zweites Fernsehen Heiner Michel

Zabels konnten sich seit der Geburt ih- res mongoloiden Sohnes keine Urlaubs- reise mehr leisten. Jetzt wollen sie zum ersten Male seit dreizehn Jahren für zwei Wochen verreisen. Während der Reise treffen sie auf derartige Wider- stände, daß sie zermürbt zurückreisen wollen. Da wird ihnen plötzlich von un- erwarteter Seite Hilfe zuteil.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 44 vom 31. Oktober 1974 3149

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Programme Politik

Personen

Ein Musterfall in Österreich

— Die Oppositionsparteien im Österreichischen Parla- ment haben der sozialisti- schen Regierung des Bun- deskanzlers Bruno Kreisky

„brutalen Machteinsatz" bei der Besetzung von Führungs- positionen im Österreichi- schen Rundfunk und Fernse- hen (ORF) vorgeworfen. Das seit Monaten heftig umstritte- ne Thema der von der Sozia- listischen Partei Österreichs betriebenen und jetzt auch durchgesetzten Rundfunk-

reform" war auf Grund ei- ner dringlichen Anfrage der Österreichischen Volkspartei Gegenstand einer Sondersit- zung des Parlaments. Die Sprecher der Opposition sprachen von einer „Rund- funk-Bartholomäusnacht" so- wie von Rechtsbeugung und Gewaltakten. In seiner Erwi- derung behauptete Kreisky unter anderem, der Vorstand der Sozialistischen Partei Österreichs habe zu keiner Zeit Beschlüsse in Personal- fragen des ORF gefaßt. Der Rundfunkexperte der SPÖ, Kurt Blecha, beantwortete die Argumente der parlamen- tarischen Oppositionspartei- en damit, sie hätten nur die Landtagswahlen im Blick. IW

Teletechnikum — Ein tech- nisch-naturwissenschaftli- ches Magazin für junge Zu- schauer strahlt der Südwest- funk im III. Fernsehprogramm Südwest 3 aus. Die Senderei- he mit dem Titel „Teletechni- kum" versucht die Rolle der technischen Weiterentwick- lungen in der Zukunft zu ana- lysieren. Die Reihe beginnt am 24. Oktober. IW Die Information:

Bericht und Meinung

HÖRFUNK UND FERNSEHEN

21.15 Der Lärm im Leben des Men- schen —

Lautstärkeempfindung Radio Bremen, 2. Programm Prof. Eberhard Zwicker, München

Dienstag, 5. November

10.05 Das peinliche Problem: Ge- schlechtskrankheiten „Dar- über spricht man nicht"

Deutschlandfunk Jochen Aumiller

18.45 Das Herz — Aus der Reihe:

Die Sprechstunde — Rat- schläge für die Gesundheit Norddeutsches Fernsehen 19.15 Rheuma — Aus der Reihe:

Die Sprechstunde — Rat- schläge für die Gesundheit Bayerisches Fernsehen Die Volkskrankheit Rheuma befällt al- lein in Deutschland jährlich Millionen von Menschen und macht Hunderttau- sende arbeitsunfähig. „Die Sprechstun- de" greift aus der weiten Skala der etwa fünfzig verschiedenen rheumati- schen Erkrankungen den chronischen Gelenkrheumatismus heraus und zeigt, wie sich diese Krankheit ankündigt und wie sie sich in ihren schweren Endsta- dien auswirkt, wenn sie nicht behandelt wird.

22.45 Sterbehilfe — Mord oder Möglichkeit?

Erstes Fernsehen Wilma Kottusch

Mittwoch, 6. November

18.30 Geburt — Aus der Reihe:

Wenn Sie ein Kind bekom- men ... (7)

Norddeutsches Fernsehen Sabine Rheinhold

20.20 Gesundheitsaufklärung Aufgabe für wen? Aus der Reihe: Haben wir die richtige Medizin? — Fragen nach der Zukunft unseres Gesund- heitswesens

Süddeutscher Rundfunk, 2. Programm / Studiowelle Saar

Dr. Wolf Dietrich Freiherr von Freytag-Loringhoven Daß jeder für seine Gesundheit zuerst selbst verantwortlich ist, ist eine Tatsa- che, aus der allzuoft nicht die rech- ten Konsequenzen gezogen werden.

Für Werbung werden bei uns viele Mil- lionen ausgegeben, und geworben wird für alles, was verkäuflich ist. Ist der Wert jener vernünftigen Verhaltenswei- sen, die der Gesunderhaltung dienen, so gering, daß niemand dafür wirbt?

Donnerstag, 7. November

16.00 Narkose mit Nadeln — Aku- punktur

RIAS, 2. Programm Evamaria Miner

20.15 Organverpflanzungen: Was ist möglich? Wo liegen die Grenzen? Was sagt die Rechtsprechung? — In der Magazinsendung: Bilder aus der Wissenschaft

Erstes Fernsehen Ekkehard Kloehn

Da in der Diskussion immer wieder die Frage auftaucht, wie weit die Öffent- lichkeit Verständnis für eine Transplan- tationserleichterung aufbringt, hat die Redaktion eine Infratest-Umfrage in Auftrag gegeben, deren Ergebnis mit großem Interesse erwartet werden dürf- te.

Samstag, 9. November

9.00 Eingriff in die Erbsubstanz

—Möglichkeiten und Gefahren der Genmanipulation

Bayerischer Rundfunk, 2. Programm

Jochen Aumiller

In der Sendung werden unter Beteili- gung namhafter Genetiker die heutigen und zukünftigen Möglichkeiten für eine Manipulation der Erbanlagen erläutert und die Chancen und Risiken solcher Verfahren diskutiert.

18.05 „Ersatzteillieferant Mensch"

— Medizinische und rechtli- che Probleme der Transplan- tationschirurgie

Süddeutscher Rundfunk, 2. Programm

Dr. Horst Krautkrämer

3150 Heft 44 vom 31. Oktober 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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