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Temperaments- und Charakterbeurteilung bei Reitpferden

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Academic year: 2022

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Tierärztliche Hochschule Hannover

Temperaments- und Charakterbeurteilung bei Reitpferden

INAUGURAL–DISSERTATION zur Erlangung des Grades einer

Doktorin der Veterinärmedizin – Doctor medicinae veterinariae –

(Dr. med. vet.)

Vorgelegt von Kristina Goslar

Hannover

Hannover 2011

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und Pferde), Tierärztliche Hochschule Hannover

1. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. H. Hackbarth

Institut für Tierschutz und Verhalten (Heim-, Labortiere und Pferde), Tierärztliche Hochschule Hannover

2. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. H. Sieme

Reproduktionsmedizinische Einheit der Kliniken, Klinik für Pferde, Tierärztliche Hochschule Hannover

Tag der mündlichen Prüfung: 10. November 2011

Diese Arbeit wurde gefördert durch die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz sowie die Hans und Helga Maus-Stiftung.

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Meinen Eltern Monika und Achim

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Teile der vorliegenden Dissertation wurden bereits auf folgenden Tagungen präsentiert:

Vorträge:

Göttinger Pferdetage „09 (Göttingen, 25.-26. Februar 2009) Untersuchungen zum Individualverhalten von Pferden.

14th International Congress of the International Society for Animal Hygiene (Vechta, 19.-23. Juli 2009)

Basic investigation of explorative and flight behaviour in sport horse stallions with regard to the level of schooling.

41. Internationale Tagung Angewandte Ethologie (19.-21. November 2009)

Grundlagenuntersuchung zum Flucht- und Erkundungsverhalten bei Reitpferd- Hengsten in Abhängigkeit vom Ausbildungsstand.

Posterpräsentationen:

Göttinger Pferdetage „09 (Göttingen, 25.-26. Februar 2009)

Grundlagenuntersuchung zum Individualverhalten von Pferden in Bezug auf Flucht auslösende Reize und die Kontrolle von Ressourcen.

Jahrestagung der Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und –therapie (GTVMT), 16th Annual Meeting of the European Society of Veterinary Clinical Ethology (ESVCE), 7th Annual Meeting of the European College of Veterinary Behavioural Medicine – Companion Animals (ECVBM-CA) (Hamburg, 24.-26. September 2010) The influence of the level of schooling on explorative and flight behavior in sport horse stallions.

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Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

1. EINLEITUNG ... 1

2. LITERATURÜBERSICHT ... 3

2.1. Individualverhalten, Interieur, Charakter und Temperament ... 3

2.1.1. Das Interieur des Pferdes ... 3

2.1.2. Charakter und Temperament ... 6

2.2. Verhalten in Konfliktsituationen ... 8

2.2.1. Fluchtverhalten ... 8

2.2.2. Erkundungsverhalten ... 8

2.2.3. Übersprungsverhalten ... 9

2.2.4. Aggressionsverhalten ... 10

2.3. Verhaltenstests bei Pferden ... 10

2.3.1. Open Field Test... 10

2.3.2. Novel Object Test ... 13

2.3.3. Startling Test ... 15

2.3.4. Verhalten gegenüber Menschen ... 16

2.3.5. Ressourcenkontrolle ... 18

2.3.6. Persistenz des Verhaltens und Korrelation zwischen verschiedenen Tests ... 19

2.3.7. Test-Retest-Reliabilität ... 21

2.3.8. Physiologische Parameter ... 22

2.3.9. Adaptation auf Praxisrelevanz ... 22

2.4. Das Ausdrucksverhalten des Pferdes ... 23

2.4.1. Lokomotionsverhalten ... 24

2.4.1.1 Bewegung ... 24

2.4.1.2 Ausweichen ... 27

2.4.2. Erkundungsverhalten ... 28

2.4.2.1 Aufmerksames Stehen ... 29

2.4.2.2 Flehmen ... 29

2.4.2.3 Scharren ... 30

2.4.3. Sozialverhalten ... 32

2.4.3.1 Aggressionsverhalten ... 32

2.4.3.2 Deeskalationsverhalten ... 33

2.4.3.3 Vokalisation ... 34

2.4.4. Komfortverhalten ... 35

2.4.4.1 Autogrooming ... 35

2.4.4.2 Bewegungen des Kopfes ... 35

2.4.4.3 Schütteln ... 36

2.4.4.4 Schweifschlagen ... 37

2.4.4.5 Wälzen ... 37

2.4.5. Ausscheidungs- und Markierungsverhalten ... 38

2.4.6. Einzelnes ... 39

2.4.6.1 Gähnen ... 39

2.4.6.2 Kopf abgesenkt ... 40

2.4.6.3 Masturbation ... 41

2.4.6.4 Pica ... 41

2.4.6.5 Schildern ... 41

2.4.6.6 Unruhiges Ohrenspiel ... 42

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2.4.6.7 Verzögerte Reaktion ... 42

2.4.6.8 Zaunlaufen ... 43

3. TIERE, MATERIAL UND METHODEN ... 45

3.1. Die Pferde ... 45

3.2. Der Test ... 45

3.2.1. Der Testort ... 45

3.2.2. Die Testbedingungen ... 46

3.2.3. Die Testsituationen ... 47

3.2.3.1 Open Field (OF) (nach KILGOUR (1975)) ... 47

3.2.3.2 Novel Object Test (NOT) (nach LANSADE et al. (2007)) ... 47

3.2.3.3 Startling Test Objekt (STO) (nach LANSADE et al. (2007)) ... 48

3.2.3.4 Startling Test Geräusch (STG) (nach CHRISTENSEN et al. (2005)) ... 49

3.2.3.5 Personentest Annäherung (PTA) (nach SEAMAN et al. (2002)) ... 49

3.2.3.6 Personentest Folgen (PTF) (nach KRÜGER (2007)) ... 50

3.2.3.7 Personentest Ausweichen (PTW) (nach HENRY et al. (2005)) ... 50

3.2.3.8 Personentest Berühren (PTB) (nach HENRY et al. (2005)) ... 51

3.2.3.9 Ressourcenkontrolltest (RKT) (nach NMELF (2000)) ... 51

3.2.4. Das Versuchsmaterial ... 53

3.3. Aufnahme und Auswertung der Daten ... 55

3.3.1. Auswertung des Verhaltens und Ethogramm ... 55

3.3.2. Weitere Parameter ... 63

3.3.3. Auswertung Interact ... 64

3.3.4. Vergleich von verschiedenen Altersgruppen ... 64

3.4. Statistische Auswertung... 65

4. ERGEBNISSE ... 67

4.1. Das Verhalten der Pferde ... 67

4.2. Die Eignung der Testsituationen ... 70

4.2.1. Open Field ... 70

4.2.2. Novel Object Test ... 73

4.2.3. Startling Test Objekt ... 76

4.2.4. Startling Test Geräusch ... 82

4.2.5. Personentest Annäherung ... 88

4.2.6. Personentest Folgen ... 92

4.2.7. Personentest Ausweichen ... 97

4.2.8. Personentest Berühren ... 102

4.2.9. Ressourcenkontrolltest ... 107

4.3. Die Test-Retest-Reliabilität ... 107

4.3.1. Open Field ... 107

4.3.2. Novel Object Test ... 108

4.3.3. Startling Test Objekt ... 109

4.3.4. Startling Test Geräusch ... 112

4.3.5. Personentest Annäherung ... 115

4.3.6. Personentest Folgen ... 116

4.3.7. Personentest Ausweichen ... 116

4.3.8. Personentest Berühren ... 118

(9)

Inhaltsverzeichnis

4.4. Der Vergleich der drei Altersgruppen ... 120

5. DISKUSSION ... 123

5.1. Tiere, Material und Methoden ... 123

5.1.1. Die Pferde ... 123

5.1.2. Der Test ... 127

5.1.2.1 Der Testort ... 127

5.1.2.2 Die Testbedingungen ... 129

5.1.2.3 Die Testsituationen ... 130

5.1.2.4 Das Testmaterial ... 136

5.1.3. Aufnahme und Auswertung der Daten ... 138

5.1.3.1 Auswertung des Verhaltens und Ethogramm ... 138

5.1.3.2 Weitere Parameter ... 139

5.2. Ergebnisse ... 140

5.2.1. Das Verhalten der Pferde ... 140

5.2.2. Die Eignung der Testsituationen ... 144

5.2.3. Die Test-Retest-Reliabilität ... 151

5.2.4. Der Vergleich der drei Altersgruppen ... 154

5.3. Schlussfolgerung (und Ausblick) ... 157

6. ZUSAMMENFASSUNG ... 159

7. SUMMARY ... 163

8. LITERATURVERZEICHNIS ... 167

9. ANHANG ... 177

9.1. Tabellen ... 177

9.2. Abbildungen ... 178

9.2.1. Geräusche im Startling Test Geräusch ... 178

9.2.2. Bewegungsverhalten der Pferde in den Testsituationen ... 179

9.3. Abbildungsverzeichnis ... 187

9.4. Tabellenverzeichnis ... 189

9.5. Abkürzungsverzeichnis... 190

(10)
(11)

Einleitung 1

1. Einleitung

There is nothing better for the inside of a man than the outside of a horse. – WINSTON CHURCHILL

Pferde faszinieren die Menschen seit Jahrtausenden. Dabei spielte das Verhalten der Pferde schon immer eine große Rolle. Sowohl bei der einst vorrangigen Nutzung als Arbeitstier als auch in der heute vorherrschenden Stellung als Freizeit- und Sportpartner ist das Verhalten der Pferde in der vom Menschen vorgegebenen Umwelt von großer Bedeutung.

Durch die Domestikation hat der Mensch seinerseits die Verantwortung übernommen, sich um das Wohlbefinden der Pferde zu sorgen. Dazu gehören Gesundheit, Zufriedenheit, Erfüllung sozialer und ethologischer Bedürfnisse und die Möglichkeit, normales Verhalten zeigen zu können (HACKBARTH u. LÜCKERT 2002). Um diese Bedürfnisse zu erfüllen und sie bei der Nutzung beachten zu können, werden Kenntnisse über das individuelle Verhalten von Pferden benötigt.

Das Fluchtverhalten des Pferdes ist trotz der Domestikation sehr ausgeprägt geblieben und stellt für den Menschen bei der Nutzung von Pferden die größte Herausforderung dar. Dabei gilt im Umgang weniger die Frage, ob ein Pferd flüchtet oder nicht, sondern wie schnell es in eine Erregungslage zurück findet, in der es weiterhin in der Lage ist, sich dem Menschen zuzuwenden und mit ihm zusammen zu arbeiten.

In der vorliegenden Arbeit wurden 70 Reitpferd-Hengste in einem Verhaltenstest untersucht. Der Test bestand aus neun verschiedenen Situationen, die vor allem das Flucht- und Erkundungsverhalten der Pferde überprüften.

Die Fragestellungen in dieser Arbeit lauten:

 Sind die Testsituationen für die Beurteilung des Temperaments und Charakters von Pferden geeignet?

 Ist der Verhaltenstest bei einer Wiederholung reliabel?

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 Gibt es einen Einfluss des Ausbildungsstandes der Pferde in Bezug auf die Testergebnisse?

Es wurde darauf geachtet, im Verhaltenstest ein hohes Maß an Objektivität zu erfüllen, um eine unabhängige Beurteilung unbekannter Pferde zu ermöglichen. Die Ergebnisse dieser Arbeit sollen somit die Beurteilung des Temperaments und Charakters von Pferden verbessern.

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Literaturübersicht 3

2. Literaturübersicht

2.1. Individualverhalten, Interieur, Temperament und Charakter

Individuelle Unterschiede im Verhalten sind bei vielen Tierarten beschrieben worden, zum Beispiel bei Nagern (ARCHER 1973), Rindern (KILGOUR 1975) und Pferden (WOLFF et al. 1997). Unterschiede im Verhalten führen dazu, dass einige Tiere besser mit Veränderungen in ihrer Umwelt umgehen können als andere (SEAMAN et al. 2002). Hat ein Tier nicht die Möglichkeit, seine Verhaltensbedürfnisse auszuleben und seine Umwelt zu kontrollieren, kann ein gestörtes Wohlbefinden resultieren. Laut HACKBARTH und LÜCKERT (2002) liegt Wohlbefinden vor, wenn ein Tier frei von negativen Empfindungen ist. Für die Beurteilung des Wohlbefindens bilden die Morphologie, die Physiologie und das Verhalten des Tieres aussagekräftige Parameter.

Durch die Nutzung als Sport- und Freizeitpartner sind das Temperament und der Charakter eines Pferdes für den Menschen von großem Interesse. Sowohl aus seiner Verpflichtung im rechtlichen (Verantwortung im Sinne des Tierschutzgesetzes und Staatsziel „Tierschutz“ im Grundgesetz) und ethischen Sinne (das Pferd als Mitgeschöpf), als auch aus rein praktischen Gründen (durchschnittliches Körpergewicht eines Warmblutpferdes: 500kg) profitiert der Mensch von dem freundlichen Wesen des Pferdes und hat diese Eigenschaft im Laufe der Domestikation erfolgreich züchterisch selektiert und verstärkt.

Eine verbesserte Kenntnis sowohl des Individualverhaltens eines Pferdes als auch des gesamten Verhaltensrepertoire von Pferden kann außerdem helfen, Unfälle zu vermeiden (HAUSBERGER et al. 2008).

2.1.1. Das Interieur des Pferdes

Das Interieur bezeichnet die inneren Werte eines Pferdes (SIMON-SCHÖN 2008) und hat eine zentrale Bedeutung bei Sport- und Freizeitpferden. Laut einer Studie von BRUNS et al. (1978) korrelieren die Auktionspreise bei Sportpferden in einem

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hohen Maße positiv mit dem Merkmal „Innere Werte“. Diese Bezeichnung entspricht einer Zusammenfassung der Werte Charakter, Temperament und Leistungsbereitschaft. Dieses lässt auf eine große Bedeutung des Interieurs bei Sportpferden schließen. In Marketing-Studien (RUMPF 2009) benennen sowohl Turnier- als auch Freizeitreiter die Bedeutung des Interieurs als unverzichtbar (50%

der Antworten) oder wichtig (30-40%). 88% der Teilnehmer finden einen höheren Preis des Pferdes für einen ausgeglichenen Charakter gerechtfertigt. Laut SITZENSTOCK und SIMIANER (2009) verlangt besonders der Freizeitreiter ein vielseitiges Pferd mit sehr guten Interieureigenschaften.

Die Definition des Interieurs bzw. des guten Interieurs ist dagegen schwer zu finden.

Ein Pferd soll laut Rahmenzuchtziel der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. (FN 2010) aufgrund seines Temperamentes und seines Charakters für Reitzwecke jeder Art geeignet sein. Die Leitlinien für die Veranlagungsprüfung von Hengsten der deutschen Reitpferdezuchten (BMVEL 2003) fassen das Interieur eines Pferdes in den Merkmalen Charakter, Temperament, Leistungsbereitschaft und Konstitution zusammen. Die Einzelnoten dieser Merkmale werden zu einer Interieurnote zusammen gefasst. Die geringe Variabilität in den Interieurnoten der Leistungsprüfungen bietet aber leider nur wenig Möglichkeiten, die Bedeutung dieses Merkmales bei der Zucht zu berücksichtigen (BROCKMANN u. BADE 2002;

PIRSICH et al. 2009). Diese Tatsache verwundert, da die genetische Komponente schon lange vermutet wird und diese Merkmale laut der Leitlinien für die Reitpferdezucht von entscheidender Bedeutung sind.

Üblich ist bisher die Einteilung von Pferden in verschiedene „Typen“. Daraus sind die heute gebräuchlichen Bezeichnungen Pony, Kalt-, Warm- und Vollblut entstanden.

Die Typenlehre stellt eine Einteilung der Pferde in Gruppen dar, die sich nicht nur morphologisch, sondern auch in ihrem Verhalten unterscheiden. Diese Unterschiede sind das Resultat verschiedener Zuchtmaßnahmen.

Als Pony bezeichnet man kleine Pferde bis zu einem Widerristmaß von ≤1,48 m. Ihre Körperformen sind eher rund, die Kruppe ist in Relation zur Widerristhöhe breit. Sie haben häufig starke Mähnen- und Schweifbehaarung, sehr dichte Unterwolle und

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Literaturübersicht 5

derbes Deckhaar. Zusammen mit eher kurzen Ohren machen sie diese Eigenschaften relativ tolerant gegenüber Kälte und Nässe. Sie sind eher leichtfuttrig und neigen zum Verfetten. Da sie im Laufe des Zuchtgeschehens überwiegend in Gruppen gehalten wurden, sind sie sehr gesellig und häufig gut verträglich mit Artgenossen. Ihr Verhalten wird als aufmerksam, lebhaft, sehr lernfähig und nervenstark beschrieben (ZEITLER-FEICHT 2008).

Kaltblüter wurden auf ihren Verwendungszweck als Trag- und Zugtiere selektiert.

Diese Tatsache spiegelt sich sowohl in ihrem Exterieur als auch im Verhalten wider.

Das Kaltblut hat einen kräftigen Körperbau und ist stark bemuskelt. Durch sein geringeres Bewegungsbedürfnis werden ihm die Attribute gelassen und gutmütig zugeschrieben. Dabei soll es eher langsam lernen, dafür aber einmal Gelerntes lange im Gedächtnis behalten. Kaltblüter eignen sich ebenfalls gut für die Haltung in der Gruppe (ZEITLER-FEICHT 2008).

Warm- und Vollblüter sind größer als Ponys und haben einen feineren Körperbau als Kaltblüter. Sie bilden im Winter weniger Unterwolle aus. Deshalb benötigen sie intensiveren Witterungsschutz als Ponys, die Haltung bei Außentemperaturen ist aber ebenfalls möglich. Das vorrangige Zuchtziel bei Warm- und Vollblütern war schon immer die Eignung zum Reiten und eine hohe Leistungsfähigkeit für sportliche Wettkämpfe. Sie haben daher ein erhöhtes Bewegungsbedürfnis und neigen schneller zur Übererregbarkeit. Dadurch haben sie auch eine höhere Prädisposition zur Entwicklung von Verhaltensstörungen. Es kann sich ein erhöhtes Maß an Aggressionsverhalten gegenüber Artgenossen und Menschen zeigen. Pferde vom Arabertyp haben von allen Rassen das höchste Bewegungsbedürfnis. Sie sind besonders sensibel, reaktionsschnell und leicht erregbar, bei ihnen kann der Fluchtreflex sehr schnell ausgelöst werden (ZEITLER-FEICHT 2008).

Innerhalb dieser verschiedenen Pferdetypen gibt es individuelle Variationen. Sie zeigen sich sowohl im Bereich des Exterieurs, zum Beispiel eine besonders geringe oder hohe Körpergröße abweichend vom gewünschten Rassestandard, als auch im Bereich des Verhaltens. So entwickeln unter ungünstigen Haltungsbedingungen nicht alle Pferde der gleichen Rasse eine Verhaltensstörung. Durch die Zuordnung zu

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einem Typ, ebenso wie zu einer Rasse, lässt sich folglich noch nicht auf das individuelle Verhalten eines Pferdes rückschließen. Es können lediglich Tendenzen angegeben werden.

2.1.2. Temperament und Charakter

Das Pferd nimmt eine Sonderstellung unter den Haustieren des Menschen ein, da es sowohl Liebhaber- als auch Nutztier ist und als Reitpferd seinen Zweck erfüllen soll.

Im Falle eines Pferdekaufes hat der Käufer häufig relativ genaue Vorstellungen der gewünschten Rasse und Eigenschaften seines zukünftigen Pferdes. Eine bessere Kenntnis des individuellen Charakters und Temperaments eines Pferdes kann hilfreich sein, um den Käufer in der Wahl des zu seinen Kenntnissen und Fähigkeiten passenden Pferdes zu unterstützen. Dieses wäre auch im Sinne des Tierschutzes, da somit ein häufiger Besitzerwechsel und damit auch die mehrfache Adaptation der Pferde an eine neue Umgebung und fremde Artgenossen reduziert werden würde.

Bei Hunden wurde diese Möglichkeit bereits erprobt. Durch kurze Verhaltenstests konnte ein mögliches Problemverhalten der Hunde erkannt und daraufhin die Vermittlung der Hunde besser an neue Besitzer angepasst werden (VAN DER BORG et al. 1991).

Die Einteilung eines Pferdes zu einem bestimmten Verhaltenstyp ist häufig ein eher subjektives Verfahren, das auf anekdotischen Erfahrungen der Beurteiler beruht.

Diese Tatsache ist für langjährige Pferdehalter und Reiter durch gute Kenntnisse der eigenen Pferde kein Nachteil. Problematisch gestaltet sich der Dialog allerdings, wenn ein unbekanntes Pferd beurteilt werden soll oder die subjektive Meinung dessen, welche Eigenschaften ein „gutes“ Pferd ausmachen, auseinander gehen.

MILLS (1998) untersuchte die Inter-Observer-Reliabilität bei der Bewertung der Persönlichkeit von Pferden und fand dabei nur geringe Übereinstimmungen zwischen den verschiedenen Bewertern. Außerdem stellte sich der Verdacht, dass die Bewerter mit den Temperamentsbeschreibungen verschiedene Assoziationen verbanden. Folglich sind konkrete Definitionen der benutzten Begriffe nötig und

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Literaturübersicht 7

hilfreich. Nur so kann anschließend ein objektiver Vergleich zwischen einzelnen Individuen gezogen werden.

Charakter – Definition

Das Wort „Charakter“ leitet sich ab vom griechischen charassein = ritzen, prägen und bezeichnete ursprünglich ein Kennzeichen oder Merkmal, an dem etwas erkannt wird. In der Psychologie versteht man darunter das Gesamtgefüge der Eigenschaften eines Individuums, die seine Besonderheiten kennzeichnen (DORSCH et al. 2004).

Der Charakter ist ein konstantes Verhaltensmuster eines Individuums.

Temperament – Definition

Das Temperament ist das Resultat aus dem physischen, hormonellen und nervalen Status eines Individuums (KILGOUR 1975). Es hebt sich damit von anderen Individuen ab. Da Pferde ebenso wie andere Tiere und der Mensch täglich verschiedenen körperlichen Prozessen und neuen Erfahrungen mit ihrer Umwelt ausgesetzt sind, kann sich das Temperament im Laufe des Lebens verändern.

Gewisse Grundzüge des Temperamentes manifestieren sich aber während des Ontogeneseprozesses (LANSADE et al. 2007).

Auch in den Richtlinien der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. wird von individuellen Unterschieden der Pferde in Charakter und Temperament gesprochen (FN 1997). Diese sollen in der Ausbildung des Reitpferdes berücksichtigt werden.

Der Versuch, ein ausgewogenes Maß zwischen dem Temperament des Pferdes, der Persönlichkeit des Reiters, Haltung, Management und Nutzung des Pferdes zu finden, liefert gute Voraussetzungen sowohl für die erfolgreiche sportliche Leistung, die entspannte Freizeitgestaltung als auch für das Wohlbefinden der Pferde (VISSER et al. 2001).

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2.2. Verhalten in Konfliktsituationen

2.2.1. Fluchtverhalten

Das Pferd ist ein Fluchttier. In seiner Phylogenese hat sich der Körper des Pferdes auf diese Verhaltensweise spezialisiert. Die Sinnesorgane sind auf eine frühzeitige Wahrnehmung eines Feindes ausgerichtet und die ausgeprägte Leistungsfähigkeit von Bewegungsapparat, Herz-Kreislauf-System und Atmungstrakt ermöglichen dem Pferd eine schnelle Flucht. Dieses Verhalten ist trotz der Domestikation in einem starken Ausmaß vorhanden geblieben und ist für den Menschen bei der Nutzung des Pferdes die größte Herausforderung (LE SCOLAN et al. 1997; CHRISTENSEN et al.

2005; FORKMAN et al. 2007). Da das Fluchtverhalten zum Normalverhalten des Pferdes gehört, stellt sich also weniger die Frage, ob das Pferd Fluchtverhalten zeigt oder nicht, sondern wie stark die Fluchtreaktion ist und wann sie endet. Im täglichen Umgang und beim Reiten ist dabei das Ausmaß der Gefährdung des Menschen durch das flüchtende Pferd und die Zeitdauer bis das Pferd sich wieder entspannt dem Menschen zuwendet von Bedeutung.

2.2.2. Erkundungsverhalten

Das Erkundungsverhalten steht in einem sehr engen Zusammenhang zum Fluchtverhalten (COREY 1978). Pferde sind sehr neugierig und erkunden, wenn sie die Gelegenheit dazu haben, gerne und häufig ihre Umgebung. Dieses Verhalten ist vor allem bei Fohlen und Jungtieren stark ausgeprägt (ZEITLER-FEICHT 2008). Mit zunehmendem Alter nimmt das Erkundungsbedürfnis bei Pferden ab, es bleibt aber trotzdem lebenslang erhalten. Erkundungsverhalten ist unter natürlichen Bedingungen ein wesentlicher Faktor für das Überleben. Es hilft Erfahrungen zu sammeln, neue Ressourcen zu erschließen und gefährliche Situationen und Gegenstände von ungefährlichen zu unterscheiden. Mit Hilfe dieses Lernen durch Erfahrung kann eine unnötige Flucht und der damit verbundene Energieverlust vermieden werden.

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Literaturübersicht 9

Fördert der Mensch durch eine artgerechte Haltung und ein gut strukturiertes und abwechslungsreiches Training das Erkundungsverhalten des Pferdes, kann er sich die Reduktion des Fluchtverhaltens zu Nutze machen. So können Unfälle vermieden und übermäßiger Stress beim Pferd reduziert werden. Dieses fördert nicht nur das Wohlbefinden des Pferdes sondern auch seine Leistungsfähigkeit (LANSADE et al.

2007).

Durch gezielte Selektion in der Zucht des Pferdes besteht bereits eine große Variabilität bezüglich der Ausprägung des Fluchtverhaltens des Pferdes. Dieses gilt sowohl für die verschiedenen Pferdetypen, die einzelnen Rassen, aber auch individuell durch genetische Anlagen eines Einzeltieres.

2.2.3. Übersprungsverhalten

Unter Übersprungsverhalten versteht man das plötzliche Auftreten von Verhaltensweisen, die in dem jeweiligen Kontext unpassend erscheinen (GATTERMANN 2006). Es entsteht, wenn eine starke Motivation nicht adäquat ausgeführt werden kann, zum Beispiel weil eine Verhaltenskette zu schnell ausgeführt wird und somit keine Befriedung erreicht wird, obwohl der eigentliche Zweck des Verhaltens bereits erfüllt ist. Das Übersprungsverhalten ist dann ein Ventil für die überschüssige Handlungsbereitschaft.

Eine zweite Möglichkeit zur Entstehung von Übersprungsverhalten sind Konflikte bei zwei konkurrierenden Verhaltensweisen, zum Beispiel zwischen Flucht- und Erkundungstendenz. Diese beiden antagonistischen Antriebe hemmen sich gegenseitig und führen dazu, dass eine andere, ursprünglich latente Motivation, wie zum Beispiel zum Komfortverhalten, ausgeführt wird.

Von Pferden häufig ausgeführte Übersprungshandlungen sind zum Beispiel: sich über die Lippen lecken, einen Gegenstand kurz beknabbern oder hinein beißen, mit dem Kopf schlagen, kauen oder gähnen (ZEEB 1959).

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2.2.4. Aggressionsverhalten

In einer Konfliktsituation kann durch das Erleben von Frustration Aggressionsverhalten entstehen. Frustration entsteht, wenn die Handlungsmöglichkeiten des Pferdes von außen behindert werden und damit eine Erwartungshaltung nicht befriedigt werden kann. Durch eine Verbesserung der Frustrationstoleranz kann das Empfinden der Frustration und das daraus resultierende Aggressionsverhalten gemindert bzw. vermieden werden. Die Voraussetzungen dafür werden vor allem in der Jugendentwicklung des Pferdes gelegt, indem es im Sozialspiel und im weiteren Umgang mit Artgenossen lernt, mit Frustration umzugehen.

2.3. Verhaltenstests bei Pferden

Bei allen Diskussionen um Temperament und Charakter des Pferdes bleibt die Beurteilung in vielen Fällen sehr subjektiv. Wünschenswert wäre ein Test, der mit möglichst wenig Aufwand eine objektive Beurteilung des Verhaltens ermöglicht, idealerweise kombiniert mit der Vorhersage der Reaktion des Pferdes in ähnlichen Situationen. Die Ergebnisse von Fragebogenstudien führen überwiegend zu relativ subjektiven Einschätzungen der Pferde und scheinen stark abhängig von den persönlichen Vorlieben der Befragten zu sein (SEAMAN et al. 2002). Eine bessere Möglichkeit der Beurteilung von Pferden bieten Verhaltenstests. Dabei stehen diverse Testmethoden zu den verschiedenen Fragestellungen zur Verfügung. Die meisten Methoden wurden ursprünglich für die Anwendung von Labortieren verwendet und erst später auf andere Tierarten oder Nutzungsrichtungen übertragen (FORKMAN et al. 2007).

2.3.1. Open Field Test

Der Open Field Test ist eine Beobachtung des Tieres in einem vierseitig geschlossenen Raum, der keine weiteren Strukturen aufweist. Er kann zur

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Literaturübersicht 11

Untersuchung des freien Erkundungsverhalten (GATTERMANN 2006), aber auch der Angst vor Neuem (JENSEN et al. 1997) herangezogen werden. In der Literatur wird dieser Test häufig auch als „Novel Arena Test“ bezeichnet (FORKMAN et al.

2007). Vor allem bei der Untersuchung von Nagern ist der Verhaltenstest im Open Field bereits lange etabliert (BEILHARZ u. COX 1967; ARCHER 1973). Auf große Säugetiere wie Kühe (KILGOUR 1975), Schweine (BEILHARZ u. COX 1967) und Pferde (WOLFF et al. 1997; SEAMAN et al. 2002) wurde die Untersuchung des Verhaltens im Open Field bereits erfolgreich übertragen.

Die Größe und Beschaffenheit des Raumes variiert je nach Versuchsbedingungen und Tierart. Eine Open Field Arena lässt sich relativ einfach aufbauen und das Verhalten der Tiere kann gut beobachtet werden, so dass sich dieser Test für die Untersuchung von Großtieren gut eignet (KILGOUR 1975). Bei der Auswahl des Ortes muss unter anderem darauf geachtet werden, dass die Fläche der Testarena für die Größe der jeweiligen Tierart ausreichend bemessen ist, damit die Tiere einen Anreiz zur Erkundung ihrer Umgebung haben (WOLFF et al. 1997). DENENBERG (1969) beschreibt die Größe eines Open Fields für eine Ratte als ausreichend, wenn sie die Maße des Käfigs, in dem sie üblicherweise gehalten wird, erheblich überschreitet. KILGOUR (1975) untersuchte das Verhalten von Kühen in einem 22 m2 großen Open Field. Aufgrund der vergleichbaren Körpergröße lässt sich eine ähnlich große Fläche auch für Pferde nutzen. Die Untersuchung im Open Field wird möglichst in einem geschlossenen Raum durchgeführt, um Störungen von außen zu vermeiden. Reithallen haben üblicherweise eine Breite von 20 m, so dass sich eine Arena von entsprechender Größe durch eine Barriere abtrennen lässt. Da die Tiere im Open Field sich selber überlassen werden und freies Erkundungsverhalten zeigen sollen, muss darauf geachtet werden, dass die Abtrennung stabil und so verankert ist, dass sie nicht umfallen kann.

Mit freiem Erkundungsverhalten ist immer Bewegung im Raum verbunden, so dass im Open Field auch das Bewegungsverhalten untersucht werden kann. Zu diesem Zweck werden auf dem Boden der Arena Markierungen angebracht, so dass der Raum in Felder unterteilt ist. Die Häufigkeit der Überschreitung der Linien wird gezählt (BEILHARZ u. COX 1967; DENENBERG 1969; WOLFF et al. 1997;

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SEAMAN et al. 2002). Auf diese Weise kann zusätzlich eine Präferenz des Tieres für eine Zone der Arena überprüft werden.

In diesem Zusammenhang ist allerdings zu beachten, dass eine rein quantitative Bestimmung des Bewegungsverhaltens häufig nicht ausreichend ist. Die schlichte Aussage, dass Tiere, die sich viel bewegen und dabei - als zweiten Parameter – häufig Kot absetzen, eine hohe Emotionalität im Sinne von vermehrter Angst aufweisen, gilt nicht allgemein (DENENBERG 1969; DE PASSILLÉ et al. 1995). Ein hohes Maß an Bewegung kann ebenso ein Zeichen von verstärktem Erkundungsverhalten sein. Auch der Umkehrschluss lässt sich nicht isoliert auswerten, da auch stationär viel erkundet werden kann. COREY (1978) kritisiert die Untersuchung im Open Field aus diesen Gründen. Er bezeichnet diese Erhebung von Daten als „erzwungene Erkundungs-Prozedur“, da die natürlichen Verhaltensweisen der Tiere, die im Zusammenhang mit Erkunden stehen, wie zum Beispiel Bewegung und Schnuppern, in der künstlichen Umgebung des Open Fields nicht zwingend zu einer eindeutigen Aussage führen. Hier muss deshalb das Ausdrucksverhalten der Tiere mit einbezogen werden, um zu einem aussagekräftigen Ergebnis zu kommen.

Bei sozial lebenden Tieren kann die Angst vor einer neuen Umgebung nicht völlig von dem Einfluss der Isolation getrennt werden (KILGOUR 1975; JONES 1977;

WOLFF et al. 1997). In einem Open Field werden die Tiere üblicherweise einzeln beobachtet (FORKMAN et al. 2007), so dass die soziale Isolation immer eine der Hauptkomponenten neben der Neugier oder Angst vor Neuem darstellt. Auf der anderen Seite kann die Untersuchung von Einzeltieren zu einem Anstieg des Erkundungsverhaltens führen, da die Tiere sich nicht auf die Anwesenheit eines Artgenossen konzentrieren (JENSEN et al. 1997). Diesen Umständen kann man je nach Fragestellung entgegen wirken, indem man die Tiere vor Testbeginn mit der Testarena oder mit einer kurzzeitigen Isolation vertraut macht. VISSER et al. (2001) gewöhnten die Pferde in ihrer Untersuchung vor Beginn der eigentlichen Tests an die Arena, in dem sie zweimal die Pferde in einer Gruppe aus acht Tieren in der Arena frei laufen ließen, anschließend wurde jedes Pferd noch zweimal einzeln in der Arena laufen gelassen.

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Literaturübersicht 13

Das Bewegungsverhalten im Open Field hängt unter anderem von der Haltung der Tiere ab. Kälber zeigen vermehrtes Galoppieren, Buckeln und Traben wenn sie zuvor mehr Zeit ausschließlich im ihrem räumlich begrenzten Stall verbracht hatten (JENSEN et al. 1997). In den Testablauf integrierte Bewegung vor dem eigentlichen Test bietet die Möglichkeit, erste Übermutsreaktionen zu bewältigen und reduziert bei kontrollierter Bewegung die Verletzungsgefahr der Tiere durch langsames Aufwärmen von Muskulatur und Gelenken. Nach DE PASSILLÉ et al. (1995) sinkt dadurch nicht die individuelle Tendenz des Tieres sich im Open Field zu bewegen.

Die Verhaltenselemente, die bei Pferden im Open Field am häufigsten untersucht werden sind Bewegungs-, Erkundungs- und Ausscheidungsverhalten sowie Schweifposition und Vokalisation (FORKMAN et al. 2007).

2.3.2. Novel Object Test

Im Novel Object Test wird ein Tier in einem geschlossenen Raum mit einem unbekannten Gegenstand konfrontiert. Der Gegenstand befindet sich entweder in der Mitte oder einer der Ecken des Raumes und ist dabei so weit von der Tür und dem eintretenden Tier entfernt, dass eine Annäherung an das Objekt beobachtet und die dabei zurückgelegte Strecke bestimmt werden kann. Der Test mit einem stationären unbekannten Objekt ist geeignet, um das Erkundungsverhalten von Tieren und die Angst vor unbekannten Gegenständen (Neophobie) zu untersuchen. Auch diese Testart wurde anfänglich bei Ratten und Mäusen angewandt (COREY 1978;

ENNACEUR u. DELACOUR 1988) und später auf andere Tierarten wie Hunde (LEY et al. 2007), Rinder (FORKMAN et al. 2007) und Pferde (WOLFF et al. 1997;

VISSER et al. 2001) übertragen. Um sicherzustellen, dass sich die Reaktion auf das neue Objekt bezieht, ist es sinnvoll, die Tiere bereits im Vorfeld der Untersuchung mit dem Testort bekannt zu machen (COREY 1978; LE SCOLAN et al. 1997; WOLFF et al. 1997; VISSER et al. 2001; TANAS u. PISULA 2011). Je stärker sich das neue Objekt von den bisherigen Erfahrungen des Tieres unterscheidet, desto stärker ist der Einfluss des Unbekannten (COREY 1978). Wenn die Tiere die Möglichkeit haben, sich freiwillig dem Objekt anzunähern, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie

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sich annähern größer, als wenn sie gezwungen werden, sich in die Nähe des Objektes zu begeben (FORKMAN et al. 2007).

Die Zeit, die das Tier benötigt, um sich dem Objekt anzunähern, kann als ein Bewertungsparameter herangezogen werden (WOLFF et al. 1997; LEY et al. 2007).

Neben Annäherung mit anschließendem Erkunden oder Ausweichen kann es allerdings auch keine Reaktion auf das Objekt geben (COREY 1978;

CHRISTENSEN et al. 2005). In diesem Fall bietet das ausgewählte Objekt nicht den passenden Reiz für das Tier. Um die Reaktionen unterscheiden zu können, sollte das Ausdrucksverhalten mit betrachtet werden (FORKMAN et al. 2007). Auf diese Weise kann man Tiere, die sich aus Angst dem Objekt nicht annähern von denen, die nicht an der Erkundung interessiert sind, unterscheiden. CHRISTENSEN et al.

(2005) boten Pferden Futter als Anreiz für eine Annäherung an ein unbekanntes Objekt. Die Zeit, die das Tier mit Fressen verbrachte, sank bei der Anwesenheit des Objektes. Parallel stieg die Zeit, die das Pferd mit Erkunden des Objektes verbrachte. Auf diese Weise konkurrieren allerdings die Motivationen „Fressen“ und

„Erkunden“ miteinander, so dass sich möglicherweise keine eindeutige Aussage aus den Ergebnissen ziehen lässt. Eine weitere Möglichkeit ist der forcierte Novel Object Test, in dem das Tier von einem Menschen an das Objekt heran geführt (FORKMAN et al. 2007) oder daran vorbei geritten (VISSER et al. 2003a; PIRSICH et al. 2009) wird. Hier wird dann allerdings mehr das Ausweichen oder Meiden des Tieres untersucht und nicht das Erkundungsverhalten.

LANSADE et al. (2007) zählten die Häufigkeit der Berührung des Objektes durch das Pferd. Dabei zählten sie alle Verhaltenselemente, die im Zusammenhang mit einer Manipulation des Objektes standen, wie daran schnuppern oder lecken, dagegen treten und hinein beißen. Weitere mögliche Testparameter sind die Entfernung zum Objekt oder die Dauer des Kontaktes mit dem Objekt (FORKMAN et al. 2007).

Je nach Haltung und Training der Pferde können Gegenstände wie ein Regenschirm (VISSER et al. 2001), ein großer Ball (PIRSICH et al. 2009), Reifen (LANSADE et al.

2007) oder ein Verkehrshütchen (CHRISTENSEN et al. 2005) den Pferden bereits bekannt sein. Diese Gegenstände werden in manchen Reitställen in das Training der

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Pferde zur Gewöhnung an unbekannte Objekte integriert. Um eine Reaktion auf unbekannte Objekte zu testen eignen sich also eher eigens für den Test erbaute Gegenstände oder Objekte, die sich nach bestem Ermessen noch nie in der Umgebung der Pferde befunden haben (LE SCOLAN et al. 1997).

Bei weiteren Untersuchungen, in denen laut der Autoren ein Novel Object Test durchgeführt wurde, handelte es sich um bewegte Objekte. Es war also kein stationäres Objekt und sollte somit dem Startling Test zugeordnet werden (s.u.).

2.3.3. Startling Test

Als Startling Test, auch Reaktionstest oder stimulus-reactivity-test genannt, bezeichnet man einen Test, der eine Schreckreaktion und anschließende Flucht des Tieres auslöst (FORKMAN et al. 2007). Er dient also der Untersuchung der Angst eines Tieres vor einem Flucht-auslösenden Stimulus. Da die Reaktion von dem testspezifischen Stimulus ausgelöst werden soll, ist es auch hier sinnvoll, wenn die Tiere bereits vor Versuchsbeginn an den Testort gewöhnt wurden.

Bei Pferden ist, wie auch bei anderen Beutetieren, die Reaktion auf sich plötzlich bewegende Stimuli stärker ausgeprägt als auf stationäre unbekannte Gegenstände (CHRISTENSEN et al. 2005). Als Objekte wurden in vorherigen Untersuchungen zum Beispiel sich öffnende Regenschirme (VISSER et al. 2001; LEY et al. 2007), rotierende Ballons (MOMOZAWA et al. 2003) oder Flatterband (MINERO et al. 2006;

PIRSICH et al. 2009) verwendet. Dabei liefen die Pferde frei in der Testarena (MOMOZAWA et al. 2003), wurden geführt oder geritten (PIRSICH et al. 2009).

SEAMAN et al. (2002) ließen die Pferde direkt vom Menschen mit einer Sprühflasche am Körper mit Wasser besprühen. Hier kann allerdings eine Reaktion des Pferdes aufgrund der vorherigen Erfahrungen mit dem Menschen nicht ausgeschlossen werden.

Ein Geräusch kann ebenfalls als Flucht-auslösender Stimulus herangezogen werden.

Nach EKMAN et al. (1985) ist ein Pistolenschuss einer der effektivsten Auslöser für eine Fluchtreaktion. GODDARD und BEILHARZ (1986) untersuchten die Reaktion

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von Hundewelpen auf einen Schuss. CHRISTENSEN et al. (2005) spielten ein Geräusch ab während die Pferde aus einem Eimer fraßen. Die Zeit, die das Pferd mit Fressen verbrachte, sank im Verhältnis zur Kontrolle ohne Geräusch. Bei PIRSICH et al. (2009) wurden die Pferde von einem Testreiter an einer auf dem Boden liegenden Leiter vorbei geritten, über die ein mit Blechdosen gefüllter Sack gezogen wurde. Somit ergab sich eine Kombination aus optischem und akustischem Reiz.

Da Pferde keinen Rückzugsort im Sinne eines Baus oder Versteckes haben (Zielflucht), spricht man bei ihnen von einer Distanzflucht, die den Abstand zum Stimulus vergrößert (GATTERMANN 2006). Als Testparameter diente somit bei LANSADE et al. (2007) die Strecke, die das Pferd während der Flucht vor einem weggezogenen Plastikwürfel zurücklegte. Ist der Mensch unmittelbar an der Fluchtreaktion des Pferdes beteiligt, zum Beispiel beim Reiten oder während er neben dem Pferd steht, interessiert auch die Gangart, in der das Pferd die Fluchtbewegung ausführt. Eine Flucht im Galopp kann für den Menschen ein höheres Unfallrisiko darstellen als in einer niedrigeren Gangart.

2.3.4. Verhalten gegenüber Menschen

In der Welt eines domestizierten Tieres spielt der Menschen eine sehr große Rolle (FUREIX et al. 2009). Die durch den Menschen vorgegebene Umwelt repräsentiert die Lebensbedingungen für domestizierte Tiere. Testmethoden zum Verhalten der Tiere gegenüber Menschen wurden vorrangig bei Nutztieren entwickelt, da sie im Gegensatz zu den meisten Labortieren bei Angst oder Abwehrverhalten schwieriger zu händeln sind. Trotz der Domestikation ist bei Pferden eine gewisse Furcht gegenüber Menschen nach wie vor erhalten geblieben (FORKMAN et al. 2007). Viele Untersuchungen konzentrieren sich deshalb auf das Verhalten von Pferden während des Handlings durch den Menschen. Das Geschlecht der Testperson hat nach HENRY et al. (2005) dabei keinen Einfluss auf die Testsituation.

FORKMAN et al. (2007) unterscheiden zwischen der Annäherung des Menschen an das Tier („Forced Approach Test“) und der freiwilligen Annäherung des Tieres an den Menschen („Voluntary Approach Test“). Betrachtet man den Einfluss der

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Körperhaltung des Menschen in diesen Situationen, so fanden SEAMAN et al. (2002) keinen Unterschied in der Annäherungszeit von Pferden an eine unbekannte Person, die entweder die Pferde bei hoch aufgerichteter Körperhaltung direkt ansah oder bei passiver Körperhaltung mit hängenden Schultern und abgesenktem Kopf den Blick abwandte. Pferde empfinden aber eine aufrechte, „sich größer machende“

Körperhaltung des Menschen ebenso wie einen direkten Blickkontakt als rangweisend (MILLER 1995b). Da sie dem Ranghohen eher ausweichen würden, ist eine runde, passive Körperhaltung des Menschen anzustreben, damit dass Pferd sich leichter annähern kann.

Die Reaktion des Pferdes auf einen Menschen ist das Ergebnis des Charakters sowohl des Pferdes als auch des Menschen und der vorherigen Erfahrungen des Pferdes mit Menschen (HAUSBERGER et al. 2008). Pferde beobachten sehr genau und lernen, auf die Körpersprache der Menschen zu achten (SIGHIERI et al. 2003;

HAUSBERGER et al. 2008; KRÜGER et al. 2010). Kälber (DE PASSILLÉ et al.

1995) und Schafe (LE NEINDRE et al. 1993) zeigen bei Anwesenheit eines Menschen reduzierte Vokalisation im Open Field, sie scheinen den Menschen hier als Sozialpartner anzuerkennen.

Folgt ein Pferd bereitwillig einem Menschen, ohne dass dieser mit Hilfsmitteln auf das Pferd einwirkt, so erkennt es den Menschen als Sozialpartner im Sinne eines Leitpferdes an. Das Pferd will sich gerne weiterhin in der Nähe des Ranghöheren aufhalten und folgt dem „Leittier“ ruhig und mit gesenktem Kopf, also mit einem entspannten Display (SIGHIERI et al. 2003; ZEITLER-FEICHT 2008). Bei KRÜGER (2007) zeigten 19 von 26 Pferden Folgeverhalten über eine Zeit von 10 Minuten, nachdem sie mit der sogenannten „Round-Pen-Technik“ trainiert wurden. Vier Pferde folgten spontan bevor das Training begonnen hatte. Drei Pferde folgten dem Trainer auch nach 30 Minuten Treiben im Round Pen nicht. Diese Pferde zeigten sehr starkes Schwitzen und reagierten nicht mehr auf Signale des Trainers. Bei diesen Pferden wurde der Test abgebrochen.

Das Pferd kann den Menschen als Sozialpartner und auch als ranghöheres Individuum anerkennen. Um dieses Verhältnis zum Menschen zu überprüfen, wurden

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Pferde bei LE SCOLAN et al. (1997), WOLFF et al. (1997) und VISSER et al. (2001) von einem Menschen über unbekannte Untergründe geführt. Folgt das Pferd in einer solchen Situation sogar einem unbekannten Menschen, so hat es durch vorherige positive Erfahrungen gelernt, Menschen zu vertrauen und sich ihnen auch in Angst- auslösenden Situationen anzuschließen. Auch der körperliche Kontakt zwischen Mensch und Pferd ist ein relevanter Faktor in der Mensch-Pferd-Beziehung. Pferde sollten keine Angst vor der Berührung durch den Menschen haben, damit die tägliche Pflege und eine eventuell nötige tierärztliche Versorgung möglich sind, ohne das Pferd zu ängstigen. LANSADE et al. (2007) maßen zur Überprüfung der Reaktion auf einen unbekannten Menschen die Zeit, die benötigt wurde, um ein Fohlen an der Stirn zu berühren. HENRY et al. (2005) überprüften die Berührung von Fohlen auf der Weide durch eine bekannte und eine unbekannte Person nach unterschiedlichem Handlingsregime der Mutterstuten in den Tagen direkt nach der Geburt der Fohlen.

Ziel auf der Weide war es, die Fohlen an Schulter, Rücken, Rumpf, seitlicher Bauchwand, Nacken und Kopf zu berühren. Die positive Beziehung zwischen Pferden und Menschen beruht vor allem auf guten Erfahrungen beim Handling und sollte bereits in die Fohlenerziehung mit eingebunden werden. Pferde, die früh an einen positiven Umgang mit dem Menschen gewöhnt wurden, sind im täglichen Handling deutlich entspannter (JEZIERSKI et al. 1999). Außerdem sind sie weniger ängstlich gegenüber Menschen und einer unbekannten Umgebung. Dadurch lassen sich bessere Erfolge im täglichen Training der Tiere erzielen und es wird mehr Sicherheit im Umgang mit dem Pferd gewährleistet.

2.3.5. Ressourcenkontrolle

Als Ressource bezeichnet man die für ein Tier lebenswichtigen Verbrauchsgüter wie zum Beispiel Nahrung und Wasser (GATTERMANN 2006), im weiteren Sinne aber auch einen Sozialpartner. Das Vorenthalten oder Wegnehmen einer Ressource kann bei dem Tier zu Frustration führen.

Frustration ist ein emotionaler Zustand der Enttäuschung (GATTERMANN 2006). Sie entsteht, wenn die Handlungsmöglichkeiten und Erfolge eines Individuums von

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außen behindert werden oder wenn ein persönlich angestrebtes Ziel nicht erreicht werden kann. Die Erwartungshaltung und die zugrunde liegenden Motivationen können nicht befriedigt werden. Aus dem Erleben von Frustration entsteht häufig Aggressionsverhalten (Frustrations-Aggressions-Hypothese). Je nach Temperament kann das Individuum in der Folge außerdem mit einer Übersprungshandlung, depressiv (Unlust) oder passiv reagieren. Bei einer chronischen Frustration kann es zur Resignation bis hin zur Apathie des Tieres kommen. Eine andauernde Frustration führt häufig zu Verhaltensstörungen.

Im Rahmen der Entwicklung des Niedersächsischen Wesenstest für Hunde (NMELF 2000) wurden vor die eigentlichen Beurteilungssituationen eine Allgemeinuntersuchung des Hundes und anschließend ein Frustrations- und Lerntest eingeführt. In diesem Zusammenhang dient der Frustrationstest dazu, Hunde ermitteln zu können, die mit Beruhigungsmitteln behandelt wurden. Diese zeigen in dem Test ein deutlich herabgesetztes Lernvermögen. Zusätzlich liefert der Test aber auch Hinweise über die Stress- und Frustrationstoleranz des Tieres und bevorzugte Verhaltensmuster, die es unter Stress oder im Zustand der Frustration zeigt.

Durch das Wegnehmen einer Ressource, im einfachsten Fall Futter, kann ein Tier also in eine Frustrationslage gelangen. Dabei ist es möglich, eine aggressive Reaktion des Tieres zu provozieren. Die sofortige Reaktion und eine Veränderung in der Intensität des Aggressionsverhaltens kann dabei gut beobachtet werden. Der Test kann entweder vom Testleiter selber oder von einer eingewiesenen Hilfsperson durchgeführt werden. In beiden Fällen ist es dem Testleiter möglich, das Verhalten des Tieres ausreichend beurteilen zu können.

2.3.6. Persistenz des Verhaltens und Korrelation zwischen verschiedenen Tests

Eine Persistenz des Normalverhaltens wird bei Tieren vorausgesetzt. Wäre dies nicht der Fall, wäre man nicht in der Lage, aus den Ergebnissen von Studien eine allgemeingültige Aussage über das Verhalten der jeweiligen Tierart zu ziehen (SEAMAN et al. 2002). Die Persistenz eines individuellen Temperaments wurde bei

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vielen Tierarten beobachtet. SEAMAN et al. (2002) fanden konstante Ergebnisse bei Pferden im Open Field und ähnliche Ergebnisse im Novel Object Test und einem Personentest („Voluntary Approach test“) bei drei Versuchen im Abstand von jeweils neun Tagen. Bei Verhaltenstests mit Junghunden im Alter von 3-4 Monaten konnten bereits Vorhersagen für später auftretende Probleme getroffen werden (GODDARD u. BEILHARZ 1986). VISSER et al. (2001) zeigten die Persistenz der Verhaltensreaktionen von Pferden in einem Novel Object und einem Handling Test im Alter von jeweils 9, 10, 21 und 22 Monaten. GRANDIN (1993) fand dagegen keine allgemein gültigen Ergebnisse in der Untersuchung des Verhaltens von Kälbern während des Fixierens zur Blutentnahme. Er fand sowohl Tiere, die sich immer gleich verhielten, als auch solche, bei denen bei jeder Wiederholung der Blutentnahme nach 30 Tagen ein anderes Verhalten auftrat. Hier scheinen noch andere Faktoren eine Rolle zu spielen.

Pferde lernen sehr kontextspezifisch. Die Übertragbarkeit von einer spezifischen Testsituation auf andere Situationen ist nicht zwingend gegeben. WOLFF et al.

(1997) fanden eine Korrelation zwischen den Ergebnissen eines Novel Object Tests und einem Handling Test. Die Aufgabe im Handling Test bestand darin, die Pferde über eine Brücke aus Holzplanken zu führen. Die Pferde wurden dementsprechend in beiden Tests mit etwas Unbekannten konfrontiert und reagierten in beiden Situationen ähnlich. Die Ergebnisse aus dem Open Field bei SEAMAN et al. (2002) konnten dagegen nicht für eine Vorhersage im Novel Object Test und Personentest („Voluntary Approach test“) genutzt werden. Daraus lässt sich schließen, dass die Tests zu verschieden waren, um sie aufeinander zu übertragen. FORKMAN et al.

(2007) stellen die Eignung des Open Fields für eine allgemeine Aussage über Angst bei Pferden in Frage, da die Ergebnisse nicht oder nur wenig mit denen aus anderen Tests zur Angst korrelieren. CHRISTENSEN et al. (2005) fanden keine Korrelationen im Verhalten der Pferde bei einem optischen, akustischen oder olfaktorischen Stimulus. Dies zeigt, dass die verschiedenen Testsituationen unterschiedliche Reaktionen der Pferde provozieren. Bei LANSADE et al. (2007) zeigten die Pferde Meideverhalten bei Kontaktversuchen durch einen Menschen, Fluchtverhalten auf einen entsprechenden Stimulus, aber vermehrtes Erkundungsverhalten gegenüber

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einem Novel Object. Pferde, die nach dem Training im Round Pen folgten, zeigten das Folgen nicht auf der Weide (KRÜGER 2007). Bei der Auswahl der Tests sollte folglich darauf geachtet werden, welches Verhalten in der jeweiligen Situation untersucht werden soll und ob der Test diese Voraussetzungen erfüllt. Verwendet man in verschiedenen Altersstufen verschiedene Testsituationen, lassen sich die Ergebnisse der Tests nicht zuverlässig aufeinander übertragen (GODDARD u.

BEILHARZ 1986). FUREIX et al. (2009) fanden Korrelationen zwischen verschiedenen Tests zum Verhalten von Pferden gegenüber bekannten und unbekannten Personen und in Situationen, die im Zusammenhang mit dem täglichen Reiten standen. Dabei war das Aggressionsverhalten der Pferde dem Menschen gegenüber aussagekräftiger als freundliches Verhalten. Negative Erfahrungen mit Menschen als Auslöser für das Aggressionsverhalten scheinen einen stärkeren Einfluss auf folgende Reaktionen des Pferdes gegenüber Menschen zu haben.

Außerdem zeigte sich, dass Pferde in der Lage sind, Situationen mit bekannten auf unbekannte Menschen zu übertragen.

Bei SEAMAN et al. (2002) hatte die Reihenfolge der Tests keinen Einfluss auf die Testergebnisse.

2.3.7. Test-Retest-Reliabilität

Die Wiederholung eines Verhaltenstests bietet Vor- und Nachteile. Vorteilhaft ist die Korrektur von möglichen „Ausreißern“ innerhalb der Ergebnisse, da auch bei Tieren eine Tagesform-abhängige Variation der Reaktionen möglich ist (TULLOH 1961).

Durch eine Wiederholung des Tests könnten mögliche Extreme in den Ergebnissen besser erklärt beziehungsweise überprüft werden. Nachteilig ist eine nicht zu vermeidende Habituation der Tiere an die Testsituationen. Bei der Habituation kommt es zu einer Gewöhnung der Tiere an wiederholt angebotene, gleichartige Reize und somit zu einer Abnahme der Reaktion (GATTERMANN 2006). Durch diese einfache Form des Lernens kommt es zu einer Unterscheidung von bedeutsamen und bedeutungsneutralen Reizen. Um diesen Effekt zu minimieren

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kann es hilfreich sein, geringe Aspekt des Tests zu variieren, so dass zum Beispiel ein Objekt ausgetauscht wird, der Testort aber gleich bleibt (FORKMAN et al. 2007).

Bei Ratten konnte im Open Field gezeigt werden, dass das Verhalten am ersten Testtag sich von den Tagen 2-4 unterschied (DENENBERG 1969). Eine hohe Aktivität der Ratten am ersten Tag trat gemeinsam mit hohen Stressparametern (Defäkation und Kortikosteronlevel) auf, während ab dem zweiten Tag die hohe Aktivität mit niedrigen Stressparametern verbunden war. KRÜGER (2007) fand eine Reduktion der Zeitspanne vom Treiben eines Pferdes im Round Pen bis zum Folgeverhalten des Pferdes bei mehrfacher Wiederholung des Tests. Die Ergebnisse von PIRSICH et al. (2009) zeigten bei der Wiederholung der Testsituationen bei 133 Pferden nach kurzer Zeit (am gleichen Tag) einen signifikanten Anstieg (p>0,001) um eine Testnote (Verbesserung) zum ersten Testdurchlauf.

2.3.8. Physiologische Parameter

Ergänzend zur Beobachtung des Verhaltens können im Rahmen des Tests physiologische Parameter wie zum Beispiel Herzfrequenz, Herzfrequenz-Variabilität, Atemfrequenz, Plasmakortisol, Speichelkortisol oder Lymphozytenproliferation erhoben werden (JEZIERSKI et al. 1999; VISSER et al. 2003b; CHRISTENSEN et al.

2005; MINERO et al. 2006). In der vorliegenden Untersuchung wurde auf die Messung von physiologischen Parametern bewusst verzichtet, um den Versuchsaufbau möglichst einfach und praxisrelevant zu gestalten.

2.3.9. Adaptation auf Praxisrelevanz

Der Einsatz von Verhaltenstests in der Praxis ist neben der Wissenschaft vor allem im Bereich der Zuchtprüfungen und im Rahmen einer Verkaufsuntersuchung denkbar. Für die Anwendung außerhalb von wissenschaftlichen Versuchsbedingungen ist eine einfache Gestaltung, ein rascher Aufbau und geringer Zeit- und Kostenaufwand nötig (KAUFMANN u. BRUNS 2005). Schon 2001 wurde in der Schweiz bei der Freiberger-Rasse weltweit erstmalig und offiziell ein

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routinemäßig durchgeführter Verhaltenstest im Rahmen der Zuchtprüfung für dreijährige Pferde eingeführt, um die Emotivität des Freibergerpferdes im normalen Ruhe- und Arbeitszustand zu objektivieren (BAUMGARTNER et al. 2009). Auch im Zuchtverband für Shagya-Araber, Anglo-Araber und Araber (ZSAA) ist seit 2003 ein Interieurtest im Zuchtprogramm enthalten (KAUFMANN u. BRUNS 2005). Im Jahr 2002 wurde erstmal die „Gelassenheitsprüfung“ (GHP) als ein gemeinschaftliches Projekt der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. (FN) und der Pferdesportzeitschrift Cavallo vorgestellt (FN 2009). Dabei handelt es sich um einen Wettbewerb, bei dem Pferde im Rahmen einer Prüfung durch einen Parcours geführt oder geritten werden, in dem verschiedene Aufgaben in einer vorgegebenen Reihenfolge absolviert werden müssen. Es werden der Gehorsam des Pferdes und seine Fluchtreaktionen beurteilt (KAUFMANN u. BRUNS 2005). Die Gelassenheitsprüfung überprüft ein Pferd-Mensch-Team und den Trainingsstand des Pferdes in den speziellen Situationen. Es handelt sich dabei also nicht um einen Test im Sinne der Temperamentsbeurteilung. Trotzdem bieten die Testergebnisse die Möglichkeit, eine Aussage über den Trainingszustand und die Mensch-Pferd- Beziehung des jeweiligen Paares zu machen.

2.4. Das Ausdrucksverhalten des Pferdes

Zu einer objektiven Beurteilung des Verhaltens einer Tierart ist es sinnvoll, dieses vorher auf Basis eines Ethogramms zu definieren. Auf diese Weise kann anschließend von den gleichen Grundlagen ausgegangen werden. Das Ethogramm einer Tierart beschreibt das Verhaltensrepertoire sowohl unter natürlichen Umweltbedingungen als auch im „künstlichen“, durch den Menschen geschaffenen und zugeteilten Lebensraum (GATTERMANN 2006). Ethogramme werden im Allgemeinen nach sogenannten Funktionskreisen gegliedert. Darunter versteht man eine Einteilung in Klassen, die sich nach Zweck, Motivation, Bezugsobjekt und dementsprechend nach ihren biologischen Funktionen unterscheiden. Dabei können allerdings auch Überschneidungen der Verhaltensweisen mit einer Zuordnung zu mehreren Funktionskreisen vorkommen (ZEITLER-FEICHT 2008).

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Es werden hier die Verhaltenselemente des Pferdes näher beschrieben, die auch in Kapitel 3 (Tiere, Material und Methoden) verwendet werden. Diese Auflistung beinhaltet deshalb nur Teile des vollständigen Ethogramms des Pferdes.

Umfassende Literatur zum Ethogramm kann der Sekundärliteratur entnommen werden.

2.4.1. Lokomotionsverhalten

2.4.1.1 Bewegung

Unter natürlichen Bedingungen bewegen sich Pferde pro Tag etwa 6 bis 11 km fort.

Diese Angabe kann allerdings je nach Nahrungsangebot und erreichbaren Wasserstellen stark variieren. Neben den Umweltfaktoren kann das Lokomotionsverhalten auch vom Alter, dem Geschlecht und der Gruppenstruktur abhängen. So ist bei Jungtieren und Hengsten der Anteil der Gangarten Trab und Galopp an der Gesamtfortbewegung höher als bei erwachsenen Stuten (ZEITLER- FEICHT 2008). Der Schritt stellt aber die Hauptgangart von Pferden unter natürlichen Bedingungen dar. Das Grasen im Schritt nimmt bis zu 60% der Tagesaktivität ein und auch Wanderungen erfolgen überwiegend in dieser Gangart. Die Gangarten Trab und Galopp werden meist nur kurzfristig und vor allem im Spiel, bei Auseinandersetzungen oder zur Flucht gezeigt.

Die Gangarten des Pferdes sind wie folgt definiert (WISSDORF et al. 2010):

Schritt: Der Schritt ist ein Viertakt in acht Phasen mit der Fußfolge hinten links, vorne links, hinten rechts, vorne rechts.

Trab: Der Trab ist eine gesprungene Gangart im Zweitakt mit vier Phasen:

gleichzeitig hinten links/vorne rechts, Sprungphase, hinten rechts/ vorne links, Sprungphase.

Galopp: Der Galopp ist ein Dreitakt in sechs Phasen. Er stellt die schnellste Gangart des Pferdes dar. Er wird als Rechts- oder Linksgalopp ausgeführt, je nachdem, welches seitliche Beinpaar in der Bewegung weiter vorgreift. Aus

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Entlastungsgründen wechseln Pferde im freien Galopp zwischen Rechts- und Linksgalopp.

Ein stehendes Pferd belastet in einer physiologischen Haltung alle vier Gliedmaßen gleichmäßig. Stehen kann kontextspezifisch in vielen verschiedenen Situationen gezeigt werden. In Abhängigkeit von der jeweiligen Haltungsform (Bewegungsmöglichkeit und Nahrungsangebot) verbringen Pferde unter der Obhut des Menschen einen Großteil des Tages mit der Nahrungsaufnahme im Stehen.

Neben dem Fressen verbringen frei lebende Pferde etwa sieben bis neun Stunden täglich mit Ruhen (ZEITLER-FEICHT 2008). Das Ruhen in Bauch- oder Seitenlage nimmt dabei nur einen geringen Teil der Ruhephasen ein. Adulte Pferde dösen im Allgemeinen im Stehen. Allerdings wird hier häufig ein Hinterbein auf der Hufspitze abgestellt, das sogenannte „Schildern“ (s.u.). In diesem Fall sind nicht mehr alle vier Gliedmaßen der gleichen Belastung ausgesetzt.

Ein freilaufendes Pferd kann aus der Bewegung anhalten und im Stehen einen Gegenstand genauer erkunden. Als eine Bewältigungsstrategie bei Angst- auslösenden Reizen kann Stehen in Form von „Erstarren“ gezeigt werden. Das Pferd steht völlig unbeweglich mit stark angespannter Körpermuskulatur, meistens verharrt es in der Haltung, die in dem Moment des Reizes gerade ausgeführt wurde. Die Ohren und der Blick sind in die Richtung des Interesses gerichtet. Es wird diskutiert, ob der biologische Sinn des Erstarrens darin liegt, dass ein sich nicht bewegendes Tier für einen Feind weniger gut zu beobachten ist (DENENBERG 1969). Je nachdem, ob das Pferd den Reiz als gefährlich oder ungefährlich einstuft, löst es sich aus der Starre indem es flüchtet oder sich wieder entspannt und mit dem unterbrochenen Verhalten fortfährt. Die ersten Anzeichen dieser Entspannung sind häufig eine Bewegung der Ohren und der Lippen. Die Ohren werden leicht abgesenkt oder in eine andere Richtung gewandt. Die Lippen werden entspannt. Es können Kaubewegungen oder ein Lecken der Zunge über die Lippen zu sehen sein.

Weitere Elemente des Bewegungsverhaltens von Pferden wie Steigen, Buckeln Rückwärtsgehen und Seitengänge zählen ebenfalls zu den normalen Bewegungsabläufen. Sie können vor allem im Verlauf sozialer Interaktionen, im Spiel

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sowie beim Imponieren beobachtet werden. Beim Buckeln werden Kopf und Hals abgesenkt, das Gewicht wird auf die Vorderhand verlagert. Die Hinterbeine werden vom Boden abgehoben und nach hinten oder hinten-oben ausgestreckt. Das Verhalten kann sich mehrfach in schneller Abfolge wiederholen. Buckeln wird im Spiel oder aus Übermut gezeigt und wirkt oft als allelomimetisches Verhalten, also stimmungsübertragend auf andere Gruppenmitglieder im sozialen Herdenverband.

Es lockert die Muskulatur und hilft angestaute Erregung abzubauen (ZEITLER- FEICHT 2008). Bocken dient dagegen der Abwehr von etwas Unerwünschtem und wird unter natürlichen Bedingungen bei der Feindabwehr gezeigt. Beim Reiten zählt Bocken zu den unerwünschten Verhaltensweisen und kann den Reiter aus dem Sattel schleudern. Es wird bei Angst oder Schmerzen durch unsachgemäßes Training oder unpassende Ausrüstung ausgeführt.

Beim Steigen wird der Schwerpunkt des Pferdes so weit auf die Hinterbeine verlagert, dass das Pferd sich mit den Vorderbeinen in die Luft erheben kann. Die Vorderbeine werden an den Bauch herangezogen oder es wird nach vorne geschlagen. Steigen tritt vor allem bei sozialen Auseinandersetzungen oder im Kampfspiel auf. Hengste und Wallache zeigen dieses Verhalten häufiger als Stuten.

Da das Steigen häufig in Zusammenhang mit einer hohen Erregungslage gezeigt wird, gibt es eine Disposition bei leicht erregbaren Tieren (ZEITLER-FEICHT 2008).

Beim Reiten kann das Steigen als unerwünschtes, aber auch als trainiertes Verhalten auftreten.

Das Vorderbeinschlagen ist eine schnelle Bewegung mit einem Vorderbein, bei dem das Bein aus dem Ellbogengelenk heraus nach vorne-oben gezogen wird und in einem Bogen wieder auf den Boden abgesetzt wird. Der Huf wird am Ende der Bewegung kräftig auf den Boden gestampft. Bei Anwesenheit eines Sozialpartners kann dieser dabei berührt und eventuell verletzt werden. Das Vorderbeinschlagen ist ein Element aus dem Bereich des Kampfspiels oder Kampfes.

Das Ausschlagen eines Hinterbeines, bei dem die anderen drei Beine auf dem Boden stehen bleiben, kann in verschiedenen Kontexten gezeigt werden. Es ist sowohl ein Element des defensiven Aggressionsverhaltens als auch möglicher Teil

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einer Verhaltenskette des Autoaggressionsverhaltens, also der Aggression gegen den eigenen Körper. Dabei beißen sich die betroffenen Pferde selber in die Brust, Schulter oder Flanken, aber auch andere erreichbare Körperteile sind möglich. Es kann eine sich wiederholende Verhaltenskette in Kombination mit Ausschlagen, Quietschen oder Wiehern gezeigt werden und somit stereotype Formen annehmen.

Bei der Beobachtung der Bewegung eines Pferdes sollte grundsätzlich auf eventuell vorliegende schmerzhafte Prozesse im Bewegungsapparat geachtet werden. Ein krankes Pferd ist aus einem Verhaltenstest auszuschließen, da es kein Normalverhalten zeigt.

2.4.1.2 Ausweichen

Das Ausweichen beschreibt die Fluchtbewegung des Pferdes. Das Fluchtverhalten dient einem Ortswechsel zur Gefahrvermeidung (GATTERMANN 2006). Je nach Stärke des Reizes, Erregungszustand und individueller Erfahrung des Pferdes kann es mehr oder weniger stark ausweichen. Bei einer Flucht im Galopp kann das Pferd innerhalb weniger Sekunden eine große Distanz zwischen sich und dem fluchtauslösenden Reiz erreichen. Ist der Reiz schwächer, flüchtet das Pferd im Trab oder weicht im Schritt zur Seite aus. Im Stehen kann der Kopf abgewandt werden oder das Pferd knickt in den Gelenken ein und verlagert seinen Schwerpunkt auf die Hinterhand. So könnte es sich schnell auf den Hinterbeinen umdrehen und flüchten.

Ein Ausweichen im Schritt zeigen Pferde häufig in Situationen, in denen sie zwischen Flucht und Erkunden wechseln. Handelt es sich bei dem fluchtauslösenden Reiz um einen Gegenstand, so wird dieser im Schritt umrundet. Der Bogen kann dabei immer enger werden. Ist das Pferd nach wie vor unsicher, kann es sich dabei zwischendurch auch wieder ein paar Schritte entfernen. Dieses Fernerkunden des Pferdes endet dann häufig mit einer direkten Naherkundung des Objektes mit den Lippen und einer eingehenden olfaktorischen Untersuchung.

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2.4.2. Erkundungsverhalten

Eine allgemeine Übersicht zum Erkundungsverhalten des Pferdes ist bereits oben gegeben. Neben dem bloßen Ansehen eines unbekannten Gegenstandes gehören Elemente wie Beschnuppern, Antippen, Belecken, Benagen, Scharren und Stoßen zum Naherkunden. Die Körper-Muskulatur ist dabei häufig angespannt, um bei plötzlichem Gefahrempfinden für eine Flucht bereit zu sein. Kopf und Hals werden in Richtung des Objektes gestreckt. Augen und Ohren sind darauf zu gerichtet. Die erste Berührung erfolgt mit den Tasthaaren, anschließend kann das Objekt mit den Lippen, der Zunge und den Zähnen weiter untersucht werden.

Die große Oberlippe und die kleinere Unterlippe des Pferdes sind außerordentlich beweglich und sehr empfindsam. Sie können dem Pferd als Tast- und Greiforgan dienen (NICKEL et al. 1999).

Situationsbedingt kann das Erkundungsverhalten anschließend in Spielverhalten übergehen (Objektspiel) oder das Interesse für den spezifischen Reiz ist erloschen und es wird zu etwas anderem übergegangen.

Die Wahrnehmung von akustischen Reizen gehört ebenfalls zum Erkundungsverhalten, vor allem zur Fernorientierung. Da die Schallwellen des Geräusches nacheinander an den Ohren ankommen, kann das Pferd herausfinden, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt. Pferde sind in der Lage, Töne im Bereich von 60 Hz bis ca. 33,5 kHz wahrzunehmen (HEFFNER u. HEFFNER 1983).

Sie können somit auch im Ultraschallbereich hören. Dieses soll bei der Ortung eines Geräuschs ebenfalls hilfreich sein (MILLS u. NANKERVIS 2004).

Die geruchliche Wahrnehmung spielt eine große Bedeutung im Sozialverhalten des Pferdes. Bei der Begrüßung eines Artgenossen beriechen sich Pferde gegenseitig zuerst an den Nüstern, anschließend auch am Körper. Ob im Rahmen einer Fluchtreaktion ein olfaktorischer Reiz eine Rolle gespielt hat, lässt sich für den Menschen nur sehr selten nachvollziehen.

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