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die Wirtschaft nämlich, fiel selbst Ex- Minister Töchterle aus allen Wolken. Ein kleiner Rückblick auf "unser" Ministerium.

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WISSENSCHAFTSMINISTERIUM, DAS WAR EINMAL ••.

Hoch gingen die Wogen als am 12. Dezember das Regierungsprogramm präsentiert wurde und sich auf der Liste der Ministerien kein eigenes für "Wissenschaft und Forschung" mehr fand . Als Vizekanzler Spindelegger ankündigte,,,dass rund um die Forschung jetzt auch ein Cluster gebildet

wird/~

die Wirtschaft nämlich, fiel selbst Ex- Minister Töchterle aus allen Wolken. Ein kleiner Rückblick auf "unser" Ministerium.

Text: Stefan Gruber

die Frauenrecht -

1970 bekam ...

lerin Dr. Hertha Firnberg von Kanz- ler Bruno Kreisky den Auftrag, ein eigen- ständiges Wissenschaftsministerium auf- zubauen. Die studierte juristin, die keine Konflikte scheute, verabschiedete ein paar jahre später gegen den heftigen Wi- derstand von Hochschul-Professorinnen und -Professoren das Universitätsorgani- salions-Gesetz "UOG 1975". Dieses soUte erstmals die demokratischen Prozesse an den Hochschulen sichern, ihr verdankten wir die Aufteilung Professoren - Mittel- bau - Studierende im Senat zu gleichen Teilen, die so leider schon wieder abge- schafft wurde. Der österreich ische Sozi- alphilosoph Norbert Leser meinte zu ihr:

"Erst seit dem Wirken Hertha Firnbergs kann man in Österreich eigentlich von einer zielorientierten und modernen For- schungspolitik sprechen." Nach fast drei- zehn jahren räumte sie den Ministerses- sel, war aber bis heute die mit Abstand am längsten amtierende Wissenschaftsmini- sterin - die vier SPÖ-AIJeinregierungen unter Bruno Kreisky waren sicher kein Nachteil für sie, wenn es darum gi ng, bahnbrechende Gesetzestexte wie das UOG zu verabschieden.

Ihr folgte der heutige Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, der übrigens in Graz geboren wurde, an der Uni Wien studier- te und Mandatar der Österreich ischen Hochschülerschaft war. Für die Regierung Faymann II im jahr 2014 hätte er sich ein eigenständiges Wissenschaftsministeri- um gewünscht, doch es blieb bei diesem frommen Wunsch. 1987 ging das Wissen- schaftsmillisterium unter Dr. Hans Tuppy erstmals an die ÖVP, zwei jahre später an Dr. Erhard Busek, ebenfalls ÖVP. Dieser sprach sich auch im Dezember gegen die Entscheidung seiner eigenen Partei aus,

das "Uni-Ministerium" einzugliedern.

1994 wurde das Ministerium vom Sozi- aldemokraten Dr. Rudolf Scholten über- nommen, während dessen Amtszeit auch Verkehr und Kunst eingegliedert wurden.

Im jahr 2000 machte die zweitstärkste Partei, die FPÖ, die drittstärkste Kraft, die ÖVp, zur Kanzlerpartei, nachdem es die SPÖ nicht schaffte, eine Regierung zu bil- den. So kam es auch dazu, dass erstmals ein Freiheitlicher das Amt innehatte: Dl Michael Schmid, der an der TU Graz Ar- chitektur studiert hatte. Ihm folgte nach nur 52 rekordverdächtigen Tagen die ne- ben Karl-Heinz Grasser wahrscheinlich am öftesten parodierte Ministerin der Zweiten Republik, Elisabeth Gehrer, die vorher schon lange Unterrichtsministerin war. In ihrer Hand befanden sich danach fast sieben jahre lang die Agenden von Bildung, Wissenschaft und Kultur. Sie war somit bis heute die erste und einzige Mi- nisterin seit 1970, die sowohl für den pri- mären und sekundären, als auch für den tertiären Bildungsbereich verantwortlich war. 2001 führte sie Studienbeiträge ein, was ihrer Meinung nach die Universitäten international konkurrenzfahiger machen sollte - ein Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Wirtschaft? Gehrer war von Be- ruf Volksschullehrerin, weswegen sie die Opposition gern als für diesen job unter- qualifiZierte "Strickliesi" kritisierte. Das ließ sie schlussendlich ihre lange Polit- Karriere beenden.

Nach Gehrer wurde 2007 Dr. johannes Hahn zuständiger Minister, vormals NOVOMAT IC-Vorstandsvorsitzender.

Nach der Besetzung des Audimax der Uni Wien 2009, bei der Studierende wo- chenlang gegen die universitären Bedin- gungen in Österreich Cu.a. die Aufnah- meregelungen und Studiengebühren) protestierten, warf er das Handtuch und zog als EU-Kommissar nach Brüssel.

Seiner Nachfolgerin Beatrix Karl wurde seitens der Bundes-ÖH anfangs zwar eine wärmere Art attestiert, große Würfe blieben aber aus.

Nach dem Abgang von ÖVP- Vizekanzler josef PröU in die Privatwirtschaft wurde sie durch den Rektor der Uni Innsbruck, Dr. Karlheinz Töchterle, ersetzt. Hoch waren die Erwartungen an ihn, auch von Seiten der Studierenden, die aber schnell verflogen. In Erinnerung bleiben wird er den meisten durch seine Regelung zu autonomen Studiengebühren Uede Uni- versität konnte bestimmen, ob sie welche einheben woUte oder nicht). Der Ver- fassungsgerichtshof kippte die Regelung und die Universitäten, auch die TU Graz, mussten die Beiträge an die Studieren- den zurückzahlen. Schlussendlich war es aber nicht er, der die Studierenden in ganz Österreich im Dezember 2013 zum Protestieren brachte - am Ende seiner Ministerzeit waren sich die Studierenden und ihr Minister so einig wie selten. Sei- ne Tage waren gezählt und die Agenden des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung wanderten in das der Wirt- schaft, die Fäden zieht nun Dr. Reinhold Mitterlehner, der seine beruflichen Wur- zeln im Wirtschaftsbund hat.

Die Wissenschaft ist laut Duden "Wissen hervorbringende forschende Tätigkeit in einem bestimmten Bereich". Es bleibt zu hoffen, dass dieser Bereich nicht al- lein die Wirtschaft sein wird. Wie wir im Nationalrats-Wahlkampf mitbekommen haben, ist es in Krisenzeiten in Mode, die Wirtschaft über aUes andere zu stellen, man denke an Stronachs "Wirtschaft- lichkeit eines Staatsapparates" und Spin- deleggers .. Entfesselung der Wirtschaft".

Ob diese, der Wirtschaft abgenommenen, Handschellen klammheimlich und haus- intern der Wissenschaft angelegt werden, werden die nächsten jahre zeigen.

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