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Lässig, R., & Schnyder, D. (2001). Ost und West - gemeinsam forschen für die Natur. Informationsblatt Wald, 5, 3-4.

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Inf.bl. Forsch.bereich Wald 5, 2001 3 Résumé

La défoliation dans la forêt suisse a forte- ment augmenté. Selon l’inventaire Sanasilva, 3 arbres sur 10 présentaient une défoliation supérieure à 25% en l’an 2000.

L’ouragan «Lothar» n’explique qu’une part de cette situation. La mortalité par contre n’a pas changé: seul un arbre sur 250 arbres est mort durant l’année. Ainsi, la forêt n’est pas exposée à un danger immi- nent. Mais, à long terme, les quantités excessives d’apports acides et azotés ris- quent d’entraîner une acidification des sols, un lessivage des éléments nutritifs et un déséquilibre nutritionnel chez les arbres.

Ost und West – gemeinsam forschen für die Natur

Sowohl für den Schutz unveränderter Natur als auch für eine nachhaltige Nutzung von Natur kann die Forschung wichtige Grundlagen liefern. Gera- de in den unberührten Naturlandschaften der ehemaligen Sowjetunion lassen sich neue Erkenntnisse gewinnen. Dies zeigte sich am Forum für Wissen der WSL vom 25. Oktober 2000. Zum Thema «Naturwerte in Ost und West – Forschen für eine nachhaltige Entwicklung vom Alpenbogen bis zum Ural» diskutierten über 200 Fachleute aus 15 Ländern.

Reinhard Lässig und Daniel Schnyder

in vielen Ländern des Ostens eine Markt- wirtschaft frühkapitalistischer Ausprä- gung ihren Siegeszug angetreten, sagte Michael Succow, Träger des alternati- ven Nobelpreises, am Forum für Wis- sen. Alexander Schestakow vom WWF Russland prangerte die Ausbeutung von Bodenschätzen in russischen Natur- reservaten an. Dabei wäre es in Russland möglich, noch mehr als in den vergan- genen Jahren grossflächige und mitein- ander vernetzte Schutzgebiete auszu- weisen. Für Succow ist klar: Wenn die Menschheit ihre Lebensgrundlage, näm- lich die Natur, bewahren wolle, müsse sie die noch vorhandene unveränderte Natur, den Lebensraum einheimischer Völker, besser schützen. Und mit der von ihr genutzten Natur müsse sie haus- hälterisch umgehen.

Forschungszusammenarbeit bringt Nutzen für alle

Seit der Auflösung der Sowjetunion haben westeuropäische Forschende die einzigartige Möglichkeit, grossflächige Naturlandschaften zu untersuchen – gemeinsam mit Partnern vor Ort. Da- bei profitieren sie von der langjährigen Erfahrung der osteuropäischen Kolle- gen. Der Nutzen dieser Zusammenar-

beit ist auch für die osteuropäische Forschung gross: sie erhält Kontakte zur westlichen Wissenschaftswelt, neu- es Wissen, neue Methoden, Geräte, Geld.

Die WSL arbeitet seit 1990 mit Part- nern in osteuropäischen Ländern zu- sammen. Ein Beispiel für die gemein- same Forschung ist die Kooperation mit dem Biosphärenreservat Transkar- patien in der Ukraine. In diesem Reser- vat stehen die letzten grossen Buchen- Urwälder Europas, in denen Wolf, Bär und Luchs heute noch einen Lebens- raum haben. Nur in solchen Urwäldern lässt sich untersuchen, wie sich natür- liche Wälder zusammensetzen, welche Lebensphasen sie durchlaufen und wie fristigen Risiko ausgesetzt. Der über-

mässige Eintrag von Luftschadstoffen, insbesondere von Säuren und Stick- stoff, führt im Boden langfristig zur Versauerung, zur Auswaschung von Nährstoffen und zu einer einseitigen Nährstoffversorgung der Bäume. In Böden, die von Natur aus schon sauer sind, können sich diese Veränderun- gen in wenigen Jahrzehnten nachteilig auf den Wald auswirken; zum Beispiel können Bäume anfälliger werden auf Trockenheit und Stürme.

Weiterführende Informationen unter http://www.wsl.ch/sanasilva2000

Abb.1: Sich windende Bergflüsse und urwaldartige Mischwälder prägen das Land- schaftsbild in weiten Teilen Westsibiriens.

(Bild: R. Lässig/WSL)

Literatur

Brang, P. (Red.), 1998: Sanasilva-Bericht 1997. Zustand und Gefährdung des Schweizer Waldes – eine Zwischenbi- lanz nach 15 Jahren Waldschaden- forschung. Ber. Eidg. Forschungsanstalt WSL 345: 102 S. Zu beziehen bei WSL, Bibliothek (Fr. 21.–).

Brassel, P.; Brändli, U.-B. (Red.), 1999:

Schweizerisches Landesforstinventar.

Ergebnisse der Zweitaufnahme 1993- 1995. Birmensdorf, Eidg. Forschungs- anstalt WSL. Bern, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft. Bern, Stuttgart, Wien, Haupt. 442 S.

Schweiz unterstützt den Osten

Nicht nur in der Natur- und Landschafts- forschung arbeitet die Schweiz mit den Staaten Osteuropas zusammen. In den vergangenen zehn Jahren hat sie Hun- derte von Forscherinnen und Forschern, Konferenzen, Forschungsprojekten und Partnerschaften aus allen Wissenschafts- disziplinen unterstützt, wie Evelyne Glättli vom Schweizerischen National- fonds zur Förderung der wissenschaftli- chen Forschung am Forum für Wissen sagte. Charles Kleiber, der Schweizer Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, und Walter Fust, Leiter der Direktion für Entwicklung und Zusam- menarbeit, betonten die Bedeutung die- ser Forschungszusammenarbeit für die Länder im Osten. Beim Übergang von der totalitären Mangelwirtschaft zu einer modernen, marktwirtschaftlich ausgerichteten Demokratie spiele die For- schung eine entscheidende Rolle. Mit ihrer Unterstützung wolle die Schweiz, so Walter Fust, die Rechtsstaatlichkeit und die Demokratie sowie eine nachhal- tige Entwicklung fördern.

Viele der naturnahen Landschaften in Ost- und Südosteuropa, Sibirien und Zentralasien sind heute gefährdet. Nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs habe

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4 Inf.bl. Forsch.bereich Wald 5, 2001 Résumé

La recherche peut fournir des fonde- ments essentiels tant pour la protection d’une nature indemne que pour l’utili- sation durable de la nature. Les paysa- ges naturels intouchés de l’ex-Union soviétique lui offrent une occasion uni- que d’élargir ses connaissances en la matière. Ce fait a été démontré lors du Forum für Wissen qui s’est tenu au WSL le 25 octobre 2000. Intitulé «Va- leurs naturelles à l’Est et à l’Ouest – La recherche au service d’un développe- ment durable de l’Arc alpin à l’Oural», ce Forum a réuni plus de 200 spécialis- tes venus de 15 pays. Ils ont parlé des buts de la coopération scientifique et présenté les résultats des projets en cours.

gross ihre biologische Vielfalt ist. Mit neuen Erkenntnissen aus diesen Wald- komplexen wird es möglich sein, viel- fältig strukturierte Wirtschaftswälder mit einem Minimum an Aufwand zu pflegen und zu nutzen. Auch lässt sich dann voraussagen, wie sich Wälder - in der Ukraine wie in der Schweiz – ent- wickeln, die der Mensch nicht mehr bewirtschaftet.

Im Ural analysiert die WSL zusam- men mit ihren Forschungspartnern, ob

sich Stürme heute häufiger ereignen als in der Vergangenheit und wie sie sich auf eine nachhaltige Waldnutzung auswirken. In Sibirien untersucht ein anderes Ost-West-Team anhand von Jahrringen die langjährige Klimaent- wicklung. Ein weitere Gruppe hat im Ural überprüft, welche Flechtenarten sich für die Beobachtung von Luft- schadstoffen eignen. Die WSL hilft ihren Partnerinstitutionen auch beim Aufbau wissenschaftlicher Dienstlei- stungen. So arbeitet sie in Kirgistan an der Durchführung eines Waldinventars mit und unterstützt Kasachstan beim Aufbau einer modernen Lawinen- warnung.

Im Anschluss an das Forum für Wis- sen, am 26. Oktober, diskutierten Fach- leute aus Ost und West neue For- schungsvorhaben zu den Themen

«Nachhaltige Wald- und Landnutzung»,

«Waldentwicklung und Klima», «Bio- diversität-Urwald-Schutzgebiete»,

«Naturverträglicher Tourismus» und

«Naturgefahren». In den Workshops wurden zahlreiche Forschungsfragen und Projektideen diskutiert. Es zeich- nen sich bereits neue Kooperationen in der Forschung und im Bereich des naturverträglichen Tourismus (s. Ka- sten) ab. Die Workshops wiesen aber

In Zusammenarbeit mit Wissenschaftern aus Jekaterinburg führt das Zürcher Rei- sebüro Agiltours im Juli 2001 eine Na- tur- und Wanderreise im Ural durch.

Weitere Reisen sind geplant.

Interkulturelle Kompetenzen:

Wo Welten aufeinander treffen

* Maria Hauswirth-Büchel ist freie Journa- listin und schreibt vor allem zu Themen wie Kirche, Soziales und Erwachsenenbildung.

auch auf ein Problem hin: neben den Forschungskrediten aus Bern und Brüs- sel müssen zusätzliche Geldgeber ge- funden werden, die Interesse an Ost- West-Projekten haben. Das Forum für Wissen mit seiner starken Präsenz von Forschenden aus osteuropäischen Län- dern war eine gute Gelegenheit, neue Institutionen auf diese Forschungs- zusammenarbeit aufmerksam zu ma- chen.

Weiterführende Informationen zu den erwähnten Projekten und Referaten:

Eidgenössische Forschungsanstalt WSL (Hrsg.) 2000:

Naturwerte in Ost und West. Forschen für eine nachhaltige Entwicklung vom Alpen- bogen bis zum Ural. – Forum für Wissen 2000: 87 S., gratis zu beziehen bei WSL, Bibliothek, CH-8903 Birmensdorf oder online unter

http://www.wsl.ch/lm/publications/e-publ/

forum/2000/

In der internationalen Zusammenarbeit wird es zu einer immer wichtigeren Schlüsselkompetenz, mit Menschen aus verschiedenen Kulturräumen um- gehen zu können. Dies gilt auch für den Forschungs- und Bildungsbereich sowie für soziale und kirchliche Institutionen. Da auch die WSL mit zahlrei- chen internationalen Forschungspartnern zusammenarbeitet, baten wir die Autorin des folgenden Beitrags, die Bedeutung interkultureller Kompeten- zen in der länderübergreifenden Zusammenarbeit zu skizzieren und aufzu- zeigen, wie sich diese verbessern lassen (Red.).

Maria Hauswirth-Büchel, Schleinikon* Wenn Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen zusammentref- fen, gibt es selbst bei viel gutem Willen und Bereitschaft zu Toleranz Miss- verständnisse und Probleme. Unabhän- gig davon, ob sich Menschen in der Wirtschaft, der Forschung oder inter- national tätigen Non-Profit-Organisa-

tionen engagieren, erleben sie früher oder später Enttäuschungen oder schei- tern sogar, weil sie die Mentalität, das politische System oder religiöse Tradi- tionen ihrer Partner nicht nachvollzie- hen können.

Den meisten Menschen ist kaum bewusst, wie sehr sie von ihren eigenen Erfahrungen, ihrer persönlichen Le- bensgeschichte, Erziehung, Bildung und sozialer Herkunft geprägt sind.

Häufig kommt es zu Missverständ- nissen, weil gleiche Worte und Gesten

unterschiedlich gemeint sein können oder anders interpretiert werden als beabsichtigt. Sogar die edle Absicht, andere so zu behandeln, wie man es selber schätzen würde, kann zu Miss- verständnissen führen. Anstatt von vornherein anzunehmen, dass ich mei- ne/n GesprächspartnerIn verstehe, gehe ich besser davon aus, dass er oder sie sich von mir unterscheidet. Mit dieser Grundeinstellung werden wir schnell feststellen, dass wir SchweizerInnen weder «Normalfall» noch «Mass aller Dinge» sind.

Wer mit Menschen aus unterschied- lichen Kulturräumen erfolgreich kom- munizieren und zusammenarbeiten möchte, der braucht vertiefte Kennt- nisse über den kulturellen Hintergrund seines Gegenübers. Kulturelle Gren- zen werden uns zum Beispiel dann bewusst, wenn wir versuchen, die Rol- le oder den Status eines Berufs von einer Kultur in eine andere zu übertra- gen: so ist zum Beispiel Kritik an Lehr-

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