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Chronische allergische Rhinokonjunktivitis

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Academic year: 2022

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Head-to-head-Studien werden nur selten durchgeführt. Für Nasen- sprays mit Mometason oder Fluti- cason bei chronischer allergischer Rhinokonjunktivitis gibt es nun, nach Aussage der Studienautoren, erstmals, eine kleine Studie, in der beide Substanzen direkt miteinan- der verglichen wurden.

ALLERGY & RHINOLOGY

Kortikosteoridhaltige Nasensprays gel- ten als First-Line-Medikamente bei allergischer Rhinitis. Gegen die oft gleichzeitig auftretenden Augenbe- schwerden werden orale Antihistami- nika empfohlen. Für Kortikosteroide der zweiten Generation, wie Mometa- son und Fluticason, ist bekannt, dass diese die Augensymptome bei Rhino- konjunktivitis genauso gut dämpfen können wie orale Antihistaminika (nicht bei primärer Konjunktivitis).

In einer kleinen Studie, die in Indone- sien durchgeführt wurde, hat man nun die Wirksamkeit von Mometason (Nasonex® und Generika) und Fluti - cason (Avamys®, Nasofan®, Dymista®) bei Patienten mit chronischer, allergi- scher Rhinokonjunktivitis direkt mit - einander verglichen.

Studiendesign

Die zugrunde liegende Allergie musste seit mehr als 2 Jahren bestehen und mittels Prick-Test nachgewiesen sein (meist Hausstaubmilbenallergie). In einer 2-wöchigen Run-in-Phase ohne Medikation wurden die Symptome in einem Studientagebuch von den Patien- ten eingetragen. Es wurden nur Patien- ten mit Rhinokonjunktivitis aufgenom- men; diejenigen ohne persistierende Augensymptome wurden von der Stu- die ausgeschlossen.

78 Patienten mit chronischer, allergi- scher Rhinokonjunktivitis wurden in zwei Gruppen randomisiert. Das Na- senspray wurde 2-mal täglich ange- wendet (alle 12 h), die Patienten durf- ten 4 Wochen vor Studienbeginn keine intranasalen Steroide verwenden. Falls nötig, war maximal eine Tablette Lora- tadin 10 mg pro Tag als Notfallmedi- kation erlaubt. 2-mal pro Tag, das heisst vor jeder Nasenspraygabe, tru- gen die Patienten in ein Studientage- buch ein, wie die Symptome in den letz- ten 12 Stunden waren und wie sie sich aktuell, zum Zeitpunkt der Eintragung, gerade fühlten. Sie verwendeten dazu zwei Symptomskalen (TNSS: total nasal symptom score; TOSS: total ocular symptom score). Als objektive Erfas- sung der Wirksamkeit kamen rhinome- trische Messungen nach 4 und 8 Wo- chen hinzu. Ausserdem wurde zu Be- ginn und am Ende der Studie die Lebensqualität mittels Fragebogen erfasst. Die Studie dauerte 8 Wochen.

15 Patienten beendeten sie vorzeitig (Drop-out-Rate 19,2%).

Resultate

Die Symptome waren zu Beginn der Studie in beiden Gruppen eher mild:

Bei 76,7 Prozent der Probanden waren die Augensymptome mild, bei 20,5 Pro- zent mittelschwer und bei 2,6 Prozent

schwer. Bei den Nasensymptomen war es ähnlich (65,1% mild, 3% schwer).

Sowohl mit Mometason als auch mit Fluticason gingen nasale wie okulare Symptome gleichermassen zurück (auf jeweils weniger als die Hälfte der Aus- gangswerte in den Symptomscores).

Auch die rhinometrischen Unter - suchungen ergaben letztlich keinen Unterschied zwischen den Behand- lungsgruppen.

Bei den Nebenwirkungen schnitt Fluti- cason mit einer Inzidenz von 22,2 Pro- zent etwas besser ab als Mometason mit 36,1 Prozent. Die häufigste Neben- wirkung war Pharyngitis.

Bezüglich der Einnahme einer zusätzli- chen Loratadintablette waren beide Gruppen bereits während der 2-wöchi- gen Run-in-Phase nicht gleich. Während es in der späteren Mometasongruppe 3,1 Tabletten in diesen 2 Wochen waren, nahmen die Probanden der spä- teren Fluticasongruppe nur 1,89 Tab- letten ein. Mit dem Nasenspray sank der Gebrauch der «rescue medication»

nur in der Fluticasongruppe (auf 0,7 Tabletten in den letzten 4 Wochen der Studie), während er in der Mometason- gruppe gleich blieb.

Schlussfolgerungen

Angesichts der kleinen Probandenzahl und der bezüglich der «rescue medica- tion» unterschiedlichen Ausgangssi- tuation sind die Resultate dieser Studie mit Vorsicht zu interpretieren. Die Studienautoren wagen trotzdem ein klares Statement und kommen zu dem Schluss, dass beide Nasensprays glei- chermassen als Monotherapie sowohl gegen die nasalen als auch die okularen Symptome bei chronischer allergischer Rhinokonjunktivitis geeignet sind. Renate Bonifer

Aneeza WH et al.: Efficacy of mometasone furoate and fluticasone furoate on persistent allergic rhinoconjunc- tivitis. Allergy Rhinol 2013; 4: e120–e126.

Interessenlage: Die Studienautoren geben an, dass keine Interessenkonflikte bestehen.

STUDIE REFERIERT

770

ARS MEDICI 14/15 2014

Chronische allergische Rhinokonjunktivitis

Mometason und Fluticason im Vergleich

Merksätze

❖Mometason- und Fluticasonnasenspray sind bei chronischer allergischer Rhinokonjunk - tivitis als Monotherapie wahrscheinlich gleich wirksam, sowohl gegen die nasalen als auch die okularen Symptome.

Referenzen

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