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(Mit einer Tafel.) Die auf beigegebener Tafel abgebildete kleine Statue ist in Adana in Cilicien gefunden worden und verdient scbon um dieser Herkunft willen Beaebtung

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Eine ägyptische Statuette.

Von Dr. A. Eriimii.

(Mit einer Tafel.)

Die auf beigegebener Tafel abgebildete kleine Statue ist in

Adana in Cilicien gefunden worden und verdient scbon um dieser

Herkunft willen Beaebtung. Hen- Prof Sachau, auf dessen Wunsch

ich sie hier verüflfenthcbe, bemerkt darüber:

,Ein Papierabdruck der Inschrift und eine Photographie dor

Statue wurde mir in einem Brief meines verstorbenen Preundes

Dr. Theodor Bischoff in Aleppo vom 21. .Juli 1881 mitgetheilt. Er

hatte beides von einer Reise in Cilicien (Frühjahr 1881) mitgebracht.

Das Denkmal war in Adana bei einem Haus])au gefimden worden

und ist vermuthlich noch jetzt dort vorhanden". —

Das kleine Denkmal schütze ich , wenn ich den Abklatscb

seiner Inschrift mit der entsprechenden Stelle der Photographie ver¬

gleiche, auf etwa 60 cm. Höhe; das Material scheint ein dunkler

Granit zu sein. Die Statue stellt eine egyptische Dame dar, dio

in der häufigen Stellung der Aegypterinnen kniet, die eine Hand auf

dem Schooss, die audere — bald ist es die Linke, bald die Rechte

— auf die Brust gelegt (vgl. z. B. Leps. Denkm. II, 46. 57. 79.

83 etc.). Nur die Haltung des Pusses ist ungewöhnlich; sonst

halten knieende Fi-auen den Fuss gestreckt, so dass seine obere

Seite und das Schienbein die Erde berähren , während knieende

Männer nach Art unserer Statue sicli auf die Zehen und das Knie

.stützen (vgl. Leps. Denkm. III, 70 d und besonders ib. 75 b.). Die

l)ai-g(!Stellte trägt die übhche schwere Haartrisur , in der älteren

Form, die das Ohr frei lässt ; ihr Gewand liegt eng am Körper an.

Es ist nicht ganz leicht ül)er dieses letztere sich klar zu werden.

Die gewöhnliche Tracht der alten Zeit '), die die Bi'merin so gut

1 } Im neuen Keich tragen fast nur noch die G<ittinnpn das alte enge Kleid, selten nur .wdero Frauen (L. 1). III. 20 c. 42. C2b), die vielmehr un¬

geheure weite Gowändcr tragen , dio ihnen oin höchst barockes Aussehen ver¬

leihen n. 1. III, 1. 2. !M 07. 100. 101. lon 117 u, s w) Auch die Männnr er¬

setzen den alten Schurz durch lange faltige Kleider.

(2)

/citscliril't d.ll.M.G. Kd.XXXVU. Erman, euic acyptische 8uiü9lte.

Litli Ansl y J C-Bacti Leipzig.

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Erman, eiue ägyptische Statuette. 441

trägt als die vornehme Dame, ist ein enges Gewand, das unter den

Binisten beginnt und bis auf die Knöchel herabreicht ; gehalten wird

es von zwei breiten Tragbändem die über die Schultem gehen.

(VgL L. D. II, 5. 7. 8. 10. 11. 15. 17 u. s. w.) Diese Tragbänder

und der obere Saum sind zuweilen bunt oder gestickt (L. D. II, 90.

145, III, 9f) Seltener ist nur ein Tragband vorhanden (so L. D.

II, 128 bei der Dienerin; ib. 145, III, 9 b. d. IIa. b. 42), manchmal

fehlen sie auch ganz (ib. H, 15. 87. 92. IH, Ilc. 14. 18. 125c. d.

185c.). Auch imsere Statue scheint dieses Gewand zu tragen, frei¬

lich ohne die Tragbänder. Aber über den linken Arm ist hier noch

ein Stück Zeug geschlungen, das ich nicht unterzubringen weiss;

vielleicht ist es ein selbstständiges Kleidungsstück, eine Art

Mantel.

Auf dem Schooss der Statue steht in drei vertikalen Zeilen

die Inschrift

« l^AoTgö^kj % t £° "

© Q f <:r> '«^w/v |Miiiii| ^

2) , , y L-' „ äyt nb nfrt n ka n mnät

' V y U o /ww\A ^ Q \J *

3) P \ Sat-Snfra nb äma;^

„Ein Opfer welches der König giebt (?), ein Todtenopfer von

„Brot, Bier, Ochsen, Gänsen, Kleidem und allen guten Dingen —

„für den Ka der Amme Sat-Snfru, der Herrin der Würde."

Es ist die gewöhnhche Pormel, wie sie auf allen Gegenständen,

die auf den Todtenkult Bezug haben, unzählige Mal wiederkehrt;

ihr Recitiren sichert dem Todten seinen Unterhalt in der Unter¬

welt. Unsere Statue entstammt also einem Grabe, wie dies ja

auch von vomherein wahrscheinlich ist. Interessant ist der Titel

„Amme", den die Dame führt; ohne Zweifel hatte sie die Ehre ge¬

habt, einem königlichen Prinzen die Brast zu geben. Es steht

dies nicht vereinzelt da; auch L. D. Iü, 62c ist eine vornehme

Prau in ihrem Grabe dargesteUt, wie sie den kleinen Amenophis H

auf dem Schoosse wiegt — ja sogar ein hoher Beamter rülunt sich,

die „Amme" einer Prinzessin gewesen zu sein und lässt sich auf

seiner Statue mit diesem Kinde darsteUen (L. D. III, 25, Berhner

Musemn). Auch in den FamUien der Privatleute werden Ammen

erwähnt, z. B. auf der Stele c. 168 des Louvre.

Fragen wir nun nach der Zeit, in der Satsnfru lebte, so

spricht mehreres für eine Ansetzung in das mittlere Reich. (Dyn.

11—13.) Zunächst die Form des Namens, der „Tochter des

Snfru" bedeutet; solche mit „Sohn", „Tochter" gebildete Namen

sind in der 12. Dyn. unendhch bäufig. Sodann die Schreibungen

^ "^"^ und P Bezeichnung nbt äma;j^; in

(5)

442 Erman , eilte ägyptieche Statuette.

späterer Zeit hätte man wohl J und 1 J ^ geschrieben

imd die Verstorbene maät;i;ru genannt. Andererseits verbietet

die Form der Schrift bis in das alte Reich hinaufzugehen.

Dieser Ansetzung widerspricht auch der frische Styl des kleinen

Kunstwerks nicbt. Etwsis obei-Hächlich ist es freihch gearbeitet ;

dem Ai-m fehlt jede Muskulatur und bei den Schenkeln und Waden

hat der Bildbauer sich arg verhauen, nm mit Verlust ihrer halben

Schenkel könnte die Dame aufstehen. Vor dem rechten Fuss ist

eine noch unbearbeitete Stelle.

Wie und wann nun diese Statue aus ibrem ägyptischen Grabe

nach Cihcien vei-schleppt ist, wer will das sagen V Cihcien war

den Eegyptern des neuen Reichs wenigstens dem Namen nacb be¬

kannt, die älteren tbebanischen Gräber sind zum Tbeil frühzeitig

beraubt worden und es wäre schliesslich nicht unmöghch, dass

schon damals das kleine Denkmal sich an die gegenüberliegende

Küste verirrt hätte. Es ist dies im Gruude aber eine müssige

Frage, denn dass die cilicische Herkunft der Statue nur eino zu-

fälhge ist, steht ja fest.

(6)

443

Tigrina - Sprüchwörter.

Von Franz Praetorius.

Nur Herausgeber naebstebender elf Spräcbwörter bin ich. Ge¬

sammelt und erliiutert hat sie ein katholischer Missionar, der mehrere

Jahre in Abessinien gewirkt hat. Den Namen desselben zu nennen

ist mir nicht verstattet, da es dem Geiste der betr. Genossenschaft

zuwider wäre, wenn ein Mitglied derselben mit seinem Namen in

einer gelehrten Zeitschrift an die Oeflfentlichkeit treten wollto. Also

Herr NN. hat 134 Tigriüa-Sprüchwörter gesammelt, längere Texte

theologischen Inhalts niederschreiben lassen und ist damit beschäftigt,

eine Tigiinagrammatik auszuarbeiten , von der die Fonnenlehre

bereits ziemlicb fertig ist. Von diesen Sprüchwörtern erscheinen

biermit zunächst die ersten elf nebst Commentar. Mein Antheil an

dieser Arbeit beschränkt sicb auf einige Kürzungen und wenige

Zusätze, welche letztere in eckige Klammem gesetzt sind. Ich sage

schliesslich dem Herrn Missionar auch an dieser Stelle meinen Dank,

dass er mir gestattet hat, von seinen Sammlungen Kenntniss und

Abschrift zu nehmen.

p^fiA :

ö : fh^^f^V'^^Afi^E:

l^<?^^"?:t^ojn^::

B: nöiA : thJih : cF>tC

Afl : A-n : <^^7Je. : ^

^CAfi::

r : ^f^q-p^ : x^'o-n :

pPi : f^fiA"? : 'h'i'n

•n:^n::

Sprüchwörter.

1. Krankbeit zerrüttet, Hunger macht wahnsinnig.

2. Der Besitzer eines neuen

Kopfkissens stützt sein

Haupt am Wege.

3. Tabak vom Fremden; Weis¬

heitsspruch vom Thoren.

Referenzen

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